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Veröffentlicht am 14.06.2024

Es liest sich wie ein Film - großartig, spannend, mitreißend, sehr emotional - Lesehighlight

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
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Ungewollt schwanger wird Nellie Bernstein vom eigenen Vater verstoßen und sucht Unterschlupf bei ihren Verwandten. Doch auch hier findet sie keine dauerhafte Bleibe und gemeinsam mit ihrem neuen Ziehvater ...

Ungewollt schwanger wird Nellie Bernstein vom eigenen Vater verstoßen und sucht Unterschlupf bei ihren Verwandten. Doch auch hier findet sie keine dauerhafte Bleibe und gemeinsam mit ihrem neuen Ziehvater schließt sie sich dem Sozialreformer James Oglethorpe bei seiner Schiffsreise nach Amerika an, der eine neue Kolonie in Savannah gründen will.

In 4 Teilen und dem Zeitraum von 1732-1739 erlebt man nach und nach die ersten Eindrücke um die Geschehnisse von Nellie in Preußen, ihre mühsame Flucht zu ihren Verwandten, die entbehrungsreiche Schiffsreise in ein Land, das allen Reisenden völlig fremd ist und eine große Herausforderung darstellt.
Von der ersten bis zur letzten Seite verschlingt man diesen wundervollen Roman, in dem viele historische Details einfließen und faszinierend von der neuen Besiedelung Georgias durch Vertriebene Auswanderer erzählt.

All die neuen Eindrücke in der neuen Heimat, die beeindruckende wilde Landschaft, die Macht und Vielfalt der Natur, in der sie versuchen müssen in Harmonie und Einklang zu leben ebenso wie mit dem dort bereits lebenden Indianerstamm der Yamacraw, von denen sie eine Menge lernen haben mich total fasziniert und trotz des Umfangs des Buches gab es keine Längen.

Die Autorin schafft es, sämtliche Bilder im Kopf entstehen zu lassen, in die Geschichte einzutauchen und das Gefühl zu haben, selbst ein Teil davon zu sein. Es gibt viele Schicksalsschläge, emotionale Momente, es zerreißt einem stellenweise das Herz. Gleichzeitig kann man aber auch eine Menge lachen, besondere Freundschaften erleben, der Spannungsbogen hält durchgehend an, es gibt immer neue Ereignisse und Wendungen aber auch tolle romantische Augenblicke und sogar ganz leichte christliche Aspekte, die aber nicht aufdringlich sind, sondern wie ein Hoffnungsschimmer und Anker wirken.

Gegenseitige Hilfe, aber auch erste Streitigkeiten und die Versuche, das Verbot von Sklaverei und Alkohol zu umgehen sorgen für zusätzlichen Spannungsfaktor, ebenso wie Standesunterschiede, die bei einigen Personen so stark ausgeprägt sind, dass es hier immer wieder zu Reibereien kommt.

Mit Nellie zeichnet die Autorin eine junge, mutige Frau, der das Schicksal schlimm mitgespielt hat und die dennoch in sich ruhend immer positiv bleibt, selbst wenn die Rückschläge und Verluste noch so heftig sind. Dadurch ist sie in der neuen Kolonie eine Stütze für all die Menschen, die vor lauter Verzweiflung aufgeben wollen, aber auch für ihre Freunde, für die sie wie ein Fels in der Brandung ist.

Es ist wirklich ein Lesegenuss, für mich auch ein Lesehighlight, weil es einfach so authentisch, mitreißend und bewegend geschrieben ist und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die wir im Herbst erwarten dürfen.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Eine Villa zum Verlieben - emotional, tiefgründig, mitreißend

Die alte Villa auf den Klippen
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Willkommen in Hope Harbor, wo Herzen heilen...und die Liebe aufblüht. Mit dieser Anmerkung der Autorin entführt sie uns in eine Geschichte voller Tiefgang, Überraschungen und wundervoller Charaktere.

Der ...

Willkommen in Hope Harbor, wo Herzen heilen...und die Liebe aufblüht. Mit dieser Anmerkung der Autorin entführt sie uns in eine Geschichte voller Tiefgang, Überraschungen und wundervoller Charaktere.

Der Deal, den die 80jährige Rose und die junge Ashley bezüglich der viktorianischen Villa Edgecliff in Oregon eingehen, könnte nicht besser sein. Als Historikerin schwebt Ashley so einiges für diese besondere Villa vor und die bislang zurückgezogene Rose kommt immer mehr aus ihrem Schneckenhäuschen heraus.
Eine enge Freundschaft entwickelt sich, in der beide Frauen lernen, mehr hinter die Mauern zu schauen, ganz besonders auch bei dem Landschaftsgärtner Jon, der durch einen schlimmen Schicksalsschlag gezeichnet ist.

Dieser Ort trägt seinen Namen zurecht, hilft er doch jedem einzelnen, die Sichtweisen zu korrigieren und zu sehen, wie es in den Herzen der Menschen aussieht.

Aufregende Zeiten stehen für das alte Gemäuer an, das nun für Empfänge jeglicher Art aufgehübscht wird. Freundschaften entstehen und man merkt beim Lesen, wie sehr man sich in den bezaubernden Ort samt seiner neuen und alten Bewohner verliebt.

Ob Charley Lopez und seine heißbegehrten Tacos und vor allem seine Lebensweisheiten, ein leckerer Café de Olla in der "Perfekten Bohne", die beiden ewig kabbelnden Freunde Pater Murphy und Pastor Baker, das Geheimnis um Allison und Lucy Lynn und viele weitere Details machen den Roman so liebenswert und feinfühlig.

Ich hab jede einzelne Seite genossen, hab mit gefiebert, gehofft, gebangt und gelitten- denn mit einer sanften und gefühlvollen Art wird das Thema Hoffnung, innere Schönheit und echte Freundschaft herausgearbeitet, gleichzeitig aber auch den Umgang mit Vorurteilen.

Gleichzeitig gibt es aber auch einige, die ihren Glauben an das Leben, die Liebe und Aufrichtigkeit verloren haben, ebenso wie wachsende Zweifel, ob Gott einige Schicksalsschläge verhindern hätte können und seine Schäfchen wirklich liebt.Nach und nach erhalten sie auf verschiedene Arten Stoff zum Nachdenken oder erleben, was Gott schon längst veranlasst hat und wie er liebevoll für jeden Einzelnen sorgt.

Ein ganz starkes Buch mit viel Tiefgang, facettenreich, nachdenklich stimmend und emotional.

Für mich ein Lesehighlight und ich freue mich schon, mehr von der Autorin zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Eine Bahnhofsmission erwacht wieder zum Leben - wundervolle Fortsetzung

Die Bahnhofsmission
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Im 2.Teil der Bahnhofsmission erlebt man als Leser einen Zeitsprung nach Berlin, kurz nach Kriegsende 1945. Die bereits im 1.Teil bekannte Alice Hardtleben setzt sich für all die Flüchtlinge, Überlebenden ...

Im 2.Teil der Bahnhofsmission erlebt man als Leser einen Zeitsprung nach Berlin, kurz nach Kriegsende 1945. Die bereits im 1.Teil bekannte Alice Hardtleben setzt sich für all die Flüchtlinge, Überlebenden und Kranken ein, die der Krieg hart getroffen hat. So möchte sie die Hilfsstation am Schlesischen Bahnhof wieder aufbauen, auch wenn sie mit einigem Widerstand rechnen muss. Nach und nach begegnet sie früheren Bekannten, das Wiedersehen belebt ihren Zusammenhalt und ihre Freundschaft. Doch noch immer verfolgt sie alle die Vergangenheit, etliche Geheimnisse kommen ans Tageslicht und sorgen für viel Spannung und Konflikte.

Der Titel spielt hier in verschiedener Hinsicht eine wichtige Rolle, nicht nur was die ganzen Opfer und Betroffenen des Krieges betrifft, auch all die Schicksale, schönen aber auch erschütternden Begegnungen. Die Schilderung der Nachkriegswehen ist traurig, emotional, schonungslos. Besonders was Alice und ihre Freundinnen erleben, zusammen mit den Menschen, mit denen sie zusammengepfercht zusammenwohnen und sich arrangieren müssen. Doch Mut, Zuversicht und Hoffnung spielen bei ihnen eine große Rolle, die Bahnhofsmission wieder zu dem zu machen, wofür sie bereits bekannt und gern aufgesucht wurde.

Für reichlich Spannung sorgt auch der russische Offizier Wolkow, ebenso wie der plötzlich aufgetauchte Arzt Gregor Kramm.

In 3 Teilen erhält man Einblicke in das Leben der Protas, erfährt mehr über die geheimnisvolle Baba aus dem 1.Band und auch, was in der Zwischenzeit aus allen geworden ist. So manches Schicksal ist mir wirklich nahe gegangen und ich hab mich über manche Entwicklung und Überraschung sehr gefreut.

Das Thema Zuversicht und Hoffnung in der Not wird wie ein roter Faden mit der Geschichte verwoben, es gibt berührende Szenen, ebenso wie eine große Portion Dramatik und auch die Romantik findet hier einen schönen Platz.

Insgesamt eine empfehlenswerte Reihe, liebenswerte, sympathische Charaktere mit einer packenden Story über Freundschaft, Zusammenhalt und Neuanfänge.

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Veröffentlicht am 08.06.2024

Alle für eine, eine für alle - die vier Ladys von Lakeside -Lesehighlight

In Zeiten der Freundschaft
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Was zeichnet Freundschaft aus? Wie reagiert man, wenn ein Keil zwischen die Freundschaft getrieben wird und man bitter enttäuscht und verletzt wird? Genau diese Themen greift die Autorin in ihrem ergreifenden ...

Was zeichnet Freundschaft aus? Wie reagiert man, wenn ein Keil zwischen die Freundschaft getrieben wird und man bitter enttäuscht und verletzt wird? Genau diese Themen greift die Autorin in ihrem ergreifenden Roman auf, vom Wert der Freundschaft, der Vergebung und dem Loslassen.

Die Geschichte von Adelaide, auch Addie genannt, wird aus ihrer Sicht erzählt, während man immer zwischen der Gegenwart und Vergangenheit samt Erlebnissen der besonderen Ladys von Lakeside wechselt. Nach einem schweren Schicksalsschlag kommt Addie an die Mädchenschule von Lakeside, wo sie Dorothy, oder Dot, Susannah und Ruth begegnet.

4 Mädchen, die wie die Musketiere zusammenhalten und beste Freundinnen werden. Bis der Krieg kommt, der gravierenden Einfluss auf Einstellungen, Veränderungen und Trauer nimmt.
Auch der Umstand, dass sich Dot und Addie in denselben jungen Mann verliebt haben, bringt die Freundschaft erheblich ins Wanken. Neid, Intrigen, Missgunst und ein schweres Unglück in der Heimat Addies reißen diese Freundschaft auseinander. Innerlich und äußerlich verwundet lebt Addie völlig zurückgezogen mit all ihren Geheimnissen und der Trauer, bis ein alles verändernder Anruf kommt, der dafür sorgen könnte, dass ihre Freundschaft doch noch gerettet werden kann…

Dieses Buch hat mich so tief berührt, nachdenklich gestimmt und mich veranlasst, über meine Freundschaften und ihren Wert nachzudenken. Wie leicht gibt es Missverständnisse, oder Enttäuschung und Verletzung legen sich wie ein dunkler Schleier über eine bislang tiefgründige Freundschaft und verletzte Gefühle veranlassen einen, sich zurückzuziehen, Mauern zu bauen und die Narben der Seele nicht vergessen zu können.

Die Charaktere in diesem Roman könnten nicht unterschiedlicher sein, doch haben sie der ganzen Geschichte dieses gewisse Etwas, diese Tiefgründigkeit, diese Nachdenkliche verliehen.
Denn auch wenn man überrascht, erstaunt und schockiert war, so war es dennoch authentisch, nachvollziehbar, wenn sie auch nicht immer den richtigen Weg gegangen sind.

Allerdings taucht hier noch eine Persönlichkeit auf, die zeigt, dass echte Freundschaft auch bedeutet, jemanden wieder in die richtige Richtung zu schubsen, in der Not da zu sein, zuzuhören, eine Schulter zum Anlehnen zu bieten und aufzufangen, auch wenn es viel Geduld, Kraft und Nerven kostet. Nach diesem Roman wünscht sich jeder so eine Freundin wie Portia.

Es ist ein absolutes Herzensbuch. Auch wenn das Cover so fröhlich wirkt, erlebt man eine tragische Geschichte, deren Schicksal, Verlauf und Entwicklung sehr emotional ist, zu Tränen rührt und das Thema auf eine Weise vermittelt, das unvergesslich bleibt.

Das Vertrauen zu Gott spielt hier auch eine große Rolle – dass man sich auf ihn verlassen, ihn um Rat bitten kann und er das Geschehen zu unserem Guten lenkt und hilft, mit Umständen umgehen zu lernen, die uns selbst zu entgleiten drohen. Wenn man den Wert der Freundschaft zu Gott und zu seinen Freunden erkennt, fühlt es sich wie eine warme Decke an, die einem Schutz, Halt und Geborgenheit bietet, egal wie wechselhaft und tragisch das Leben manchmal sein mag.

Für mich ist das Buch nicht nur ein Buch von vielen- es ist ein absolutes Highlight mit vielen Überraschungseffekten, doch am Ende drückt man es ganz fest ans Herz und lässt es wirken.

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Mrs.Robin Hood alias Rebellin mit Herz erobert die Leserherzen-großartiges Lesevergnügen

Rebellin mit Herz
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England, 1811: Ein weiblicher Robin Hood oder Mrs.Robin genannt bildet hier das Grundgerüst des Buches.

Die Begegnung zwischen der vereinsamten Lady Henrietta Murray und der Pfarrerstochter Lily Thompson ...

England, 1811: Ein weiblicher Robin Hood oder Mrs.Robin genannt bildet hier das Grundgerüst des Buches.

Die Begegnung zwischen der vereinsamten Lady Henrietta Murray und der Pfarrerstochter Lily Thompson bietet eine bedeutsame Wendung. Als Gesellschafterin bringt sie frischen Wind in das doch recht nüchterne, teils sehr engstirnige Aristokratenleben, in dem sich Henrietta immer unzufriedener gefühlt hat.

Da Lily allerdings ein Herz aus Gold hat, ihre Meinung gern offen kundtut und sich für keinen Schlagabtausch zu schade ist, erlebt man in diesem Buch heitere, humorvolle aber auch sehr emotionale Wendungen.
Spätestens als Lily mehr durch Zufall erfährt, wie die Menschen an den Docks leben fühlt sie sich verpflichtet, den Armen dort zu helfen. Allerdings hat sie nicht mit dem charmanten Marvin, dem Earl of Kantley gerechnet, der ziemlich hin und hergerissen von der scharfsinnigen, hilfsbereiten und unterhaltsamen Lily ist. Bald schon ist die gesamte Gesellschaft in Aufruhr, die Meinungen über Lily und Henrietta gehen weit auseinander und das Gefühlschaos ist perfekt.

Ich hab das Buch von Anfang bis Ende genossen, es war so völlig anders, als erwartet und dennoch richtig gut und man fliegt nur so durch die Seiten, lacht, leidet, lebt mit all den besonderen Charakteren, die alle auf ihre ganz spezielle Weise zu großartigem Lesevergnügen beitragen.
Angefangen vom Butler, der Kammerzofe, den Menschen an den Docks, aber auch Marvin, Henrietta, Lily oder einem kleinen Jungen namens James – alle haben einen Platz in meinem Leserherz erobert.

Besonders der Schluss hat mich nochmal ordentlich überrascht, ich hab mit etwas vollkommen anderem gerechnet und genau diese unerwarteten Wendungen, Wirrungen und Herausforderungen lieb ich an Büchern so.

Sanft und gefühlvoll wird auch die Vergebung eingebunden, denn gerade Lily tut sich schwer, ihr Leben in Gottes Hände zu legen, ihre Ungeduld steht ihr oft im Weg und so agiert sie häufig aus dem Bauch heraus, ohne darauf zu vertrauen, dass Gott vielleicht eine ganz andere Wendung ermöglicht.

Ein wundervolles Buch, das sich zu lesen lohnt, wenn man gute Unterhaltung mit einer gut abgestimmten Mischung Krimi, Humor, Adel, Liebe sucht, mit der präsenten Frage: Ist der Wunsch zu helfen gerechtfertigt, wenn man aus dem Überfluss den minderbemittelten beisteht, auch wenn es auf unkonventionelle Art und Weise geschieht?

Lasst Euch überraschen, denn die Entwicklung wird Euch begeistern.

Für mich ein 5 Sterne Lesehighlight, dass ich sehr gern weiterempfehle.

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