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Veröffentlicht am 14.04.2024

Geschichte mit emotionalen Tiefen - berührend und hinterfragend

Hallo, du Schöne
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Der Roman -Hallo, du Schöne- von Ann Napolitano hat mich in seiner besonderen Art, eine Geschichte zu erzählen, sehr berührt. Es schwingt in dem ausdrucksstarken Schreibstil eine besondere Art von Melancholie ...

Der Roman -Hallo, du Schöne- von Ann Napolitano hat mich in seiner besonderen Art, eine Geschichte zu erzählen, sehr berührt. Es schwingt in dem ausdrucksstarken Schreibstil eine besondere Art von Melancholie mit. Die Protagonisten sind gefangen in ihrer eigenen Welt, unfähig das Schöne im Leben ihrer Mitmenschen wahrzunehmen. Das Unvermögen, sich vom eigenen Lebenskonzept auch nur einen Schritt zu entfernen, den Gedanken eines gemeinsamen Lebensglückes oder eine Annäherung zu verfolgen, scheitert einerseits an Sturheit andererseits an Kraftlosigkeit.
Es ist die Tiefe der charakterlichen Darstellungen, die mich fasziniert. Das familiäre Scheitern über Generationen hinweg zwingen Rose und Charlie Padavano, die Eltern der vier Schwestern Julia, Sylvie, Emeline und Cecilia Ihren Kindern durch ihr Verhalten im Alltag auf. So bleibt ihnen kaum eine Chance, sich zu öffnen, um mehr Freiheit und Genuss in ihren Alltag einzubringen, ohne sich selbst zu verletzen. Auch William, der Mann von Julia, bleibt gefangen in der seelischen Grausamkeit. Dabei sehnt er sich so sehr nach familiärer Geborgenheit. Ein Drama mit fein gezeichneten Charakteren, die mehr oder weniger in so manch menschlicher Seele beheimatet ist.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Lebensgeschichten, die nicht vergessen werden dürfen

Lichtungen
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Dieser Roman -Lichtungen- von Iris Wolff hat mich von der ersten Seite an begeistert. Er ist in seinem Aufbau ungewöhnlich gestaltet, denn die Autorin setzt uns Leser bereits zu Beginn ihrer Geschichte ...

Dieser Roman -Lichtungen- von Iris Wolff hat mich von der ersten Seite an begeistert. Er ist in seinem Aufbau ungewöhnlich gestaltet, denn die Autorin setzt uns Leser bereits zu Beginn ihrer Geschichte über die aktuelle Lebenssituation der beiden Schulfreunde Lev und Kato in Kenntnis. Er, Lev, besucht Kato in Zürich als er eine Ansichtskarte von ihr mit den Worten "Wann kommst du endlich?" erhält. Lev und Kato sind im diktatorisch regierten Ceausescu Regime, in Rumänien, aufgewachsen. Während Kato den Spitzelstaat bereits in sehr jungen Jahren verlässt und ihr Glück anderswo in der Welt sucht, bleibt Lev der rumänischen Heimat, einem kleinen Dorf, verhaftet und sucht dort seinen Weg als Waldarbeiter. Die beiden Außenseiter der Schulgemeinschaft verband eine Freundschaft, die in den pubertären Jahren einseitig von Lev als weitaus mehr gedeutet wurde. Nun trifft er seine große Liebe wieder und er will sich erinnern, erzählen von vergangener Zeit. Doch Katos Interesse in Erinnerungen zu schwelgen, ist nicht gegeben.
Die Autorin scheibt sehr einfühlsam, mit starken Worten Lebensgeschichten, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Für sie sind Erinnerungen über die Zeit verstreut wie Lichtungen. Der immerwährende Konflikt im Vielvölkerstaat zog sich hinein bis in die kleinste Zelle des Landes, die Familie, und zermürbte die Seelen der Menschen, die ein großes Bedürfnis nach Freiheit und Ungezwungenheit verspürten.
Ein wunderbarer Roman mit Herz und viel Verstand geschrieben zur Freude für uns Lesende.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Gussie - eine starke, selbstbewusste Frau

Gussie
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Auguste "Gussie" Adenauer geborene Zissner war die zweite Frau von Konrad Adenauer. Sie stammt aus gutbürgerlichem Haus und heiratete kurz nach dem ersten Weltkrieg den fast doppelt so alten damaligen ...

Auguste "Gussie" Adenauer geborene Zissner war die zweite Frau von Konrad Adenauer. Sie stammt aus gutbürgerlichem Haus und heiratete kurz nach dem ersten Weltkrieg den fast doppelt so alten damaligen Kölner Oberbürgermeister und späteren ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Lebensfreude, Intelligenz und eine gewisse Ergebenheit in Ihr Schicksal kennzeichnete Gussie. Ihre Liebe zur Musik, insbesondere zum Geigenspiel, zeichnete sie ebenso aus wie ein freundlicher, offener Umgang mit ihren Mitmenschen, der von Charakterstärke und Mut geprägt war. Eine starke, selbstbewusste Frau, die mit sich selbst für einen vermeintlich schwachen Moment schonungslos zu Gericht ging und lebensbedrohlichen, irreparablen körperlichen Schaden dabei davontrug.
Der Autor Christoph Wortberg setzt mit seinem Roman -Gussie- dieser Frau ein literarisches Denkmal der besonderen Klasse. Einfühlsam und immer auf den Punkt gebracht, erzählt er Episoden aus ihrem Leben, die ihren einzigartigen Sinn für das Familienleben, den Freudenkreis, die politische Arbeit hervorheben. Ihr zeitlebens inniges Verhältnis zu ihrem Vater würdigt er zu Beginn eines jeden Kapitels mit kleinen Ausschnitten der Korrespondenz zwischen Vater und Tochter. Der Schreibstil ist intelligent und gleichzeitig bildhaft beschreibend, ein Lesegenuss mit hohem Zugewinn an historischem Wissen zu Personen und zum Zeitgeschehen.
Mit anderen Worten; ich spreche diesem Roman meine unbedingte Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Wenn die Hormone verrücktspielen

Morden in der Menopause
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Liv Steinhammer lebt mit ihrer Familie in gut situierten Verhältnissen. Das Leben hat sie auf die Sonnenseite gestellt. Ernsthafte Sorgen gibt es nicht. Die täglichen Herausforderungen mit ihren drei heranwachsen ...

Liv Steinhammer lebt mit ihrer Familie in gut situierten Verhältnissen. Das Leben hat sie auf die Sonnenseite gestellt. Ernsthafte Sorgen gibt es nicht. Die täglichen Herausforderungen mit ihren drei heranwachsen Pubertierenden meistert sie spielend und überwiegend sehr elegant. Ihr Ehemann ist ein Goldstück, immer gut gelaunt, blendend aussehend und die finanzielle Versorgung der Familie sichert er mehr als ausreichend. Auch in ihrem Job fühlt sie sich wohl, jedenfalls meistens. Alles könnte so schön sein, ja könnte, wenn da nicht die Hormone auf einmal verrücktspielen würden, bedingt durch die Menopause. Plötzlich steht ihre Welt Kopf, als sie ihren ersten Mord begeht, unbeabsichtigt, deshalb steht sie unter Schock. Die Ereignisse entwickeln sich, spitzen sich zu, doch Liv weiß sich irgendwie stets zu helfen, auch wenn weitere Leichen und Sorgen ihren Alltag bestimmen.
Eine skurrile, verrückte Geschichte liefert uns die Autorin Tine Dreyer mit -Morden in der Menopause-. Sie lässt die Leser teilhaben an den chaotischen Gedankengängen und Handlungen ihrer Protagonisten Liv, die sie mit einer gewaltigen Portion schwarzem Humor und weit überzogener Satire ausstattet. Liv erklärt uns Bücherbegeisterten sehr ausführlich ihre Taten in einer Art und Weise, die auf Verständnis hoffen, weil doch diese außer Rand und Band geraten Hormone schuld an allem sind. Manchmal war ich sogar versucht zu glauben, dass wir einen katastrophalen Traum erzählt bekommen.
Mir zauberte dieser brillante Schreibstil immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Ich wünsche mir mehr davon und gebe natürlich meine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Humorvolle Geschichte eines unglaublichen Abenteuers mit ernstem Hintergrund

König von Albanien
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Als das Osmanische Reich droht auseinander zu brechen, sieht Albanien die Chance sich aus der über Jahrhunderte währenden Unterdrückung und Vormundschaft zu befreien. Der Vielvölkerstaat sucht einen König, ...

Als das Osmanische Reich droht auseinander zu brechen, sieht Albanien die Chance sich aus der über Jahrhunderte währenden Unterdrückung und Vormundschaft zu befreien. Der Vielvölkerstaat sucht einen König, der die Unabhängigkeit besiegeln soll. Otto Witte, ein Herumtreiber und Tunichtgut, versteht es auf einzigartige Weise, dem Leben immer wieder die guten Seiten abzuringen, sie zu genießen. Stets entwickelt er Pläne, die sein Leben und das seiner Freunde, insbesondere das von Max Hoffmann, einem Schwertschlucker, angenehmer gestalten. Eines Tages stellen die beiden fest, dass ein potentieller Thronfolger und Otto sich zum Verwechseln ähnlichsehen. Damit steht fest, Otto wird König von Albanien.
Seine Geschichte erzählt er später den Insassen einer Nervenklinik und dem dort arbeitenden Doktoranten Alois Schilchegger. Damit bewirkt er unglaubliche Dinge, kleine Wunder, die auch den angehenden Arzt neue Wege gehen lassen.
Mit viel Humor und einem Augenzwinkern gelingt es Andreas Izquierdo, eine im Grunde sehr ernste Geschichte zu erzählen. Dabei gestaltet er, basierend auf historischen Tatsachen, mit seinen charakterlich sehr feinen und präzisen ausgearbeiteten Protagonisten, einen Roman, der einlädt zu vergnüglichen Lesestunden.

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