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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2017

Zu genial?

Spectrum
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Achtung! 1. Teil einer Reihe!


Meine Meinung:

Vorneweg muss ich darauf hinweisen, dass man nicht den Klappentext lesen sollte - der verrät meiner Meinung nach nämlich viel zu viel :/

Ethan Cross habe ...

Achtung! 1. Teil einer Reihe!




Meine Meinung:



Vorneweg muss ich darauf hinweisen, dass man nicht den Klappentext lesen sollte - der verrät meiner Meinung nach nämlich viel zu viel :/

Ethan Cross habe ich durch seine Francis Ackerman Reihe kennen und lieben gelernt. Ich mag es sehr, dass er es schafft einem bösen Charakter so viel Menschlichkeit einzubläuen, sodass man die Figur einfach nur ins Herz schließen kann, auch wenn es sich bei der Person um einen skrupellosen Killer handelt. Deshalb hatte ich recht hohe Erwartungen an Spectrum. Es handelt sich hier anscheinend wieder um einen Auftakt einer längeren Reihe, die natürlich neue Ermittler braucht. Mich hat der ganze Aufbau der Geschichte irgendwie an das A-Team erinnert, weil die Charaktere total unterschiedlich sind und ganz unterschiedliche Fähigkeiten und Hintergrundgeschichten haben.

Ich kann allerdings nicht nur Gutes zu dem Buch berichten. Denn eigentlich passiert in der Geschichte sehr wenig. Es ist flüssig und gut geschrieben, so dass man das Buch gerne liest und auch nicht unbedingt in eine Leseflaute stürzt, aber trotzdem passiert einfach sehr wenig und die Geschichte kommt nicht in Fahrt. Dazu mag ich zwar die unterschiedlichen Charaktere, ich fands aber ziemlich anstrengend, dass Burke der geniale Kopf des Ganzen ist, dabei den Fall im Alleingang löst und sonst keiner wirklich mitarbeitet. Die anderen setzen nur ihre Muskel- und Körperkraft ein. Gedanken machen muss sich nur Burke. Mir war das zwischenzeitlich irgendwie zu genial. Ich muss die Figuren zwangsläufig mit Francis Ackerman vergleichen, der auch genial war, aber dem Leser einfach irgendwann ans Herz gewachsen ist. Das ist mir mit Burke jetzt nicht wirklich gelungen. Außerdem gab es bei Francis einfach mehrere wichtige Personen, die alle irgendwie einen Teil zum Verlauf beigetragen haben. Das Gefühl hatte ich hier leider nicht und daher bin ich vom Auftakt dieser Reihe noch nicht zu 100% überzeugt. Ich glaube bzw. weiß sogar, dass Ethan Cross noch mehr kann.

Das nächste Buch der Reihe werde ich mir sicherlich trotzdem besorgen, weil das Ende von Spectrum macht einfach Lust auf mehr und verspricht einfach diese gewisse A-Team-Mentalität (und man muss ja zugeben - das A-Team war wirklich cool :P )


Fazit:


3 Sterne sind fast zu viel, denn die Geschichte zieht sich ziemlich in die Länge und es passiert generell viel zu wenig. Trotzdem konnte ich die Geschichte gut lesen, daher fände ich 2 Sterne irgendwie zu negativ. Burkes Genialität ist mir persönlich manchmal etwas zu genial und die anderen Figuren tragen mir zu wenig zur Geschichte bei (auch wenn diese A-Team Ähnlichkeit irgendwie sehr witzig und passend ist).

Veröffentlicht am 03.10.2017

Ein typischer mittlerer Band, der mit Band 1 nicht mithalten kann.

Black Blade
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Meine Meinung:
Mittelkind-Syndrom.... Mittelkind-Syndrom... Schon fast ein Mantra, welches man bei jedem zweiten Band einer Trilogie aufsagen möchte. Schade, dass das immer wieder passiert.

Der zweite ...

Meine Meinung:


Mittelkind-Syndrom.... Mittelkind-Syndrom... Schon fast ein Mantra, welches man bei jedem zweiten Band einer Trilogie aufsagen möchte. Schade, dass das immer wieder passiert.

Der zweite Teil der Black Blade Reihe, rund um die Meisterdiebin und Leibwächterin Lila Merryweather, hat mich nicht ganz so gepackt wie Band 1. War Lila in Band 1 noch super sarkastisch, witzig und einfallsreich (dabei aber nicht zu perfekt), so wirkt sie in Band 2 fast weinerlich und anhänglich. Lila fand ich in diesem Band wirklich sehr schwach. Die Liebesgeschichte hat viel mehr Raum bekommen - mich wundert das nicht, musste ja irgendwann passieren, aber dadurch wird Lila eben auch zu einem typischen Teenager-Girl. Und sie war vorher immer so erfrischend anders :( Da hat einem wirklich was gefehlt und dadurch hat die Geschichte für mich irgendwie etwas an Charme verloren.

Auch der Inhalt der Geschichte konnte mich diesmal nicht so richtig packen. Ich mag die Atmosphäre von Cloudburst Fall zwar immer noch und finde die Charaktere alle durchweg gelungen (Deah hat für mich in diesem Band zum Beispiel einiges an Tiefe gewonnen und ist mir sehr ans Herz gewachsen), aber es fehlte hier definitiv der Überraschungseffekt und der Spannungsfaktor. Die Geschichte nimmt erst am Ende wieder richtig Fahrt auf und ich könnte mir vorstellen, dass Band 3 inhaltlich wieder besser wird. Trotzdem brauch ich gerade eine kleine Pause von der Reihe und widme mich erst einmal einer anderen Geschichte.


Fazit:


Inhaltlich konnte Band 2 der Reihe leider nicht ganz so überzeugen wie es Band 1 noch getan hat. Lila wirkt durch den Fokus auf die Liebesgeschichte etwas weinerlich, die Story nimmt nicht so richtig Fahrt auf. Trotzdem vergebe ich gute 3 Sterne, weil ich die Atmosphäre in Cloudburst Fall immer noch sehr gelungen finde und mich auf den Abschluss der Trilogie freue.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Keine höchstdramatische Wendung - Gott sei Dank!

Die Party
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Meine Meinung:
"Die Party" von Elizabeth Day hat mich wirklich überzeugt und soll definitiv nicht das letzte Buch der Autorin für mich gewesen sein.
Die Party ist gar nicht der Mittelpunkt der Geschichte ...

Meine Meinung:


"Die Party" von Elizabeth Day hat mich wirklich überzeugt und soll definitiv nicht das letzte Buch der Autorin für mich gewesen sein.
Die Party ist gar nicht der Mittelpunkt der Geschichte - es ist zwar etwas auf der Party passiert und es wird auch im ganzen Buch auf diese Partygeschichte hingearbeitet, aber es ist nicht eine höchstdramatische Wendung, die einen am Ende überzeugt (diese große Dramatik gibt es nämlich - Gott sei Dank - gar nicht), sondern es geht eigentlich darum, was die Figuren alles erleben haben, damit es überhaupt zu dem letztendlichen Vorfall kommen konnte.

Elizabeth Day wählt unterschiedliche Szenarien, die uns durch die Geschichte führen. Mal erleben wir Martin beim Polizeiverhör, dann erzählt er aus seiner Vergangenheit, dann lesen wir Lucys "Tagebuch". Dabei hat mich insbesondere der Schreibstil der Autorin völlig gefesselt. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen erleben wir wie die einzelnen Personen sich selbst und andere sehen. Und dadurch wird einem auch ganz schnell klar, um was es in dieser Geschichte nämlich wirklich geht: Es geht nämlich um die Vielschichtigkeit von Menschen und um zwischenmenschliche Beziehungen. Warum verhalten wir uns gegenüber unserem Partner anders als gegenüber Freunden? Wie lieben wir? Warum lieben wir? Lieben wir, weil wir uns selbst was gutes tun oder weil wir dem anderen was gutes tun möchten? Was bedeutet Freundschaft?

Dieses Buch hat so viele Schichten, so viele Facetten und deckt dabei die Persönlichkeit jedes einzelnen Charakters auf. Elizabeth Day schafft unglaublich realistische Charaktere, die auf einen, auch wenn sie nicht immer sympathisch sind, völlig authentisch wirken. Das große Geheimnis am Ende, ist gar nicht so ein großes dramatisches Geheimnis - aber das hätte hier auch gar nicht wirklich gepasst. Daher bin ich froh, dass sie da nicht mit einer völlig abstrusen Wendung daher gekommen ist.

Ich habe auch Kritikpunkte, aber man merkt vielleicht, dass ich aus dem Schwärmen nicht heraus kommen und die kleinen Kritikpunkte können für mich keinen Sternabzug herbei führen. Dennoch möchte ich einen Kritikpunkt kurz benennen: Mir gefällt die Betrachtung von Homosexualität in der Geschichte nicht. Ich finde es etwas schade, dass diese dort immer noch als verpönt und gesellschaftlich nicht akzeptabel betrachtet wird - obwohl die Geschichte im Jahr 2015 spielt.


Fazit:


Für mich eine Geschichte, bei der die Vielschichtigkeit von Menschen und zwischenmenschlichen Beziehungen im Fokus steht. Ich finde es toll, dass die Autorin nicht mit abstrusen Wendungen daher kommt, sondern ihre Charaktere sehr authentisch und tiefgründig darstellt. Auch wenn es kleine Kritikpunkte gibt, hat mich die Autorin mit ihrem Schreibstil vom Hocker gehauen. 5 Sterne!

Veröffentlicht am 30.09.2017

Nicht so emotional wie erwartet

Underground Railroad
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Meine Meinung:
Wir erleben hier die sehr bedrückende Geschichte von Cora, die als Sklavin aufwächst und sich irgendwann entscheidet zu fliehen und dabei nie wirklich die so erhoffte Freiheit gewinnt. ...

Meine Meinung:


Wir erleben hier die sehr bedrückende Geschichte von Cora, die als Sklavin aufwächst und sich irgendwann entscheidet zu fliehen und dabei nie wirklich die so erhoffte Freiheit gewinnt. Es gibt immer wieder Zwänge und Regeln und das Buch lässt einen daher sehr viel darüber nachdenken, was Freiheit eigentlich für einen selbst bedeutet und ob man selbst eigentlich frei ist oder auch durch äußere Zwänge auf irgendeine Art und Weise eingesperrt wird.

Es handelt sich hier um ein wirklich bedrückendes und emotionales Szenario. Colson Whitehead schafft es auch wirklich gut, uns Coras Lebensweg dramatisch näher zu bringen. Ich hatte zu der Thematik bisher nur über Filme einige Berührungspunkte und fand zum Beispiel den Film "12 years a slave" besonders toll <3
Ich hatte also eine ähnliche Geschichte in diesem Werk erwartet. Ich muss allerdings feststellen, dass Colson Whitehead zwar ein bedrückendes Gefühl während des Lesens bei mir erschaffen, aber mich nicht dazu bringen konnte, mich emotional involviert zu fühlen. Das finde ich sehr schade und das hatte ich ehrlich gesagt anders erwartet. Cora kam mir nie wirklich nahe und ich habe nie aus vollem Herzen mit ihr mit gefiebert. Ein Grund dafür ist auch, dass ich viele Ereignisse als etwas zu übertrieben empfinde. Insbesondere am Ende werden nochmal neue Charaktere eingeführt, es erscheinen Charaktere nochmal, die für mich eigentlich passé waren, Cora erlebt noch einen Schicksalsschlag und noch einen und noch einen.... Ich weiß nicht, ob das nicht sogar realistisch ist, aber mir kam das Ganze irgendwie zu viel vor. Das wirkte so, als wolle man immer wieder mit dem Vorschlaghammer durch die Wand, damit auch wirklich jeder versteht, dass das Sklavendasein nicht einfach ist - obwohl es zu dem Zeitpunkt schon jeder Leser ganz genau wusste.

Direkt nach dem Lesen hatte ich daher ein 4 Sterne Gefühl, allerdings habe ich nochmal drüber nachgedacht und werde nun doch nur solide 3 Sterne vergeben. Ich musste mich einfach zu oft zwingen, wieder zu dem Buch zu greifen. Das ist schade und ich glaube, wenn man das Ganze ein bisschen anders angegangen wäre, hätte es noch besser funktionieren können.


Fazit:


Ein sehr bedrückendes Szenario, welches Colson Whitehead mit viel Dramatik wirklich gut auf den Punkt bringt. Dennoch ist mir einiges einfach zu viel, ich hätte mir ein paar weniger Schicksalsschläge gewünscht und hatte erhofft, dass ich mich mehr emotional involviert fühlen würde. Das hat der Autor leider nicht geschafft und daher vergebe ich solide 3 Sterne!

Veröffentlicht am 17.09.2017

"Atemberaubend spannend"? Wohl eher weniger...

Good as Gone
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Meine Meinung:
Ich habe die gekürzte Fassung gelesen!

Ich habe das Hörbuch in gekürzter Fassung zugeschickt bekommen und muss sagen, dass ich im Endeffekt doch ganz froh war, dass es gekürzt war, auch ...

Meine Meinung:


Ich habe die gekürzte Fassung gelesen!

Ich habe das Hörbuch in gekürzter Fassung zugeschickt bekommen und muss sagen, dass ich im Endeffekt doch ganz froh war, dass es gekürzt war, auch wenn ich normalerweise nur ungekürzte Hörbücher lese. Das hat auch einen ganz einfachen Grund: Mich hat die Geschichte ziemlich gelangweilt.
Anna und Nellie Thalbach sind zwar wirklich gute Sprecherinnen, aber beide haben den Hang dazu, einige Stellen immer wieder gleich zu betonen. Sie sprechen zwar beide nicht eintönig, aber durch die immer gleiche Betonung, wird es eben doch eintönig und anstrengend zum Zuhören. Ich kenne da definitiv bessere Sprecher und war daher nicht ganz überzeugt von dem Duo.

Von der Geschichte hatte ich ehrlich gesagt auch etwas anderes erwartet. Ja, ich wollte ein Familiendrama und ja, genau das bekommt man auch, doch das Buch wird angepriesen mit den Worten "atemberaubend spannend" und das kann ich ehrlich gesagt nicht ganz unterschreiben. Die Geschichte zieht sich nämlich ganz schön und kommt irgendwie nicht vom Fleck. Zwar ist gerade Nellie Thalbachs Part immer wieder sehr interessant, aber die Geschichte entwickelt sich einfach anders, als ich zu Beginn erhofft habe. Die Thematiken, die angesprochen werden, also inbesondere die religiöse und fast schon esoterische Richtung, die das Ganze annimmt, sind für mich einfach nicht passend. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich für das Hörbuch nicht entschieden. Das Ende hat sich dann für mich mehr als deutlich abgezeichnet und ich habe schon sehr früh geahnt, wie das Ganze ausgehen wird. Mir fehlte da einfach der Wow-Effekt und die Überraschung.

Leider konnten hier Erwartung und Realität nicht miteinander in Einklang gebracht werden. Für mich war das Hörbuch daher nichts.


Fazit:


Die Sprecherinnen sind gut, aber nicht überragend. Das Familiendrama ist mir persönlich zu vorhersehbar und die religiöse Richtung der Geschichte hatte ich so nicht erwartet und trifft einfach nicht meinen Geschmack. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.