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Maimouna19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2024

Positiv bleiben!

Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein
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In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist das Alter ein Thema, das irgendwann jeden einholt.
Das wunderschön gestaltete Cover und – mehr noch – der Titel „Wenn Du schon hundert wirst, kannst du ...

In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist das Alter ein Thema, das irgendwann jeden einholt.
Das wunderschön gestaltete Cover und – mehr noch – der Titel „Wenn Du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein“ hat mich sofort angesprochen, denn wer möchte nicht glücklich, zufrieden und mit sich im Reinen altern. Und wer kann sich besser zu diesem Thema äußern als ein hochbetagter Mensch mit dem großen Erfahrungsschatz eines langen, nicht immer einfachen Lebens.
Und so teilt Rhee Kun Hoo, ein fast 90jähriger koreanischer Psychiater, seine Erkenntnisse mit der Leserschaft.
Neue Erkenntnisse bietet das Buch nicht, wer den ultimativen Plan für ein glückliches Altern erwartet hat, wird enttäuscht. Die Erfahrungen, Erlebnisse, Gedanken und Schlussfolgerungen des Autors bestätigen, was man eigentlich schon weiß: Glück und Zufriedenheit im Alter sind keine Selbstläufer, es liegt an jedem selbst! Dem Alter kann niemand entgehen, also nützt es auch nichts, in Selbstmitleid zu versinken und miesepetrig zu lamentieren. Stattdessen sollte man die Realitäten akzeptieren und das Beste daraus machen: soziale Kontakte pflegen, neue Kontakte knüpfen, sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen, im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv sein, auch den nachfolgenden Generationen etwas zutrauen und nicht ständig kritisieren, etc. Viele dieser Tipps gelten nicht nur für das Alter, sondern sind in jeder Lebensphase wichtig.
Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, das Buch hat mich zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken gebracht.
Auch wenn das Buch nichts wirklich Neues liefert, werde ich sicher hin und wieder darin blättern, ganz besonders dann, wenn ich mal wieder mit mir selbst hadere. Der eine oder andere Gedanke ist es wert, mehrmals gelesen zu werden!

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Wirr und abstrus

Die gordische Schleife
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Der Anwalt Georg Polger hat seine Kanzlei in Karlsruhe aufgegeben und schlägt sich mehr recht als schlecht als freier Übersetzer in Südfrankreich durch. Infolge merkwürdiger Umstände wird er Inhaber eines ...

Der Anwalt Georg Polger hat seine Kanzlei in Karlsruhe aufgegeben und schlägt sich mehr recht als schlecht als freier Übersetzer in Südfrankreich durch. Infolge merkwürdiger Umstände wird er Inhaber eines Übersetzungsbüros und seine Lebensumstände sehen wieder rosiger aus. Er übersetzt hauptsächlich Konstruktionspläne für Kampfhubschrauber und verliebt sich in Françoise, die Sekretärin seines Hauptauftraggebers. Eines Tages ertappt er Françoise dabei, wie sie heimlich die übersetzten Pläne fotografiert. Er muss feststellen, dass er von dubiosen Geheimdienstkreisen benutzt wurde, um an die Pläne zu kommen. Da er dieses Spiel nicht mitmachen will, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Françoise und sein Auftraggeber sind spurlos verschwunden, das Leben im südfranzösischen Dörfchen Cucugnan wird ihm unmöglich gemacht.
Auf der Suche nach Françoise und den Drahtziehern dieser Geschichte verschlägt es ihn nach Amerika, erst New York, dann San Francisco.
Der erste Teil des Buches, der in der französischen Provinz spielt, las sich noch recht spannend und war einigermaßen fesselnd, im zweiten Teil des Buches, in Amerika, wird es allerdings immer hanebüchener und entwickelt sich zu einer absolut wirren, langatmigen und konstruierten Story. Und zu allem Überfluss wird es am Ende auch noch richtig kitschig.
Eigentlich mag ich die Bücher von Bernhard Schlink und seinen Schreibstil, mit diesem Buch konnte ich allerdings sehr wenig anfangen. Ich halte ihm zugute, dass „Die Gordische Schleife“ erst sein zweites Buch am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere war und er sich weiterentwickelt hat.
Wäre es das erste Buch von Bernhard Schlink gewesen, dass ich gelesen hätte, hätte ich mit Sicherheit kein weiteres Buch von ihm angerührt. Daher leider keine Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Brutale Morde im Urlaubsparadies

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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Ein grausamer Leichenfund erschüttert das idyllische Feriendörfchen Lavandou in der Provence. Die bestialisch zugerichtete Leiche einer jungen Frau lässt erahnen, welches Martyrium sie durchlitten haben ...

Ein grausamer Leichenfund erschüttert das idyllische Feriendörfchen Lavandou in der Provence. Die bestialisch zugerichtete Leiche einer jungen Frau lässt erahnen, welches Martyrium sie durchlitten haben muss. Die Tat weist Parallelen zu einem ähnlichen Mord auf, der vor vielen Jahren geschah. Der damalige Täter sitzt allerdings in der Psychiatrie, kann er es trotzdem gewesen sein? Oder treibt ein anderer Mörder sein Unwesen?
Statt den provenzalischen Spätsommer zu genießen, machen sich der deutsche Rechtsmediziner Leon Richter und seine Lebensgefährtin, die stellvertretende Polizeichefin, Isabelle Morell, auf die Suche nach dem Täter. Kurze Zeit später wird eine zweite Frauenleiche, ähnlich grausam zugerichtet, gefunden. Die lokalen Autoritäten machen Druck, fürchten negative Auswirkungen auf den Tourismus. Auch der lokale Polizeichef erwartet eine schnelle Lösung, will unbedingt schnell einen Täter präsentieren, um seine Karriere voranzubringen und den Staatspräsidenten zu beeindrucken, der ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein paar Urlaubstage in Lavandou verbringt.
Auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände - „Verräterisches Lavandou“ ist schon der 10. Fall für Leon Richter, kann man der Geschichte problemlos folgen. Der eine oder andere Hinweis auf frühere Fälle mindert nicht das Lesevergnügen, sondern macht ganz im Gegenteil Lust darauf, weitere Bücher der Reihe zu lesen. Leon und Isabell sind ein sympathisches, aber durchaus eigenwilliges Ermittlerduo und lassen sich bei der akribischen Spurensuche nicht durch den Druck von Polizeichef und Presse beeindrucken.
Remy Eyssen ist mit „Verräterisches Lavandou“ die perfekte Mischung aus absolut spannendem Krimi und Beschreibung der provenzalischen Idylle gelungen.
Beliebtes Stilmittel ist der Prolog, so auch in dieser Geschichte. Beschrieben wird hier die grausame Quälerei und Tötung eines Pferdes. Da es weder eine zeitliche Einordnung noch genauere Hinweise auf den Täter gibt, beginnt man sofort zu grübeln, wie diese Tat mit den aktuellen Morden zusammenhängen könnte.
Auch unter den Einwohnern von Lavandou gibt es einige unsympathische Zeitgenossen, wie z.B. den örtlichen Bäckermeister, der seinen weiblichen Angestellten nachstellt, den undurchsichtigen Einsiedler Nicolas Meuron, den unsympathischen Phillip, der behauptet, der Sohn von Leon Richter aus einer früheren Beziehung zu sein, Café-Besucher mit fragwürdigen politischen Einstellungen, usw. Kann einer von ihnen der brutale Mörder sein? Verwirrende Hinweise, falsche Fährten und höchst dramatische Entwicklungen halten die Spannung bis zum Schluss aufrecht.
Alles in allem hat mir „Verräterisches Lavandou“ einige spannende Lesestunden beschert und mich gleichzeitig im Geiste in die Provence versetzt. Die Vorstellung, bei einem Café Crème oder einem leichten Rosé auf der Terrasse eines Cafés zu sitzen und die Boulespieler zu beobachten, versetzt mich sofort in Urlaubslaune!
Von den diversen Krimireihen mit Lokalkolorit, die es inzwischen gibt, ist die Reihe um Leon Richter sicher eine der besten! Das war definitiv nicht das letzte Buch von Remy Eyssen, das ich gelesen habe!

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Mehr "Wohlfühl" als "Krimi

Mieses Spiel um schwarze Muscheln
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Inspecteur Piet van Houvenkamp will nur gemütlich angeln und ein paar Hornhechte fangen. Leider zieht sein Angelnachbar eine Leiche aus dem Wasser, den ordentlich in einen Sack verpackten Muschelfischer ...

Inspecteur Piet van Houvenkamp will nur gemütlich angeln und ein paar Hornhechte fangen. Leider zieht sein Angelnachbar eine Leiche aus dem Wasser, den ordentlich in einen Sack verpackten Muschelfischer Jacobus Schouten. Da Piet bereits vor Ort ist übernimmt er mit seiner Assistentin Annemieke Breukirk erst mal die Ermittlungen. Das kommt dem eigentlich zuständigen Beamte, Pim Wouters, sehr gelegen, da er vollauf mit der bevorstehenden Geburt seines ersten Kindes beschäftigt ist und überhaupt keinen Kopf für Mordermittlungen hat.
Auch die nordrhein-westfälischen Camper, die pünktlich zu Ostern auf dem Campingplatz „De Grevelinge“ eingefallen sind, haben von dem Leichenfund erfahren und starten ihre eigenen Ermittlungen.
„Mieses Spiel um schwarze Muscheln“ ist der dritte Fall von Inspecteur Piet van Houvenkamp und die deutschen „Privatermittler“. Die beiden Vorgängerbände habe ich nicht gelesen, trotzdem konnte ich der Geschichte gut folgen.
Bernd Stelters Schreibstil hat mir gut gefallen – unterhaltsam und lustig. Als Hörbuch, gelesen von Bernd Stelter wäre es wahrscheinlich noch witziger gewesen. Alle Klischees, die man von deutschen Campern hat, werden bedient, man erfährt so einiges über Miesmuscheln, das Muschelgewerbe, gute Muschelrestaurants und die leckersten holländischen Biersorten. Sollte ich also mal Campingurlaub im holländischen Zeeland machen wollen, kenne ich mich jetzt bestens aus. Das Buch kann jeden Reiseführer ersetzen. Ein Krimi ist es leider nicht. Die Mordermittlungen sind eher zweitrangig, von Spannung keine Spur. Man kommt überhaupt nicht auf die Idee, mitzurätseln bzw. Vermutungen über den Täter anzustellen. Da hilft auch eine zweite Leiche und die überraschende Lösung nichts mehr.
Alles in allem locker-flockige Unterhaltung für ein paar vergnügliche Lesestunden. Ein humoriger Wohlfühlkrimi für Holland- und Campingliebhaber. Da die Betonung auf „Wohlfühl“, aber nicht auf „Krimi“ liegt, wohl eher nichts für echte Krimifans.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Mörderisches Périgord

Traubenfest
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Kommissarin Marie Mercier freut sich auf den Besuch ihres Lebensgefährten Michel, der in Paris arbeitet und das Wochenende mit ihr in ihrem Heimatdorf Saint-André verbringen möchte. Sie haben vor, das ...

Kommissarin Marie Mercier freut sich auf den Besuch ihres Lebensgefährten Michel, der in Paris arbeitet und das Wochenende mit ihr in ihrem Heimatdorf Saint-André verbringen möchte. Sie haben vor, das traditionelle Périgord-Festival, die „Félibrée“ zu besuchen und sich von den Koch- und Backkünsten von Maries Großtante Léonie verwöhnen zu lassen. Doch der Bürgermeister des Dorfes macht ihr einen Strich durch die Pläne. Er bittet sie um Hilfe bei der Suche nach der spurlos verschwundenen 16jährigen Tochter einer Winzerin aus dem Dorf. Kurz darauf verschwindet ein weiteres junges Mädchen und dann wird auch noch eine der Weinmajestäten des Festes, François Durand, brutal ermordet. Handelt es sich um Entführungen, hängen die Ereignisse zusammen? Marie und ihr Kollege Richard ermitteln in alle Richtungen.
Ich habe Marie Mercier erst durch „Traubenfest“ kennengelernt, es ist allerdings schon ihr vierter Fall aus der Périgord-Krimireihe von Julie Dubois. Vorgeschichten, Beziehung und Familie der Kommissarin werden aber ausreichend erklärt, so dass man die vorherigen Bücher nicht gelesen haben muss, um ihr in „Traubenfest“ folgen zu können.

Mit Marie Mercier hat Julie Dubois eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen, eine selbstbewusste Frau, intelligent, humorvoll und empathisch, aber auch durchsetzungsstark. Auch alle anderen Personen, Maries Kollegen, ihr Freund, ihre Familie, werden liebevoll und lebendig beschrieben.
Dank des flüssigen, lebhaften Schreibstils und der gekonnt geschilderten ländlichen Idylle fühlte ich mich direkt ins Périgord versetzt. Aber auch der Krimiaspekt kam nicht zu kurz - verwirrende Hinweise und falsche Fährten hielten die Spannung bis zum Schluss aufrecht.

Alles in allem hat mir „Traubenfest“ einige vergnügliche Lesestunden beschert und es wird nicht der letzte Fall von Marie Mercier sein, den ich gelesen habe! Von den diversen Frankreich-Krimireihen, die es inzwischen gibt, ist die Reihe um Marie Mercier sicher eine der besten! Wer unterhaltsame, spannende, aber keine blutrünstige Unterhaltung sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Und natürlich ein MUSS für jeden Frankreichfan!

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