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Veröffentlicht am 28.03.2025

Zwischen Schuld und Vergessen: Ein Thriller voller Überraschungen

Die Tochter des Serienkillers
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Der zweite Band von Alice Hunter, Die Tochter des Serienkillers, erzählt die fesselnde Geschichte von Jenny, die ein scheinbar gewöhnliches Leben mit ihrem Mann Mark und ihren zwei Kindern in einem ruhigen ...

Der zweite Band von Alice Hunter, Die Tochter des Serienkillers, erzählt die fesselnde Geschichte von Jenny, die ein scheinbar gewöhnliches Leben mit ihrem Mann Mark und ihren zwei Kindern in einem ruhigen Vorort von Denver führt. Zusammen mit ihrem Geschäftspartner betreibt sie eine gut laufende Tierarztpraxis und genießt die Normalität ihres Daseins. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine düstere Realität: Vor ihrer Haustür häufen sich Tierkadaver und Jenny hat regelmäßig Blackouts, während derer sie keinerlei Erinnerung an ihre Handlungen hat. Als Olivia, eine Bewohnerin des Ortes und Marks ehemalige Affäre, nach einem Kneipenbesuch spurlos verschwindet, wächst in Jenny der Verdacht, dass sie selbst für das Verschwinden verantwortlich sein könnte. Sie fragt sich, ob ihre Vergangenheit ans Licht gekommen ist – die Vergangenheit, die sie als Tochter eines berüchtigten Serienmörders ausweist.

Die Geschichte beginnt mit einem eindrucksvollen Cliffhanger und zieht den Leser unmittelbar ins Geschehen. Im Verlauf der Handlung wird Jennys bewegte Vergangenheit offengelegt, die ihre Gegenwart prägt. Geheimnisse und Intrigen dominieren die Erzählung, da jede Figur etwas zu verbergen scheint. Jenny gerät zunehmend in Selbstzweifel und wird von der Angst getrieben, während ihrer Blackouts möglicherweise schwere Fehler begangen zu haben. Als Mark ihr Vertrauen in sie immer mehr verliert, nimmt sie die Ermittlungen um Olivias Verschwinden selbst in die Hand.

Alice Hunters Schreibstil ist, wie bereits im ersten Band, äußerst fesselnd und flüssig, wodurch die Seiten förmlich dahinfliegen. Die Spannung bleibt durchgehend erhalten, und der Leser fiebert mit Jenny mit, während er ihre bewegende Kindheit und deren Verbindung zu ihren Blackouts näher kennenlernen möchte. Trotz der insgesamt gelungenen Handlung wirken einige Ereignisse und Charaktere etwas unterentwickelt, was das Potential für stärkere Akzente mindert. Insbesondere die Ehe zwischen Jenny und Mark erscheint an manchen Stellen unverständlich oder unlogisch. Dennoch übertrifft dieser Band in vielerlei Hinsicht den ersten Teil, und die Fortsetzung "Die Schwester des Serienkillers" verspricht eine ebenso gute Lektüre.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 04.03.2025

Zwischen Selbstfindung und Alltag: Ein Roman von Genevieve Novak

No Hard Feelings
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Ein auf und ab der Gefühle "No Hard Feelings" ist der Debütroman von Genevieve Novak.

Penny ist in ihren Zwanzigern und sollte diese Zeit eigentlich in vollen Zügen geniessen. Wäre da nicht Max, ihr ...

Ein auf und ab der Gefühle "No Hard Feelings" ist der Debütroman von Genevieve Novak.

Penny ist in ihren Zwanzigern und sollte diese Zeit eigentlich in vollen Zügen geniessen. Wäre da nicht Max, ihr Freund-nicht-Freund, ihre besten Freundinnen, die ihr Leben voll im Griff haben – Annie wird Partnerin bei der Kanzlei und Bec ist verlobt und wird bald heiraten – und dann gibt es noch ihren Job mit ihrer nervigen Chefin, die sie tagtäglich tyrannisiert. Warum ist das Leben manchmal so?

Penny versucht mit aller Kraft, die Dinge zu ändern, sich mehr im Job und ihren Aufgaben zu investieren, mit Max wieder eine feste Beziehung einzugehen und sich mit ihren Freundinnen gleichzustellen, was Job oder auch die Liebe angeht. Eine kurze Zeit hat sie es auch geschafft, eine gute Balance zu finden, als Max doch wieder in das alte Muster "Freundschaft Plus" zurückfallen will. Das wirft Penny, wie schon die Male davor, aus der Bahn und bringt sie wieder an einen Tiefpunkt. Wie kann sie ihr Leben oder sich selbst ändern? Diese Fragen gehen ihr seit Jahren nicht aus dem Kopf, und sie versucht wiederholt, bei einer Psychologin Hilfe zu suchen. Was am Anfang schwierig erscheint – sich mit sich selbst, ihren Gefühlen und der Selbstwahrnehmung auseinanderzusetzen – kann im weiteren Verlauf der Geschichte einen guten Beitrag leisten.

Das Buch ist charmant und witzig geschrieben, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Man kann die Höhen und Tiefen von Penny gut nachvollziehen und sich gut in sie und ihre Situationen einfühlen, da man sicher bereits selbst einen Max, eine tyrannische Chefin oder unterschiedliche Lebenswege in einer Freundschaft erlebt hat. Zudem finde ich es sehr positiv, dass das Thema, sich psychologische Hilfe zu holen, behandelt wird. Es sollte kein Tabu mehr sein, und es würde vielen Menschen helfen, wenn wir offener über psychische Erkrankungen in der Gesellschaft sprechen würden.

Die wiederkehrenden Höhen und vor allem die zahlreichen Tiefen sowie das anhaltende Selbstmitleid von Penny haben mich persönlich etwas gestört. Meiner Meinung nach hat dies die Geschichte in die Länge gezogen, da sich diese Episoden ständig wiederholten. Dadurch wurde der Schwung der Geschichte gedämpft. Ich hätte mir von der Hauptprotagonistin mehr Stärke und weniger Resignation gewünscht.

Trotzdem ist dies ein ehrlicher Roman, der tiefgehende und realitätsnahe Themen behandelt. Genevieve Novak hat einen gelungenen Roman verfasst, der perfekt in unsere heutige Zeit passt.

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Veröffentlicht am 10.02.2025

Die Geheimnisse des Windemere - Apartment 5b

Apartment 5B
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Die junge Autorin Rosie und ihr Ehemann Chad, ein aufstrebender Schauspieler, führen ein bescheidenes Leben in New York. Sie können sich gerade so ihre Miete leisten. Eines Tages jedoch erben sie unerwartet ...

Die junge Autorin Rosie und ihr Ehemann Chad, ein aufstrebender Schauspieler, führen ein bescheidenes Leben in New York. Sie können sich gerade so ihre Miete leisten. Eines Tages jedoch erben sie unerwartet die luxuriöse Wohnung von Chads wohlhabendem Onkel Yvan im renommierten Windemere, nachdem dieser nach einem langen Kampf gegen seine Krankheit verstorben ist. Trotz der hohen Nebenkosten, die einen Umzug erschweren, freut sich das junge Paar auf einen Tapetenwechsel. Rosie, die gerade an ihrem neuen Buch schreibt, kann die unheimlichen Geschichten über Geister und mysteriöse Todesfälle gut als Inspiration gebrauchen.

Alles scheint perfekt. Sie werden herzlich von ihren direkten Nachbarn begrüßt und sofort als Teil der Gemeinschaft aufgenommen. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Als sich die Ereignisse überschlagen und immer mehr Todesfälle passieren, geraten Rosie und Chad in ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel. Ist das Windemere wirklich verflucht, oder zieht jemand im Hintergrund die Fäden?

"Apartment 5B" ist ein gut geschriebener Thriller, der einige gruselige Momente einfängt und aus der Perspektive der Hauptprotagonistin Rosie erzählt wird. Das Buch beschreibt zudem den alten Stil der New Yorker Wohnungen und deren Entstehungsgeschichte. Die spannende Handlung nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Entdeckungstour zur Wahrheit. Bis zum Ende bleibt es ein Rätsel, wer die Kontrolle hat und wem man wirklich vertrauen kann.

Ich fand "Apartment 5B" ein gelungenes Werk der Schriftstellerin. Der flüssige Schreibstil lässt die Leserinnen und Leser nur so durch die Seiten gleiten. Mit einem Hauch des Übernatürlichen verleiht die Autorin dem alten Gebäude und seinen Bewohnern eine Stimme. Einige Beschreibungen oder Situationen wirkten auf mich nicht ganz schlüssig und kamen etwas zu konstruiert oder gezwungen daher. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und würde es weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.01.2025

"Insel der Angst: Das Geheimnis mit zu wenig Nervenkitzel

Die Insel der Angst
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Als die Dokumentarfilmerin Tess von der Organisation Seawild für einen viertägigen Auftrag angefragt wird, um einen Dokumentarfilm über die Lebensweise der Mönchsrobben zu drehen, kann sie ihr Glück kaum ...

Als die Dokumentarfilmerin Tess von der Organisation Seawild für einen viertägigen Auftrag angefragt wird, um einen Dokumentarfilm über die Lebensweise der Mönchsrobben zu drehen, kann sie ihr Glück kaum fassen. Nach einer Phase schleppender Aufträge blüht ihr Herz als Dokumentarfilmerin endlich wieder auf. Gemeinsam mit einem dreiköpfigen Wissenschaftlerteam erreicht sie die verlassene Insel Navigaceo, die seit über 50 Jahren keinen menschlichen Fuß mehr gesehen hat. Das Abenteuer kann beginnen.

Was als aufregender Arbeitsauftrag begann, nimmt eine dramatische Wendung, als Tess auf ihrer Erkundungstour eine Leiche entdeckt, die offenbar ebenfalls bei Seawild angestellt war. Wer von ihren Kollegen kannte den Mann und was ist mit ihm geschehen? Wie kam er hierher und warum verhalten sich die anderen zunehmend merkwürdig? Tess versucht, mehr herauszufinden und geht in der Abgeschiedenheit und unter Fremden den Rätseln auf den Grund.

Obwohl die Geschichte spannend klingt, konnte das Buch meiner Meinung nach diese Spannung nicht vollständig vermitteln. Die Nebencharaktere bleiben blass und Tess' Verhalten und Vorgehensweisen sind oft nicht nachvollziehbar. Es fehlt an Spannung, die zwar im zweiten Teil des Buches etwas zunimmt, jedoch endet das Buch mit einer Wendung, die mich nicht vollständig überzeugt hat und für mich nicht schlüssig war.

"Die Insel der Angst" ist mein erstes Buch von Martin Griffen. Sein Schreib- und Erzählstil ist flüssig und einfach gehalten, was dem Leser eine gute Lesegeschwindigkeit ermöglicht. Insgesamt konnte mich das Buch jedoch leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Ein Netz aus Geheimnissen: 'Die Frau des Serienkillers' von Alice Hunter"

Die Frau des Serienkillers
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Beth lebt mit ihrem Mann Tom und ihrer kleinen Tochter Poppy in einem ruhigen Vorort von London. Ihr Familienleben könnte perfekt sein, wäre da nicht eines Abends das Klingeln an der Tür ihres gemütlichen ...

Beth lebt mit ihrem Mann Tom und ihrer kleinen Tochter Poppy in einem ruhigen Vorort von London. Ihr Familienleben könnte perfekt sein, wäre da nicht eines Abends das Klingeln an der Tür ihres gemütlichen Cottages gewesen, hinter der zwei Polizisten standen. Tom wird verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden seiner Ex-Freundin zu tun zu haben.

Von diesem Moment an beginnt für Beth ein Leben voller Lügen und Täuschungen. Ist Tom, ihr gutmütiger Mann und Vater von Poppy, tatsächlich ein Mörder?

"Die Frau des Serienkillers" ist das erste Buch, das ich von Alice Hunter gelesen habe. Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere sind lebendig beschrieben. Die Geschichte führt den Leser immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten, was für Abwechslung sorgt und hilft, die Puzzleteile der Gegenwart zusammenzusetzen.

Beths Denkweisen und Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, und sie wurde mir teilweise sehr unsympathisch, da sie viele Geheimnisse hat, die sie nur stückchenweise und zu ihrem Vorteil preisgibt. Verliert man während der Geschichte den Faden, fügt sich am Ende alles zu einem vollständigen Bild zusammen.

Das Buch ist ein spannender Thriller mit einigen Höhen und Tiefen. Der unkomplizierte Schreibstil ermöglicht ein flüssiges Lesen, und die Handlung überrascht immer wieder. Dennoch hat mir etwas gefehlt. Trotz allem war es ein solides Buch, und ich werde sicherlich das nächste Buch, "Die Tochter eines Serienkillers", lesen.

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