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Maxl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2019

Manchmal muss man nicht die volle Distanz gehen...

Picknick mit Bären
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... um etwas Besonderes zu erleben.

Bill Bryson erzählt in herrlichen Naturbildern und mit einer guten Portion Witz und Ironie von seiner Wanderung entlang des Appalachian Trails, wobei er die einzelnen ...

... um etwas Besonderes zu erleben.

Bill Bryson erzählt in herrlichen Naturbildern und mit einer guten Portion Witz und Ironie von seiner Wanderung entlang des Appalachian Trails, wobei er die einzelnen Berichte um historische Ereignisse, (geo)politische und gesellschaftliche Fakten sowie biologische Aspekte ergämzt.

Und gerade diese eher trockene Materia nimmt im zweiten Teil überhand: Wo Bryson im ersten Teil noch überwiegend bei seinen Vorbereitungen und den Geschehnissen bei der Wanderung bleibt, fällt der zweite Teil deutlich ins Theoretische ab und die eigentliche Wanderung verkommt zur Nebensache. So darf man es dem Leser nicht übel nehmen, wenn er sich am Autor ein Beispiel nimmt und hier und da einen Teil auslässt.

Vor allem Brysons bildhafte Beschreibungen der Natur, der Ereignisse bei der Wanderung und der anderen Wanderer machen das Buch dennoch lesenswert.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Mehr als 9/11...

Extrem laut und unglaublich nah
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Oskar ist durch den Tod seines Vaters traumatisiert. Nachdem er in dessen Ankleidezimmer einen unbekannten Schlüssel findet, versucht er, das vermeintliche Geheimnis seines Vaters aufzudecken und das Schloss ...

Oskar ist durch den Tod seines Vaters traumatisiert. Nachdem er in dessen Ankleidezimmer einen unbekannten Schlüssel findet, versucht er, das vermeintliche Geheimnis seines Vaters aufzudecken und das Schloss zum Schlüssel zu finden. Oskars Intelligenz gepaart mit seinem unverfrorenen, fast vorlauten Charakter gestalten die Suche abwechslungsreich und spannend bis zum Schluss.

Parallel zu Oskars Suche erfährt der Leser die Geschichte von Oskars Großeltern, die - nach dem Krieg ebenfalls traumatisiert - versuchen, ihrem Leben Hoffnung und Sinn zu geben.

Die Stärke des Buchs liegt eindeutig im Charakters des Protagonisten und den Spannungsaufbau bis dann am Ende das Schloss zum Schlüssel gefunden wird. Allerdings kann hier schon gesagt werden, dass Oskar keineswegs in "aberwitzige Abenteuer" gerät, wie es auf der Buchrückseite steht.

(SPOILER: Das Ende ist einerseits enttäuschend, andererseits zeigt es, dass man manchmal nicht im Ziel, sondern auf dem Weg dahin Heilung/Verbesserung/Sinn finden kann)

Ein Manko der Geschichte sind die Längen, die durch die Geschichte von Oskars Großeltern z.T. entstehen. Auch die zwei sehr interessanten Charaktere können darüber und über den gelegentlich schwer zu lesenden Text nicht weghelfen. Schade ist m.E. auch, dass die Nachkriegs-Generation, Oskars Eltern, kaum Raum finden, sondern eher sachlich/distanziert dargestellt werden.

Insgesamt ein lesenswertes Buch über den Umgang mit Traumata und die Folgen, die diese haben können.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Mehr als 9/11...

Extrem laut und unglaublich nah
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Oskar ist durch den Tod seines Vaters traumatisiert. Nachdem er in dessen Ankleidezimmer einen unbekannten Schlüssel findet, versucht er, das vermeintliche Geheimnis seines Vaters aufzudecken und das Schloss ...

Oskar ist durch den Tod seines Vaters traumatisiert. Nachdem er in dessen Ankleidezimmer einen unbekannten Schlüssel findet, versucht er, das vermeintliche Geheimnis seines Vaters aufzudecken und das Schloss zum Schlüssel zu finden. Oskars Intelligenz gepaart mit seinem unverfrorenen, fast vorlauten Charakter gestalten die Suche abwechslungsreich und spannend bis zum Schluss.

Parallel zu Oskars Suche erfährt der Leser die Geschichte von Oskars Großeltern, die - nach dem Krieg ebenfalls traumatisiert - versuchen, ihrem Leben Hoffnung und Sinn zu geben.

Die Stärke des Buchs liegt eindeutig im Charakters des Protagonisten und den Spannungsaufbau bis dann am Ende das Schloss zum Schlüssel gefunden wird. Allerdings kann hier schon gesagt werden, dass Oskar keineswegs in "aberwitzige Abenteuer" gerät, wie es auf der Buchrückseite steht.

(SPOILER: Das Ende ist einerseits enttäuschend, andererseits zeigt es, dass man manchmal nicht im Ziel, sondern auf dem Weg dahin Heilung/Verbesserung/Sinn finden kann)

Ein Manko der Geschichte sind die Längen, die durch die Geschichte von Oskars Großeltern z.T. entstehen. Auch die zwei sehr interessanten Charaktere können darüber und über den gelegentlich schwer zu lesenden Text nicht weghelfen. Schade ist m.E. auch, dass die Nachkriegs-Generation, Oskars Eltern, kaum Raum finden, sondern eher sachlich/distanziert dargestellt werden.

Insgesamt ein lesenswertes Buch über den Umgang mit Traumata und die Folgen, die diese haben können.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Kein Maarten S. Sneijder...

Der Mann, der kein Mörder war
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Die Leiche eines vermissten Jugendlichen wird in einem abgelegenen Waldgebiet gefunden. Da die örtliche Polizei überfordert ist, wird Kommissar Höglund mit Team mit der Lösung des Falls beauftragt.
Sebastian ...

Die Leiche eines vermissten Jugendlichen wird in einem abgelegenen Waldgebiet gefunden. Da die örtliche Polizei überfordert ist, wird Kommissar Höglund mit Team mit der Lösung des Falls beauftragt.
Sebastian Bergmann, einstmals einer der besten Psychologen im Bereich Kriminalistik, mittlerweile aber vom Verlust von Frau und Tochter gezeichnet, schließt sich dem Team an, verfolgt jedoch eigenen Ziele.

Insgesamt eine sehr spannende, kurzweilige und flüssig geschriebene Story. Inhaltlich schlüssig und mit realistischen, interessanten Charakteren gespickt. So weit, so gut.

Was sehr enttäuscht, ist der Protagonist: Mit Sebastian Bergmann haben Hjorth & Rosenfeldt den schwachen Abklatsch eines Maarten S. Sneijder, eines Patrick Jane oder eines Dr. House (charakterlich) skizziert. Im Gegensatz zu den Vorgenannten verbaut sich Bergmann einige Wege zur Lösung durch sein z.T. völlig überflüssiges Agieren. Der Charakter "tötet" hier leider die Funktionalität, sodass die Figur (v.a. mit Blick auf das absolut fähige Ermittlerteam) bis kurz vor der Auflösung gänzlich überflüssig ist. Das konnten die Autoren nur mit einer überraschenden Auflösung retten.

Lesenswert aufgrund der ausgeklügelten Story, trotz nervigem Protagonisten.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Viel Zeit und einen langen Atem...

City on Fire
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... verlangt Hallbergs City on Fire.

Der verkappte Künstler William Hamilton-Sweeney III., Erbe eines Firmenimperiums und Ex-Frontman der Band „Ex Post Facto“ (alias Billy Three-Sticks), führt zusammen ...

... verlangt Hallbergs City on Fire.

Der verkappte Künstler William Hamilton-Sweeney III., Erbe eines Firmenimperiums und Ex-Frontman der Band „Ex Post Facto“ (alias Billy Three-Sticks), führt zusammen mit seinem Lebensgefährten Mercer Goodman, Lehrer auf dem Weg zum eigenen Roman, in die Geschichte ein, die sich auf zwei weitere Protagonisten festlegt:

Williams Schwester Regan ist dem väterlichen Unternehmen nach Williams Verschwinden als Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit treu geblieben, befindet sich allerdings gerade in Trennung von ihrem Ehemann.

Charlie Weisbarger, Punk im Teenager-Alter zwischen Rebellion und Selbstfindung, bildet den Übergang zum roten Faden der Story: Charlie ist mit seiner Freundin Samantha Cicciaro auf dem Weg zu einem Gig der Band Ex Nihilo (Nachfolge-Band von Ex Post Facto, mit Frontmann Nicky Chaos). Dort angekommen, verschwindet Samantha, um noch etwas zu erledigen und bittet Charlie, sie später bei einem Park abzuholen. Als Charlie jedoch dort eintrifft, wird Samantha angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Mercer Goodman, der bei einer Familienfeier im Gebäude gegenüber des Parks war, findet sie und alarmiert die Polizei. Inspector Larry Pulaski wird hier Teil des Geschehens, bleibt jedoch eine (wenn auch interessante) Nebenfigur. Charlie, der sich nicht verzeihen kann, Samantha im Stich gelassen zu haben, versucht, Sinn und Orientierung in Bibel, Drogen und der Gesellschaft von Nicky Chaos und Co. zu finden.

Das Buch befasst sich im Wesentlichen mit der Entwicklung der verschiedenen Persönlichkeiten, ihren Beziehungen zu einander und ihrer Reaktion auf ihr Umfeld. Der exzentrische William, seine zuverlässige, aber äußerlich unnahbare Schwester und der emotional vernachlässigte und von Schuldgefühlen geplagte Charlie bilden hier einen gegensätzlichen Dreiklang, der mit immer neuer Schwingung auf sein Gegenüber trifft. Ein wiederholt auftauchendes Thema ist die Eltern-Kind-Beziehung und die hier bestehenden Konflikte aus der Vergangenheit.

So weit, so nachvollziehbar. Was der Geschichte aber einiges an Tempo nimmt, sind die Rückblenden: Auf insgesamt 265 Seiten erfahren wir nicht nur die Hintergründe zu den Hauptpersonen, sondern zu beinahe jeder Person, die an irgendeiner Stelle im Buch auftritt. Zusätzlich zum detailreichen, fast schon ausschweifenden Schreibstil Hallbergs verlangsamt dies die Geschichte nicht nur, sondern gibt ihr zunehmend die Zähigkeit von kaltem Honig, sodass ich zugeben muss, ab der Hälfte nicht nur die Rückblenden, sondern auch die Einschübe (zusätzlich 90 Seiten) überblättert zu haben. Und leider muss ich sagen: Es fehlt nichts, was die Geschichte komplettieren müsste.

City on Fire lebt vor allem von Hallbergs Fähigkeit, vielschichtige und gegensätzliche Charaktere zu erschaffen. Die Verbindung zwischen den einzelnen Personen, die immer sichtbarer wird, je weiter sich die Geschichte fortspinnt, hält den Leser "bei der Stange". Durch fließendere Übergänge und kürzere Kapitel erhält die Story im zweiten Teil des Buchs nun endlich die nötige Dynamik, sodass wir uns wie ein Läufer nach dem Warm-up nun im Dauerlauf und anschließendem Sprint unweigerlich auf die beinahe vorhergesagte Katastrophe zubewegen.

Fazit: Interessante Charaktere in einer guten Story, der zu viele Details die Dynamik nehmen.