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Veröffentlicht am 25.07.2024

Wunderbarer Ausflug in die Vergangenheit

Im Nordwind
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Wir begeben uns ins Jahr 1913 nach Hamburg. Hier im Arbeiterviertel auf der Uhlenhorst lebt Alice mit ihrem Mann Henk und ihrer kleinen Tochter Rosa. Alice hatte es unterschätzt, dass ihr Mann ihr gefährlich ...

Wir begeben uns ins Jahr 1913 nach Hamburg. Hier im Arbeiterviertel auf der Uhlenhorst lebt Alice mit ihrem Mann Henk und ihrer kleinen Tochter Rosa. Alice hatte es unterschätzt, dass ihr Mann ihr gefährlich werden konnte. Seine Eifersucht und seine Wut zusammen mit dem Alkohol schienen immer stärker zu werden. Sie bangte nicht nur um ihr Leben, sondern hatte auch Angst um ihre Tochter. Sie sucht nach einem Ausweg. In der Sozialsprechstunde trifft sie auf den Rechtsanwalt John Reeven, der aus einer alteingesessenen Hamburger Familie stammt. Alice will sich scheiden lassen, aber dieses Vorhaben scheint zur damaligen Zeit aussichtslos. Gegen alle Vernunft nimmt John den Fall an, denn die junge Frau berührt etwas in ihm.

Es ist der erste Band einer zweiteiligen Reihe. Der Autorin Miriam Georg ist es wieder gelungen einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, so dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt. Der Einstieg beginnt sehr ruhig bis sich nach und nach Spannung aufbaut. Alles ist sehr bildhaft beschrieben und man hat das Gefühl an der Seite von Alice zu stehen. In kurzen Rückblenden erfährt man mehr über Alice. Sie stammt aus einer Schausteller-Familie und wurde von ihren Eltern verkauft. In der Vergangenheit musste sie viel erleiden und trägt ein Geheimnis mit sich. Sehr gekonnt wurden die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Alice und John dargestellt, gleichzeitig erfährt man auch einiges über das Rechtssystem im Falle einer Scheidung, damals hatten Frauen kaum eine Chance sich vom Mann zu trennen.

Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der historische Romane liebt. Mir hat dieser Ausflug nach Hamburg wieder gut gefallen und da das Buch offen endet, fiebere ich bereits jetzt der Fortsetzung entgegen.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Regionalkrimi mit Amrum-Flair

Jaspers letzter Flirt
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Der Surflehrer Jasper lebt mit seiner Frau Göntje und seinen beiden Töchtern auf Amrum. Sein Sohn Jörn hat die Insel schon vor Jahren verlassen. Jasper geht keiner Gelegenheit aus dem Wege, um zu flirten. ...

Der Surflehrer Jasper lebt mit seiner Frau Göntje und seinen beiden Töchtern auf Amrum. Sein Sohn Jörn hat die Insel schon vor Jahren verlassen. Jasper geht keiner Gelegenheit aus dem Wege, um zu flirten. Seine Geliebte Bele beschließt sich von ihrem Mann zu trennen, kauft ein Haus auf Amrum, um dort ein Geschäft aufzubauen. Sie ist davon überzeugt, dass Jasper sich von seiner Frau trennt wird, um sie zu heiraten.

Doch dann überschlagen sich bei Jasper die Ereignisse, die Steuerfahndung ist auf ihn aufmerksam geworden und dann fliegt sein Auto in die Luft. Ein Zufall rettet ihm das Leben. Hauptkommissar Kuno Knudson und sein Sylter Kollege Arne Zander beginnen mit den Ermittlungen in verschiedene Richtungen. Es gibt genügend Motive und Verdächtige. Jasper lehnt Polizeischutz ab. Doch dann geschieht ein zweiter Anschlag.

Ulrike Busch hat einen angenehmen Schreibstil. Es gibt keine langatmigen Beschreibungen von Amrum, aber durch kleine Details kann man sich die Bewohner und die Insel gut vorstellen. Die Charaktere sind treffend beschrieben, nicht alle sympathisch, dafür wieder andere sehr liebenswürdig, so dass man ein gutes Bild der handelnden Personen hatte. Amüsant fand ich die Wortdebatten zwischen Kuno Knudsen und Arne Zander. Von Beginn an wird Spannung erzeugt, die bis zum Ende des Buches erhalten bleibt. Ich als Leserin konnte wunderbar mit rätseln. Die Auflösung war nachvollziehbar und hat mich überrascht.
Ein empfehlenswerter Regionalkrimi mit Amrum-Flair.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Atmosphärische und spannende Unterhaltung

Sizilianische Rache
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Diego und Giulia, ein junges Pärchen, machen einen nächtlichen Ausflug auf die unbewohnte Insel Mozia, am westlichen Rand Siziliens. Gulia will ihrem Freund die Ausgrabungsstätten zeigen, bei denen sie ...

Diego und Giulia, ein junges Pärchen, machen einen nächtlichen Ausflug auf die unbewohnte Insel Mozia, am westlichen Rand Siziliens. Gulia will ihrem Freund die Ausgrabungsstätten zeigen, bei denen sie arbeitet. In der Dunkelheit stolpert Diego über einen leblosen Körper. Es ist Giacomo, ein ehemaliger Freund von Giulia, auf den Diego eifersüchtig war. In der gleichen Nacht verschwand von der Insel auch eine antike Statue. Gehören diese beiden Fälle zusammen?
Nach dem Giulia vor der Polizei ihre Aussage gemacht hat und ein Brief auftaucht, gilt Diego als Hauptverdächtiger. In seiner Not bittet er seinen Vater Luca Santangelo, einen Journalisten, um Hilfe.

Der zweite Handlungsstrang beginnt im Jahr 1914. Er erzählt die Geschichte von Caterina, die als alleinerziehende Mutter großen Anfeindungen ausgesetzt ist. Das Leben ihrer Kinder ist eng mit der traditionellen Thunfischjagd, der Mattanza, verbunden und hat Auswirkungen bis zur Gegenwartsgeschichte.

Die Autorin hat einen sehr flüssigen und bildhaften Erzählstil. Sehr gut habe ich mich in der Handlung zu Recht finden können. Etwas gestört haben mich einige italienische Begriffe, die ich nach sehen musste. Hier wäre ein kleines Glossar hilfreich. Da ich den ersten Band dieser Reihe um Luca Santangelo nicht gelesen habe, traten die Befürchtungen, dass mir etwas fehlt, nicht ein.
Nicht wie meistens üblich, ist die ermittelnde Person ein Kommissar, sondern ein Journalist, der Unterstützung von seiner Freundin Ada bekommt. Die Beschreibungen der handelnden Personen und der Insel waren vielschichtig, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Die Geschichten und Legenden von Sizilien und den kleinen Inseln hat Ann Baiano gekonnt in den Ablauf mit einfließen lassen, so dass ich beim Lesen noch viel Interessantes über Sizilien erfahren habe, was mir bisher nicht bekannt war, dabei gab es nie langatmige Passagen. Ich war immer gespannt wie sich der jeweilige Handlungsstrang weiterentwickelte.
Der Krimi hat mir atmosphärische und spannende Unterhaltung geboten.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Vom Urlaubsparadies zum Alptraum

Beim Leben meiner Tochter
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Auf der traumhaften Insel La Réunion will die Familie Bellion, Liane und Martial sowie die sechsjährige Tochter Josapha, einen herrlichen Urlaub verleben. Doch der Traumurlaub entwickelt sich zum Albtraum. ...

Auf der traumhaften Insel La Réunion will die Familie Bellion, Liane und Martial sowie die sechsjährige Tochter Josapha, einen herrlichen Urlaub verleben. Doch der Traumurlaub entwickelt sich zum Albtraum. Liane verlässt den Poolbereich und will kurz nach oben auf ihr Zimmer gehen. Als sie nach einer Stunde nicht wieder kommt, wird Martial unruhig und will nach Liane sehen. Als sie auf sein Klopfen nicht reagiert, lässt sich Martial von einer auf dem Flur anwesenden Putzfrau das Zimmer öffnen. Der Raum ist voller Blutspuren und die Kleidung von Liane fehlt. Erschüttert meldet Martial seine Frau als vermisst. Capitaine Aja Purui und ihr Kollege Christos übernehmen den Fall. Nach und nach entdeckt die Polizei, dass Martial ihnen Lügen aufgetischt hat und alle Ermittlungsergebnisse weisen auf Martial als Täter, doch ihnen fehlt die Leiche von Liane. Um einer Verhaftung zu entgehen, flieht er gemeinsam mit seiner sechsjährigen Tochter. Trotz Straßensperren bleiben beide unauffindbar. Bis zum Schluss bleiben die Frage offen, lebt Liane oder nicht und ist Martial ein Mörder?

Es ist schwierig dieses Buch einzuordnen, es ist zwar als Roman eingestuft, genauso gut könnte man es aber auch als Psycho-Krimi nehmen. Der Einstieg war relativ leicht und die Geschichte ließ sich flüssig lesen. Etwas Probleme haben mir am Anfang die französischen Begriffe gemacht, die zwar in einem Glossar am Ende des Ebooks knapp erläutert wurden, aber es war etwas nervig über Seitennavigation zum Glossar zu wechseln. Die richtige Spannung entwickelte sich bei mir nach dem ersten Drittel und danach ließ das Buch mich nicht mehr los. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und die Zeitangaben helfen, sich gut in die Abläufe einzufinden. Es gab unerwartete Ereignisse und man wurde mit überraschenden Wendungen konfrontiert. Das Miträtseln hat mir Spaß gemacht, aber auf die Lösung bin ich nicht gekommen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Ab auf die Insel

Inselträume
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Ab in den Urlaub ins kleine Inselhotel am Leuchtturm von Jannike Loog. Die Saison ist gut gelaufen. Die Gäste schwärmen von der besonderen Atmosphäre dieses Hauses. Es könnte alles so schön sein. Nun im ...

Ab in den Urlaub ins kleine Inselhotel am Leuchtturm von Jannike Loog. Die Saison ist gut gelaufen. Die Gäste schwärmen von der besonderen Atmosphäre dieses Hauses. Es könnte alles so schön sein. Nun im Herbst gibt es einige ruhige Tage im Hotel, trotzdem schaffen es Jannike und Mattheusz nicht, gemeinsame Stunden zu verbringen. In ihrer Beziehung beginnt es zu kriseln. Als eine große Brauerei ein Wettschwimmen mit einem Preisgeld zwischen den Bewohnern der sieben Nordseeinseln ausruft, überredet der smarte Bademeister Nils Boomgarden Jannike zur Teilnahme. Sie trainiert fleißig und ist einem kleinen Flirt mit Nils Boomgarden nicht abgeneigt, sehr zum Kummer von Mattheusz. Danni, der Geschäftsführer des Inselhotels, will sich eine Auszeit nehmen, denn er und sein Partner Siebelt haben einen Pflegesohn aufgenommen. Lasse, der Sohn einer Bekannten aus Hürth, ist straffällig geworden und soll hier auf der Insel eine zweite Chance bekommen. Dann treibt ein Feuerteufel sein Unwesen und der Verdacht fällt sofort auf Lasse. Doch ist er wirklich der Feuerteufel?

Auch bei diesem dritten Band um das kleine Inselhotel bin ich wieder gern auf die Insel zurückgekommen. Mir gefällt der leichte und flüssige Schreibstil. Sandra Lüpkes führt den Leser auf unterhaltsame, aber auch humorvolle Weise durch die Geschichte. Die bildhafte Sprache lassen bei mir ein regelrechtes Kopfkino entstehen. Man spürt den Nordseewind, das Gewusel im Inselhotel und abends das Blinken des Leuchtturms. Wie bei den anderen Bänden hatte ich beim Lesen wieder das Gefühl eine kurze Auszeit vom Alltag zu nehmen. Man trifft auf gute Bekannte, aber auch neue Gesichter tauchen auf. Wer die ersten beiden Bände nicht gelesen hat, findet am Ende ein Personenregister. Gefallen haben mir wieder die kleinen Zeichnungen am Anfang eines jeden Kapitels. Sie gehen immer so schön auf den kommenden Abschnitt ein.
Das Wohlfühl-Buch hat mich auf meinen Nordseeurlaub eingestimmt, mir schöne Lesestunden bereitet und ich habe mich ungern von den gut gezeichneten Charakteren verabschiedet. Auch im vierten Band werde ich mich wieder im Inselhotel verwöhnen lassen.

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