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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tretet die Reise in ein düsteres Köln der Zukunft an!

Zone 5
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Etwa 45 Jahre in der Zukunft wird Europa von einem autoritär regierenden Präsidenten beherrscht. Im Hintergrund agieren fünf multinationale Konzerne die eigentlichen Strippenzieher. Europäische Städte ...

Etwa 45 Jahre in der Zukunft wird Europa von einem autoritär regierenden Präsidenten beherrscht. Im Hintergrund agieren fünf multinationale Konzerne die eigentlichen Strippenzieher. Europäische Städte sind in Zonen aufgeteilt. Während man in Zone 1 und 2 höchst angenehm lebt, wird Zone 4 von Slums beherrscht, wo die Bewohner nur mit dem allernötigsten versorgt werden.
David kommt für sein Anerkennungsjahr als Anwalt nach Köln. Er möchte etwas bewegen und hat sich deshalb für die wenig glanzvolle Stadt entschieden, während seine Freunde nach Paris, Singapur und São Paulo gehen. Alex hingegen lebt schon immer in der Zone 4 in Köln. Um den Menschen zu retten, den sie liebt, dringt sie verbotenerweise in die Zone 1 ein. Ein Vergehen, auf das die Todesstrafe steht. Dabei kreuzen sich die Wege der beiden. Diese Bewegung bringt bald etwas Großes ins Rollen…

Auf das Buch neugierig geworden bin ich aufgrund des Schauplatzes: Ein dystopisches Köln, das klang für mich als Rheinländerin genau richtig. Zudem faszinieren mich Dystopien aller Art, auch das auf der Buchrückseite erwähnte Buch „Der Circle“ habe ich im letzten Jahr mit Begeisterung gelesen. Mit hohen Erwartungen begann ich mit der Lektüre und wurde gleich von einem brisanten Prolog abgeholt: Der Kölner Dom stürzt ein. Warum geschieht das? Was ist passiert? Meine Neugier war endgültig geweckt. Um die Hintergründe zu erklären, springt die Geschichte im Anschluss an den Prolog neun Tage in die Vergangenheit und ich begab mich auf Spurensuche.

Der Autor hat intensiv recherchiert und sich viele Gedanken gemacht, wie das Leben um 2060 herum aussehen könnte. Aus seinen Ideen hat er ein Szenario konstruiert, das erschreckend, aber durchaus plausibel wirkt. Mit David und Alex hat er zwei Protagonisten erschaffen, die von Beginn an die Intention haben, die herrschende Ungerechtigkeit nicht hinzunehmen, sondern aktiv zu werden. Wer wie ich Köln kennt, für den sind die Beschreibungen des Autors, wie bestimmte Plätze und Straßen in seinem Zukunftsszenario aussehen könnten, besonders interessant. Doch auch wenn man Köln noch nicht kennt verliert das Buch nichts von seiner Spannung. In seinen Beschreibungen geht der Autor nur soweit wie nötig ins Detail, reißt technische, medizinische und politische Entwicklungen an und gibt dem Leser eine Idee davon, wie all das funktioniert. Doch der Fokus bleibt stets auf der thrilligen Handlung rund um David und Alex.

Die beiden Protagonisten lernt man zunächst besser kennen, bevor sich ihre Handlungsstränge mit jedem Kapitel enger verflechten. David als angehender Anwalt und Alex als taffe Frau aus der Zone 4 führen höchst unterschiedliche Leben, wodurch man zwei verschiedene Blickwinkel auf die dystopische Stadt erhält. Doch beide verbindet der Wille, etwas zu tun. Dabei wirken sie in der Verfolgung ihrer Ziele authentisch. Ich habe nachvollziehen können, warum es David ausgerechnet nach Köln zieht und Alex in die für sie verbotene Zone 1. Schnell sind die beiden mir sympathisch geworden, gerade weil sie keine schillernden Helden sind, sondern ihren Instinkten folgen und menschliche Entscheidungen treffen, die sich auch mal als falsch erweisen können. Um das große Ganze besser zu verstehen gibt es außerdem immer wieder Kapitel, die Einblicke geben zum Beispiel in das Leben des europäischen Präsidenten, des Chefs eines der großen Industriekonzerne oder der Anwaltsgehilfin Verena. Dadurch versteht man noch besser, welche Konsequenzen die Entscheidungen der Handelnden haben.

Die Geschichte hat mich in seinen Sog gezogen. Durch den Prolog wurde eine grobe Richtung angedeutet, doch bis zum letzten Moment konnte ich nur vermuten, wie der Einsturz des Kölner Doms in die Geschichte hineinpasst. Zum Ende hin wird es zunehmend dramatisch und ich fieberte mit den Protagonisten mit. Werden sie nicht nur heil aus der ganzen Sache herauskommen, sondern auch ihre Ziele erreichen? Bis zur letzten Seite wurde die Spannung erhalten, was das Buch für mich zu einer rundum gelungenen Sache macht.

„Zone 5“ bietet ein düsteres Zukunftsszenario mit einigen plausiblen Ideen, vor dessen Kulisse zwei junge Menschen sich gegen die herrschende Ungerechtigkeit auflehnen. Daraus wird bald etwas viel Größeres, als sie sich je hätten vorstellen können, und damit ein faszinierender dystopischer Thriller. Ich kann euch nur empfehlen, mit „Zone 5“ die Reise ins Köln der Zukunft anzutreten!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Warum ist Jos Vater wirklich gestorben?

Straße der Schatten
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New York, 1890: Josephine Montfort stammt aus einer wohlhabenden Familie. Gemeinsam mit anderen vornehmen Töchtern besucht sie ein Pensionat und soll sich bald mit dem begehrten Junggesellen Bram verloben. ...

New York, 1890: Josephine Montfort stammt aus einer wohlhabenden Familie. Gemeinsam mit anderen vornehmen Töchtern besucht sie ein Pensionat und soll sich bald mit dem begehrten Junggesellen Bram verloben. Doch Jos eigentlicher Traum ist es, journalistisch tätig zu sein, Enthüllungsberichte zu schreiben und sie zu veröffentlichen. Ihr Leben wird erschüttert, als ihr Vater durch einen tragischen Unfall stirbt. Doch kurz darauf erfährt Jo zufällig, dass es vermutlich gar kein Unfall war, sondern Selbstmord oder gar Mord. Gemeinsam mit dem jungen Journalisten Eddie will Jo die Hintergründe aufklären. Dabei gerät sie bald in ein Geflecht aus Intrigen und Geheimnissen und bringt sich selbst in Gefahr…

Die Protagonistin Jo lernt der Leser in einem kurzen Prolog kennen, in welchem sie sich gerade an die Aufgabe machen will, einen Toten aus seinem Grab auszubuddeln. Wie ist Jo in diese Situation gekommen? Wessen Grab ist es? Wer sind die Männer, die bei ihr sind? Mit diesen Fragen im Gepäck sprang ich zwei Monate in die Vergangenheit und traf Jo in einer völlig anderen Umgebung wieder: In einem Pensionat für wohlhabende Töchter New Yorks. Dort versucht sie gerade, ihre Geschichte über die Ausbeutung junger Arbeiterinnen in einer Textilfabril in der Zeitschrift des Pensionats zu veröffentlichen, ihre erster Artikel, bei dem sie wie eine Reporterin heimlich Interviews geführt hat.

Schnell merkte man, dass Jo sich mit ihrer Freiheitsliebe in ihrem Leben eingesperrt fühlt, denn ihre journalistischen Bestrebungen werden nicht gern gesehen. Mit der Nachricht vom Tod ihres Vaters und den Gerüchten rund um eine mögliche Ermordung geraden die Dinge dann schnell ins Rollen. Gemeinsam mit dem Reporter Eddie stellt sie Nachforschungen an. Die beiden kommen aus zwei völlig verschiedenen Welten. Während Jo wohlbehütet aufgewachsen ist und bis dato nicht einmal wusste, was eine Prostituierte ist, hatte Eddie eine Kindheit unter schwierigen Bedingungen. Eddie mochte ich auf Anhieb sehr, er ist schlau, gewitzt, etwas vorlaut und stets bemüht, Jo zu beschützen. Mit Jo hatte ich leider so meine Probleme. Im einen Moment verhält sie sich gerissen und mutig, dann aber wieder schrecklich naiv, was für mich nicht so ganz passte.

Das Buch versucht vor allem, den Kontrast zwischen Jos wohlbehütetem Upper Class-Leben und ihren Abenteuern, die sie durch die gemeinsamen Nachforschungen mit Eddie in Downtown erlebt, herauszustellen. Letzteres ist für Jo eine komplett neue Welt, deren Spielregeln sie erst lernen muss. So manche Situation wäre für sie böse ausgegangen, wenn sie nicht durch Zufälle immer wieder gerettet wird. Im Gegensatz dazu steht Jos Teilnahme an Familienfeiern und Treffen mit ihren Freundinnen, in denen über ihre anstehende Verlobung und Belanglosigkeiten geredet wird. Gut konnte ich verstehen, dass sie diesen Veranstaltungen gerne entflieht und sich einfach nicht damit abfinden möchte, dass ihr ganzes Leben so verlaufen wird. Die Kapitel über Jos vornehmes Leben zogen sich für mich allerdings zunehmend in die Länge.

Jos und Eddies Ermittlungen bestehen aus Befragungen, Nachforschungen an Schauplätzen und sogar Besuchen im Leichenschauhaus. Die beiden müssen bald feststellen, dass sie mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest gestochen haben und bald selbst Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Trotz der Abenteuer der beiden bleibt das Tempo der Geschichte durch die Einschübe über Jos langweiliges Leben am Tage ruhig. Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte wirklich an Tempo auf und konnte mich mitreißen. Die ganze Geschichte funktioniert allerdings nur aufgrund von zahlreichen großen Zufällen, sodass es für mich irgendwann nicht mehr glaubhaft war. Immerhin wurde ich mit einem Ende entschädigt, das ich für gelungen halte.

„Strasse der Schatten“ erzählt von der vornehmen New Yorker Tochter Jo, die durch Nachforschungen zum Tod ihres Vaters zum ersten Mal das Leben Downtown kennen lernt und in ein Netz aus Intrigen gerät. Während der Reporter Eddie meine Lieblingsfigur des Buches war, wirkte Jo auf mich etwas zu naiv. Auch wenn die Geschichte nur aufgrund von Zufällen funktioniert, hat mir der Kontrast zwischen den beiden Welten, in denen Jo sich bewegt, faszinieren können. Wenn ihr Lust auf eine Reise ins historische New York mit seinen glänzenden und seinen düsteren Seiten habt, dann ist „Strasse der Schatten“ das richtige Buch für Euch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener, amüsant-absurder Weihnachtsroman

Alle unter eine Tanne
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Elli und Robert sind seit drei Jahren geschieden und leben inzwischen mit neuen Partnern zusammen. Doch jedes Jahr zu Weihnachten spielen sie ihren drei erwachsenen Kindern heile Welt vor und geben das ...

Elli und Robert sind seit drei Jahren geschieden und leben inzwischen mit neuen Partnern zusammen. Doch jedes Jahr zu Weihnachten spielen sie ihren drei erwachsenen Kindern heile Welt vor und geben das glückliche Ehepaar. Damit soll endlich Schluss sein findet Roberts Freundin Chrissi. Sie kommt unverhofft zum Fest und fordert eine Aufklärung der Verhältnisse. Wie werden die Kinder auf die Enthüllung reagieren? Elli und Robert ahnen nicht, dass auch diese allesamt ein Geheimnis im Gepäck haben..

Nachdem ich schon letztes Jahr auf das Buch aufmerksam geworden bin, habe ich dieses Jahr auf der Suche nach einer Lektüre für die Weihnachtszeit zu diesem Buch gegriffen. Das Ausgangsszenario des Buches ist an sich schon herrlich amüsant und absurd, sodass ich neugierig war, wie sich das ganze entwickeln wird und wann die Bombe platzt.

Der ganze Roman beschreibt den Heiligabend aus der Sicht der unterschiedlichen Familienmitglieder. Das Fest und die Ereignisse werden so aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln geschildert und ich konnte besser verstehen, was in den Köpfen der einzelnen Personen, die sich bewusst stereotyp verhalten, vorgeht. Dabei wird häufiger kurz in die Vergangenheit geblickt, sodass man die Hintergründe noch besser verstehen konnte. Gelegentlich zogen sich die Gedankeneinblicke allerdings in die Länge, hier hätte ich mir etwas mehr Tempo gewünscht.

Die Geschichte zieht seine Spannung aus der Tatsache, dass man als Leser brennend darauf wartet, dass die erste Bombe platzt. Doch auch der Weg dahin ist sehr amüsant, es wird abgewogen, taktiert und diskutiert. Mit dem Fortschreiten des Abends neigen die Personen zu den gewagtesten und verrücktesten Schachzügen, um den Familienfrieden zu sichern. Dass das nicht auf ewig gutgehen kann, ist klar. Nachdem das erste Geheimnis enthüllt wurde, erlaubt das Buch kein Verschnaufen mehr, sondern ließ mich bis zum gelungenen Ende weiterlesen. Diesen amüsant-absurden Weihnachtsroman kann ich nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine ungewöhnliche Schnitzeljagd

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
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Die siebenjährige Elsa hat nur eine Freundin: Ihre siebenundsiebzigjährige Oma. Zusammen mit ihr unternimmt sie die verrücktesten Dinge und träumt sich ins Land-Fast-Noch-Wach mit seinen sechs Königreichen, ...

Die siebenjährige Elsa hat nur eine Freundin: Ihre siebenundsiebzigjährige Oma. Zusammen mit ihr unternimmt sie die verrücktesten Dinge und träumt sich ins Land-Fast-Noch-Wach mit seinen sechs Königreichen, über die Oma so manches Märchen zu erzählen hat. Egal was passiert, Oma ist immer auf Elsas Seite. Doch eines Tages kehrt Oma nicht aus dem Land-Fast-Noch-Wach zurück. Sie hat Elsa allerdings eine ganz besondere Schatzsuche hinterlassen. Diese beginnt mit einem Brief, den sie übergeben soll. Doch wohin wird sie Elsa führen?

Zu Beginn des Buches lernt man Elsa und ihre Oma als unzertrennliches Gespann kennen. Weil Elsa in der Schule mal wieder von Mitschülern geärgert wurde, ist ihre Oma mit ihr in den Tierpark eingebrochen. Solche Aktionen sind für Elsas Oma nicht ungewöhnlich, immer wieder nimmt sie es mit den Regeln nicht so genau und tut alles, um Elsa aufzumuntern. Auch das Land-Fast-Noch-Wach, in das die beiden sich täglich gemeinsam träumen, lernt man gleich kennen. Als Elsas Oma nach wenigen Seiten stirbt, konnte ich deshalb sehr gut nachvollziehen, wie schwer Elsa dieser Verlust trifft. Ihre einzige Freundin, ihre einzige Verbündete soll nicht mehr da sein – und jetzt?

Die Schatzsuche ist der rote Faden des Buches, mit dem Elsas Oma auch aus dem Jenseits weiterhin in die Geschichte eingreift. Dennoch bleibt die Suche an sich eher im Hintergrund. Im Vordergrund der Handlung steht vielmehr das Leben in dem Haus, in dem Elsa lebt und in dem auch ihre Oma eine Wohnung hatte. Hier wohnen die verschiedensten Personen, die Elsa mehr oder weniger gut kennt. Da ist zum Beispiel die immer nörgelnde Britt-Marie, die Frau im schwarzen Rock, der Junge mit dem Syndrom und das Monster, über das niemand spricht. Immer wieder wird das alltägliche Leben im Haus beschrieben, doch allmählich wird klar, dass es hier auch so manches Geheimnis gibt, das Elsa noch nicht kennt.

Die Protagonistin Elsa habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist ein äußerst aufgewecktes Mädchen und weiß über viele Erwachsenendinge dank Oma und Google bereits Bescheid. Bisweilen wirkt Elsa altklug, doch meist fand ich es sehr amüsant, sie in der Rolle der kleinen Besserwisserin Erwachsene belehren zu sehen. Gleichzeitig kombiniert sie für ihr Alter äußerst geschickt und vergleicht gern alles mit Harry Potter, X-Men und Star Wars. In der Schule wird sie wegen ihres Andersseins hingegen oft geärgert. Doch im Laufe der Geschichte muss sie immer wieder Mut beweisen und entwickelt sich dadurch weiter. Auch die anderen Hausbewohner sind vielschichtig gestaltet. So mancher wirkt auf den ersten Blick klischeehaft, doch lernt man ihn durch Elsas Augen erst einmal besser kennen, begreift man, dass doch mehr in ihm steckt. Und auch Elsas Oma und ihre Geschichte versteht man durch die Erzählungen anderer Personen immer besser.

Zu Beginn des Buches habe ich nicht so ganz verstanden, wohin die Geschichte eigentlich will. Nur sehr langsam kristallisiert sich heraus, welche Richtung hier eingeschlagen wird und wozu uns der Autor den Leser an all den Begebenheiten und Erinnerungen teilhaben lässt. Vieles macht deshalb erst im Nachhinein Sinn. Die Beschreibungen der Märchen und einiger Erlebnisse hätten dennoch an einigen Stellen etwas straffer erzählt werden dürfen. Nach zwei Dritteln des Buches fand ich die Geschichte ganz okay, erst danach nahm meine Begeisterung mit jeder Seite zu bis hin zu einem Ende, das ich absolut gelungen fand.

„Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr Leid“ erzählt die Geschichte der siebenjährigen Elsa, die von ihrer Oma auf eine ungewöhnliche Suche geschickt wird. Worum es im Kern geht, muss man beim Lesen aber selber herausfinden. Ich kann Euch deshalb nur empfehlen, in das Buch einzutauchen und zusammen mit Elsa auf die Suche zu gehen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es wird noch spannender und emotionaler - mein bislang liebster Band der Reihe!

Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
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Nach ihrem Eindringen in Mount Weather konnten alle entkommen – alle, nur Katy nicht. Sie befindet sich in den Fängen von Daedalus und muss nun erleben, was Beth und Dawson bislang nur angedeutet haben, ...

Nach ihrem Eindringen in Mount Weather konnten alle entkommen – alle, nur Katy nicht. Sie befindet sich in den Fängen von Daedalus und muss nun erleben, was Beth und Dawson bislang nur angedeutet haben, wenn sie über ihre Erfahrungen sprachen. Doch ist Daedalus wirklich so böse? Sergeant Dasher und Dr. Roth versuchen, Katy vom Gegenteil zu überzeugen. Doch wie viel von dem, was die beiden erzählen, ist wahr? Wird Katy ihnen glauben? Und was hat Daedalus mit ihr vor?
In der Zwischenzeit kann sich Daemon nicht damit abfinden, Katy zurückzulassen. In seiner Not schließt er ein gewagtes Bündnis und macht sich an die Umsetzung eines irrwitzigen Plans. Hat er eine Chance, Katy wiederzusehen?

Nachdem „Opal“ mit dem bislang fiesesten Cliffhanger der Reihe endete, musste ich unbedingt wissen, wie es in „Origin“ weitergeht. Die drängendste Frage, was nach ihrer Gefangenname durch Daedalus mit Katy passiert, wird zum Glück gleich beantwortet. Eine Flucht scheint für Katy unmöglich, doch die ersten Tage sind gar nicht so grauenhaft wie befürchtet. Doch die Frage, wie lange das so bleibt, hing wie eine Gewitterwolke über den Ereignissen und ich wartete und bangte mit Katy auf den Moment hin, in dem es so richtig unangenehm werden würde.

Während dieser Ruhe vor dem Sturm wird Katy immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass Daedalus richtige und wichtige Ziele verfolgt und gemeinsam mit ihr geriet ich ins Schwanken. Ist tatsächlich alles schlecht, was Daedalus tut? Sehr gut fand ich, dass Katy nicht nach wenigen Seiten einbricht und alles glaubt, was ihr erzählt wird. Vielmehr hinterfragt sie trotz ihrer schwierigen Situation alles kritisch und beweist Stärke und Mut. In „Opal“ habe ich noch ihre naive Art kritisiert. Von dieser ist nun nichts mehr zu merken und Katy hat mich mit ihrem Verhalten wieder überzeugen können.

In diesem vierten Band ist der Fokus auf Katy und Daemon noch stärker als in den Vorgängerbänden. Andere Charaktere spielen in diesem Buch nur untergeordnete Rollen. Ich hoffte mit Daemon, dass er Katy bald wiedersehen kann, koste es, was es wolle. Doch während es so aussieht, als hätte Daemon eine wenn auch geringe Chance, wird die Handlung mit jedem Kapitel düsterer. Dieser Band übertrifft seine Vorgänger noch einmal in den Schilderungen von gefährlichen Ereignissen und Kämpfen. Diese actionreiche Seite der Serie gefällt mir noch besser als zahlreiche Flirtszenen, bei denen die Handlung auf der Stelle tritt. Absolut romantisch wird es trotzdem, auch hier erreicht das Buch neue Höhen und setzt damit die Kirsche auf das Sahnehäubchen der Handlung.

Auch wenn ich von Dee entgegen meiner Hoffnungen wieder wenig lesen durfte, hat mir dieser Band noch einmal besser gefallen als seine Vorgänger. Das liegt vor allem am hohen Actionanteil, bei dem die Gefühle zwischen Katy und Daemon trotzdem nicht zu kurz kommen und für so manche emotionale Szene sorgen. Die Autorin hat ein für mich gelungenes Verhältnis gefunden. Zum Ende hin geht es noch einmal richtig zur Sache und Jennifer L. Armentrout wäre nicht sie, wenn die letzte Szene nicht wieder in einem gewaltigen Cliffhanger enden würde. Nun freue ich mich riesig auf den finalen Band der Serie, „Opposition“, der im April erscheinen wird.