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Veröffentlicht am 12.09.2024

Romantische Feel-Good-Story in idyllischem Setting

Midsummer House
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„Midsummer House“ ist bereits der dritte Teil von Rachael Lucas‘ ,Das Erbe von Applemore‘-Reihe. Auch ohne die beiden vorangegangenen Teile, in denen andere Familienmitglieder der Frasers im Zentrum stehen ...

„Midsummer House“ ist bereits der dritte Teil von Rachael Lucas‘ ,Das Erbe von Applemore‘-Reihe. Auch ohne die beiden vorangegangenen Teile, in denen andere Familienmitglieder der Frasers im Zentrum stehen zu kennen, kann ich auf Anhieb in das Geschehen eintauchen.
Das stilisierte Cover deutet bereits auf eine cosy Lovestory hin und passt wunderbar zu dem idyllischen Schauplatz in den schottischen Highlands.
Vollkommen untypisch stürzt die verantwortungsvolle Charlotte Fraser sich während eines Aufenthalts in Edinburgh in eine abenteuerliche Nacht mit einem gut aussehenden Unbekannten – nicht ahnend, dass sie ihm nur kurze Zeit später wieder gegenübersteht. Ausgerechnet Rob scheint Charlottes Traum Midsummer House zu kaufen zu durchkreuzen. Während sie gemeinsam in einer erzwungenen WG unter dem Dach von Midsummer House leben, fliegen zwischen den Beiden nicht nur die Fetzen – auch das Knistern lässt sich kaum noch ignorieren.
Zugegeben der Ausgang des Romans ist – zumindest in Teilen – vorhersehbar. Das Spannungsniveau bleibt also, wie bei vielen Feel-Good-Romanen auf einem eher niedrigen Level und das zweite Aufeinandertreffen der Protagonisten lässt für meinen Geschmack ziemlich lange auf sich warten. Trotzdem gibt durchaus kleinere Überraschungsmomente und auch in den zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Charlotte und Rob ist die Spannung greifbar. Der locker-leichte Schreibstil der Autorin sorgt für ein entspanntes Lesevergnügen und bildet die idyllische Atmosphäre von Applemore und vor allem von Midsummer House mit all seinen Tieren sehr greifbar ab. Die Erzählperspektive in der dritten Person offenbart dem Leser Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten. Und die sind durchaus sehr verschieden:
Rob, reich, erfolgreich, Mitte 30, hat bisher ein Playboy Leben geführt: Grenzen ausgetestet, Abende mit oberflächlichen Bekannten in teuren Lokalen und Nächte mit stetig wechselnden attraktiven Frauen verbracht. Die streng strukturierte, beinahe pedantische, aber gelegentlich auch ziemlich dominante Charlotte ist mit ihrer Vorliebe für’s Listenerstellen das glatte Gegenteil. Da Rob ihren Plänen im Weg steht, wird er kurzerhand zum Feind erklärt. Wenn nur das Herzklopfen nicht wäre. Während in Charlottes Familie Geborgenheit und absoluter Zusammenhalt herrscht, ist das Verhältnis in Robs Familie ausgesprochen distanziert. Die gemeinsame Zeit in Midsummer House sorgt jedoch dafür, dass beide ihre Position im Leben noch einmal überdenken – der eine mehr, die andere etwas weniger – zu sich selbst finden und ihre Konsequenzen ziehen.
Überhaupt ist das leicht verfallene Midsummer House mit all seinen Tieren und der ziemlich schrulligen Besitzerin ein ganz bezauberndes Setting, das zusammenschweißt. Ob gewollt oder ungewollt.
„Midsummer House“ von Rachael Lucas ist ein wunderschöner Wohlfühlroman. Ohne großen Anspruch eignet sich diese cosy Enemy-to-Lover Story perfekt um zwischendurch einfach mal abzuschalten und zu genießen. Sympathische Charaktere und die beschauliche Atmosphäre runden die Lektüre ab.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Romantische Momente in der Whisky-Destillerie

Skye In Our Hearts
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Der Roman „ Skye in our Hearts – April on my Mind“ von Elliot Fletcher ist der Auftakt einer Triologie um die drei Macabe Brüder auf der schottischen Insel Skye.
Die Schauspielerin April kehrt nach einem ...

Der Roman „ Skye in our Hearts – April on my Mind“ von Elliot Fletcher ist der Auftakt einer Triologie um die drei Macabe Brüder auf der schottischen Insel Skye.
Die Schauspielerin April kehrt nach einem deutlichen Karriereknick und dem überraschenden Tod ihres Großvaters zurück auf die Insel Skye. In der Heimat angekommen, muss sie erkennen, dass der griesgrämige und wortkarge Malcolm Macabe das Regiment im Familienbetrieb, der Whisky-Destillerie übernommen hat. Die Umstände zwingen die beiden ungleichen Charaktere zur Zusammenarbeit, auch wenn Mal sich mit aller Macht dagegen sträubt.
Das herbstliche Cover wirkt auf mich zwar ziemlich ansprechend, passt aber nicht so recht zum Inhalt des Romans. Das schöne Zitat und der Klappentext klingen vielversprechend und deuten die Enemys-to-Lovers-Story bereits an. Schade nur, dass ausgerechnet im Klappentext ein Fauxpas passiert, denn der Verstorbene ist nicht Aprils Vater, sondern ihr Großvater.
Obgleich der Roman, wie für eine seelenvolle Feel-Good-Geschichte oft typisch, ziemlich vorhersehbar ist, machen der ansprechende Schreibstil und die interessante Erzählperspektive ihn in meinen Augen zu einem echten Pageturner für zwischendurch. Kleine überraschende Wendungen liefern maßvolle Spannung und die reizvolle Landschaft, sowie einige Informationen zur Whiskyherstellung machen die Geschichte zusätzlich lesenswert. Der Roman wird aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei diese kapitelweise zwischen April und Mal wechselt und somit einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten liefert. Jedem Kapitel ist zudem ein Song gewidmet. Was ich für einige Kapitel als kreative Idee und unglaublich stimmig empfinde, wirkt an zwei, drei Stellen ein wenig erzwungen.
Neben einigen sympathischen Nebenfiguren, die sicher noch entscheidende Rollen in den beiden Folgeromanen spielen, stehen natürlich die lebhafte Schauspielerin April und der brummige Destillateur im Zentrum des Romans. Eigentlich eine regelrechte Sunshine meets Grumpy Story. Doch hinter ihrer gut gelaunten, lebenslustigen Fassade hat auch April mit der Schattenseite ihres Ruhmes zu kämpfen, während Mal noch immer seine traumatische Kindheit und das komplizierte Verhältnis zu seinem Vater belastet. Dass hier mal kein Machotyp, sondern ein oft verunsicherter, liebenswerter Mann die Hauptfigur verkörpert, finde ich überaus charmant. Trotz der enormen Anfangsschwierigkeiten, kommen die beiden sich näher, was neben einer Menge Spice auch für vertrauensvolle Momente der Aussprache sorgt. Doch während für Mal auf der Insel Skye lebt, ist April nicht nur in London, sondern in der Welt Zuhause. Neben der locker-leichten Unterhaltung bemüht sich Elliot Fletcher der recht banalen Handlung des Romans ein wenig Tiefgang zu geben. Doch leider werden Themen, wie Machtmissbrauch, etc. nur kurz angerissen, was in meinen Augen nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Auch ein paar kleine Kürzungen hätten die Story meines Erachtens sicher noch etwas verdichten können.
Aber letztendlich sollte eine Feel-Good-Story ja auch keine intellektuelle Herausforderung sein, sondern dient viel mehr der gemütlich entspannten Auszeit. Und das gelingt „Skye in our Hearts – April on my Mind“ wirklich überzeugend. Gerade in der bevorstehende Herbst- und Winterzeit liefert der Roman herzerwärmende Momente frei Haus.

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Süße, herbstliche Kleinstadt Romance

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Mit der Geschichte um Jeanie und Logan macht die süße Herbst-Romance „Meet me in Autumn“ den Auftakt zu Laurie Gilmores Dream Habour-Reihe.
In der beschaulichen Kleinstadt Dream Habour möchte die frischgebackene ...

Mit der Geschichte um Jeanie und Logan macht die süße Herbst-Romance „Meet me in Autumn“ den Auftakt zu Laurie Gilmores Dream Habour-Reihe.
In der beschaulichen Kleinstadt Dream Habour möchte die frischgebackene Café-Inhaberin Jeanie ihrem Leben eine neue Wende geben. Doch irgendjemand scheint ihre Arbeit zu sabotieren und dann bringt auch noch der gutaussehende, aber ziemlich brummige Farmer Logan die Gefühle der quirligen Jeanie ganz schön durcheinander.
Schon auf den ersten Blick besticht der Roman mit seiner auffälligen Optik. In Herbstfarben gehalten, passen das Cover mit den beiden Protagonisten, der Titel und der wunderschöne farbige Buchschnitt mit dem bunten Herbstlaub perfekt zusammen. Lediglich kleine Kürbisse auf dem Buchschnitt hätte ich inhaltlich als noch passender empfunden.
Der einfach gehaltene flüssige Schreibstil harmoniert wunderbar mit der locker-leichten Geschichte, die zwar keinen großen Tiefgang, dafür aber jede Menge herbstliche Romantik zu bieten hat. Ganz dem Romance-Stil entsprechend kommen gelegentliche Spannungen und Missverständnisse auf, man ahnt jedoch von Beginn an, worauf es bei Jeanie und Logan am Ende hinausläuft. Durch die personale Erzählweise lassen sich die Gemütsschwankungen und inneren Kämpfe der beiden Protagonisten bestens nachvollziehen.
Dabei weisen die beiden Hauptcharaktere ernorme Gegensätze auf. Da ist einerseits Jeanie, die die Kleinstadtbewohner mit ihrem quirligen Charme und sonniger Laune schnell für sich gewinnt und deren lebhafte Fantasie gelegentlich mit ihr durchgeht. Was Kleinstadtleben in Dream Harbour bedeutet, wird ihr jedoch erst nach und nach klar. Ihr zur Seite stellt Laurie Gilmore den eigenbrödlerischen Logan: eher einsilbig, schüchtern und meist etwas mürrisch, ist der in Dream Harbour aufgewachsene „sexy Farmer“ aber stets hilfsbereit. Während Jeanie sich mit aller Macht bemüht, ihr Leben zu entschleunigen und ein anderer Mensch zu werden, ist Logan von seiner Vergangenheit nachhaltig geprägt. Doch trotz aller Zweifel und der Sorge dem Kleinstadttratsch neue Nahrung zu liefern, können sie die gegenseitige Anziehung nicht lange leugnen. Und schließlich geht es nicht nur beim Kleinstadtklatsch heiß her. Doch Logans und Jeanies Ängste und inneren Konflikte sind damit noch längst nicht bewältigt. Neben den beiden Hauptcharakteren wirken aber auch die weiteren Bewohner von Dream Harbour mit ihrer teilweise recht spleenigen Art absolut liebenswert, geben dem bezaubernden Städtchen einen ganz besonderen Charme und laden den Leser immer wieder zum Schmunzeln ein.
Kurzum: „Meet me in Autumn“ ist ein wunderschöner Wohlfühlroman für triste, graue Herbsttage: Kopf ausschalten, den Alltag vergessen und sich mit der romantischen Story um Jeanie und Logan nach Dream Harbour träumen.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Berührender Auftakt der Lakeland Love-Trilogie

Nanny über Nacht - Lakeland Love
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„Nanny über Nacht“ ist der Auftakt von Alexandra Zöbelis Lakeland Love Trilogie.

Ausgerechnet an ihrem freien Tag führt der Weg Rettungssanitäterin Harriet an einem Autounfall vorbei. Natürlich eilt ...

„Nanny über Nacht“ ist der Auftakt von Alexandra Zöbelis Lakeland Love Trilogie.

Ausgerechnet an ihrem freien Tag führt der Weg Rettungssanitäterin Harriet an einem Autounfall vorbei. Natürlich eilt sie dem verletzten Tom sofort zur Hilfe und verspricht ihm sogar, sich um seine Tochter Poppy zu kümmern. Obwohl Harriet normalerweise stets eine professionelle Distanz zu ihren Patienten wahrt, freundet sie sich schnell mit Poppy an und fühlt sich auch von ihrem Vater unwiderstehlich angezogen. Doch Tom traut niemandem und hat durchaus seine Gründe mit seiner Tochter ein sehr zurückgezogenes Leben zu führen.

Alexandra Zöbelis Roman lässt sich so wunderbar locker-leicht lesen, dass die Seiten nur so dahingehen. Anschauliche Beschreibungen der idyllisch-ländlichen Wohnsituationen, wechseln sich mit dramtischen Szenen aus Harriets Berufsalltag ab. Durch die Erzählperspektive in der 3. Person erfährt der Leser eine Menge sowohl über Harriets als auch Toms Gefühle. Lediglich einige Wiederholungen in der Ausdrucksweise fallen auf, stören das Lesevergnügen aber kaum.
Zentrale Themen des Romans sind vor allem Familie und Hilfsbereitschaft, ganz nebenbei wird hier aber auch Inklusion vorgelebt. Daher verwundert es auch nicht, dass als Nebenfiguren vor allem Harriets Familienmitglieder in Erscheinung treten. Allesamt recht charakterstark und in ihrer Hilfsbereitschaft stets zuverlässig, mischen sie sich auch gern mal ungefragt ein, wenn es um ihre Lieben geht. Die Neugierde auf die nächsten beiden Bände, in denen es um die zerstrittenen Brüder geht, wird dabei zweifelsfrei geschürrt. Ein paar fiese Gestalten kommen natürlich auch zum Vorschein. Allen voran der deutsche Nachbar Kai-Uwe und sein Mitarbeiter Mick, was vielleicht ein wenig klischeehaft wirkt. Die 12 jährige Poppy hat das Down-Syndrom, kämpft aber sehr entschlossen und ziemlich diszipliniert dafür, ein ganz normales Kind zu sein und auch als solches behandelt zu werden. Leicht hat sie es damit nicht. Aufgeben ist für Poppy aber keine Option. Tom ist auf den ersten Blick ein sehr liebenswerter und sympathischer Mann. Wenn es um seine Tochter geht, wird er allerdings schnell zum Übervater und lässt kaum bis gar nicht mit sich reden. Er lebt sehr zurückgezogen und es fällt ihm schwer Vertrauen zu seinen Mitmenschen zu fassen. Trotzdem geht Harriet ihm wirklich unter die Haut, obwohl sie immer wieder an seinem wunden Punkt ansetzt. Harriet liebt ihre anspruchsvolle Arbeit als Rettungssanitäterin und hat sich geschworen Job und Privates streng voneinander zu trennen. Dass Tom und seine liebenswerte Tochter diesen Grundsatz gefährlich ins Wanken bringen, ist ihr eigentlich gar nicht recht. Auch die Geheimnisse, die er mit sich herumträgt missfallen ihr sehr. Ihrem Herz ist das aber leider vollkommen egal.
Wie es für einen absoluten Wohlfühlroman so üblich ist, zeigt der Spannungsbogen zwar hier und da mal einen deutlichen Aufschwung, bleibt aber im Großen und Ganzen auf einem soliden und überwiegend berechenbaren Niveau. Das heißt allerdings keinesfalls, dass in dem Roman durchgängig eitel Sonnenschein herrscht. Einige dramatische und nachdenklich stimmende Momente halten die Geschichte sehr authentisch.
Insgesamt gesehen ist „Nanny über Nacht“ eine wirklich sehr lesenswerte Wohlfühllektüre. Mit viel Herz, romantischen Momenten und vor idyllischer Kulisse lassen sich mit diesem Roman überaus behagliche Lesestunden verbringen.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Luxus, Leidenschaft und ein tragisches Familiengeheimnis

Northern Sky (Rosenborg-Saga, Band 3)
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„Northern Sky“ ist der dritte und damit abschließende Teil der Rosenborg-Saga, in der Autorin Inga Schneider ihre Leser mitnimmt in die dänische High-Society. Auch ohne Kenntnis der ersten beiden Teile ...

„Northern Sky“ ist der dritte und damit abschließende Teil der Rosenborg-Saga, in der Autorin Inga Schneider ihre Leser mitnimmt in die dänische High-Society. Auch ohne Kenntnis der ersten beiden Teile kann man sofort und problemlos in das Leben des jüngsten Bjerregaard Sprosses Frederik und der Journalistin Camilla eintauchen.

Frederik Bjerregaards Leben gleicht einer Party: Feiern, Alkohol und Frauen bis zum Abwinken und bloß keine Verbindlichkeiten eingehen. Doch als er unerwartet Camilla, die beste Freundin seiner Zwillingschwester wiedertrifft und die Geschwister ihm gemeinsam mit dem verhassten Vater auch noch einen Job aufs Auge drücken wird Frederiks Lebenswandel gehörig durcheinander gewirbelt. Ob er Camilla, die als Journalistin einen Artikel über das Jubiläum des Rosenborg-Imperiums seiner Familie schreiben soll, wohl anvertrauen kann, was sein Innerstes bewegt?

Inga Schneider lässt das Geschehen dank ihres wunderbar flüssigen und detailverliebten Schreibstils beim Lesen sehr lebendig erscheinen. Über den Großteil des Romans ist es eine regelrechte Freude diese präzisen Beschreibungen zu genießen. Einige weniger handlungsrelevanten Textstellen hätten für meinen Geschmack aber auch etwas kürzer abgehandelt werden können. Erzählt wird der Roman in der 3. Person, wodurch der Leser deutliche Einblicke sowohl in Camillas, als auch Frederiks Gefühls- und Gedankenwelt erhält.
Das Cover lässt schon einen ersten Einblick in die gesellschaftlichen Dimensionen des Romans erahnen. Da es sich um den dritten Band einer Familiensaga handelt, fehlt mir hier jedoch ein wenig der Bezug zur Familie. Dennoch passt das Cover hervorragend zu den beiden Vorgängern.
Obwohl Frederik Bjerregaard nach außen hin den verwöhnten, lebenslustigen Sunnyboy verkörpert und einen luxuriösen und eher oberflächlichen Lebenswandel pflegt, gibt es in seinem Leben doch so einige wunde Punkte. Ganz oben anzuführen ist dabei seine zerrüttete Familie und das miserable Verhältnis zu seinem Vater. Frederik ist durchaus bereit alles auf’s Spiel zu setzen, um sich an seinem Vater zu rächen und ihn in den Abgrund stürzen zu sehen. Von diesen Gefühlen besessen, lässt er sich zu einer ebenso unbeherrschten wie ungerechten Reaktion hinreißen, die nicht leicht verzeihlich ist. Andererseits zeigt Frederik sich aber auch immer wieder ausgesprochen einfühlsam und nimmt die Stimmung in seinem Umfeld sehr feinfühlig wahr. Journalistin Camilla hat einen gewaltigen inneren Konflikt auszutragen: Um ihre Lebenshaltungskosten zu begleichen, muss sie im Leben der Bjerregaards einen Skandal aufstöbern und darüber berichten. Doch Louise Bjerregaard ist ihre beste Freundin und Frederik gerade dabei ihr Herz zu erobern. Gefangen zwischen dem Vertrauen ihrer Freunde und ihrer prekären Finanzlage trifft Camilla eine folgenschwere Entscheidung, die ein lange verschwiegenes Familiengeheimnis ans Licht bringt und auch ihr eigenes Glück gefährdet.
Der Roman startet sehr unterhaltsam und legt einen deutlichen Fokus auf das Verhältnis von Camilla und Frederik. Mit zunehmender Kontroverse zwischen Frederik und seinem Vater und der zugespitzten Situation für Camilla nimmt auch die Spannung zu. Bis kurz vor Schluss bleibt die Frage um Camillas möglicherweise hochexplosiven Artikel ebenso offen, wie der Familienzwist. Auch zwischen Frederik und Camilla wird es noch einmal spannend. Hinzu kommt, dass die Familiengeschichte einen gesellschaftlich sehr relevante Hintergrund hat und durch diesen folgenschwer beeinflusst wurde, sodass die Handlung zum Schluss noch einmal deutlich an Tiefgang gewinnt.
Northern Sky vereint in einem hervorragenden Schreibstil Luxus, Leidenschaft und Tiefgang miteinander. Zum Abschluss der Saga wird nun auch endlich das alles beherrschende Familiengeheimnis gelüftet.

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