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Veröffentlicht am 07.03.2021

Die Erwartungen waren größer

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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“Touch of Ink” klang so verdammt gut. Der Klappentext macht einfach neugierig und das Cover ist wirklich schön, aber auf dem Weg, den Stefanie Lasthaus mit ihren Protagonisten betrat, hat sie zwar jedes ...

“Touch of Ink” klang so verdammt gut. Der Klappentext macht einfach neugierig und das Cover ist wirklich schön, aber auf dem Weg, den Stefanie Lasthaus mit ihren Protagonisten betrat, hat sie zwar jedes Detail so ausschweifend wie möglich mitgenommen, mich aber leider verloren.

Der Anfang klang wirklich vielversprechend. Man lernt Quinn kennen, die ihr Leben neu gestalten möchte und die darauf hofft ihre seltsamen Attacken zu überwinden. Natürlich wird man auch ein wenig neugierig auf ihr ungewöhnliches Tattoo gemacht, und das sie nicht weiß, wer es ihr schon mit 5 Jahren machen lassen hat. Aber dann müssen wir eben auch jede alltägliche Situation mit ihr durch laufen. Hin und wieder wird ein kleines spannendes Fünkchen hin geworfen und dann geht es erstmal wieder weiter mit Uni & Co. Das hat sich immer wieder sehr gezogen.

Wer die “Bösen” sind erfährt man selbstverständlich auch ziemlich schnell, auch dass das Buch Gestaltwandler beinhaltet, ist niemandem neu. Die Details, die gleich zu Beginn immer wieder eingeworfen werden, deuten für mich viel zu stark darauf, daher ging mir die ganze Spannung total flöten. Die Erkenntnis mit dem Wandeln und dem Geheimnis ihresTattoos löst die Autorin für Quinn nämlich erst so spät auf, dass ich schon keine richtige Lust mehr hatte.

Nathan ist leider auch ziemlich a-typisch geblieben, auch im Zusammenspiel mit Gabriel und den anderen Charakteren. Man wird einfach nicht überrascht, die Protagonistin fügt sich problemlos in ihre neue Rolle und auch ihre Problemchen lösen sich fast wie von selbst. Ich war enttäuscht.

Dabei schreibt Stefanie Lasthaus wirklich toll! Malerische Beschreibungen und ein atemberaubendes Setting vereinen sich in einem lockeren, leichten Stil. Es war eine richtig tolle Idee, die wirklich Potential gehabt hätte. Aber es wurde leider ein typisches Jugendbuch, dem die Komplexität fehlt.

Mir persönlich haperte es auch ein wenig an den Emotionen, da Quinn einfach so neutral geschrieben war. Sie reagierte, sie spricht verzweifelt, aber ich konnte viele Gefühle nicht nach empfinden, weil das alles erzählt wurde, anstatt gezeigt.

Wer auf ein leichtes Jugendbuch steht, bei dem man alles präsentiert bekommt und man nicht mehr nachdenken muss, ist hier genau richtig. Es ist toll geschrieben, keine Frage, aber mich beeindruckt das leider nicht mehr, wenn man alles schon im Voraus erahnen kann.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Die volle Ladung Emotionen mit einer Prise Humor.

Only One Letter
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Liz war immer ein aufgeweckter, fröhlicher Mensch mit einem Hang zum Sarkasmus. Ihr Leben ist bisher recht leicht und harmonisch verlaufen, was die aktuelle Situation noch schwieriger macht. Seit dem einen ...

Liz war immer ein aufgeweckter, fröhlicher Mensch mit einem Hang zum Sarkasmus. Ihr Leben ist bisher recht leicht und harmonisch verlaufen, was die aktuelle Situation noch schwieriger macht. Seit dem einen Tag vor 3 Wochen hat Liz schwer mit den Folgen zu kämpfen und meidet daher auslösende Situationen. U-Bahn fahren zum Beispiel. Ihren Eltern und Freunden spielt sie etwas vor, damit keiner ihre Kämpfe mit ansehen muss. Erst der neue WG-Bewohner Nate dringt durch ihre Mauern. Sie fühlt sich sicher, beschützt, irgendwie einfach verstanden. Doch warum das Nate gelingt, obwohl er augenscheinlich nicht das gleiche erleben musste, erklärt sich Liz erst viel später… so spät…. das es fast schon zu spät ist

Nate ist ein Herz von Mann, Liz’ sicherer Hafen und die Ruhe selbst. Er erfasst ihre Gedanken und Stimmungen wie kein anderer, und bewältigt sie mit solcher Gefasstheit, dass ich nur meinen imaginären Hut vor ihm ziehen kann. Würde mich ein Mensch so dermaßen anbrüllen, wie Liz es einmal tut, wäre ich schneller weg, als der andere Tschüss sagen könnte. Aber nicht Nate. Er hat den Blick für das Verborgene, den Schrei hinter dem Laut, und außerdem einen Charakter, der Gold wert ist. Während die Liebesgeschichte sich nach und nach entwickelt, legt er ein Verhalten an den Tag, welches mir ein warmes Bauchkribbeln, mir Schmetterlinge und Gänsehaut verpasst. Über seine Dialoge habe ich so manches Mal geschmunzelt, denn Nate ist schon ein kleiner Schelm.

Liz ist eine Antiromantikerin und dennoch tut sie für Nate ganz unübliche Dinge. Ihre Bindung geht schnell ziemlich tief und das ist eine Voraussetzung um zu überstehen, was da noch kommt. Ihre schlagfertigen Antworten und so manche verrückte Aktion treiben Nate ab und zu in den Wahnsinn, aber für mich war das eine gute Abwechslung und ich fand das authentisch und echt, neben den süßen Momenten, welche die zwei miteinander teilen. Sie bewältigen für eine so kurze Zeitspanne ziemlich große Dramen und mir hat es bald das Herz zerrissen.

Anne Goldberg hat uns da völlig auf die Achterbahnfahrt der Emotionen mitgerissen. Ihre gewandte Ausdrucksweise gepaart mit einem lockeren und doch etwas komplexeren Schreibstil konnte mich sehr begeistern. Die Beschreibungen des Settings waren so detailliert, dass ich die Schauplätze vor meinem inneren Auge mit verfolgen konnte und durch die liebevolle Gestaltung der Charaktere hat mein Herz mitgefiebert bis auf die letzte Seite. Auch in “Only One Letter” hält Frau Goldberg wieder ein paar Überraschungen für uns und vor allem unsere Nerven bereit. Ich liebe das, weil es dem Ganzen eine andere Gefühlskurve zwischendurch verpasst.

Die WG Mitglieder von Nate, bei der auch Liz’ beste Freundin Amber dabei ist, sowie ein paar andere freundliche Personen haben die Story abgerundet. Natürlich waren auch zwei oder drei ungeliebte Menschen wichtig für die Geschichte, doch die hab ich gleich aus meinem Gedächtnis verbannt. Der Hass war zu groß. Trotzdem hat es die Autorin geschafft diese Charaktere plastisch darzustellen. Jeder bekam eine angenehme Portion Hintergrundinformationen und sie wurden greifbar. Die Situation wurde noch realistischer.

Die Grundstimmung ist definitiv ernster, als in Band 1. Doch der Sarkasmus und das süsse Glück der zwei Verliebten nehmen dem ganzen ein wenig die Schärfe. Wie das ausgeht? Lest selbst und haltet Taschentücher bereit. Ich habe Liz und Nate, nach Winston und Theo sofort ins Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Einfach mal nicht a-typisch

Falscher Ort, richtiges Date
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Normalerweise gehe ich Bücher immer mit dem Gedanken an, dass die Charaktere für mich doch authentisch sein müssen. Aber bei diesem zweiten Band habe ich mich gefragt, was authentisch für mich eigentlich ...

Normalerweise gehe ich Bücher immer mit dem Gedanken an, dass die Charaktere für mich doch authentisch sein müssen. Aber bei diesem zweiten Band habe ich mich gefragt, was authentisch für mich eigentlich bedeutet. Das wird im zweiten Teil der “Bourbon Street Boys” nämlich ganz schön in Frage gestellt…
Schon ihre Schwester May hat mir im ersten Teil gezeigt, wie durchgeknallt ein Mensch sein kann. Eventuell hätte Elle Casey ja auch ein wenig überdramatisch sein können. Aber soll ich euch mal was sagen? Nachdem ich Jenny kennen gelernt habe, und auch Dev, wundert mich gar nix mehr!

Jenny ist Mama von drei Arschkeksen, wie sie selbst liebevoll sagt. Auch den Preis der besten Mutter des Jahres verfehlt sie ihrer Ansicht nach immer mal um Haaresbreite – ein fettes Haar, in Form einer Schlucht oder so…. Ich konnte mich jedoch davon überzeugen, dass dem nicht grundsätzlich so ist. Wer ist heutzutage schon perfekt? Ich bitte euch, ein Kind muss erzogen und geliebt werden, aber vor allem geliebt und auch beachtet. Jenny macht vielleicht mal Fertigpizza und sie muss auch viel arbeiten um alle Kosten unter einen Hut zu bringen, aber sie würde alles für ihre Kinder opfern ohne mit der Wimper zu zucken. Das ist wahre Liebe zu Kindern. Das Privatleben kann da schon ziemlich drunter leiden, aber dafür hat sie ja May, die wiederum nun mit einem tollen Job in der Sicherheitsfirma von Ozzie winkt. Leider gibt es da zwar super viel Geld für ihre Dienste als Computerspezialistin, doch wie Jenny durchaus berechtigt bemerkt, ist sie auch schneller mal in Gefahr. Ich sag es mal so, es geht mächtig in die Hose.

Dev, der Trainer der Bourbon Street Boys Leute, ist ein 2,10m großer, haarloser Kerl. Er hat nicht mal Augenbrauen und strotzt nur so vor Muskeln. Man möchte meinen, er wäre total der Frauenversteher und Macho, dabei kommt hier das Talent der Autorin nochmal besonders zum Vorschein. Elle Casey kreiert nicht nur schlagfertige Mamas mit Hammersprüchen, sie gibt dem heißesten Kerl des Buchs eine wahnsinnig sensible Seite, Unsicherheit und absolut null Ahnung vom weiblichen Geschlecht. Er bemerkt so so viele Dinge, persönliche Dinge, Erfahrungen aus der Vergangenheit, und und und… aber in Sachen Beziehungen ist Dev fast schon jungfräulich. Und das trotz seines Sohnes Jacob. Ich fand ihn total knuffig.

Ich habe gelacht ohne Ende, ich habe gestaunt und ich war zeitweise sogar starr vor Aufregung, da die Autorin auch noch ein zwei Schockerchen eingebaut hat. Aber in erster Linie war ich einfach platt. Ich habe noch nie eine Reihe gelesen, bei denen die Charaktere zum Teil so unvorhersehbar reagiert haben, und bei denen das trotzdem ins Gesamtbild gepasst hat. Sie sind authentisch auf eine ganz eigene Art. Die ganze Gruppe Menschen ist einfach bekloppt – jeder auf seine eigene Weise, und dennoch steckt in allem ein tieferer Hintergrund, der mich berührt hat.

Ich bin total begeistert, gerade weil der Klappentext zunächst nach 0815-Lovestory klingt und man dann aber so viel mehr, vor allem so viel Witz, zu lesen bekommt.

Ich brauche mehr!

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Amüsant!

Falsche Nummer, richtiger Mann
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Durch einen richtig blöden Zufall gerät May ins Visier eines Kriminellen. Nur Ozzie und sein Sicherheitsteam von den “Bourbon Street Boys” können ihr noch helfen. Ist dieser bärtige, grummelige Riese doch ...

Durch einen richtig blöden Zufall gerät May ins Visier eines Kriminellen. Nur Ozzie und sein Sicherheitsteam von den “Bourbon Street Boys” können ihr noch helfen. Ist dieser bärtige, grummelige Riese doch auch Schuld an ihrer Misere – zumindest irgendwie.

May ist eine durchschnittlich attraktive Frau mit einem normalen Job als Hochzeitsfotografin, einem knuffigen Chihuahua und null vorhandenem Liebesleben. Perfekt für eine Sicherheitsfirma, die noch Fotografen sucht und vor allem Menschen, die nicht auffallen. Allerdings ist May eine Mischung aus purer Ehrlichkeit – was sich so äußert, dass wirklich alles aus ihrem Mund ungefiltert heraus purzelt – und quirliger Schusseligkeit. Ich hab mich köstlich amüsiert, fand May total übertrieben, aber auf gute Art und Weise, denn die Autorin hat Mays Persönlichkeit einfach strikt durch gezogen. Sie durchdenkt tausend Dinge gleichzeitig und dabei kommt so viel witziges bei raus, dass ich mich nicht halten konnte vor Lachen.

Dazu den Gegensatz gerade Ozzie bilden zu lassen ist schon der Hammer. Er ist groß, unglaublich trainiert, äußerlich ernst und einem Kampfsoldaten ähnlich. In diesem Herzen ist er aber der größte, beschützende Teddybär, den die Welt je gesehen hat und wenn er mal seinen frechen Humor raus lässt, schmilzt jedes Herz zu einer Pfütze. Er ist mir ein wenig zu ruhig und abgeklärt in manchen Situationen, hätte ab und zu, zumindest am Ende des Buches, ein bisschen mehr von sich Preis geben können. Ich fand es schade, so gar nichts von ihm zu erfahren und das lässt ihn dann doch etwas blass wirken.

Durch die spannende Entwicklung mit dem Mörder in der Bar, den Observationen, Mays Ausbildung oder den komischen Besuchen bei ihrer Schwester Jenny, haben wir aber genug zu erleben, sodass man einfach den sexy, stillen Ozzie mit der Hammeraustrahlung genießt und… schweigt.

Der Schreibstil von Elle Casey hat mich persönlich total vereinnahmt. Man muss schon Humor in Büchern mögen und auch mal den ein oder anderen derben Spruch abkönnen, dann ist das Buch super. Spannung und eine große Portion verrückte Leute dazu – et voilà, man hat eine perfekte Unterhaltung für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Es geht witzig weiter

Ein Tess-Carlisle-Roman (Band 2): Jägernacht
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Letztes Mal haben wir mit Tess noch den Milliardär Robert gerettet, Teufelssohn Danial aufgenommen und beobachtet, wie sie selbst einige Mal ihren Kopf aus der Schlinge ziehen musste, da war der erste ...

Letztes Mal haben wir mit Tess noch den Milliardär Robert gerettet, Teufelssohn Danial aufgenommen und beobachtet, wie sie selbst einige Mal ihren Kopf aus der Schlinge ziehen musste, da war der erste Band schon vorbei. Am Anfang des zweiten Teils geht’s genauso spektakulär weiter und wir sehen die junge Kautionsdetektivin ganz schön japsen. Obwohl ihr eigenes Leben auf der Kippe steht, rettet sie noch hier und da ein paar andere, und geht dabei an Grenzen. Doch wo führt das hin und was haben die Geschwister von Danial wirklich vor?

Nicole Schuhmacher hat einen guten zweiten Band erschaffen. Es war actionreich, richtig witzig und vollgepackt mit neuen Leuten. Puck hat mich ab und zu wahnsinnig gemacht, aber dieser Wichtel geht strikt seinem Charakter nach sein Leben an und man kann es ihm nicht mal verübeln. Danial hat mich emotional berührt und auch Robert bekam seinen, wenn auch sehr späten gefühlvollen Auftritt. Bei letzterem hätte ich mir echt mehr gewünscht. Er war mir zu wenig präsent.

Der Alltag von Tess ist schwer zu beschreiben, aber es ist auf jeden Fall nicht langweilig. Ein paar mehr zwischenmenschliche Emotionen würde ich mir wünschen, damit auch das Gefühl noch mehr mitziehen kann.

Am Ende hat mich die Autorin total fies zurück gelassen und ich kann es kaum erwarten den 3. Band zu lesen. Eine knackige Bespaßung für Zwischendurch – meine Lachmuskeln wurden auf jeden Fall trainiert.

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