Ein Skandal der keiner ist
Skandal in MayfairHonor, eine sehr selbstbewusste und für die damalige Zeit wagemutige junge Frau hat der Liebe abgeschworen, da sie einmal bitter enttäuscht wurde. Doch ihre ehemalige beste Freundin Monica Hargrove steht ...
Honor, eine sehr selbstbewusste und für die damalige Zeit wagemutige junge Frau hat der Liebe abgeschworen, da sie einmal bitter enttäuscht wurde. Doch ihre ehemalige beste Freundin Monica Hargrove steht kurz davor, ihren Bruder Augustus zu heiraten, was bedeutet, dass nicht genügend Platz für Honor, ihre kranke Mutter und ihre Geschwister sein wird. Monicas Pläne gefallen Honor überhaupt nicht und da es in ihrer Freundschaft zu einem großen Bruch kam, setzt sie alles daran, Monica von ihrer Heirat abzubringen. Was käme ihr da gelegener, als George Easton, allgemein als Bastard, trotzdem er Neffe des Königs ist, aber ohne richtigen Titel oder Vermögen zu benutzen, um Miss Hargrove umzustimmen und von ihrer Heirat abzubringen. Bei einem gewagten Glücksspiel ringt sie ihm das Versprechen ab, dass er alles daran setzen wird, Miss Hargrove "umzuverlieben"....
Auch wenn das Buch Skandal betitelt ist, so fehlt mir in dieser Geschichte der wirklich richtige Skandal, es ist ein hin und her von Gefühlen, Intrigen, Eifersucht, Machtgerangel und den krankhaften Auftritten der Mutter und alles was George und Honor sich auch einfallen lassen um Monica zu entlieben, ist irgendwie so planlos, während man genau verfolgt, dass eigentlich Honor Gefühle für ihn hat und ziemlich schnell merkt, dass sie in einer Zwickmühle steckt.
Sämtliche Bälle, zu denen sie George Zugang verschafft, Aktionen auf ihrem Landsitz- die Geschichte kam irgendwie nicht richtig in Fahrt, das hat mich echt gestört, denn es kam keine wirkliche Spannung auf- die Begegnungen zwischen ihr und Monica sind furchtbar, sinnlos und mit der Zeit etwas nervtötend, und auch wenn Honor einiges wagt, was die damaligen Frauen und Debütantinnen sich nicht getraut hätten, so ist sie mir zu draufgängerisch, unüberlegt und zu fixiert darauf, ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen umzusetzen, egal was aus anderen wird. Auch im Umgang mit George spürt man das und er versucht ihr das öfter mitzuteilen, aber sie stellt auf stur, was sie leider nicht ganz so sympathisch rüberkommen lässt.
Etliche Schreibfehler haben den Lesefluss erheblich gestört und ich konnte einfach nicht richtig in die Geschichte finden. Man weiß viel zu früh, wie es ausgeht und die Dialoge plätschern irgendwie dahin.
Am sympathischsten finde ich George, denn er versucht wirklich trotz aller Anfeindungen sein Leben in den Griff zu kriegen, obwohl er selber nichts dazu kann, von der Gesellschaft wegen seiner Herkunft ausgestoßen zu werden. Man leidet mit ihm, auch wenn er Verluste eingestehen muss und auch, dass er von Honor für ihre Zwecke benutzt wird. Aber er geht mit allem gut um und das gefiel mir an der Geschichte.
Ich hatte nach der Inhaltsangabe ein wenig mehr erwartet, die Erwartungen blieben aber leider etwas zurück, was ich sehr schade finde, denn ich mag die Bücher der Autorin sonst gerne.