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Veröffentlicht am 30.04.2024

Wenn wir Frauen alles liegen lassen...

Und alle so still
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Bücher von Mareike Fallwickl stehen schon länger auf meiner Wunschliste. Nun ist "Und alle so still" das erste geworden. Am Anfang fand ich tatsächlich schwer hinein. Ich hatte irgendwann mal den Klappentext ...

Bücher von Mareike Fallwickl stehen schon länger auf meiner Wunschliste. Nun ist "Und alle so still" das erste geworden. Am Anfang fand ich tatsächlich schwer hinein. Ich hatte irgendwann mal den Klappentext gelesen, aber inzwischen schon wieder vergessen. Daher wusste ich erst nicht, wohin mich das Buch führt. Aus Sicht der drei Protagonist*innen Nuri, Elin und Ruth erzählt nähern wir uns schnell dem Thema weibliche Ausbeutung. Aber das Buch ist so viel mehr. Es ist ein feministisches Mahnmal, eine Dystopie die gar nicht so weit entfernt scheint. Die Kraft der Frauen, der Zusammenhalt, die Zuversicht hat mich in dieses Buch hineingezogen, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Nur, der männlich gelesene Protagonist, der sich gegen das Patriarchat stellt, macht Hoffnung. Ruth, die in den alten Strukturen festhielt, findetveinen Weg hinaus und Elin ruht sich nicht auf ihren Priviliegien aus. Drei ganz individuell und doch zueinander passende Charaktere, so fein gezeichnet in dieser erschütternde, bewegenden und vor allem aufrütteönden Erzählung.
Bitte solch ein Roman als Schullektüre.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Filmreife rasante Geschichte

Bildspringer (Band 2)
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Ein rasantes Abenteuer, dass hier geboten wird. Die drei Freunde Holly, Sam und Vincent springen in Bilder um Fälschungen zu enttarnen. Das klingt harmlos, aber sie werden in diesem Band mit Diebstahl, ...

Ein rasantes Abenteuer, dass hier geboten wird. Die drei Freunde Holly, Sam und Vincent springen in Bilder um Fälschungen zu enttarnen. Das klingt harmlos, aber sie werden in diesem Band mit Diebstahl, Fallen, Entführung und geheimnisvollen Verbindungen konfrontiert. Man muss auf jeden Fall genau lesen um alles gut mitzubekommen, denn gefühlt passiert auf jeder Seite etwas Neues. Es wird definitiv nicht langweilig. Und soviel sei verraten, es wird eine tolle Begegnung für einen der Freunde geben.

Ich kenne Band 1 bisher nicht. Das Buch konnte ich auch so gut lesen, aber ich denke es macht noch mehr Spaß, wenn man den Vorgänger kennt.

Während des Lesens hatte ich immer sehr starke Bilder vor Augen, eine Verfilmung fände ich daher nicht verwunderlich. Mein Wunsch einige der Bilder im Original zu sehen, entfacht meine Reiselust um so mehr und ich bin dankbar eine wundervolle Malerin für mich neu entdeckt zu haben. Die Stillleben von Louise Moillon hsben es mir sehr angetan.

Ein tolles Buch für Kinder ab ca. 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Das Schicksal der Amerasier*innen

Wo die Asche blüht
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'Der Gesang der Berge' steht schon so lange auf meiner Wunschliste. Wie wunderbar, dass ich nun Gelegenheit hatte 'Wo die Asche blüht' zu lesen.

Der Vietnamkrieg war mir durch Hollywood-Filme präsent. ...

'Der Gesang der Berge' steht schon so lange auf meiner Wunschliste. Wie wunderbar, dass ich nun Gelegenheit hatte 'Wo die Asche blüht' zu lesen.

Der Vietnamkrieg war mir durch Hollywood-Filme präsent. Schon immer wollte ich andere Perspektiven kennenlernen und bin sehr dankbar über dieses Buch.

Hätte ich nicht zwischendurch arbeiten müssen, ich hätte es wohl in einem Rutsch durchgelesen. Ich habe mit den Protagonistinnen mitgeliebt, mitgelitten und mitgefiebert. Ja, manches war vorhersehbar, aber das hat mich hier nicht gestört. Nguyen Phan Que Mai verbindet die Schicksale verschiedener Personen. Das Hauptthema sind Amerasierinnen, die Kinder aus den Verbindungen vietnamesischer Frauen und US- amerikanischer GIs. Den meisten dieser Kinder war ein Leben in Armut und mit Anfeindungen vorherbestimmt. Das beschreibt die Autorin so klar, dass es weh tut. Zum Ende hin wird es etwas kitschig und unglaubwürdig. So dachte ich zumindest. Aber auch hier folgt eine authentische Auflösung.
Mein Blick auf die Welt ist durch dieses Buch wieder etwas größer und offener geworden. Für mich vielleicht das Lesehighligt im April.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Queere Skaterliebe

Anno und Issa
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Anno und Jakob sind richtig dicke Freunde, immer füreinander da. Zusätzlich verbindet das Hobby, dass sie beide teilen - Skateboard fahren. Auch Issa liebt die Zeit auf dem Board und dabei treffen die ...

Anno und Jakob sind richtig dicke Freunde, immer füreinander da. Zusätzlich verbindet das Hobby, dass sie beide teilen - Skateboard fahren. Auch Issa liebt die Zeit auf dem Board und dabei treffen die drei aufeinander. Anno fühlt sich direkt angezogen von Issa, kann diese Gefühle aber nicht deuten, sie spürt nur, sie will in Issas Nähe sein. Darüber tritt Jakob in den Hintergrund und sie tut etwas, was sie sich nie hätte vorstellen können, sie belügt Jakob.

Die Gefühle sind authentisch beschrieben. Diese Situation kennt wohl jede*r von uns. Auf Wolke 7 vergessen wir gern mal alles und jeden. Kommen dann noch Konflikte mit den Eltern dazu, fühlt man sich hilflos.

In 'Anno und Issa' werden Hochstimmung und Probleme benannt, aber führen nie in die Ausweglosigkeit. Das Buch ist durchweg positiv und voller Lebensfreude und zeigt, dass wir die kleinen Hürden des Lebens gemeinsam schaffen können, dass wir nie den Kopf in den Sand stecken, sondern ehrlich und offen miteinander umgehen sollten.

Durch den Wechsel von Roman und Comic ist das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen, dass vielleicht auch Kinder und Jugendlich anspricht, die seltener lesen.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Unterhaltsames Abenteuer mit Tiefen

Ferien wie blubbernder Eistee
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Eins vorweg: Für mich war das der erste Lesespaß mit Luzy und Jannis. Ich kannte die ersten beiden Bücher nicht, hatte aber nicht das Gefühl, einen Nachteil deshalb zu haben. Die Bücher lassen sich auch ...

Eins vorweg: Für mich war das der erste Lesespaß mit Luzy und Jannis. Ich kannte die ersten beiden Bücher nicht, hatte aber nicht das Gefühl, einen Nachteil deshalb zu haben. Die Bücher lassen sich auch gut unabhängig voneinander lesen.

In diesem Teil nun begleitet Luzy ihren Freund Jannis in seine griechische Heimat. Seine Eltern leben noch auf der kleinen Insel, die Jannis vor einiger Zeit mit seinem Bruder verlassen hat. Auch die Eltern wollen nun in Deutschland leben, aber es gilt noch einige Hindernisse zu überwinden, damit das paradiesische Leben auf der Insel nicht für immer verloren ist.

Kristina Kreuzer erzählt die Geschichte mit viel Smartness, Weltoffenheit und Erdverbundenheit. Mir gefällt das Feinsinnige hinter den Worten das Leselust für Kinder als auch Erwachsenen bietet.

Mir sind viele Themen aufgefallen, die Grundlagen für anregende Gespräche oder auch Diskussionsrunden in Schulklassen bieten könnten, wie zum Beispiel interkulturelles Miteinander, Land(insel)Flucht, nachhaltiges wirtschaften, Familienkonflikte ...

Ein unterhaltsamer Roman, der leicht zu lesen ist, aber unter der Oberfläche auch ernste Themen berührt.

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