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Veröffentlicht am 08.11.2023

spannungsgeladener Mittelalterroman des 12.Jahrhunderts - unterhaltsam und begeisternd

König der Turniere
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Nachdem mich ja schon der historische Debütroman "Krone des Himmels" begeistern konnte, wollte ich unbedingt auch diesen Roman lesen.

Eine Ära des 12.Jahrhunderts, zur Zeit der Auseinandersetzungen zwischen ...

Nachdem mich ja schon der historische Debütroman "Krone des Himmels" begeistern konnte, wollte ich unbedingt auch diesen Roman lesen.

Eine Ära des 12.Jahrhunderts, zur Zeit der Auseinandersetzungen zwischen dem Jungen König Heinrich und seinen Brüdern Richard, Geoffroy und seinem Vater. Langanhaltende Fehden, Eifersucht, Neid und Machtdemonstrationen, die zu eskalieren drohen, denn plötzlich steckt man als Leser inmitten eines Spinnennetzes aus hinterhältigen Intrigen, die an Bosheit und Hinterlist nicht zu überbieten sind.
Menschen werden gegeneinander ausgespielt, ausspioniert und charmelos erpresst, wobei sie meist gar keine andere Wahl hatten, als sich ihrem Schicksal zu fügen.

Auch verbotene Liebe ist ein großes Thema, denn die Damenwelt hatte in dieser Ära eigentlich keine andere Aufgabe, als sich dem Schicksal zu fügen, egal welche Wünsche und Vorstellungen sie hatten. Ehen wurden arrangiert, Pflicht war es viele Kinder als Erben und Nachfolger für den Thron zu bekommen. Auch die Homosexualität, obwohl verpönt, so doch insgeheim praktiziert und je nach Königshaus geduldet ist ein Thema in diesem Buch, wenn auch dezent und ohne explizite Szenen.

Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mit den vielen meist französischen Namen, Zuständigkeitsgebieten der mitteleuropäischen Königshöfe und Regionen und wer auf welcher Seite und für welchen Königssohn kämpft. Doch ein Namensverzeichnis mit Erklärung samt zusätzlicher Begriffserklärungen im Anhang machen es einem leichter und mit der Zeit gewöhnt man sich. Auf jeden Fall toll recherchiert.

Es geht äußerst turbulent in diesem doch sehr umfangreichen Buch zu, die Autorin versteht es wirklich, Spannung zu erzeugen und den Bogen fast durchgehend zu halten, trotz vieler Dispute und Erwähnung von Orten der Kampfhandlungen.
Interessant für mich, war die Art der Turniere, die damals völlig anders durchgeführt wurden, als man es bisher kannte.

Deswegen würde ich auch unbedingt empfehlen, das Nachwort zu lesen, so macht es einiges an Entwicklungen und Abläufen verständlicher.

Mit dem jungen Ritter Erec erlebt man einen mutigen, treuen, wenn auch manchmal hitzköpfigen, sturen Ritter, der es mit seinem Turniertalent an die Seite des jungen König Heinrichs und seinen klugen und vernünftigen Marschall schafft. Zusammen mit seinen Turnierbegleitern und dem jungen Straßenkind Pep erlebt man ein abwechslungsreiches, aufregendes und spannendes Spektakel, was auch öfter mit großen Schwierigkeiten, Gefahren und Rückschlägen verbunden ist, natürlich auch mit einer schönen Portion Romantik. Alle Charaktere, ob gut oder böse, sind großartig getroffen, so dass man sofort Bilder im Kopf hatte.

Parallel habe ich das Buch auch als Hörbuch genossen, denn Tobias Kluckert ist einfach ein großes Talent für solche Erzählungen und hat mich wieder mal unglaublich begeistern können. Er ist ein Meister im Sprechen von historischen Romanen, der es jedes Mal wieder schafft, dass man sich als Leser komplett in der Handlung wiederfindet, wie eine Zeitreise, die atemberaubend, spannend, romantisch, unterhaltsam und großes Kino ist.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

never lose hope - ein absolutes Lesehighlight, gefühlvoll, berührend, emotional

Sparks of Hope
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Warum habe ich so lange gewartet, um diese berührende Geschichte zu lesen? Keine Ahnung, aber Fakt ist, ich bin unglaublich froh, dass ich es getan habe, denn sie ist mit so viel Feingefühl und doch einer ...

Warum habe ich so lange gewartet, um diese berührende Geschichte zu lesen? Keine Ahnung, aber Fakt ist, ich bin unglaublich froh, dass ich es getan habe, denn sie ist mit so viel Feingefühl und doch einer klaren Botschaft verpackt und hat sich ganz fest in mein Herz gedrängt.

Was passiert, wenn ein junger Mensch unter der Last dessen, was ihm widerfahren ist, fast zusammenbricht und jeglichen Mut und alles Verständnis verloren glaubt und sich immer mehr in sein Schneckenhaus zurückzieht, weil das Vertrauen zerbrochen ist? Wenn Gewitterwolken so dunkel sind, dass man keine Sonnenstrahlen mehr sieht? Dann taucht jemand auf, der auf liebevolle, geduldige Art zeigt, dass hinter der hochgezogenen Mauer ein zerbrochenes Wesen steckt, das Stück für Stück und mit ganz viel Zuspruch und Liebe wieder zusammengesetzt werden muss und kann.

Lukias und Levis Geschichte hat mich ab der ersten Sekunde mitgerissen, zwei völlig unterschiedliche Menschen, Lukia auf den ersten Blick das typische Klischee, mit Piercing, schwarzen Haaren, Butterflymesser und ablehnender Haltung, während Levi aus wohlbehütetem Haus, klug und nerdig wirkt und doch erkennt man sofort, da ist so viel mehr. Und das war es. Verena lässt einen hinter die Kulissen blicken, direkt in die verletzte Seele von Lukia und meine Güte, dieses Mädchen ist so unglaublich tapfer, so liebenswert und je mehr man von ihr erfährt, was sie ausmacht, womit sie kämpft, desto mehr möchte man dieses Mädchen drücken und beschützen.

Levis sanfte, liebevolle, wenn auch hartnäckige Art hat mir gut gefallen, weil er es ernst meint, weil man merkt, er ist keiner, der in Schubladen denkt. Geprägt durch seinen Glauben, seine unglaublich tolle Familie, über die man so herrlich lachen kann, die einem das Gefühl geben, mit ihnen ist alles viel leichter erfährt auch Lukia, was es bedeutet, geliebt zu werden und sich geborgen zu fühlen.
Ein langer Prozess mit Rückschlägen und vielen Zweifeln, aber dennoch authentisch, emotional und trotz ernstem Hintergrund auch mit einer tollen Prise Humor verpackt.

Ich lieb dieses Buch, weil jeder Mensch Zweifel haben und mit dem Leben hadern darf, weil es normal ist, wenn man nicht immer versteht, warum etwas passiert und automatisch die Frage auftaucht: Wo war Gott. Der Glaube fließt hier so schön und durch verschiedene Möglichkeiten in die Erzählung, man wird nicht überrannt, es regt zum Nachdenken an, über die eigenen Gefühle, Vorstellungen, Fragen und Zweifel, Ziele und Hoffnungen.

Ein Buch, das so viel mehr ist als eine seichte Geschichte zwischen zwei unterschiedlichen Charakteren, die zueinander finden. Ein Herzensbuch, in dem verlorenes gefunden wird, sich Zweifel in Sicherheit verwandeln, Dunkelheit in Licht, Angst in Ruhe und Geborgenheit, Menschen ein Anker in stürmischer See sein können und Gottes Hand immer da ist, weil man nie alleine etwas durchstehen muss.
Ganz große Leseempfehlung – nicht nur für junge Menschen, denn dieses Thema betrifft jedes Alter und wenn es nur um das Verständnis geht.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

interessanter Plot, aber Charaktere konnten nicht ganz überzeugen

Dark Elite – Revenge
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In letzter Zeit war ich irgendwie ein wenig im Academia-Fieber und hab schon so einige Bücher in diesem Bereich gelesen. Angetan von dem schönen Farbschnitt und Eyecatcher hab ich mir das Buch dann gegönnt. ...

In letzter Zeit war ich irgendwie ein wenig im Academia-Fieber und hab schon so einige Bücher in diesem Bereich gelesen. Angetan von dem schönen Farbschnitt und Eyecatcher hab ich mir das Buch dann gegönnt.

Allerdings ist das Problem dann, dass die Erwartungshaltung bei jedem weiteren Buch in diesem Bereich hoch ist und ich dann doch auch auf Ähnlichkeiten achte. Zeitweise war das auch hier der Fall. Obwohl das Setting schön umschrieben und die Lage traumhaft und gleichzeitig auch etwas düster wirkt, hätte ich mir noch etwas mehr Einblick in die Schule selbst gewünscht.

Das Zusammentreffen der beiden Protagonisten Elora und Gabriel fällt ziemlich spannungsgeladen aus, beide stecken in einem Konkurrenzkampf um die Aufnahme in die Studentenverbindung Fortuna, die sie für ihre jeweiligen Pläne benötigen.

Zwischen Rivalität, Mutproben und aufkeimenden Gefühlen entspinnt sich eine Kette an Ereignissen, mit der beide nicht gerechnet haben. Obwohl ich den Plot toll finde, hat mich das Verhalten von beiden teilweise echt kribbelig gemacht.
Während Gabriel ständig zwischen Ablehnung und Verliebtheit springt, nimmt Elora sämtliche Zurückweisungen, Beleidigungen und das ständige on/off von Gabriel irritiert, aber dennoch vollkommen gelassen hin, was ich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr nachvollziehen konnte. So ging es mir auch mit ihrer Halbschwester Lucia, egoistisch, zickig und sprunghaft.

Obwohl der Roman spannend und interessant aufgebaut ist, man durch das Verwirrspiel und zwei Todesopfer nicht weiß, was wirklich dahintersteckt und wer dafür verantwortlich ist, dann auch noch mit einem fiesen Cliffhanger endet, hätte ich mir dennoch mehr Tiefgang der Personen gewünscht.
Es wird abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt, dennoch konnte ich keinen wirklichen Bezug aufbauen, es fehlte für vieles das Verständnis und dadurch passten auch die romantischen Szenen nicht so ganz, weil es nicht ganz authentisch war.

Zum Teil hätte man einiges auch aussparen können, es hätte der Handlung nicht geschadet.

Ich bin bei diesem Buch echt zwiegespalten, es ist durchaus spannend, düster, auch der Cliffhanger lässt auf mehr hoffen, aber es fehlte einfach dieses gewisse Etwas, was die Charaktere verständlich und überzeugend wirken lies. Es lockt, herauszufinden, ob sich das in den beiden kommenden Bänden ändert, bin mir aber ein bisschen unschlüssig.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

da gefriert einem beim Lesen das Blut in den Adern -toller 8.Teil von Julia Schwarz

Die eiskalte Kammer: Thriller
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Mittlerweile der 8.Band der Julia Schwarz-Reihe und das Blut gefriert wirklich in den Adern, während des Lesens.

Florian und Julia stecken mitten im Ermittlungsstress und Elternschaft. Die schlaflosen ...

Mittlerweile der 8.Band der Julia Schwarz-Reihe und das Blut gefriert wirklich in den Adern, während des Lesens.

Florian und Julia stecken mitten im Ermittlungsstress und Elternschaft. Die schlaflosen Nächte, das Gedankenkreisen um die Mordfälle, ständig neue Opfer, verstörende Videos halten sie ordentlich auf Trab.

Eine tote Frau arrangiert als Autounfall, bei der aber schnell klar wird, dass sie schon vorher gestorben und über Monate tiefgekühlt wurde.

Auch Florian hat mit einem ähnlichen Fall zu tun und schnell wird klar, dass hier ein Serienkiller am Werk ist, der auf perfide Art eine Inszenierung daraus macht.
Ein Wettlauf gegen die Zeit bricht an, die Ermittlungen laufen auf Hochtour, Tatverdächtige gibt es genug und doch fehlt der Bezug, auf welche Weise die Opfer aufgegriffen werden und warum sie tiefgefroren werden.

Ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen, besonders nach der schockierenden Aufklärung, bei dem selbst der Kamin, Wärmflasche und Co. Zeit brauchten, um mein Blut wieder zum laufen zu bringen.

Die Autorin schafft es immer wieder, die Leser in ein Verwirrspiel zu führen, jede Richtung, jeder Verdacht wird schnell wieder verworfen und dieses Mal gab es so viele Personen, denen man nicht wirklich begegnen möchte, doch das große Finale und die Art, wie alles aufgeklärt wird, hat mich entsetzt, schockiert und gleichzeitig erleichtert.

Auch im familiären Bereich gibt es ein paar Veränderungen, was mich irgendwie gefreut hat, obwohl ich Julia zeitweise ziemlich sturköpfig, zickig und unvernünftig fand. Eine Gratwanderung zwischen Mutter sein und Job.

Insgesamt ein wirklich spannender, abgründiger Thriller und ein gelungener weiterer Fall, der sowohl Leser als auch Ermittler an ihre Grenzen bringt.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

etwas durchwachsene Fortsetzung m.liebenswerter Protagonistin, aber zu wenig Spannung

Die Zuckerbaronin
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Inhalt: Der Streit zwischen dem Zuckerimperium und den Süßstoffherstellern geht weiter. Während Saccharin aufgrund der Macht der Zuckerlobby in Deutschland weiter verboten ist, sich die Bevölkerung den ...

Inhalt: Der Streit zwischen dem Zuckerimperium und den Süßstoffherstellern geht weiter. Während Saccharin aufgrund der Macht der Zuckerlobby in Deutschland weiter verboten ist, sich die Bevölkerung den teuren Zucker aber kaum leisten kann, wird der künstliche Zuckerersatz von der Schweiz nach Deutschland weiter geschmuggelt.

Gwendolyn, die mittlere Tochter, hat inzwischen den Sohn des Besitzers der Donau Zucker AG, Alexander geheiratet. Sie setzt sich voll für die Mitarbeiter und den Betrieb ein, während Alexander der Tod seines Vaters schwer zusetzt.

Im Streit mit ihren Schwestern Helena und Martha, die den Schmuggel trotz des grausamen Todes ihres Vaters weiter betreiben wollen, zerrissen zwischen Familienzusammenhalt, der Angst um ihre Schwestern und dem sehnlichen Wunsch um Nachwuchs muss Gwendolyn auch um den Fortlauf der Produktion und ihre Ehe kämpfen, denn eine ehemalige Freundin Alexanders taucht mit ihrem Kind auf dem Hof auf.

Meinung: Gwendolyn war mir schon im ersten Teil sehr sympathisch, sie kämpft für ihre Lieben, kümmert sich, ist rücksichtsvoll und aufmerksam und hat auch ein gutes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter, die ihr tatkräftig zur Seite steht, da erlebt man richtig Frauenpower. Man spürt ihre Angst und Sorge und wie sie verzweifelt nach einer Lösung sucht. Doch dann trifft sie eine folgenschwere Entscheidung, die alles aufs Spiel setzt.

Die Geschichte ist wieder interessant, zwischendurch gibt es immer wieder Einblendungen politischer Entscheidungen, ob Saccharin gesundheitsgefährdend ist und wie bekannte Chemiker vorgegangen sind, sich ausgetauscht und Prüfungen durchgeführt haben. Allerdings war mir das teilweise etwas zu langatmig und hat die eigentliche Handlung immer etwas unterbrochen.

Martha war schon wie im ersten Teil eine sehr gewöhnungsbedürftige Frau, die mit ihrer Sturheit, ihrem Trotz und ihrer uneinsichtigen Art so viel kaputt macht und sogar die Sicherheit ihrer kleinen Schwester riskiert. Genau die schwebt jetzt nämlich in großer Gefahr und das wurde zeitweise echt spannend.

Insgesamt plätscherte es doch zum Teil, kam Spannung auf, flaute sie ziemlich schnell wieder ab und vieles erledigte sich auch schnell und undramatisch. Am Ende war ich irritiert, ob es noch eine Fortsetzung gibt, oder die Geschichte der drei Schwestern nun zu Ende ist. Irgendwie nicht ganz zufriedenstellend. Schade, da wäre wesentlich mehr Potential drin gewesen, zumal auch einige Fragen offenblieben.

Stimmlich hat die Sprecherin wieder alles aus der Story geholt und dadurch noch etwas mehr Schwung reingebracht. Man konnte die jeweiligen Charaktere und ihre Persönlichkeit gut raushören und sie hat auch die spannenden Elemente gut hervorgehoben.

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