spannender, eindrucksvoller historischer Roman über die Bildweberei in Nürnberg
Die BildweberinNürnberg, 1534: Die Autorin nimmt uns in diesem Roman mit in die Welt der Farben und Fäden, denn als Bildweberin, arbeitet die Protagonistin Emilia bei der berühmten Kunigunde Löffelholz, die Aufträge ...
Nürnberg, 1534: Die Autorin nimmt uns in diesem Roman mit in die Welt der Farben und Fäden, denn als Bildweberin, arbeitet die Protagonistin Emilia bei der berühmten Kunigunde Löffelholz, die Aufträge für Tapisserien, kunstvoll gewebte Bildtteppiche herstellt. Emilia liebt die Kunst, die Farben und hat auch die Liebe zur Malerei von ihrem Vater geerbt, was zu der Zeit verpönt und verboten war. Doch nach dem Verlust der Mutter verfällt der Vater immer mehr in Schwermut und so übernimmt Emilia heimlich die Aufträge ihres Vaters, um ihre Familie über Wasser zu halten. Der Tod ihres Vaters, die Geldnot und Eifersucht sorgen dafür, dass Emilia um alles bangen muss, was ihr liebgeworden ist. Zerrissen zwischen Verantwortungsgefühl der kleinen Schwester und dem Ruf des Herzens muss sie eine Entscheidung treffen. Bis der große Verrat kommt…
Einblicke in die Arbeit der aufwändigen, schwierigen Bildweberei zu erhalten, mit all den Farben, Zusammensetzungen, Verarbeitungen hat unglaublich viel Spaß gemacht. Wunderbar miteinander verwoben erlebt man eine Geschichte, die einem wirklich unter die Haut geht. Der Einfluss der Reichen, die Macht der Männer und die Chancenlosigkeit der Frauen zur damaligen Zeit zusammen mit dem immer wieder vorherrschenden Aberglauben lassen einen zeitweise wirklich den Kopf schütteln und innerlich brodeln. Dem Roman fehlt es nicht an Dramatik und mit dem holländischen Künstler Jan Vermeyen, Hofmaler bei Margarete von Österreich, wird gleichzeitig ein lustiger, sympathischer Freigeist und Romantiker gezeichnet, der auch für einigen Humor sorgt.
Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, es war so viel Wendung, Spannung und Unterhaltung vorhanden und durch die Mischung aus Fiktion und historischen Ereignissen und die Charakterzeichnung des Jan Vermeyen ist ein interessanter, eindrucksvoller Roman entstanden, bei dem auch das Ende äußerst überraschend ist und anders als erwartet.