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Veröffentlicht am 06.04.2022

Vierter Band = viertes Highlight der spannenden Kreta-Krimi-Reihe

Kretische Ehre
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Es wird Herbst auf Kreta und so nutzen Kommissar Michalis Charisteas und seine deutsche Freundin Hannah eines der vermutlich letzten warmen Wochenenden für einen Ausflug in die Berge. Abends wollen sie ...

Es wird Herbst auf Kreta und so nutzen Kommissar Michalis Charisteas und seine deutsche Freundin Hannah eines der vermutlich letzten warmen Wochenenden für einen Ausflug in die Berge. Abends wollen sie in einem kleinen Dorf übernachten, geraten dabei aber in eine Tauffeier. Das halbe Dorf trifft sich auf dem Dorfplatz, es gibt die - zwar verbotenen aber halt traditionellen - Freudenschüsse. Vor einer Taverne spielt der berühmteste Lyra-Spieler der Insel immer wilder und wilder. Bis dass die Musik plötzlich abbricht, die Lyra auf den Boden fällt und Manolis Mavropanos tot vornüber sackt.
Es ist zwar eigentlich nicht sein Gebiet, aber wo er schon mal da ist, übernimmt Michalis die ersten Ermittlungen. Als er später auch offiziell ermitteln kann, sieht er sich schnell kretischen Problemen gegenüber: es geht um Ehre, und die ist vielen Kretern über alle Maßen heilig. Und es geht um Geheimnisse die schon seit der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg gut bewahrt werden. Und nebenbei geht es auch noch um den Besuch von Hannahs Mutter der für Trubel in der Taverne von Michalis' Familie sorgt... wäre das nicht der richtige Zeitpunkt für eine Ankündigung über die Zukunft von Hannah und Michalis?
Meine Meinung: auch der vierte Band der Michalis-Reihe glänzt wieder mit einer ausgezeichneten Mischung aus Lokalkolorit, einer spannenden Geschichte, tollen Charakteren und ganz viel spürbarer Liebe zu dieser tollen Insel. Man sollte die vorigen Bände gelesen haben um die Hintergründe zu kennen, aber sowieso auch weil das ebenfalls tolle Bücher sind. Jedenfalls reiht sich dieser Band nahtlos ein und setzt damit ein weiteres Highlight für die Reihe. Etwas anderes als fünf von fünf Sternen kann es daher für mich nicht geben.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Mit einer Träne im Knopfloch: Loretta Luchs ermittelt zum (wahrscheinlich) letzten Mal

Tote tanzen keinen Walzer
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Bärbel und Frank - Beste Freunde von Loretta Luchs, unserer beliebten Sex-Hotline-Mitarbeiterin und Hobby-Detektivin - heiraten. So weit, so schön - da kommt Freude im Freundeskreis auf. Doch die Sache ...

Bärbel und Frank - Beste Freunde von Loretta Luchs, unserer beliebten Sex-Hotline-Mitarbeiterin und Hobby-Detektivin - heiraten. So weit, so schön - da kommt Freude im Freundeskreis auf. Doch die Sache hat einen Haken, zumindest für Loretta! Denn auf einer ordentlichen Hochzeit wird getanzt, und so ist es der Wunsch des Brautpaars, dass man zur Vorbereitung "mit alle Mann" einen Tanzkurs besucht ... Freitags findet man sich somit zu sechst in einer Tanzschule ein und legt eine mehr oder weniger flotte Sohle aufs Parkett. Bis das auf selbigem eine Leiche liegt: Christian, ein reicher Lebemann der mit seiner deutlich jüngeren Freundin am Kurs teilnimmt, wird durch ein Fenster von außen erschossen. Wie immer erscheint Kommissarin Küpper auf der Bildfläche, wie immer übernimmt auch Loretta die Ermittlungen, letztere natürlich mit ihrem erfahrenen Freundeskreis. Ist die Lage anfangs noch unübersichtlich, ergeben sich nach und nach Motive und Hinweise. Aber das Finale hat es in sich: ein weiterer Mord wird vereitelt, eine andere Person stirbt - und selbst Loretta hat das nicht kommen sehen. Ebensowenig wie das, was nach der Hochzeit passiert... aber wer das wissen möchte, muss das Buch schon selbst lesen, denn gespoilert wird natürlich nicht...
Meine Meinung: auch der 15. Band ist wie immer sehr vergnüglich und unterhaltsam. Die Träne im Knopfloch habe ich, weil dies wohl der letzte Band rund um Loretta Luchs sein wird. Der Verlag stellt sein Programm um und die Autorin hat damit ihre verlegerische Heimat für die Reihe verloren. Mir wird die ermittelnde Sex-Hotline-Mitarbeiterin fehlen und ich hoffe, dass es noch eine neue Heimat für sie geben wird. Aber zuvor vergebe ich noch mal sehr gerne fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Thriller und Gesellschaftskritik meisterhaft verbunden

Die falsche Zeugin
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Die Kindheit von Leigh und ihrer kleinen Schwester Callie endet 1998 abrupt durch schwere Kindesmisshandlung. Ein Nachbar vergeht sich erst an der großen, dann an der kleinen Schwester. Er bezahlt dies ...

Die Kindheit von Leigh und ihrer kleinen Schwester Callie endet 1998 abrupt durch schwere Kindesmisshandlung. Ein Nachbar vergeht sich erst an der großen, dann an der kleinen Schwester. Er bezahlt dies mit dem Leben, aber die Geschwister sind traumatisiert und bezahlen dies für den Rest ihres Lebens mit ihren seelischen Nöten. Leigh wird zwar erfolgreiche Anwältin, hinter der bürgerlichen Fassade aber ist sie genauso zerstört wie Callie, die drogensüchtig mehr oder weniger auf der Straße lebt und keine geordneten Bahnen kennt. Als Leigh vom Chef der Anwaltskanzlei einen Fall von Vergewaltigung übertragen bekommt, wundert sie sich anfangs, warum der mutmaßliche Täter genau sie haben will. Umso größer der Schock, als sie erkennt: es ist der Sohn des Vergewaltigers aus ihrer Kindheit, es ist das Kind das sie damals betreut hat. Und der Albtraum beginnt erst, denn es geschehen Morde, deren Modus Operandi den beiden Schwestern nur allzu bekannt vorkommt...
Meine Meinung: was für ein spannender Thriller, was für ein Abgrund an Brutalität, gemischt mit Gleichgültigkeit, Angst und der alles überschattenden Frage: wie weit würdest Du gehen, um das, was Du liebst und das was Du Dir aufgebaut hast, zu verteidigen. Der Roman ist fesselnd, mitunter reichlich brutal und schonungslos den Hauptdarstellern gegenüber. Denn man leidet mit Leigh, man sorgt sich um Callie. Bei aller Härte sind sie nicht freiwillig so geworden wie sie sind - sie sind Opfer der Umstände. Für mich kann es hier nur fünf von fünf Sternen geben.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Düsterer Sci-Fi-Roman über eine Welt in der NICHTS mehr privat ist

Every (deutsche Ausgabe)
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Erst war da "The Circle" - die weltgrößte Suchmaschine und gleichzeitig Social-Media-Anbieter. Dann wurde auch noch der weltgrößte Online-Händler, benannt nach einem südamerikanischen Dschungel, geschluckt. ...

Erst war da "The Circle" - die weltgrößte Suchmaschine und gleichzeitig Social-Media-Anbieter. Dann wurde auch noch der weltgrößte Online-Händler, benannt nach einem südamerikanischen Dschungel, geschluckt. Die Fusion ergibt "Every" ein allumfassender Monopolist der seine Marktmacht rücksichtslos ausspielt und für seine Zwecke einsetzt. Delaney Wells heuert bei Every an, zusammen mit ihrem Freund Wes Kavakian. Gemeinsam wollen sie Every von innen erkunden und Schwachstellen herausfinden. Denn sie sind technikkritisch und wollen Every zu Fall bringen. Ihr Plan: immer neue Ideen für "helfende Anwendungen", die so abstrus sind und so viele Freiheiten einschränken, dass irgendwann die Menschen sich gegen Every auflehnen und sich von Every lösen und selbst befreien. Doch die Menschheit ist träge und lässt sich von jeder neuen App begeistern die ihnen vermeintlich lästige Entscheidungen annimmt. Und so stellt sich Delaney irgendwann die Frage, ob sie einen Kampf gegen Windmühlenflügel kämpft, oder sie sich nicht besser anpasst und doch auch ein kleines Rädchen im großen Machtgetriebe wird...

Meine Meinung: das Every eine Fortsetzung ist ("Der Circle") habe ich erst während des Lesens mitbekommen. Da ich das nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob man es gelesen haben sollte um dieses Buch vielleicht noch besser zu verstehen. Für mich ist Every eine sehr düstere Dystopie über eine Welt in der die Menschheit sich aus Bequemlichkeit freiwillig in die Hände eines monopolartigen Weltkonzerns begibt, der einem ALLE Entscheidungen abnehmen will. Auf den ersten Blick sind diese kleinen Helferlein vielleicht sinnvoll und mit guter Intention gemacht um die Welt lebenswert zu erhalten. Doch auf den zweiten Blick versklaven sie die Menschheit und machen sie uniform und absolut gläsern. Und so liest man von immer weiteren Ideen Delaneys, von denen sie hofft, jetzt sei der Zeitpunkt erreicht an dem sich jemand gegen Every zur Wehr setzen muss - ohne Erfolg. Dabei ist die Geschichte plausibel aufgebaut und spannend erzählt. Mit 592 Seiten ist das Buch ein bisschen dick geraten - und das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt: mit einer etwas gestrafften Seitenzahl hätte es wahrscheinlich fünf Sterne bekommen. So sind es wegen einiger Längen immerhin gute vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Rasanter spannender Thriller von namhaften Autorinnen

State of Terror
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Eine geradezu unfassbare Intrige fordert die neu gewählte US-Regierung heraus: eine Serie von Terroranschlägen stürzt viele Staaten ins Chaos, die Hintergründe erscheinen zunächst unklar. Die neu eingesetzte ...

Eine geradezu unfassbare Intrige fordert die neu gewählte US-Regierung heraus: eine Serie von Terroranschlägen stürzt viele Staaten ins Chaos, die Hintergründe erscheinen zunächst unklar. Die neu eingesetzte Außenministerin macht sich auf die Spurensuche... und stellt schnell fest, dass das erst der Auftakt von einer noch viel größeren Gefahr ist: schmutzige Atombomben, in den USA deponiert. Jetzt heiß es: alles riskieren und alles gewinnen... oder verlieren. Der Countdown tickt unaufhörlich gegen Null...

Meine Meinung: wenn sich die ehemalige US-Aussenministerin und eine US-Bestsellerautorin zusammentun, dann kann da ja eigentlich nur spannendes bei herauskommen. Und sie halten Wort: der Thriller ist rasant geschrieben, die Story gut gestrickt und man merkt auf jeder Seite, dass hier jemand weiß worüber sie schreibt. Der Thriller ist ein echter Pageturner, man mag ihn kaum aus der Hand legen. Von mir gibt es daher verdiente fünf von fünf Sternen.

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