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Veröffentlicht am 31.12.2018

Jahre aus Seide

Jahre aus Seide
2

Handlung:
Ruth hat eine unbeschwerte Kindheit. Sie wächst in einer liebevolle Familie auf, hat viele Freunde und muss nie Hunger leiden. Mit ihrerer besten Freundin Rosi entdeckt Ruth die Villa von dem ...

Handlung:
Ruth hat eine unbeschwerte Kindheit. Sie wächst in einer liebevolle Familie auf, hat viele Freunde und muss nie Hunger leiden. Mit ihrerer besten Freundin Rosi entdeckt Ruth die Villa von dem Seidenhändlers und entdeckt dort ihre Leidenschaft für kunstvoll bedruckte Stoffe. Sie lernt verschiedene Schnittmuster kennen und hat nicht nur Spaß an der Sache, sondern stellt sich auch geschickt an.
Doch die Zeiten werden düsterer, die Nazis erhalten immer mehr Macht und Ruth muss sich mit ihrer Familie vor der Zukunft fürchten. Denn nicht nur sie sind Juden, sondern auch viele Freunde und ihre erste Liebe, Kurt. Viele jüdische Familien in Krefeld überlegen, ob und wohin sie auswandern. So auch die Familie von Ruth.

Meinung:
Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es ist sehr freundlich und liebevoll gestaltet, alle Farben harmonieren perfekt miteinander und sind super aufeinander abgestimmt. Teilweise erinnert es an ein Gemälde oder eine Fotografie, was besonders durch die Pose und Haltung der Dame beeinflusst wird.

Am Anfang des Romans befindet sich eine Auflistung der wichtigsten Personen. Dies ist recht verwirrend dargestellt, ich brauchte erst einmal eine Minute, um mich reinzufuxen. Bisher habe ich dies noch nie so gesehen und es gibt eindeutig einfachere Wege, um die Personen aufzulisten.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil genutzt. Durchweg ließ sich der Roman leicht lesen, trotzdem konnte mich die Handlung erst ab dem letzten Drittel gefangen nehmen. Bis dahin ist sie nur so vor sich hingeplätschert und nur wenig Spannendes ist passiert. Es gab keine wirklichen Konflikte oder Diskussionen, von jeder Idee waren immer alle sofort begeistert und keiner hat mal auf den Tisch gehauen. Mir war das zu seicht und friedlich, alle hatten sich ständig lieb und nur eine Person ist aus dem Schema gefallen. Das war mir zu wenig.
Immer wieder tauchen einige Unstimmigkeiten auf, z.B.: wird an einigen Stellen Ruths Alter falsch angegeben. Diese Fehler haben mit der Zeit immer mehr gestört und haben auch ein Stück weit meinen Lesefluss gestört.

Ich bin voller Erwartungen in die Geschichte reingegangen. Der Anfang der Leseprobe hat mir wirklich gut gefallen, es wurde das Bild einer harmonischen und liebevollen Familie gezeigt. Als Leser hatte man genug Zeit, um sie kennenzulernen und sich mit ihnen anzufreunden.
Leider wurde nie ein anderes Bild der Familie gezeigt. Alle wurden nur mit positiven Attributen versehen, es gab keine Konflikte, die in einer Familie typisch sind. Zumindest wurden diese mit keinem Wort erwähnt.
Einzig die Großmutter Emilie ist aus diesem Schema gefallen. Sie ist eine taffe, strenge Frau, die nicht jede Entscheidung sofort gutheißt, sondern Dinge auch hinterfragt. Im Zusammenspiel mit den anderen Charakteren kommt sie natürlich schlecht weg, wirkt teilweise wie ein Antagonist. Für mich war sie tatsächlich der beste Charakter. Sie zeigte viel Tiefe und sticht durch ihr Wesen aus der Menge heraus.

Viele Situationen und Handlungen wirken künstlich und als Leser fragt man sich, ob dies wirklich der Wahrheit entspricht. An vielen Textstellen hatte ich wirklich gedacht, dass die Autorin ihrer Fantasie freien Lauf gelassen hat und war darüber erstaunt, als ich erfahren habe, dass dies sich so wirklich zugetragen hat. An genau diesen Szenen erkennt man als Leser dann auch, wie viel Mühe sich die Autorin mit der Recherche gegeben hat und viele Ereignisse Hand und Fuß haben.

Anhand des Klappentextes hatte ich erwartet, dass sich der Roman sehr stark um Ruth dreht und sich die Handlung vor allem um ihre Jugendjahre dreht. Hier führt der Klappentext stark in die Irre. Als Leser lernt man Ruth als Kind von sechs Jahren kennen und nur ein kleiner Teil der Handlung dreht sich um die jugendliche Ruth, mehr wird ihre Kindheit betrachtet.
Bei ihr muss ich leider auch sagen, dass ich finde, dass sie kaum eine Entwicklung durchgeht. Ja, sie wird älter und erwachsener. Jedoch ist der Wandel kaum sichtbar und sie wirkt auf mich sehr lange Zeit wie ein kleines Mädchen, auch noch, wenn sie 10 Jahre alt ist.

Fazit:
Lange Zeit war mir die Handlung zu seicht, es ist nur wenig passiert und alles war zu harmonisch. Das hat sich erst ab dem letzten Drittel des Romans geändert, hier bekam die Handlung etwas mehr Spannung, das Ende hat einen Höhepunkt gebildet, welcher sich klar heraushebt und dem Roman viel Dramatik gegeben hat. Trotzdem war es für mich nicht ausreichend genug.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Authentizität
Veröffentlicht am 30.09.2018

Anna Sacher und ihr Hotel

Anna Sacher und ihr Hotel
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Handlung:
Viele Menschen stolpern in ihrem Leben irgendwann einmal über den Namen Anna Sacher. Was bringen sie damit in Verbindung? Das Sacher-Hotel oder die berühmte Sacher-Torte? Wer war die legendäre ...

Handlung:
Viele Menschen stolpern in ihrem Leben irgendwann einmal über den Namen Anna Sacher. Was bringen sie damit in Verbindung? Das Sacher-Hotel oder die berühmte Sacher-Torte? Wer war die legendäre Frau eigentlich, welche das Sacher-Hotel zu Zeit der Jahrhundertwende geleitet hat? Die Autorin Monika Czernin ist dieser Frage auf die Spur gegengangen und entstanden ist diese Biographie von Anna Sacher, welche nicht nur ein Bild der Frau zeichnet, sondern einen Gesamteindruck über die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse im 19. und 20. Jahrhundert gibt.

Meinung:
Das Cover finde ich richtig hübsch. Es sieht nostalgisch aus, verströmt Energie und Fröhlichkeit und gibt auch ein realistisches Bild auf das Wien des 19. / 20. Jahrhunderts. Ich finde es harmonisch und ansprechend, ein wirklich gelungenes Gesamtbild.
Ich habe genau einen Kritikpunkt an dem Cover. Nähmlich, dass es keine Erwähnung gibt, dass es sich hierbei um keinen Roman handelt, sondern um eine Biographie. Ich finde, dass das auch aus dem Klapptext nicht deutlich hervorgeht und sich wie die Beschreibung eines Romans anhört. Auch ich hatte mich anfangs davon irreführen lassen und habe erst nach einigem recherchieren herausgefunden, dass es sich bei dem Buch um eine Biographie handelt.
Hätte ich das Buch in Erwartung eines Romans in einer Buchhandlung gekauft, wäre ich anschließend enttäuscht gewesen, weil meine Annahme sich nicht erfüllt hat. Bei dem Klapptext besteht für mich also eindeutig noch Luft nach oben, um genau auzusagen, um was für ein Buch es sich handelt.

Der Roman ist in Kapitel unterteilt, welche alle am Anfang genannt wurden und bei denen schnell deutlich wurde, dass es sich um bekannte Persönlichkeiten handelt, die das Sacher besuchen und dabei mit Anna Sacher in Kontakt kommen. Dies war nur teilweise so, ich hatte häufig das Gefühl, dass Anna Sacher zu kurz kommt und es sich zu sehr um die Politik und die Gesellschaft handelt, anstatt um die bekannte Chefin des Sacher Hotels.

Nachdem ich die Einleitung gelesen hatte, war ich sehr begeistert davon und habe mich richtig auf den weiteren Inhalt gefreut. Sie hat wunderbar auf den Inhalt hingeleitet, war interessant gestaltet und ganz auf Eduard und seine Frau Anna Sacher ausgelegt. Hier fand ich die Anzahl der Informationen auch noch leicht verarbeitbar.
Leider kamen für mich teilweise zu viele Daten, Personen und Geschehnisse vor, manchmal musste ich aufpassen, die Fülle an Informationen aufzunehmen. Hier hätte es mir gut gefallen, wenn es am Anfang eine Art Glossar gegeben hätte, mit kurzen, wichtigen Details zu jeder Person, auf welches man jederzeit zurückgreifen kann, wenn man überlegt, was welche Person für eine Rolle spielt.
Letztendlich kann ich sagen, dass mir besonders die Abschnitte mit Anna Sacher gefallen haben, diese waren anschaulich und gut dargestellt, der restliche Inhalt, in dem es um andere Charaktere oder Weltgeschehen geht, fand ich zu groß und einnehmend, ich habe mich bei vielen Kapiteln schwer getan, sie zu lesen und nicht einfach zu überspringen.

Positiv finde ich die sehr ausführliche Auflistung der genutzten Quellen, sodass man sich bei Bedarf sofort weiter Lektüre zu dem Thema und den Personen suchen kann. Ebenso fand ich das Nachwort gelungen, es hat noch einmal gezeigt, wie viel Mühe und Recherche die Autorin auf sich genommen hat, um das Buch zu erstellen.


Fazit:
Ich hatte mir viel mehr von dem Roman erwartet und gehofft, ein gutes Bild auf die bekannte Anna Sacher zu erhaschen und auch Details über das Emperium der Sacher zu erhalten. Dies wurde nicht so umgesetzt, wie gedacht und hat mich enttäuscht. Ich konnte mich mit der gewählten Art der Erzählung nicht anfreunden und fühlte mich an mehreren Stellen nicht gut unterhalten. Auch über die Person der Anna Sacher waren mir zu wenige Details und Kenntnisse. Leider hat mich die Biographie ziemlich entäuscht.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Der Zementgarten

Der Zementgarten
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Handlung:
Wird ein Kindertraum zur Wirklichkeit?
Die vier Geschwister Julie, Jack, Sue und Tom leben zusammen mit ihren Eltern in einer recht verlassenen Gegend in einem Haus. Der Vater stirbt an einem ...

Handlung:
Wird ein Kindertraum zur Wirklichkeit?
Die vier Geschwister Julie, Jack, Sue und Tom leben zusammen mit ihren Eltern in einer recht verlassenen Gegend in einem Haus. Der Vater stirbt an einem Herzanfall und von nun an leben die Kinder mit der Mutter weiterhin zusammen in dem Haus. Doch die Zeit zu fünft hält nicht lange an. Erst wird die Mutter nur etwas schwach, jedoch verlässt sie nach einiger Zeit kuam noch das Bett und eines Tages findet Julie, die älteste der Geschwister, die Mutter nach der Schule Tod in ihrem Bett. Schnell wird beschloßen, dass sie niemanden von dem Todesfall erzählen wollen, aus Angst, dass sie getrennt werden und das Haus geplündert wird. Die Lösung dafür lautet für die Kinder, die Mutter einzuzementieren, damit niemand etwas merkt. Danach beginnt ein Leben ohne Regeln, jedoch auch ohne Konstante für die Kinder. Dies wirkt sich auf das Verhalten der Kinder aus und sie verlieren den Bezug zur realen Welt.

Meinung:
Nachdem ich von dem Klappentext angetan war und eine Geschichte von vier Kindern erwartet hatte, die plötzlich auf sich allein gestellt sind und alle Freiheiten der Welt haben, musste ich das Buch einfach lesen. Leider hat es mich nicht so begeistert, wie ich es mir gewünscht hatte.

Als Haupthandlungsort steht durchweg das Haus der Familie im Vordergrund, hier spielt sich fast die gesamte Geschichte ab, die Protagonisten verlassen dieses kaum und führen ein sehr abgeschiedenes Leben. Schon die Beschreibung des Hauses wirkt auf mich abstoßend und ernüchternd, wirkt wie eine Vorhersage auf den Verlauf der Geschichte und hat mir beim Lesen stets einen Schauer über den Rücken gejagt.

In dem 208 Seiten langen Buch gibt es nur wenige Protagonisten, nur zwei Personen tauchen auf, die keine Mitglieder der sechs-köpfigen Familie sind. Dadurch lernt man besonders die Kinder recht gut kennen und kann viele verschiedene Seiten an ihnen beobachten.
Als besonders interessant fand ich die Entwicklung der vier Kinder. Schon am Anfang, als die eltern noch gelebt hatten, hatte es den Anschein, als wären sie recht selbstständig. Doch durch den Tod der Eltern hat sich jeder noch einmal weiterentwickelt und manche sind dabei gereift, das kleinste der Geschwister ist jedoch wieder in Kleinkindliche Verhaltensweisen zurückgefallen. Dies war sehr spannend und auch gut zu beobachten, außerdem wurde dadurch auch deutlich, wie unterschiedlich die Geschwister mit dem Tod umgehen.

Als ständiges auftauchendes zieht sich die Sexualität und auch der Gedanke an Inzest durch den Roman. Diese stellen nimmt man als Leser sofort als abstoßend war, besonders, nachdem deutlich wurde, wie sich der Hauptprotagonist Jack nach dem Tod der Mutter gehen lässt.

Der Roman wurde aus der Perspektive von Jack beschrieben, ein ungefähr 14-15 jähriger Teenager. Außer den ständigen Gedanken an Sex hat er nicht wirklich andere Interessen und ist ein Charakter, den ich durchweg als unsympathisch empfand. Zwar hat er auch mal eine andere Seite von sich gezeigt, jedoch hat dies nichts an meinem Eindruck von Jack verändert.

Fazit:
Der Autor versteht es, zu schockieren. Dies hat er zumindest bei mir geschafft, die Geschichte war teilweise recht absurd und schwer zu verdauen. Gefallen hat mir lediglich die Entwicklung der Charaktere und das übermitteln von Botschaften: die Suche nach der Sexualität, der Umgang mit dem Tod und wie unterschiedlich die Verarbeitung ist, … .

Veröffentlicht am 02.12.2017

Die Gottessucherin

Die Gottessucherin
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Handlung:
In Lissabon im Jahre 1510 kommt Gracia Nasi auf die Welt. Um der christlichen Inquisition zu entgehen wird sie zwar getauft, im Geheimen jedoch bleibt sie ihrer Religion treu und führt alle Riten ...

Handlung:
In Lissabon im Jahre 1510 kommt Gracia Nasi auf die Welt. Um der christlichen Inquisition zu entgehen wird sie zwar getauft, im Geheimen jedoch bleibt sie ihrer Religion treu und führt alle Riten heimlich aus. Noch dazu muss die junge Frau einen Mann heiraten, welcher seinem ursprünglichen Glauben, dem Judentum, scheinbar komplett abgeschworen hat und welcher in Gracias Augen somit nicht nur die Religion, sondern auch seine Glaubensbrüder im Stich gelassen hat. Jedoch muss sie schon bald erkennen, dass sie sich im ihrem Mann vollkommen getäuscht hat und er wird schließlich zur großen Liebe ihres Lebens.
Doch in ganz Europa müssen jüdische Bürger Angst vor der Inquisition haben, welche sich immer weiter ausbreitet. Eine lange Reise beginnt für Gracia, um ihrem angeborenen Glauben weiterhin nachgehen zu können und um Frieden zu finden.

Meinung:
Dies war das erste Buch, welches ich von Peter Prange gelesen hatte. Nachdem ich schon viele positive Meinungen gehört habe, war ich sehr gespannt auf das Buch und wurde anfangs auch nicht enttäuscht. Die Geschichte begann sehr spannend und dies hielt auch einige Zeit an, hat irgendwann in der Mitte des Buches jedoch vollkommen nachgelassen. Irgendwann musste ich mich fast dazu anspornen, weiterzulesen. Nicht nur, dass sich die Geschichte ewig gezogen hat, auch Gracia und ihre Familie fand ich immer nerviger. Besonders störend fand ich hierbei, dass Gracia immer fanatischer wurde und sich dabei stets als Führerin ihres Volkes gesehen hat, welche auch gerne Enttäuschungen vonseiten ihrer Vertrauten in Kauf genommen hat, um zum Ziel zu gelangen.

Vom Schreibstil war ich sehr begeistert, der Roman ließ sich flüssig und angenehm lesen. Viele Dinge waren sehr gut beschrieben, sodass ich mir, trotz wenigen mir unbekannten Worten, direkt ein gutes Bild davon machen konnte, was gerade beschrieben wurde. Ansonsten empfand ich die Sprache als recht einfach gewählt, wodurch sie einem breiten Publikum gut verständlich ist.

Der Handlungszeitraum des Buches erstreckt sich über viele Jahre. Anfangs ist Gracia noch eine junge Frau, die gerade heiratet, am Ende ist sie viel reifer und auch älter geworden. In all diesen Jahren, die erzählt werden, bereist Gracia gezwungenermaßen viele Orte, weshalb ich es als sehr schön empfunden hätte, wenn es eine Karte gegeben hätte, damit man sich die Entfernung zwischen den Reisezielen besser vor Augen halten kann.
Außerdem hat mir auch ein Personenverzeichnis gefehlt, bei dem Schmöker von über 750 Seiten kommen einige Protagonisten vor, dabei kann man auch etwas den Überblick verlieren.

Gracia steht während des ganzen Romans durchweg im Vordergrund, ihre Geschichte wird erzählt und somit ist sie ständig präsent. Auch jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich mir kein Bild der Frau machen. Dabei meine ich keine äußerliche Beschreibung, sondern auch der Charakter ist für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln. Am Anfang fand ich sie noch recht sympathisch, jedoch hat sich mit dem Verlauf des Buches nicht nur die Handlungsorte verändert, sondern auch Gracia selber. Sie wurde stärker und unabhängiger, jedoch auch immer fanatischer mit ihrem Gotteswahn und skrupelloser.
Auch bei den anderen Protagonisten war eine deutliche Weiterentwicklung sichtbar. Diese wurde sehr gut beschrieben und hierbei hat es mir besonders gefallen, dass sie nicht immer positiv ausgefallen ist, sondern sich auch einige Charaktere zum negativen entwickelt haben.

Fazit:
Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, wurde aber leider enttäuscht. Nicht nur, dass es Längen gab, sondern auch die Entwicklung von Gracia waren mir immer mehr ein Dorn im Auge. Es war jedoch interessant, etwas über die Dame zu erfahren, welche viele gute Dinge für ihre Glaubensbrüder getan hat, für die ich sie bewundere.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Maria Theresias Kinder

Maria Theresias Kinder
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Inhalt: Maria Theresia brachte 16 Kinder auf die Welt, von denen nicht alle ein langes und glückliches Leben hatten. In jedem Kapitel wird auf eines der Kinder genauer eingegangen, es werden aber auch ...

Inhalt: Maria Theresia brachte 16 Kinder auf die Welt, von denen nicht alle ein langes und glückliches Leben hatten. In jedem Kapitel wird auf eines der Kinder genauer eingegangen, es werden aber auch immer gleichzeitig historische Geschehnisse genannt. Ein Hauptthema des Buches ist die Erziehung der Kinder. Die Kinder hatten sehr genaue Unterrichtspläne, jedoch wurden auch Talente erkannt und gefördert, so verschieden diese auch sind. Auch der künftige Partner wird meist schon im Kindesalter festgelegt, nichts wurde dem Zufall überlassen.


Meinung: Mich hat es schon gestört, dass es kein Vorwort gibt. Eine kurze Einführung hätte ich sehr gut gefunden und hätte den Leser nicht so ins kalte Wasser stürzen lassen. Jedem Kind wurden einige Seiten gewidmet, dies wurde sehr kurz und bündig gehalten. Auch über Maria Theresias Kindheit und Jugend erfährt man etwas. Jedoch stört es mich, dass dies nicht in einem Extra-Kapitel behandelt wurde. Sie ist in dem ganzen Buch eine sehr wichtige Person, achtet sehr auf die Erziehung der Kinder und nimmt auch nach der Hochzeit noch großen Einfluss auf deren Leben. Meiner Meinung nach taucht Maria Theresia in dem Buch viel zu häufig auf. Es sollte eigentlich mehr um ihre Kinder handeln, jedoch habe ich das Gefühl, dass sie teilweise im Vordergrund steht. Das Buch hat nur 213 Seiten, dazu kommen noch Bilder und die vielen Erwähnungen von Maria Theresia. Aus diesem Grund, fand ich, dass die Kinder viel zu kurz kommen. Über jeden wird kurz und knapp etwas geschrieben, häufig kommen Dopplungen vor (Schicksale werden in verschiedenen Kapiteln wiederholt erwähnt und beschrieben). Deshalb erfährt man über jeden nur sehr wenig,wovon ich mir mehr versprochen hatte.Die Schreibweise ist sehr einfach, mit aber teilweise zu einfach. Ich hatte sehr häufig das Gefühl, als wären die Sätze sehr unvollständig und wurden zu knapp gehalten. Dadurch hat sich bei mir der Eindruck eingenistet, dass das Buch noch unvollständig ist. Durch den ganzen Roman hindurch ziehen sich Bilder der jeweiligen Personen. Dies fand ich sehr gut, man konnte nicht nur einen Blick auf die Kinder haschen, sondern hatte auch beim Lesen ein Bild vor Augen. Außerdem waren mir die Personen in dem Buch zu schwammig beschrieben, deshalb haben mir die Bilder sehr geholfen.


Fazit: Für einen groben Überblick ist das Buch gut, jedoch sind die Biographien der Kinder sehr kurz gehalten. Somit erfährt man auch nur sehr wenig darüber, wer die Personen wirklich waren.