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Veröffentlicht am 24.05.2019

Ebenso gut, wie der Vorgänger

Lady Trents Memoiren 2
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Nachdem mich der erste Band von Lady Trent’s Memoiren so begeistert hat, musste sofort der zweite Band hinterher gelesen werden, denn wie heißt es so schön: nach der Expedition, ist vor der Expedition.

Meine ...

Nachdem mich der erste Band von Lady Trent’s Memoiren so begeistert hat, musste sofort der zweite Band hinterher gelesen werden, denn wie heißt es so schön: nach der Expedition, ist vor der Expedition.

Meine Meinung zum Buch:


Es wird tropisch
Drei Jahre sind vergangen, seit Lady Trent ihre erste Expedition unternahm, drei Jahre hat es gedauert, bis die neue Expedition geplant war. Statt nur in ein fernes Land zu reisen, geht es dieses mal gleich auf einen anderen Kontinent. Dieser ist klar an Afrika angelehnt, sowohl geografisch, mit Savannen und Regenwälder, als auch kulturell. Obwohl die Grundhandlung ähnlich abläuft, wie im ersten Band (die Forschergruppe rund um Isabella geht auf Expedition, erforscht Drachen und stößt selbstverständlich auf Probleme), ist es doch erstaunlich, wie der Wechsel der Umgebung dem Buch trotzdem ein ganz anderes Gefühl verleiht.
Isabella ist dieses Mal noch mehr Gefahren ausgesetzt und zwischen tropischen Seuchen, politischen Intrigen, aber auch ganz alltäglichen Problemen wie die Frage wie Frau auf Expedition mit ihren Tagen umgeht (An dieser Stelle sei gesagt, dass ich es klasse finde, dass sowas mal angesprochen wird. Sonst sind, Sachen wie Menstruation oder auch das tägliche Geschäft absolute Tabuthemen und das obwohl es völlig natürliche Vorgänge sind) sowie allen weiteren Gefahren des Dschungels, kommt die Spannung nicht zu kurz. Diejenigen, die etwa mehr Action brauchen um glücklich zu sein, werden sich mit diesem Band definitiv wohler fühlen, als mit dem Vorgänger.

Mehr, als nur Drachen
Ein Punkt, der mir schon beim Vorgänger gut gefallen hat, in diesem Buch aber noch viel deutlicher zutage tritt ist, dass es auf der Expedition zwar um Drachen geht, man aber ebenso viel über das Land und seine Leute erfährt. Ich fand es äußerst gelungen, wie die Autorin die Kulturunterschiede aufzeigt, dabei zwar immer wieder Witz und Humor einfließen lässt, die fremde Kultur aber trotzdem stets respektvoll darstellt. Denn zwar hat Isabella durchaus das ein, oder andere Vorurteil, ihr älteres Ich, lässt diese jedoch nicht kommentarlos stehen und neigt sehr stark zur Selbstreflexion. Auf diese Weise war es eine wahre Freude zusammen mit Lady Trent die Sitten und Bräuche der Menschen kennen zu lernen und gerade das naturverbundene Leben der Moulisch empfand ich als äußerst faszinierend. Am Ende des Buches hatte ich tatsächlich das Gefühl eine fremde Kulturgemeinschaft deutlich besser kennen gelernt zu haben.
Darüber hinaus spielt auch die Politik der Region dieses Mal eine größere Rolle. Klingt im ersten Moment langweilig, ist es aber überhaupt nicht. Denn die Situation hat deutliche Parallelen zur europäischen Kolonialpolitik des 19. Jahrhunderts, und die Kritik daran wird mehr als deutlich. Diesen Spiegel der Gesellschaft fand ich sehr interessant.

Fazit:


Der zweite Band von Lady Trent’s Memoiren braucht sich definitiv nicht hinter seinem Vorgänger zu verstecken. Spannung ist da, das Eintauchen in fremde Kulturen gelingt an Isabellas Seite mühelos und die Darstellungsweise ist innovativ und respektvoll.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Einfach nur grandios!

Lady Trents Memoiren 1
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Für meine Verhältnisse, lag dieses Buch echt nicht lange auf dem SUB, wie auch, wenn mich das Cover sofort in den Bann zog und der Klapptext ebenfalls? Und bevor ich mit meiner Rezension starte, kann ich ...

Für meine Verhältnisse, lag dieses Buch echt nicht lange auf dem SUB, wie auch, wenn mich das Cover sofort in den Bann zog und der Klapptext ebenfalls? Und bevor ich mit meiner Rezension starte, kann ich euch schon eins verraten: Ich bin der Drachenforscherin völlig verfallen.

Meine Meinung:



Als hätte Jane Austen beschlossen über Drachen zu schreiben
Ich weiß, dieser Vergleich wurde von Rezensenten schon häufiger aufgeführt, aber ich kann ich einfach nur unterschreiben. Marie Brennan siedelt ihre Geschichte in einer Welt an, die in etwa der Unsrigen im 19. Jahrhundert entspricht. Das Heimatland von Lady Trent, ist dabei klar England mit allen Sitten und Normen der damaligen Zeit nachempfunden. Aber auch andere Kulturkreise finden sich wieder, so erscheint mir Bulskevo Russland, Thiessin Frankreich, Eiversheim Deutschland und Vystrana Polen oder Ukraine zu entsprechen.
England im 19. Jh. ist natürlich auch genau Austens Zeit und ich liebe den Schreibstil von Jane Austen und schon mit dem Vorwort von Eine Naturgeschichte der Drachen fühlte ich mich an diesen erinnert. Es ist selten, dass ich nur ein paar Zeilen lesen muss und sofort weiß: Dieses Buch wird großartig. Bei Lady Trent war das der Fall. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Das Buch ist Teil der Memoiren der, mittlerweile betagten, Lady Trent, die in fünf Bänden aus ihrem Leben berichtet. Marie Brennan schafft es meisterlich das Buch so zu schreiben, dass man das Gefühl hat, dass es wirklich von Lady Trent und nicht einer modernen Autorin geschrieben wurde. Es ist der der pragmatische, manchmal zynische, aber ehrliche Schreibstil einer älteren Dame, mit diesen gewissen Spitzen, die man nur älteren Leuten durchgehen lässt. Dazu kommt aber eben auch der Stil des 19. Jh. Das mag nicht für jeden angenehm sein, aber ich fand es großartig, genial wundervoll.

Eine Drachenforscherin geht ihren Weg
Soviel als zum Stil, doch auch der Inhalt kann sich sehen lassen, allen voran die Protagonistin. Wie bereits erwähnt entspricht Lady Trents Heimatland dem viktorianischen England. Das heißt aber auch, dass von einer Dame erwartet wird, dass sie hübsch und gehorsam ist und gefälligst alles daran setzt eine gute Partie zu erwischen. Blöd nur, dass bereits die kleine Isabella lieber Tiere untersucht, als die feine Dame zu spielen. „Drachen erforschen gehört sich nicht für eine Dame.“, das ist es, was die Protagonistin sich ihr Leben lang anhören muss und dennoch hält es sie nicht davon ab, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Entgegen allen Konventionen ihrer Zeit kämpft sie für das, was ihr wichtig ist. Das macht Lady Trent zu einer starken und emanzipierten Protagonistin.

Was mir auch gut gefallen hat ist, dass Isabella zwar emanzipiert und fortschrittlich ist, aber eben trotzdem ein Kind ihrer Zeit. Sie erkämpft sich ihre Rechte behutsam und auch nicht ohne Unterstützung anderer. Das ist wesentlich realistischer, als würde sie plötzlich alle Normen und Konventionen über Bord werfen. Denn auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen: Veränderungen, gerade ein Umdenken der Gesellschaft, kommen nicht von heute auf morgen. Auch Isabella bekommt das immer wieder zu spüren, dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und das macht wahre Stärke aus.

Spannung muss nicht gleich Action sein
Ein viel kritisierter Punkt an diesem Buch ist, dass zu wenig Spannung da sei. Das finde ich persönlich überhaupt nicht. Richtig ist, dass das Tempo an vielen Stellen eher gemächlich ist, doch langweilig, war es für mich zu keinem einzigen Zeitpunkt. Spannung muss nicht immer aus Action heraus resultieren. Die Autorin nimmt sich viel Zeit, das Leben ihrer Protagonistin in all seinen Facetten zu schildern und zeichnet damit das faszinierend Portrait einer Frau, die versucht ihren Platz in der Welt zu finden.

Auch die Erforschung der Drachen fand ich sehr spannend. Man merkt deutlich, dass die Autorin Erfahrung in Feldforschung hat, an manchen Stellen fühlte ich mich angenehmen meine archäologischen Lehrgrabungen erinnert. Dies lässt das Buch noch ein Stückchen mehr realistisch wirken, als hätte man tatsächliche ein 150 Jahre alten Feldbericht in der Hand.
Zum Ende hin wird es dann aber doch dramatisch und es gab auch eine überraschende Wendung, mit der in zwar dank einiger Andeutungen schon gerechnet habe, die mich aber trotzdem sehr erschüttert hat.

Fazit:


Dieses Buch ist einfach grandios. Ich liebe es. Stil und Handlung lassen es trotz phantastischen Thema unheimlich realistisch wirken und Lady Trent ist eine wundervolle und starke Protagonistin, die entgegen den Konventionen hier Zeit für ihre Leidenschaft kämpft. Du stehst auf Drachen und Jane Austen? Dann les dieses Buch!

Veröffentlicht am 15.05.2019

Schaurig und faszinierend zugleich

Der Horror der frühen Medizin
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Ich bin eigentlich durch und durch Fantasyleserin. Dennoch schaue ich hin und wieder gerne über meinen Tellerrand hinaus, was sich auch häufig schon gelohnt hat, so auch in diesem Fall. Ich kann gar nicht ...

Ich bin eigentlich durch und durch Fantasyleserin. Dennoch schaue ich hin und wieder gerne über meinen Tellerrand hinaus, was sich auch häufig schon gelohnt hat, so auch in diesem Fall. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber sobald ich dieses Buch erblickte und den Inhaltstext las, wollte ich es lesen. Die positiven Meinungen, die sagten es lese sich mehr wie ein Roman, als wie eine Biografie, verstärken diesen Wunsch nur noch.

Meine Meinung:


Die Biografie, die sich nicht wie eine solche liest
Als Erstes kann ich den bereits erwähnten Stimmen nur zustimmen. Der Horror der frühen Medizin ist das ideale Buch für all diejenigen, die Biografien eigentlich nicht mögen, es aber trotzdem mal mit einer probieren möchten. Lindsey Fitzharris versteht es meisterlich Spannung und Gänsehaut selbst bei trockneren Themen zu erzeugen. Ihr Stil ist locker, leicht sarkastisch und an manchen Stellen fast schon reißerisch, aber nicht so weit, dass es zu inszeniert wirkt. Man merkt, sie will nicht nur informieren, sondern vor allem auch unterhalten und das gelingt ihr mit ihrem Stil ausgesprochen gut.

Wie ein Besuch im Horrorhaus
Für die erwähnte Gänsehaut, sorgt in erster Linie das Thema. Der Titel des Buches ist nicht verfehlt und die Autorin beschreibt alle Gräuel der frühen Medizin überaus detailliert. Wenn gärende offene Wunden, Operationen bei vollem Bewusstsein und sich ausbreitende Seuchen detailliert beschrieben werden, ist das nichts für schwache Nerven, übt für den Leser dennoch eine makabrere Faszination aus, der auch ich mich nicht entziehen konnte.
Wenn man dann noch liest wie die damaligen Ärzte es nicht für nötig hielten sich oder ihre Instrumente zu waschen und den Zusammenhang von schlechter Hygiene und Seuchen kaum begreifen konnten, schüttelt es sich einem nur noch. Dazu reagierten die damaligen Ärzte auf neue Ansätze, wie Drachen, denen man ihren Schatz wegnehmen will: starrköpfig und pampig nach dem Motto "Mimimi, ich habs aber immer schon so gemacht und ändere das jetzt nicht". Der Untertitel suggeriert, dass Lister sich mit Quacksalbern auseinandersetzten muss, aber eigentlich sollte der Titel lauten: Joseph Listers Kampf gegen starrköpfige, stolze, alte Männer. Alles in allem ist man bei der Lektüre des Buches heilfroh in der heutigen Zeit mit Antibiotika und Desinfektionsmittel zu leben.

Überhaupt entzaubert Fritzharris die romantisierte Darstellung des 19. Jahrhunderts gewaltig. Nichts mit dem idyllischen Landleben oder der aufregenden Stadt, wie man sie z.B. in Austens Romanen findet. Die Autorin sagt wie es ist: Dreckig, und zwar gewaltig. Dabei zeichnet sie fast schon nebenbei nicht nur das faszinierende Portrait eines Mannes, der sich diesem Bedingungen entgegenstellt, sondern gleich auch noch das einer Gesellschaft, die buchstäblich in ihrem eigenen Dreck versinkt.

Das einzige kleine Manko, dass ich habe ist, das die Autorin hin und wieder dazu tendiert abzuschweifen. In 99% der Fälle sind es interessante Ergänzungen, aber wenn dann Joseph Listers neue Möblierung genau unter die Lupe genommen wird, fragt man sich schon, ob das jetzt so wichtig ist.

Fazit:


Dieses Buch ist schaurig und faszinierend zugleich. Es gleicht einem Besuch im Horror Haus, bei dem man sogar noch Etwas lernt. Die Autorin versteht es Informationen interessant und spannend zu verpacken und sich eine Biografie, wie einen Roman anfühlen zu lassen.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Unterhaltsam, aber nicht so grandios, wie der Hype verspricht

Das Lied der Krähen
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Heute möchte ich ein Buch vorstellen, welches gefühlt schon jeder gelesen hat. Die Krähen Dilogie ist wohl, nach den Sarah J. Maas Büchern, die meist gehypte Reihe der letzten Jahre. Wenn man diesen Stimmen ...

Heute möchte ich ein Buch vorstellen, welches gefühlt schon jeder gelesen hat. Die Krähen Dilogie ist wohl, nach den Sarah J. Maas Büchern, die meist gehypte Reihe der letzten Jahre. Wenn man diesen Stimmen folgt, müsste das Buch für mich eine wahre Erleuchtung sein, doch ist dieser Hype gerechtfertigt?

Meine Meinung:


Ein Hoch auf Diversität
Als allererstes möchte ich einen Punkt ansprechen, der mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat und das ist die Diversität. Wir haben Hauptcharaktere verschiedenster Hautfarben, sowie sowohl hetero, als auch homosexuelle Protagonisten. Auch werden alle nicht als schön, stark und klug, sondern durchaus mit Ecken und Kanten beschrieben, sowohl was ihr Äußeres als auch die Persönlichkeit angeht. Wäre jetzt noch ein Brillenträger dabei, ich wäre vor Glückseligkeit umgefallen

Überhaupt sind die Charaktere die treibende Kraft in diesem Buch, Der Autorin gelingt es ganz hervorragend die einzelnen Persönlichkeiten in Szene zu setzten und obwohl sechs Protagonisten schon eine Menge sind, hat man nicht das Gefühl, dass welche untergehen. Die Gruppendynamik ist dabei einfach nur toll und hat für mich den größten Spaßfaktor an dem Buch ausgemacht. Am meisten haben es mir Inej und Nina angetan. Inej dank ihrer Aufrichtigkeit, Besonnenheit und Treue und Ninja mit ihrer herrlichen unkonventionellen Art (und einem Hang zur Naschkatze, den ich mit ihr teile), aber auch die anderen Charaktere schließt man schnell ins Herz.

Grischa Kenntnisse wären vom Vorteil gewesen
Allerdings gab es auch Punkte, die ich nicht ganz so toll fand. Zunächst fiel mir der Einstieg in das Buch recht schwer. Ich habe es sogar einmal begonnen, 60 Seiten gelesen und dann über ein Jahr weggelegt, bevor ich diesen neuen Versuch startete. Ich denke es wäre mir wesentlich leichter gefallen, wenn ich die Grischa Reihe vorher gelesen habe. Zudem spielt Das Lied der Krähen zwei Jahre nach der Trilogie und der aufmerksame Leser findet in einem von Inej’s Kapiteln einen massiven Spoiler über den Ausgang es letzten Grischa Bandes und Alinas Schicksal. Prinzipiell kann man Lied der Krähen so wie ich zuerst lesen, ich würde dennoch jedem raten, zunächst die Grischa Trilogie zu lesen.

Die zweite Hälfte war besser
Zudem kann ich sagen, dass mir die zweite Hälfte des Buches deutlich besser gefallen hat, als die erste. In der ersten Hälfte, wird mir zu viel Zeit auf die Vorbereitung und den Liebestralla der Charaktere verwendet. Auch finde ich es etwas klischeehaft, dass sich aus 6 Charaktere, drei Pärchen bilden. Als ob es eine lebensruinierende Schande wäre, keinen Partner zu haben. Das läst das Zwischenmenschliche etwas gezwungen wirken.
Als die Handlung dann aber mehr in Fahrt kam, wurde es deutlich besser und die Dynamik hat mich mitgerissen. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich die Handlung nicht so innovativ fand, wie sie oft angeprisen wurde. Sie ist, wenngleich sehr spaßig, auch recht gradlinig.Und auch der Antihelden Status der Charaktere hat mich zwar unterhalten, wahnsinnig neuartig ist das aber auch wieder nicht, ich habe schon einige Fantasybücher mit ähnlichen Charakteren gelesen, gerade Kaz entspricht fast schon klischeehaft dem liebenswerten Gauner, den es schon zu Hauf gab.

Fazit:


Also die ganz große Offenbarung, wie es der Hype verspricht, war Lied der Krähen jetzt nicht. Das Buch macht Spaß und überzeugt mit tollen Charakteren und deren Gruppendynamik, die Handlung ist jetzt aber nicht so wahnsinnig innovativ wie es immer angepriesen wurde. Zudem würde ich jedem empfehlen zuerst die Grischa Trilogie zu lesen.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Macht Lust auf das Finale

Der Schwarze Thron 3 - Die Kriegerin
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Erst dachte man ja, Der schwarze Thron würde nur eine Dilogie werden, doch da haben wir die Rechnung ohne Kendare Blake gemacht und schwupps, wird eine Tetralogie draus. Als Fan der Reihe freut mich das ...

Erst dachte man ja, Der schwarze Thron würde nur eine Dilogie werden, doch da haben wir die Rechnung ohne Kendare Blake gemacht und schwupps, wird eine Tetralogie draus. Als Fan der Reihe freut mich das natürlich sehr und so durfte Die Kriegerin sofort einziehen.

Meine Meinung:


Jenseits der Insel
Nach dem sich die Ereignisse zum Ende des zweiten Bandes geradezu überschlagen hatten, beginnt Die Kriegerin fast schon gemächlich. Katharine ist nun Königin doch die Art ihres Aufstieges findet nicht überall Zustimmung, Jules versteckt sich in Bastiansburg, der Stadt der Krieger und Arsinoe, Billy und Mirabella versuchen auf dem Festland ein neues Leben zu beginnen.
Diese erste Phase des Buches nutzt die Autorin um die Welt deutlich zu erweitern. Wir erfahren endlich mehr über das Festland, dieses Mal sogar mit Karte (wobei ich es begrüßt hätte, wenn die Karte von Fennbirn trotzdem noch abgedruckt worden wäre) und lernen etwas über die Gepflogenheiten dort, mit denen Arsinoe und Mirabella verständlicherweise so ihre Probleme haben.
Doch auch über die Insel Fennbirn selbst erfahren wir mehr. Diesen Aspekt fand ich besonders spannend und die Frage, was es mit der blauen Königin auf sich hat, trieb mich immer weiter, sodass ich diese erste Hälfte, die vom Tempo her etwas langsamer ist, trotzdem spannend fand. Das Geheimnis um Nebel und Königin lockten mich, wie die Karotte den Esel.

Sympathiepunkte neu verteilt
Ein weiterer Aspekt, de mir sehr gut gefallen hat, war die Charakterentwicklung. Hier ist an erster Stelle Katharine zu nennen. War sie im zweiten Band auf meiner Sympathieliste deutlich abgerutscht, klettert sie nun wieder nach oben. Arsinoe gehört zwar weiterhin mein Herz, aber Katharine folgt nun dichtauf, denn zum einem verstehe ich dank der Bonusstorys ihren Hintergrund besser und zum anderen gibt sie gar keine so schlechte Königin ab. Über ihren Aufstieg lässt sich streiten, aber ihre Handlungen als Königin machen deutlich, dass sie eigentlich nur das Beste für ihr Volk möchte und unter anderen Umständen wäre sie eine weise und gerechte Königin geworden. In Kombination mit den vergangenen Königinnen wird Katharine dadurch zum vielschichtigsten und ausgereiftesten Charakter in dem Buch.

Auf meiner Hassliste steht hingegen Emilia, Gott kann ich das Mädel nicht ausstehen. Dazu muss ich aber sagen, dass ich durchaus zwischen Symphatie und Nutzen für die Geschichte unterscheide. Auch wenn ich sie nicht leiden kann, ist sie eine treibende Kraft, die die Handlung voranbringt.

Eine ereignisreiche zweite Hälfte
Während die erste Hälfte des Buches, wie bereits erwähnt, zurückhaltender beginnt, fährt Kendare Blake in der zweiten wieder zu Höchstform auf. Das Tempo zieht deutlich an und die Ereignisse überschlagen sich schon wieder. Und dann das Ende… besonders das Schicksal zweier Charaktere (ich denke, die die das Buch gelesen haben wissen wen, ich meine) ließ mich atemlos und voller Ungeduld auf den Finalen Band zurück.

Fazit:


Nach einer langsamen, aber dank Geheimnissen nicht umspannenden, ersten Hälfte fährt Kendare Blake wieder alles auf, was die Reihe so toll macht: Spannung, interessante Charaktere und überraschende Wendungen. Gib mir das Finale, sofort!