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Veröffentlicht am 19.03.2019

Schade um die wirklich schöne Idee

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Die Spiegelreisende - Die Verlobten des Winters von Christelle Dabos ist der erste Band einer vierteiligen Jugend- Fantasy Reihe und das Debut der Autorin. Erschienen ist es im Insel Verlag und als Hardcover ...

Die Spiegelreisende - Die Verlobten des Winters von Christelle Dabos ist der erste Band einer vierteiligen Jugend- Fantasy Reihe und das Debut der Autorin. Erschienen ist es im Insel Verlag und als Hardcover zu erwerben.

In die Spiegelreisende existiert die Welt wie wir sie kennen nicht mehr, die Erde besteht aus 21 eigenständigen Archen in die sie zersplittert ist. Den Anfang des Buches nimmt die Geschichte auf Anima, der Heimat-Arche von Ophelia der Protagonistin. Ophelia hat die Gabe Dinge mit ihren Händen zu lesen, sobald sie diese berührt erzählen sie ihr, ihre eigene Geschichte.
Sie leitet das Museum auf Anima und ist mit ihrem beschaulichen Leben äußerst zufrieden.
Ihr Leben ändert sich radikal, als ihr mitgeteilt wird, das sie Thorn einen Mann von der Arche Pol heiraten muss.
Da es sich um eine von den Familien beschlossene Hochzeit handelt, hat sie keine andere Chance und reist ziemlich schnell mit ihrer Tante als Anstandsdame nach Pol. Schon auf der Reise dorthin stellt sich heraus, dass der Auserwählte anscheinend auch nicht erpicht auf die Ehe mit Ophelia zu sein scheint. Die Familie von Thorn dem Auserwählten besteht aus Charakteren die für mich sehr schwer einzuordnen sind und sich in ihrem Adels-Ursprung sonnen. Viele Szenen mit diesen Charakteren waren von so subtiler Gewalt geprägt das sie mir wirklich zu viel waren.
Es wird viel von den Familiengeistern der beiden Familien erzählt, für mich wird der Ursprung dieser aber nicht in irgendeiner Weise befriedigend aufgelöst.

Die ersten Seiten mit Ophelia haben mich fasziniert, den Patenonkel mochte ich auf Anhieb. Die Autorin hat für mich die Familie Ophelias gut charakterisiert und dargestellt.
Auch die Beschreibung der Gegenstände die kommentieren und empfinden machten mir Spass.
Nach meiner ersten Euphorie und den nächsten 100 Seiten wartete ich darauf das irgendetwas passierte. Für mich war es ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch eine Aneinanderreihung schon bekannter Tatsachen und Wiederholungen der Eigenschaften Ophelias. Ich habe nicht gezählt, wie oft ich was über die Stimme von Ophelia gelesen habe.Selten habe ich so eine blasse Protagonistin in einem Buch erlebt.

Die Idee der Archen fand ich grandios, leider wurde in der Geschichte meine Neugier auf diese so interessant und fantastisch anmutende Lebenswirklichkeit von Ophelia in keinster Weise gestillt. Ganz im Gegenteil es taten sich für mich immer neue Fragen auf.

Zum Ende hin hat die Autorin dann allerdings nochmal Spannung aufgebaut, was bei mir aber die Langeweile in dem ersten 3/4 des Buches nicht wettmachen konnte.

Die Altersempfehlung scheint mir für dieses Buch mit "ab 12 Jahren" zu niedrig angesetzt, würde es eher bei Jugendlichen und Erwachsenen einordnen wollen.

Ich mag Fantasie Bücher mit Magie sehr gerne, mit die Verlobten des Winters bin ich jedoch leider gar nicht warm geworden, obwohl ich dem Buch wirklich mehrere Chancen gegeben habe.

Meiner Meinung nach ist der in der Ankündigung getroffene Vergleich mit Harry Potter nicht im Sinne des Buches, da dies die Erwartungshaltung des Lesers in hohem Masse beeinflusst.

Fazit:
Aufgrund der vielen Fragen die für mich unbeantwortet blieben war dies für mich nicht der Einstieg in die Reihe um Ophelia.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 18.03.2019

Erschreckend realistische Dystopie

Die Reinsten
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Die Reinsten von Thore D. Hansen kreiert eine für mich sehr realistische Welt im 22. Jahrhundert.
Der Schreibstil des Autors ist sehr komplex, detailliert und anspruchsvoll. Durch diese Komplexivität ...

Die Reinsten von Thore D. Hansen kreiert eine für mich sehr realistische Welt im 22. Jahrhundert.
Der Schreibstil des Autors ist sehr komplex, detailliert und anspruchsvoll. Durch diese Komplexivität habe ich mich sehr schnell in der Welt der Reinsten und Kolonisten zurechtgefunden.

Das Buch spielt im Jahre 2191, genau 150 Jahre nach dem Zusammenbruch der Welt durch Kriege, Seuchen und Klimakatastrophen. Auf der gesamten Erde leben nun nur noch 10 Millionen Menschen, da nur für diese Anzahl ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen.

Die Reinsten sind die Elite der Meschen, die von Askit der KI (künstlichen Intelligenz) geführt werden, sie leben an einem Ort der sich passenderweise Paradise nennt. Sie sind mit einem Hirnimplantat mit Askit verbunden,wodurch die Reinsten immer unter der vollen Kontolle des Systems stehen.
Eve die Protagonistin ist die Beste ihres Jahrgangs und es fehlt ihr nur noch eine Prüfung um im System von Askit aufzusteigen. Als die Verbindung zu Askit in der Prüfung unterbrochen wird beginnt Eve die Vorkommnisse um sich herum anders wahrzunehmen. Sie muss im Zuge der weiteren Ereignisse aus Paradise flüchten und landet letztendlich bei den verstossenen Kolonisten.
Dieser Teil ist durchweg sehr spannend und erschreckend realistisch geschildert.

Ein Zitat aus dem Buch finde ich persönlich sehr erwähnenswert:

„Unsere Vorfahren hatten sich in unzähligen literarischen Versionen ihre Apokalypse selbst ausgemalt, aber ihre dunklen Vorahnungen trieben sie nie dazu an, sie abzuwenden. Wenn es darum ging, die ganz realen Gefahren der Erderhitzung zu betrachten, litten die Menschen an einem unglaublichen Mangel an Vorstellungskraft.“

Thore D. Hansens ist Buch ist nicht nur eine Dystopie, es regte mich auch sehr zum Innehalten und Nachdenken an.
Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne für dieses Werk

Veröffentlicht am 17.03.2019

Verrat, Spionage und späte Rache

Schatten der Toten
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Mit dem Band "Schatten der Toten " von Elisabeth Hermann wird die Reihe um Judith Kepler von Beruf Tatortreinigerin beendet.

Der Klappentext und die Lesprobe haben mich etwas anderes erwarten ...

Mit dem Band "Schatten der Toten " von Elisabeth Hermann wird die Reihe um Judith Kepler von Beruf Tatortreinigerin beendet.

Der Klappentext und die Lesprobe haben mich etwas anderes erwarten lassen. Erwartet hätte ich viel mehr Tatortreinigung, die jedoch wirklich jur am Rande vorkam.
Die ersten zwei Bände sind mir unbekannt und nach dem Lesen erscheint es mir, es wäre doch sehr sinnvoll gewesen die Vorgänger-Bände zu kennen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und es kam auch schnell eine spannende Atmosphäre auf.
Die unterschiedlichen Bezeichnungen der Geheimdienste, der involvierten Behörden, dem Verfassungschutz,die vielen Namen der Personen haben mich teilweise sehr irritiert und es dauerte eine Weile bin ich sie richitig zuordnen konnte. Es ging über die BRD, Russland, Ukraine und der ehemaligen DDR hin und her.
Die Zusammenhänge im Damals bis zum Heute scheinen mir sehr gut recherchiert, was sich auch im Epilog erklärt.

Im Mittelteil hatte das Buch für mich einige Längen, die es jedoch im letzten Teil locker wieder wettgemacht hat. Da nahm das Buch nochmals richtig Fahrt auf und war bis zum Ende spannend.

Wer einen guten Spionagethriller schätzt wird sich über Schatten der Toten sicher freuen.


Veröffentlicht am 14.03.2019

Krimi mit Anspruch

Im Jetzt der Vergangenheit
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Im Jetzt der Vergangenheit ist der zweite Fall für Kommissar Lennart Bondevik und sein Team.
Die Aussage "Schuld verjährt nicht"passt hervorragend zu dem zu lösenden Fall.

Obwohl ich den ersten Band ...

Im Jetzt der Vergangenheit ist der zweite Fall für Kommissar Lennart Bondevik und sein Team.
Die Aussage "Schuld verjährt nicht"passt hervorragend zu dem zu lösenden Fall.

Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, konnte ich durch die Erklärungen zu diesem dem Geschehen von Anfang gut folgen.

Ein bekannter Pharma Unternehmer wird erstochen aufgefunden, eine junge Psychologin begeht einen Selbstmordversuch und das nach dem sie gerade erst einem Serienkiller entkommen ist. Die Ermittler suchen in der Vergangenheit und haben die Vermutung, dass die beiden Fälle mit einer Vergewaltigung vor 30 Jahren zusammenhängen könnten.
Umso tiefer sie in die Vergangenheit eintauchen, um so mysteriöser scheint alles zu werden.
Lennart begreift, dass er nun die Chance hat sich auch einer Sache seiner Vergangenheit zu stellen, die alles andere als schön war.

Anke Messerle gelingt es den Leser von Anfang an zu fesseln, man tappt im Dunkeln, meint den Täter zu kennen und wird am Ende doch noch mal richtig überrascht.

Im Jetzt der Vergangenheit ist für Leser, die gute und solide Krimikost mögen nur empfehlenswert.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Letzter Wille Montenegro

Rückwärtswalzer
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Rückwärtswalzer von Vea Kaiser war mein erstes Buch der östereichischen Autorin. Das Cover ist schlicht mit zwei verschlungen Wegen in grün-türkis gehalten.

Die Thematik des Buches ist nicht neu und findet ...

Rückwärtswalzer von Vea Kaiser war mein erstes Buch der östereichischen Autorin. Das Cover ist schlicht mit zwei verschlungen Wegen in grün-türkis gehalten.

Die Thematik des Buches ist nicht neu und findet sich schon in einigen Büchern und Verfilmungen wieder. Aus diesem Grund war meine Neugier auf die Umsetzung des Themas groß.
Den Begriff "die Manen" im Untertitel musste ich erst einmal googlen.

Vea Kaiser ist es auf eine lockere und doch eindringliche Art gelungen mir die unterschiedlichen Charaktere schnell näher zu bringen. Ihr Schreibstil bleibt während des ganzen Buches auf einer angenehm ruhigen Ebene.

Da ist der nicht mehr gefragte Schauspieler Lorenz von Liebeskummer geplagt und seine drei mehr oder weniger schrulligen Tanten. Jede von ihnen hat ihre Geschichte aus der Vergangenheit mit sich herumzutragen, eine Geschichte von Schuld und Tot, mit der jede Frau in ihrem Leben anderes umgegangen ist.

Nach dem Tode Willis, dem Mann von Hedi, machen sich die vier Familienmitglieder gemeinsam auf die Reise um Willi letzten Wunsch,die Beerdigung in seiner Heimat zu ermöglichen.
Diese Reise bringt jeden wieder ein Stück in seine ureigenste und doch auch gemeinsame Vergangenheit.

Diese Fahrt schildert Vea Kaiser sehr sensibel und emotional,so dass ich das Gefühl hatte mit in dem Panda zu sitzen.
Dieses Familienepos lohn es sich zu lesen, da es bei aller Dramatik nicht die Leichtigkeit des Lebens aus den Augen verliert.