Wunderbarer Ausflug in die Vergangenheit
Im NordwindWir begeben uns ins Jahr 1913 nach Hamburg. Hier im Arbeiterviertel auf der Uhlenhorst lebt Alice mit ihrem Mann Henk und ihrer kleinen Tochter Rosa. Alice hatte es unterschätzt, dass ihr Mann ihr gefährlich ...
Wir begeben uns ins Jahr 1913 nach Hamburg. Hier im Arbeiterviertel auf der Uhlenhorst lebt Alice mit ihrem Mann Henk und ihrer kleinen Tochter Rosa. Alice hatte es unterschätzt, dass ihr Mann ihr gefährlich werden konnte. Seine Eifersucht und seine Wut zusammen mit dem Alkohol schienen immer stärker zu werden. Sie bangte nicht nur um ihr Leben, sondern hatte auch Angst um ihre Tochter. Sie sucht nach einem Ausweg. In der Sozialsprechstunde trifft sie auf den Rechtsanwalt John Reeven, der aus einer alteingesessenen Hamburger Familie stammt. Alice will sich scheiden lassen, aber dieses Vorhaben scheint zur damaligen Zeit aussichtslos. Gegen alle Vernunft nimmt John den Fall an, denn die junge Frau berührt etwas in ihm.
Es ist der erste Band einer zweiteiligen Reihe. Der Autorin Miriam Georg ist es wieder gelungen einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, so dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt. Der Einstieg beginnt sehr ruhig bis sich nach und nach Spannung aufbaut. Alles ist sehr bildhaft beschrieben und man hat das Gefühl an der Seite von Alice zu stehen. In kurzen Rückblenden erfährt man mehr über Alice. Sie stammt aus einer Schausteller-Familie und wurde von ihren Eltern verkauft. In der Vergangenheit musste sie viel erleiden und trägt ein Geheimnis mit sich. Sehr gekonnt wurden die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Alice und John dargestellt, gleichzeitig erfährt man auch einiges über das Rechtssystem im Falle einer Scheidung, damals hatten Frauen kaum eine Chance sich vom Mann zu trennen.
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der historische Romane liebt. Mir hat dieser Ausflug nach Hamburg wieder gut gefallen und da das Buch offen endet, fiebere ich bereits jetzt der Fortsetzung entgegen.