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Veröffentlicht am 25.10.2024

Ein Leben lang um die ganze Welt

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Sommerzeit – Urlaubszeit. Für mich Reisemuffel nur wenig ereignisreiche Monate. Ich reise lieber in Büchern und was eignet sich da besser als ein Roman über eine Frau, die niemals damit aufhören darf und ...

Sommerzeit – Urlaubszeit. Für mich Reisemuffel nur wenig ereignisreiche Monate. Ich reise lieber in Büchern und was eignet sich da besser als ein Roman über eine Frau, die niemals damit aufhören darf und so die ganze Welt sieht.

Als Aubry Tourvel gerade einmal 9 Jahre alt ist, wird sie von einer rätselhaften Krankheit befallen. Bleibt sie länger als 3 Tage an einem Ort, beginnt sie zu verbluten. Die einzige Heilung scheint das fortwährende weiterreisen zu sein. Getrieben von ihrer Krankheit, begegnet Aubry faszinierenden Orten und Menschen, Schönheit und Grauen. Stets in der Hoffnung, eines Tages wieder heimkehren zu dürfen.

Da reist Aubry nun schon durch die ganze Welt und dann sind wir nicht einmal in England, meinem einzigen Reiseziel! Zumindest wird der Stopp dort nicht beschrieben.
Meistens begleiten wir Aubry durch wilde Natur, Wüsten und Dschungel, wo nicht selten beschrieben wird, wie sie allerlei Getier erlegt. Auch wenn es nötig ist, macht sie das nicht gerade sympathisch,besonders wenn sie ein aufgespießtes Pika erst einmal am Speer zappeln lässt.

Aber auch sonst fand ich Aubry als Protagonistin eher blass. Obwohl wir sie durch Höhen und Tiefen begleiten, konnte ich keine Gefühle für sie aufbringen. Für mich war sie einfach nur die Erzählerin, die uns durch die Geschichte führt, mehr nicht. Vielleicht lag es daran, dass sie selbst selten Gefühle gezeigt hat und etwas zu tapfer war.

Als Leser erhofft man sich auch irgendwann eine Erklärung für Aubrys Krankheit, aber die bleibt sehr vage. Es gibt einen mysteriösen Brunnen und urplötzlich auftauchende, endlose Bibliotheken.
Letztlich wurde mir all das nicht gut genug aufgeklärt, auch wenn sich bei der Sache mit dem Brunnen der Kreis gerade so schließt.

Das ist ganz schön viel Kritik und ehrlich gesagt, hat mir das Buch jetzt auch nicht sehr gut gefallen. Es ist trotzdem kein schlechter Roman.
Ich glaube es steckt mehr hinter der Geschichte, als ich erkannt habe und vielleicht muss man sie auch mehr aus einer philosophischen Perspektive betrachten.
Sicher können andere Leser mit dem Roman mehr anfangen als ich.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Kindermädchen mit Geheimnissen

Mrs England
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Die bisherigen Romane von Stacey Halls sind mir immer ins Auge gefallen. Aber die Handlung konnte mich nie richtig überzeugen. Bis jetzt! Kindermädchen und Gouvernanten in englischen Herrenhäusern – das ...

Die bisherigen Romane von Stacey Halls sind mir immer ins Auge gefallen. Aber die Handlung konnte mich nie richtig überzeugen. Bis jetzt! Kindermädchen und Gouvernanten in englischen Herrenhäusern – das ist doch immer eine verheißungsvolle Kombination.

Ruby May ist Absolventin einer gefragten Schule für Kindermädchen und hat es daher nicht schwer schnell wieder eine Anstellung zu finden, als die Familie ihre Schützlings auswandert.
Die Englands haben zwar gleich 4 Kinder, aber abgesehen von dem recht abgelegenen Anwesen und der begrenzten Anzahl der Dienerschaft, scheint es Ruby auf den ersten Blick nicht schlecht getroffen zu haben. Auch der Hausherr macht einen sehr freundlichen und liebenswerten Eindruck. Anders Mrs. England. Diese lebt sehr zurückgezogen, lässt sich nur selten bei den Kindern sehen und scheint äußerst vergesslich zu sein.
Mit der Zeit bemerkt Ruby, das zwischen den Eheleuten etwas nicht stimmt und versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Aber auch Ruby hat ihre Geheimnisse, die sie unter allen Umständen zu verbergen sucht.

Ach, England, Kindermädchen, 1900. Ich liebe solche Romane einfach. Von daher war der Lesespaß von Anfang an da. Auch die angedeuteten Geheimnisse um Ruby und die Englands haben mich rasend gemacht vor Neugierde. Das weiterlesen war mir stets eine Freude.

Aber leider gehen mit großen Geheimnissen, große Erwartungen einher, die „Mrs.England“ für mich leider nicht erfüllen konnte.
Ich habe hin und her überlegt und ich bin einfach nicht drauf gekommen, was Ruby verbergen und was es mit Mrs. Englands seltsamen Verhalten auf sich haben könnte. Nichts schien so richtig zu passen.

Als dann die Auflösung kam, fand ich sie etwas enttäuschend, irgendwie lahm, hat es alles schon gegeben. Zumindest die Sache mit Mrs. England. Ruby‘s Geheimnis konnte schon eher überzeugen, aber auch da hatte ich mir etwas skandalöseres vorgestellt.

Insgesamt hat mir der Roman großen Spaß gemacht, nur das Ende hat mich nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Gefährliche Märchen

Der Salon der kühnen Frauen
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Ich bin sicher nicht die Einzige, die sich brennend für das barocke Frankreich interessiert. Für das Leben der „Oben hui, unten pfui“ - Gesellschaft, ob nun als Sachbuch oder Roman. Aber gerade bei letzteren ...

Ich bin sicher nicht die Einzige, die sich brennend für das barocke Frankreich interessiert. Für das Leben der „Oben hui, unten pfui“ - Gesellschaft, ob nun als Sachbuch oder Roman. Aber gerade bei letzteren wird es garantiert nie langweilig, so auch hier.

Mittelpunkt bildet der Salon von Marie d‘ Alnoy. Zurückgekehrt aus der Verbannung, gründet sie einen Treff für gehobene Damen, die sich bei Wein und Kuchen Märchen erzählen.
Doch so unschuldig die Geschichten auch anmuten, der Sonnenkönig und seine Spione warten nur auf eine verdächtige Äußerung und schon bald wird eine Frau nach der anderen mundtot gemacht.
Wer ist der Verräter und was sein Motiv?

Rückblickend hätte mich das Cover verdächtig machen sollen, denn sehen nicht selten erotische Romane in etwa so aus? Dunkel und mysteriös…

Zwar werden im Titel erwähnten Salon keine Orgien gefeiert, aber im Privatleben der Frauen geht es durchaus freizügig zu, was nicht gerade auf die feine französische Art beschrieben wird. Ich würde ja ein paar Beispiele nennen, aber dann wird dieser Beitrag garantiert gesperrt. Das Wort vulgär trifft es schon sehr genau.

Im Gegensatz dazu stehen Märchen, die uns in Teilen sehr wohl bekannt sind und von den Frauen erdacht, geändert und vorgetragen werden. Manchmal ist es das Leben der Dame selbst, die als Vorbild für die Geschichte dient, was wie gesagt nicht ohne Folgen bleibt.

Der Großteil der auftretenden Figuren hat reale Vorbilder, auch wenn hier und da einiges abgeändert wurde. Am meisten überrascht hat es mich, auf Charles Perrault zu treffen, das französische Äquivalent zu den Gebrüder Grimm.

Man lernt also auch eine ganze Menge dazu, über wichtige Persönlichkeiten jener Zeit, über Märchen und Lebensumstände. Oder auch über die Recherche darüber, was nun stimmt und was nicht.

Ich muss zugeben, mich hat die Fäkalsprache schon sehr gestört, auch wenn es zu dieser Zeit der Gegensätzlichkeiten passen mag. Prunk, Macht und Schönheit vs. Faulige Zähne, Krankheit und Vergänglichkeit. Ich war versucht deswegen einen Stern abzuziehen, aber letztlich hat mit das Gesamtkonzept doch sehr gut gefallen. Ein wilder Mix aus Märchen, Erotik und Emanzipation.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Obacht beim Antiquitätenkauf

Das Erbe der Pandora Blake
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Äußerlich belegt „Das Erbe der Pandora Blake“ bei mir aktuell den 1. Platz für das schönste Cover inkl. Farbschnitt 2024. Doch wie immer sind die auch bei Büchern die inneren Werte wichtiger, aber da habe ...

Äußerlich belegt „Das Erbe der Pandora Blake“ bei mir aktuell den 1. Platz für das schönste Cover inkl. Farbschnitt 2024. Doch wie immer sind die auch bei Büchern die inneren Werte wichtiger, aber da habe ich mir gar nicht so viele Sorgen gemacht, denn laut Klappentext konnte der Roman kein Totalausfall sein.

Seit dem Tod ihrer Eltern lebt die junge Pandora Blake bei ihrem gierigen Onkel Hezekiah. Das elterliche Antiquitätengeschäft ist unter dessen Leitung zum Ramschladen voller Fälschungen verkommen und Pandora gezwungen für ihn zu arbeiten. Einziger Ausweg scheint ihr Traum von einer Karriere als Schmuckdesignerin zu sein, doch fehlen ihr die nötigen Inspirationen für den Durchbruch.
Als Hezekiah in den Besitz eines uralten Pithos kommt, scheint das die Chance für den beruflichen Aufstieg. Nicht nur für Dora, auch der Buchbinder Edward sieht in dem Gefäß die Gelegenheit seinen Traum zu verwirklichen. Gemeinsam forschen sie an dem Pithos, doch auf diesem scheint ein Fluch zu liegen, der nicht nur Pandoras Onkel befällt und dieser hat nichts gutes im Sinn.

Pandora, ein griechisches Gefäß und seltsame Vorkommnisse? Klingt ganz nach dem Mythos von der Büchse der Pandora und die Autorin spielt auch ganz geschickt damit. Es ist einer dieser Romane, wo man nicht genau sagen kann, ob Fantasy oder doch nur der Zufall im Spiel ist und ich mag das immer sehr.

Pandora ist das Aschenputtel in der Geschichte, sogar mit einem gefiederten Helfer an ihrer Seite und es ist schön, nach alle den Niederlagen ihren Aufstieg mitzuverfolgen.
Aber dabei bleibt es natürlich nicht, denn ihr Onkel ist der Schurke schlechthin und insbesondere eine Tat hat mich extrem traurig gemacht.

All das lässt sich schwer allein durchstehen, deswegen bekommt Dora auch ein Love Interest in Form von Edward an die Seite, der wiederum sein ganz eigenes Drama zu bewältigen hat. Die Romanze stört nicht, nimmt gen Ende aber etwas zu viel Fahrt auf.

Es ist ein schöner Roman, aber irgendwie plätscherte er mir zu sehr dahin. Nicht wirklich aufregend, mir fehlte das gewisse Etwas. Trotzdem unterhaltsam und leicht zu lesen. Und so hübsch anzusehen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Rubinrot reloaded

Die Gemäldespringerin
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Cover – Check!
Klappentext – Check!
Ohne viel weiter darüber nachzudenken, landete „Die Gemäldespringerin“ auf meiner Wunschliste und alsbald in meinem Warenkorb. Als Verpackungsopfer und Kunstliebhaberin ...

Cover – Check!
Klappentext – Check!
Ohne viel weiter darüber nachzudenken, landete „Die Gemäldespringerin“ auf meiner Wunschliste und alsbald in meinem Warenkorb. Als Verpackungsopfer und Kunstliebhaberin konnte ich einfach nicht nein sagen zu folgender Story.

Nach dem tragischen Verlust ihrer gesamten Familie ein paar Jahre zuvor, wagt sich Mika wieder zurück nach London, um dort ihr Kunststudium zu beginnen.
Schon kurz nach ihrer Ankunft begegnet sie dem gut
aussehenden Nicolas, der ihr eröffnet, sie sei eine Gemäldespringerin. Deren Aufgabe ist es, die Gemäldewelt zu bereisen und sie im Gleichgewicht zu halten.
Mika will zunächst nichts davon wissen, doch dann entdeckt sie auf einem Gemälde ihren totgeglaubten Bruder Jasper und lässt sich auf das Abenteuer ein. Tatsächlich wäre es möglich Jasper wieder in die reale Welt zu holen, aber Mika erkennt, dass dahinter ein viel größerer Plan steckt, den es zu vereiteln gilt.

Ich hatte mir ja schon fast gedacht, dass ich wahrscheinlich schon zu alt für diesen Roman bin, aber die Story schien mir einfach zu verlockend.

Mich hat das Ganze sehr an die Edelstein Trilogie erinnert. Die habe ich damals sehr gern gelesen, aber da war ich auch 18. Ich lese immer noch ab und zu gern Young Adult, aber manchmal gehen einen die Charaktere dann so auf den Keks mit ihren Ausdrücken und Verhaltensweisen, dass es den Lesespaß bremmst. So auch hier, aber das ist ja meine eigene Schuld.

Bevor ich hier weiter herummeckere, die Grundidee mit den Gemäldespringerin ist sehr interessant und originell. Der Plot um die Machenschaften des Kupferkabinetts war stimmig und endete in einem würdigen Showdown. Ich habe die Szenen in der Gemäldewelt genossen und konnte mich gut in sie hineinfühlen.

Größter Schwachpunkt war für mich, wer ahnt es, diese Lovestory. Hat sich für mich viel zu schnell entwickelt und Nicolas ist auch einfach der typische Roman – Traumtyp, die gibt‘s wirklich nur im Buch und das nervt mich mittlerweile einfach.

Also für ein jüngeres Publikum ein gelungener Fantasyroman mit allem was man sich wünscht. Für mich ernstes Millennial „nur“ ein 4 Sterne Buch.

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