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Veröffentlicht am 09.12.2024

In Klein-Freudenstadt ist schwer was los!

Miss Merkel: Mord in der Therapie
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Die Altkanzlerin ist nach dem Beenden ihrer Autobiographie ein bisschen, oder auch ein bisschen mehr, niedergeschlagen. Selbstkritisch sieht sie ein, dass sie manchmal doch nicht so ideal gehandelt hat. ...

Die Altkanzlerin ist nach dem Beenden ihrer Autobiographie ein bisschen, oder auch ein bisschen mehr, niedergeschlagen. Selbstkritisch sieht sie ein, dass sie manchmal doch nicht so ideal gehandelt hat. Auch ihr enges Umfeld merkt, dass es so nicht weitergeht. Marie hat kurzerhand einen Termin bei Doktor Felix Fenstermacher vereinbart. In Klein-Freudenstadt bleibt natürlich nichts unbemerkt, zumal der Doktor auch nicht unbedingt der dezenteste ist und noch dazu Gruppensitzungen hält. Als dann nach der ersten Sitzung das Hausboot des Doktors in die Luft fliegt und er gleich mit, herrscht helle Aufregung. Verdächtig sind alle Gruppenteilnehmer und für die anderen ganz vorne Angela!

Serien haben die Angewohnheit, irgendwann einen kleinen Durchhänger zu bekommen. Hier ist jedoch ein echt starker vierter Band entstanden. Ich hatte von Anfang bis Ende jede Menge Spaß beim Hören und nicht das Gefühl, dass sich irgendetwas abnutzt. Es gab auch keine Längen. Alles passt wie sauber geölte Zahnrädchen ineinander und läuft reibungs- und geräuschlos! Die wiederkehrenden Figuren haben eine stimmige Entwicklung hinter sich gebracht. Die neuen Figuren passen ins bisherige Bild von Klein-Freudenstadt, auch wenn sie herrlich schräg und einzigartig sind. Ich hätte nie gedacht, dass man einen Wutbürger so unterhaltsam in einen Krimi einarbeiten kann!

Angela tut die neue Ermittlung sichtlich gut. Sie gewinnt an Lebenslust und Selbstvertrauen, bleibt aber auch selbstkritisch. Die Ereignisse um die Hochzeit von Mike und Marie sind köstlich. Safier ist es gelungen, allerlei menschliche Eigenheiten einzuflechten, ohne den Blick aufs Wesentliche zu verlieren oder sich zu vergaloppieren. Und natürlich kommt auch Kommissar Hannemann wieder vor, ohne den mir schon echt was fehlen würde.

Die Ermittlungen sind wendungsreich, aber auch logisch, stimmig und glaubwürdig. So macht Cozy Crime richtig Laune und vor allem Lust auf viele weitere Bände. Da es in der Welt immer neue politische Verrücktheiten gibt, wird Safier der Stoff hoffentlich nicht so schnell ausgehen. Ich hatte riesig gute Unterhaltung und gebe dem Autor und der Sprecherin für dieses tolle Werk von Herzen gern die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Ein Weihnachtsbuch der besonderen Art

So schmeckt mein Weihnachten
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Vermutlich ist es nicht ganz unvoreingenommen, wie ich dieses Buch empfinde, denn ich liebe die Geschichten von Astrid Lindgren. Und dieses weihnachtliche Buch ist eine wunderbare Mischung aus Texten, ...

Vermutlich ist es nicht ganz unvoreingenommen, wie ich dieses Buch empfinde, denn ich liebe die Geschichten von Astrid Lindgren. Und dieses weihnachtliche Buch ist eine wunderbare Mischung aus Texten, Bildern, Fotos und Rezepten, die alle so perfekt ausgewählt wurden, dass man glaubt, die Autorin hätte sie selbst getroffen. Man liest aus jeder Zeile, dass die Zeitgenossen und Familienmitglieder Astrid Lindgren sehr mochten. Zudem kommt der Ernährungshistoriker Richard Tellström immer mal wieder zu Wort. Die Fotos und Zeichnungen dazu machen das Buch zu einem echten Kleinod. Was passt besser zu Weihnachten? Allerdings ist der Titel etwas irreführend. Ein Kochbuch im landläufigen Sinne ist es nicht. Rezepte gibt es mit 44 an der Zahl doch recht wenige insgesamt.

Die Rezepte sind im klassischen Stil gehalten. Beim ersten Rezept, den Pfefferkuchen, sind die Mengen in dl, also Deziliter angegeben. Einfach einen normalen Messbecher nehmen und die Milliliterskala nutzen. Ein Deziliter entspricht einhundert Millilitern. Neben der Zutatenliste ist eine Beschreibung des Gerichts, darunter sind die Zubereitungsschritte sehr knapp, aber durchaus verständlich angegeben. Selbstgemachte Würste kommen ebenso auf den Tisch, wie Pfeffernüsse und Schmalzgebackenes. Auch Kalbssülze und Leberpastete, Eingelegtes und Brote gehören natürlich zum Weihnachtsgenuss. Nicht alle Zutaten sind gängig. So benötigt man für Hannas Käsekuchen auch Käselab und Rentierbraten wird bei uns doch eher selten bis gar nicht angeboten. Beim Sahnekaramell ist leider vergessen worden, die Einheit für den hellen Sirup anzugeben. Eineinhalb was? Liter oder dl oder Esslöffel oder was genau?

Auch Bastelideen und Spielideen sind im Buch zu finden. Somit ist dies ein Weihnachtsgesamtpaket. Man kann sich so herrlich festlesen, eintauchen in die schwedische Weihnacht, Anregungen finden. Und auf Garantie greift man automatisch zu den Büchern, weil die Ausschnitte aus Madita, Michel, Pipi, Bullerbü und all den anderen doch ohne Frage Lust auf mehr machen.

Für mich ist dies eins der Bücher, die man immer wieder hervorholt. Es findet Platz bei den Kinderbüchern, aber auch bei den Kochbüchern. Ein tolles Geschenk ist es allemal. Ich bin begeistert, trotz der kleinen Kritikpunkte. Daher gebe ich total voreingenommene fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Süße Klassiker und wiederentdeckte Schätze

Wiener Zuckerbäckerei
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Manchmal ist es schon erstaunlich. Ich habe für mich gerade entdeckt, dass ich die alten Rezepte viel mehr mag, als die ganz modernen, die hippen, die verrückten, die total überkandidelten. Ob beim Backen ...

Manchmal ist es schon erstaunlich. Ich habe für mich gerade entdeckt, dass ich die alten Rezepte viel mehr mag, als die ganz modernen, die hippen, die verrückten, die total überkandidelten. Ob beim Backen oder Kochen, ich habe gerade den Trend, fast vergessene Rezepte wiederzubeleben. Und da begegnet mir dieses Buch, das genau diesen Trend quasi bestätigt, nur mit der Ausgangssituation eines uralten Backbuches der Zuckerbäckerin Therese Schulz, das Bernadette Wörndl im Grunde übersetzt und für heutige Backstuben verständlich neu aufpoliert zusammengefasst hat. Herrlich!

Natürlich gibt es eher keine großartigen Überraschungen, reisen wir doch in die Vergangenheit. Doch genau da liegt die Glückseligkeit. Die guten, bekannten, geliebten Rezepte, die auch mal aufwändiger sind und damit auch wieder dafür sorgen, dass man entschleunigt und sich ganz auf das Backen konzentriert.

Gekrönt wird das Buch durch die herrlichen Fotos, nicht nur von den Backwaren, sondern auch dem alten Wien und Ausschnitten aus den Originalrezepten. Passend zu allem werden die Backwaren mit altem Leinen, altem Geschirr und altem Besteck dekoriert, sodass man sich ganz leicht ins Wien vor einhundert Jahren versetzen kann. Die Texte sind voller Herzenswärme und stimmen genau richtig ein.

Die Rezepte starten nie ohne kleine Geschichte zum Backwerk. Neben den Zutatenlisten für die einzelnen Komponenten finden sich dann die nötigen Arbeitsschritte. Angaben zu Nährwerten darf man nicht erwarten. Das wäre bei diesen Gaumenfreuden auch sehr deprimierend. Dass die Backwerke nicht diätgeeignet sind, weiß man doch auch so, oder? Und wer hat vor einhundert Jahren schon nach Zucker, Fett und Kohlenhydraten gefragt? Für mich ist das stimmig. Passt scho!

Zu diversen Themen, wie z.B. Biskuitrollen oder Tortenfüllen, gibt es eigene ausführliche Erklärungen mit Fotostrecken. Das ist sicher auch für geübte Bäcker/innen eine Hilfe. Anfänger werden insgesamt eher nicht zu diesem Buch greifen, obwohl ich finde, dass sie sich das schon trauen dürfen. Es ist gut verständlich und macht ehrgeizig, weil man die aufwändigeren Gebäcke unbedingt kosten möchte. Ja, ich bin begeistert, ganz klar. Der Untertitel trifft es auf den Punkt. Daher gebe ich auch gern die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Ein lauer Wind

Dem Sturm entgegen
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Enya kämpft schon lange mit dem frühen Unfalltod ihrer Mutter. Als sie in einer stürmischen Nacht an einen Unfallort kommt, bei dem das Opfer sie an ihren Sohn erinnert, ist sie an ihren Grenzen angekommen. ...

Enya kämpft schon lange mit dem frühen Unfalltod ihrer Mutter. Als sie in einer stürmischen Nacht an einen Unfallort kommt, bei dem das Opfer sie an ihren Sohn erinnert, ist sie an ihren Grenzen angekommen. Daran zerbricht am Ende auch ihre Ehe. Ihr Mann lässt sie gehen, unterbindet aber den Kontakt zum gemeinsamen Sohn. Auf dem platten Land eröffnet sie eine Hausarztpraxis. Hier will sich Enya selbst wieder finden. Durch die Menschen um sie herum bröckelt nach und nach etwas ab von ihrer Mauer, die sie um sich aufgebaut hatte. Welche Geheimnisse werden wohl aufgedeckt werden?

Mein großes Problem mit dieser Story beginnt mit Enya. Sie ist mir leider von Anfang an nicht so sympathisch, wie sie sein müsste, damit das Buch bei mir funktioniert. Sie hat wie jeder Mensch ihre Ecken und Kanten und die machen sie ja auch aus, doch kommt sie dermaßen empathielos und ichbezogen rüber, dass sich mein Mitleid mit ihr stark in Grenzen hält. Die Widrigkeiten, die ihr widerfahren, finde ich schon auch schwer zu ertragen, doch meine ich, sie ist an ein paar der Dinge nicht gerade unschuldig. Besonders unbegreiflich ist für mich, dass sie zwar glaubt, wie ihre Mutter mit 47 sterben zu müssen, aber vorher schon ihre Familie verlässt und auch noch eine Praxis eröffnet. Logisch ist das nicht.

Dass es für eine 12-Jährige ein Trauma ist, die Mutter zu verlieren, ist mir klar. Auch kann ich verstehen, dass sie befürchtet, im selben Alter zu sterben. Doch als Ärztin sollte sie rationaler handeln, zumal ihr eigener Sohn sie als Teenager ebenfalls braucht. Die weiteren Figuren sind so angelegt, dass man fast glaubt, einen Krimi zu lesen und sie alle mehr oder weniger verdächtig findet. Die Geschichte um den Rag-Tree, der in der irischen Mythologie eine wichtige Rolle spielt, gefällt mir noch am besten. Die Wendungen, die dann nach einigen Längen zu einem fast schon überraschend schnellen Ende führen, wirken für mich etwas unbeholfen und gestellt. Das Ende selbst ist dann entsprechend für mich auch nicht wirklich zufriedenstellend.

Es gibt schlechtere Storys, ganz klar. Aber im Nachhinein hätte ich auch gut auf diese verzichten können und in der Zeit eine andere genießen. Daher mittelmäßige drei Sterne.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Weihnachten auf ganz neue Art, nämlich als Quiz!

Das ultimative Weihnachts-Quiz
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Sebastian Jacoby muss man einfach mögen. Er ist unfassbar sympathisch und wirkt trotz seines enormen Wissens nicht überheblich oder arrogant. Seine Selbstkritik über sein Nichtwissen zu einer Weihnachtsfrage ...

Sebastian Jacoby muss man einfach mögen. Er ist unfassbar sympathisch und wirkt trotz seines enormen Wissens nicht überheblich oder arrogant. Seine Selbstkritik über sein Nichtwissen zu einer Weihnachtsfrage war der Auslöser zu diesem Buch und schon allein das Vorwort ist wunderbar.

Die 200 weihnachtlichen Quizfragen sind in dreizehn Nächte und den Weihnachtsbrunch eingeteilt und in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, aber auch in unterschiedlicher Fragestellung. So gibt es nicht nur Fragen, zu denen man die Antwort geben muss, sondern auch eine Nacht mit Muliple-Choise-Antworten und zum Brunch keine echten Fragen, sondern stichwortartig beschriebene Personen, die man erraten muss. Die Illustrationen der Stellvertreter der Nächte sind umwerfend und die Gestaltung der Rätselfragen sehr ansprechend in Geschenke-Form.

Es ist erstaunlich, wie viel man rund um Weihnachten nicht weiß oder schon wieder vergessen hat. Die Themengebiete umfassen quasi alles, von geschichtlichen Fragen über Fragen zu Weihnachten in den unterschiedlichsten Ländern bis zu Fragen zu Büchern und Filmen zu Weihnachten und Traditionen. Es ist also ein kunterbuntes Feuerwerk, das herausfordert und dennoch Spaß macht, denn die Antworten sind im hinteren Teil natürlich zu finden.

Dieses Büchlein nimmt man gern in seine Traditionen auf, um in jeder Vorweihnachtszeit wieder zu testen, was man noch weiß oder schon wieder vergessen hat. Ich liebe es! Fünf Sterne!

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