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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2024

Schweigen und Schuld

Kleine Monster
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Dieses Buch ist mir durch den Titel „Kleine Monster“ aufgefallen. Da kann man viel hineininterpretieren. Handelt es sich um einen Thriller oder gar einen Horrorroman? Doch nach dem Lesen des Klappentextes ...

Dieses Buch ist mir durch den Titel „Kleine Monster“ aufgefallen. Da kann man viel hineininterpretieren. Handelt es sich um einen Thriller oder gar einen Horrorroman? Doch nach dem Lesen des Klappentextes stellte sich heraus, nichts von alle dem. Mit „Kleine Monster“ ist hier etwas ganz anderes gemeint.

Es geht um Luca, das einzige Kind von von Pia und Jakob. Lucas Grundschullehrerin bitte um ein Gespräch, denn es gab einen Vorfall mit einer Mitschülerin. Was genau passiert ist, bleibt aber unklar. Doch für das Umfeld ist der Schuldige Luca, denn er ist der Junge. Und Mädchen lügen bei so etwas ja nicht.

Während Jakob sicher ist, dass Luca nichts böses oder verwerfliches getan hat, ist sich Pia nicht wirklich sicher. Für sie es vor allem ein Problem, das Luca nichts dazu sagt. Sein Schweigen deutet sie als Schuld.

Dieses Ereignis rührt bei Pia zudem ein Kindheitstraumata auf; auch hier geht es um Schweigen und Schuld.

Mich hat das Buch wirklich in seinen Bann gezogen. Die Zerrissenheit von Pia war absolut greifbar und manchmal schwer zu ertragen.

Eine ungewöhnliche Geschichte, der ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Ehemänner ohne Ende – Himmel oder Hölle?

Ehemänner
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Ich muss sagen, dass Cover hatte mich so gar nicht angesprochen. Aber zum Glück habe ich mir trotzdem den Klappentext durchgelesen und damit war dann mein Interesse geweckt.

Doch beginnen wir von vorne. ...

Ich muss sagen, dass Cover hatte mich so gar nicht angesprochen. Aber zum Glück habe ich mir trotzdem den Klappentext durchgelesen und damit war dann mein Interesse geweckt.

Doch beginnen wir von vorne. Lauren kommt nach einer Junggesellinnenabschiedsparty spät und nicht mehr ganz nüchtern nach Hause. Doch statt eine leere Wohnung vorzufinden, wird sie von ihrem Ehemann begrüßt. Dabei gibt es aber einen Haken, denn Julien ist gar nicht verheiratet und den Mann der vor ihr steht, hat sie noch nie gesehen. Merkwürdigerweise befinden sich aber Bilder auf ihrem Handy, mit genau diesem Mann. Und auch andere Menschen aus ihrem Umfeld kennen ihren Ehemann.

So ganz begreifen kann sie das alles nicht. Bald findet sie heraus, dass der Ehemann, sobald er auf den Dachboden steigt, durch einen anderen Ehemann ausgetauscht wird. Dabei ändert sich auch das Umfeld. Ihre Wohnung ist zu einem Finde-den-Unterschied-Suchbild geworden, mal ist das Sofa rot statt grün, mal gibt es einen Teppichboden, wo vorher Laminat lag.

Eigentlich eine feine Sache so ein verzauberter Dachboden, denn dabei gibt es durchaus angenehme Ehemänner-Exemplare. Und die weniger angenehmen kann man ja unter einem Vorwand wieder auf den Dachboden schicken und schwubs gibt es die Chance auf einen besseren Ehemann. Von dieser Möglichkeit macht Lauren gerne Gebrauch.

Bis dahin war es eine nette Geschichte. Ich fragte mich aber, ob man damit über 400 Seiten füllen kann. In der Mitte des Buches gibt es dann aber eine überraschende Wende und dann wurde es richtig spannend.

Mir hat der Roman wirklich gut gefallen. Es war kein Highlight, aber eine interessante Idee, gut umgesetzt und mit einem flüssigen Schreibstil. Ich wurde auf jeden Fall unterhalten. Für mich ein 4,5 Sterne Buch.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Am Ende wirklich überraschend

Cascadia
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Bei diesem Buch ist mir zunächst das Cover ins Auge gesprungen. Die Farbgebung, die Bäume am Wasser, einfach traumhaft schön. Der Titel aber gab mir Rätsel auf. Mittlerweile weiß ich, dass es sich um eine ...

Bei diesem Buch ist mir zunächst das Cover ins Auge gesprungen. Die Farbgebung, die Bäume am Wasser, einfach traumhaft schön. Der Titel aber gab mir Rätsel auf. Mittlerweile weiß ich, dass es sich um eine Region in den USA handelt. Tatsächlich passt meiner Meinung nach der Originaltitel Bear deutlich besser.

Denn ein Bär spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle. Aber fangen wir von vorne an. Auf einer Insel in Kaskadien leben Sam und ihre Schwester Elena, mit ihrer todkranken Mutter in einem kleinen, renovierungsbedürftigem Haus. Die Diagnose zur Krankheit ihrer Mutter liegt schon ein paar Jahre zurück. Seit diesem Zeitpunkt ist den beiden Schwestern klar, dass sie bis zum Ende bei ihrer Mutter bleiben und sich um die kümmern werden. Doch das gestaltet sich als äußerst schwierig. Geldsorgen sind ihr ständiger Begleiter, da die Jobs als Kellnerin im Golfclub und als Servicekraft auf einer Fähre alles andere als sicher und gut bezahlt sind.

Dabei wollen Sam und Elena nur eines, nämlich fort von hier. Die anfänglich glückliche Kindheit, hatte sich mit einem Freund ihrer Mutter zu einem Albtraum entwickelt. Und ihr Hilferuf wurde nur spät erkannt. Seitdem misstrauen sie jeglicher Institution, sei es die Schule oder die Polizei. Eigentlich misstrauen sie jedem Menschen, der nicht zu ihrer kleinen Familie gehört.

Sie halten einfach durch. Viel Freude haben sie nicht. Doch dann begegnen sie einem Bären und das freudlose Leben wandelt sich in etwas wie ein Wunder. Zumindest für Elena. Sam selber ist eher hin und hergerissen, was sie von dem Bär und dessen Auswirkungen auf ihr Leben halten soll.

Es ist eine ruhige Erzählweise, die mir wirklich gut gefallen hat und ich hatte erwartet, dass es auch so ruhig enden würde. Doch die letzten 50 Seiten haben mich dann völlig überrumpelt. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Ein toller Roman, für den ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Sie kann es einfach

Der Wind kennt meinen Namen
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Isabel Allendes Bücher begleiten mich schon seit vielen Jahren. Für mich ist und bleibt dabei „Das Geisterhaus“ das beste ihrer Bücher. Das liegt vielleicht aber auch an der großartigen Verfilmung dieses ...

Isabel Allendes Bücher begleiten mich schon seit vielen Jahren. Für mich ist und bleibt dabei „Das Geisterhaus“ das beste ihrer Bücher. Das liegt vielleicht aber auch an der großartigen Verfilmung dieses Werkes.

Ganz besonders gut gefällt mir, dass uns die Autorin in lateinamerikanische Länder führt. Dies war auch in „Der Wind kennt meinen Namen“ wieder der Fall. Nur dieses Mal verwoben mit deutscher Geschichte.

Es geht um das Thema Flucht. Flucht aus Deutschland in der Nazi-Zeit. Aber auch Flucht vor Armut und Gewalt aus El Salvador. Das ganze wird chronologisch erzählt und erstreckt sich dabei über einen Zeitraum von 80 Jahren.

Die Geschichte von Samuel Adler und Anita Diaz berührt einem im Herzen und lässt einen wütend und hilflos zurück.

Sie kann es einfach. Isabel Allende ist und bleibt eine großartige Geschichtenerzählerin.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Guter Anfang, überraschendes Ende, dazwischen leider recht langatmig

Die Auszeit
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Optisch ist mir das Buch direkt ins Auge gesprungen. Das Cover sah schon ganz nach meinem Beuteschema aus. Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich eigentlich gut kennen sollten und doch das ein oder ...

Optisch ist mir das Buch direkt ins Auge gesprungen. Das Cover sah schon ganz nach meinem Beuteschema aus. Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich eigentlich gut kennen sollten und doch das ein oder andere Geheimnis voreinander haben. Das Ganze in einer Situation, in der die Gruppe von der Außenwelt abgeschnitten ist. Und dann passieren ein oder mehrere Morde. Soweit so gut.

Genau dieses Setting haben wir auch in dem Buch „Die Auszeit“. Die Influencerin wird mit ihrem Team – Bruder, Freund und weitere Anhängsel – in ein Luxus-Retreat in den Alpen eingeladen. Während der Aufenthaltszeit soll der Millionste Follower gefeiert werden. Den Aufenthalt zahlt die Gruppe in Form von Werbung für das Hotel. Also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligte.

Ich fand den Anfang des Buches wirklich gut. Aber im Mittelteil kam die Geschichte irgendwie nicht voran und ich hatte sogar schon überlegt, das Buch abzubrechen. Das Ende hat mich dann wiederum überrascht, so das sich das Durchhalten für mich gelohnt hat. Auch wenn das Ende für meinem Geschmack recht abrupt war. Da hätte ich mir mehr Inhalt, mehr Erklärungen gewünscht.

Insgesamt ein solider Thriller, dem ich 3,5 Sterne gebe.

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