Ein Buch, welches einem das Gefühl von Reue näher bringt.
Fritz und EmmaCover:
Man erkennt, dass das Buch einen historischen Touch hat, andererseits finde ich es interessant, dass dafür ein Bild gewählt wurde, wie beide sehr idyllisch auf dem Boden liegend verbringen zum ...
Cover:
Man erkennt, dass das Buch einen historischen Touch hat, andererseits finde ich es interessant, dass dafür ein Bild gewählt wurde, wie beide sehr idyllisch auf dem Boden liegend verbringen zum Picknik. Das passt, wie ich finde nicht so ganz zu der Dramatik, die dieses Buch bietet, zumal die beiden wohl in dieser Art und Weise nicht so oft zusammen gekommen sind.
Zum Buch selbst: Es ist das erste Mal, dass ich ein Buch dieser Autorin gelesen habe, aber ich habe noch nie erlebt, dass ein Buch so sehr durch die Tragik des Alltäglichen beeindrucken kann. Im Mittelpunkt steht hier nicht nur die unerfüllte Liebe zwischen den beiden Hauptfiguren, sondern auch das Geflecht aus Beziehungen und Einflüssen, das sie umgibt – verkörpert durch eine Reihe hervorragend gestalteter Nebencharaktere, die der Geschichte zusätzliche Tiefe verleihen.
Zu Fritz und Emma: Sie sind zwei Menschen, die an den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit und ihrer eigenen Unsicherheit scheitern. Gerade, da Fritz gerade aus dem Krieg kommt, lastet der Alltag schwer auf die beiden und ein weiterer Schicksalschlag hat zugleich alles zunichte gemacht. Sie sind fortan zu stur davon auszugehen, dass der jeweils andere sie nur lieben könnte. Dabei schaffen sie es sogar im Dorf das Gefühl zu verbreiten, die beiden würden sich hassen. Auch Marie, die für Ihren Mann ins Dorf zieht, und mit ihren eigenen Problemem tzu kämpfen hat, erfährt davon, doch sie hat einen wachen Geist und setzt unterbewusst vieles daran, die Probleme aus der Welt zu schaffen.
Die Stärke des Romans liegt nicht nur in der Hauptgeschichte, sondern auch darin, wie jede Nebenfigur ihren Teil zur Melancholie und Authentizität des Buches beiträgt. Durch ihre Interaktionen mit Fritz und Emma wird das zentrale Thema – die Machtlosigkeit gegenüber der Gesellschaft eindrücklich gezeigt. Meiner Meinung nach wird auch Marie im späteren Verlauf ein Opfer dieser Zwänge auch wenn sie dies nicht so zugibt.
Fazit
Die Geschichte öffnet einem die Augen über unerfüllte Träume und die Komplexität menschlicher Beziehungen. Dies macht sie zu einem bewegenden und tränenreichem Leseerlebnis. Ein Muss für jeden, der Geschichten mit emotionaler Tiefe und vielschichtigen Charakteren schätzen.