Ein außergewöhnlicher Thriller
„Die Insel der Angst“ von - Martin Griffin aus dem Lübbe Verlag
Der zweite Band von Martin Griffin ist endlich erschienen und wer den ersten Band - Zwei Fremde - gelesen hat wird auch hier voll auf seine ...
„Die Insel der Angst“ von - Martin Griffin aus dem Lübbe Verlag
Der zweite Band von Martin Griffin ist endlich erschienen und wer den ersten Band - Zwei Fremde - gelesen hat wird auch hier voll auf seine Kosten kommen. Dennoch gestaltet sich dieser Thriller etwas anders als vielleicht erwartet. Wie ich finde liegt die Spannung darin, dass wir Tess auf die einsame Insel begleiten und alleine ihren Blickwinkel miterleben dürfen. Trotzdem verzichtet Martin Griffin nicht auf psychologische Spannungseffekte und wie ich finde gelingt ihm dies ziemlich gut, da er anhand der Hauptprotagonistin Tess ein sich zuspitzendes emotionales Psychogramm aufbaut. In zeitlichen Sequenzen erzählt Tess ihre emotionalen Erlebnisse als Dokumentarfilmemacherin in ihrer beruflichen Anfängerzeit. Schnell wird klar, dass diese Zeit mit einem furchtbaren Geschehen verbunden ist, welches sich bis in die Gegenwart zieht. Das Filmprojekt Spill steht dabei im Vordergrund und der einhergehende Tod einer bekannten Filmkollegin. Plötzlich, nach zehn Jahren wird Tess zu einer erneuten Aussage eingeladen, da neue Erkenntnisse bekannt geworden sind. Tess die mit der Vergangenheit, mithilfe von Verleugnung, abgeschlossen hat, wird mit den damaligen Ereignissen wieder emotional konfrontiert. Da kommt das kurzfristige Angebot von Seawild ganz recht, der sie als Dokumentarfilmemacherin für ein Robbenprojekt anwirbt. Relativ schnell finden wir uns mit Tess auf der bereits angesprochenen einsam gelegenen Insel, kurz vor Madeira wieder. Hier nimmt die Erzählung richtig Fahrt auf, denn relativ schnell findet Tess eine skelettierte Leiche in einer der einsam gelegenen Buchten. Der Thriller wird von Martin Griffin in zwei Hauptsträngen erzählt. Wir erhalten immer mehr Einblicke in Tess Vergangenheit und zeitgleich sind wir mit ihr und der restlichen Crew von Seawild auf der einsamen Insel. Schnell wird klar, dass ein Mörder unter der Gruppe weilt. Dann zieht noch ein Sturm auf und die gesamte Crew kann nicht wie verabredet abgeholt werden. Binnen von Stunden gerät das gesamte Team in Gefahr, aber wer ist der Mörder und was hat es mit der Vergangenheit auf sich. Mit viel Raffinesse verwebt Martin Griffin beide Stränge, die der Vergangenheit und die der Gegenwart, miteinander. Am Ende sind wir völlig über die Auflösung überrascht. Meine Leseempfehlung für das neue Jahr