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Veröffentlicht am 29.09.2024

Die Macht der Geschichten

Liga Lexis – Nachtschwarze Worte
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Mo Enders entführt uns in "Liga Lexis" in eine faszinierende Welt, in der Buchwelten nicht nur existieren, sondern bewohnt und bereist werden können. Die Protagonistin Annie, die erfährt, dass sie eine ...

Mo Enders entführt uns in "Liga Lexis" in eine faszinierende Welt, in der Buchwelten nicht nur existieren, sondern bewohnt und bereist werden können. Die Protagonistin Annie, die erfährt, dass sie eine Migra – halb Mensch, halb Buchfigur – ist, begibt sich auf ein Abenteuer, das Bücherliebhaberinnen ins Schwärmen bringt.
Die Idee, dass Menschen in Buchwelten reisen und dort Abenteuer erleben, hat mich begeistert. Enders beschreibt diese Reisen detailliert und lebendig, sodass man sich als Leser
in inmitten der magischen Schauplätze wiederfindet. Besonders spannend und durchaus auch witzig sind die Verweise auf bekannte Werke der Literatur, die in die Handlung eingewoben werden, gelungen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, was das Buch angenehm zu lesen macht. Die Spannung baut sich stetig auf, und auch wenn manche Stellen ruhiger sind, steigert sich die Handlung kontinuierlich.
Die Figuren, besonders Annie, haben mir gut gefallen. Sie wirkt sympathisch und authentisch, auch wenn sie in manchen Momenten etwas naiv handelt. Das Zusammenspiel zwischen ihr und Caspian ist interessant und unterhaltsam gestaltet. Caspian, der anfangs verschlossen und distanziert wirkt, entwickelt im Laufe der Geschichte mehr Tiefe, auch wenn ich mir in dieser Hinsicht noch etwas mehr gewünscht hätte. Die Einführung in die Welt der Migra und die Geheimnisse rund um Annies Herkunft sind gut umgesetzt, und ich freue mich darauf, mehr darüber in den folgenden Bänden zu erfahren.

"Liga Lexis – Nachtschwarze Worte" ist ein wunderbarer Fantasyroman für alle, die die Magie der Bücher lieben. Es ist der gelungene Auftakt einer magischen Fantasy-Reihe, die nicht nur durch ihre kreative Idee, sondern auch durch ihre lebendige Umsetzung überzeugt. Es ist eine Geschichte voller Abenteuer, Freundschaft und Selbstfindung. Enders schafft eine faszinierende Welt, die zum Träumen einlädt. Wer Bücher über Buchwelten liebt und sich in magischen Geschichten verlieren möchte, wird hier auf jeden Fall fündig. Eine klare Empfehlung für alle, die Lust auf ein spannendes und fantasievolles Abenteuer haben!

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Magische Küsse und gefährliche Geheimnisse - ein gelungener Auftakt

Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall (Epische Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Kate J. Armstrong gelingt mit „Der Kuss der Nachtigall“ ein eindrucksvoller Auftakt zu einer Romantasy-Dilogie, die eine faszinierende Welt voller Magie, Intrigen und Geheimnisse für uns bereithält. Besonders ...

Kate J. Armstrong gelingt mit „Der Kuss der Nachtigall“ ein eindrucksvoller Auftakt zu einer Romantasy-Dilogie, die eine faszinierende Welt voller Magie, Intrigen und Geheimnisse für uns bereithält. Besonders auffällig ist das wunderschöne Cover: Es vereint Eleganz mit einem Hauch von Mystik und passt perfekt zum atmosphärischen Inhalt des Buches.

Die Geschichte dreht sich um die sogenannten Nightbirds – drei junge Frauen, Matilde, Sayer und Æsa, die in einer Welt leben, in der Magie verboten ist. Ihre einzigartige Fähigkeit, Magie durch einen Kuss zu übertragen, macht sie sowohl begehrt als auch verwundbar. Diese Ausgangssituation ist nicht nur spannend, sondern bringt einen erfrischenden Twist in die Welt der Fantasy. Armstrong lässt uns tief in das pulsierende Leben der Stadt Simta eintauchen, wo glamouröse Bälle und die dunkle Bedrohung der Unterwelt eng miteinander verknüpft sind.

Der Schreibstil ist äußerst bildhaft und poetisch, was die Welt lebendig und greifbar erscheinen lässt. Die wechselnden Perspektiven zwischen den drei Protagonistinnen fügen der Geschichte zusätzliche Tiefe hinzu. Obwohl der ständige Wechsel manchmal etwas unübersichtlich sein kann, schätze ich es, wie Armstrong es schafft, jeder Figur ihre eigene Stimme und Geschichte zu geben. Jede der drei Frauen hat ihre eigenen Stärken, Schwächen und Motive, was sie authentisch und vielschichtig erscheinen lässt.

Was das Buch besonders lesenswert macht, ist die starke Charakterentwicklung. Matilde, Sayer und Æsa müssen sich nicht nur ihren Feinden stellen, sondern auch den inneren Konflikten, die mit ihren magischen Kräften einhergehen. Die Spannung baut sich langsam auf, doch ab einem bestimmten Punkt ist die Handlung packend und lässt den Leser nicht mehr los. Auch die romantischen Elemente werden dezent eingebaut, ohne die Hauptgeschichte zu dominieren.

„Der Kuss der Nachtigall“ ist ein fesselnder Start in eine spannende Fantasy-Reihe. Die Kombination aus Magie, Intrigen und komplexen Charakteren macht das Buch zu einem tollen Leseerlebnis. Fans von Romantasy und starken, unabhängigen Protagonistinnen werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Ich freue mich schon auf den zweiten Band und empfehle dieses Buch allen, die sich von einer geheimnisvollen, magischen Welt verzaubern lassen möchten!

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Gelungener Auftakt mit einer starken Protagonistin!

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz
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„Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz“ von Beril Kehribar ist der packende Auftakt einer düsteren Fantasy-Trilogie, die mich von der ersten Seite an gefesselt hat. In einer Welt, die sich im ...

„Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz“ von Beril Kehribar ist der packende Auftakt einer düsteren Fantasy-Trilogie, die mich von der ersten Seite an gefesselt hat. In einer Welt, die sich im Vorhof zur Hölle befindet, kämpft die Protagonistin Zoé Durand nicht nur um ihre Freiheit, sondern auch gegen ihre inneren Dämonen und moralische Abgründe.

Die Geschichte selbst ist ebenso spannend wie facettenreich. Zoé ist eine Antiheldin, deren Fehler und Vergangenheit sie greifbar und authentisch machen. Sie ist nicht die typisch „gute“ Protagonistin, sondern bewegt sich in moralischen Grauzonen, was ihren Charakter vielschichtig und interessant macht. Besonders gelungen fand ich, wie sich Zoé im Verlauf des Buches weiterentwickelt und immer wieder vor schwierige Entscheidungen gestellt wird. Die anderen Figuren, wie der geheimnisvolle Alexei und der dunkle Prinz Kaspar, ergänzen die Handlung hervorragend. Auch sie bleiben undurchschaubar, was die Spannung im Buch konstant hochhält.

Beril Kehribar hat einen fesselnden und lebendigen Schreibstil, der es mir sehr leicht gemacht hat, in die düstere Welt von Xanthia einzutauchen. Besonders das Worldbuilding ist beeindruckend. Die Vorhölle wird mit detaillierten und atmosphärischen Beschreibungen zum Leben erweckt und obwohl ich mir hier und da noch tiefere Einblicke in die Regeln und Strukturen dieser Welt gewünscht hätte, fand ich die Umsetzung sehr gelungen.

Für mich ist dieses Buch ein außergewöhnlicher Fantasy-Roman, der sich von der Masse abhebt, und es gehört zu den besten Büchern, die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe. Die Mischung aus düsterer Romantik, moralischen Konflikten und einem Hauch von „Spice“ ist perfekt ausbalanciert und sorgt für durchgehende Spannung. Fans von Dark Fantasy und Antiheldinnen werden mit „Das verratene Herz“ definitiv auf ihre Kosten kommen. Ganz klare Leseempfehlung für Fans düsterer Geschichten und moralischer Grauzonen.
Dabei ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Buch sensible Themen aufgreift, die nicht für alle Leser:innen leicht zu verkraften sein könnten. Die Autorin geht dabei respektvoll und bedacht vor, dennoch empfehle ich, die Triggerwarnung am Anfang des Buches zu beachten. Gerade die expliziten Darstellungen und die teils düstere Atmosphäre könnten für empfindlichere Leser:innen herausfordernd sein.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Ein packender Beginn voller Emotionen und überraschenden Wendungen

The Lies We Hide (Brouwen Dynasty 1)
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"The Lies We Hide" erzählt die Geschichte von Nika und Leen, deren Freundschaft und verborgene Gefühle seit der Kindheit miteinander verwoben sind. Die Autorin Kate Corell greift gekonnt Themen wie unausgesprochene ...

"The Lies We Hide" erzählt die Geschichte von Nika und Leen, deren Freundschaft und verborgene Gefühle seit der Kindheit miteinander verwoben sind. Die Autorin Kate Corell greift gekonnt Themen wie unausgesprochene Emotionen, familiäre Geheimnisse und den Umgang mit Verlust auf. Die Handlung entfaltet sich langsam, aber stimmungsvoll, wobei die Mischung aus Beziehungsdrama und spannenden Wendungen gut gelungen ist.

Der Schreibstil von Kate Corell ist flüssig und atmosphärisch. Sie schafft es, die Emotionen ihrer Figuren greifbar zu machen, ohne dabei in Kitsch zu verfallen. Besonders die inneren Konflikte von Leen und Nika werden authentisch und nachvollziehbar dargestellt. An einigen Stellen hätte ich mir jedoch etwas mehr Tempo gewünscht, da sich die Handlung stellenweise etwas gezogen hat, besonders in Bezug auf die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten.

Die Figuren, insbesondere Nika und Leen, sind sehr gut ausgearbeitet. Sie wirken authentisch, da sie Ecken und Kanten haben, die ihre Handlungen glaubwürdig machen. Gerade das Hin und Her in ihrer Beziehung fühlt sich realistisch an – auch wenn es manchmal frustrierend war, wie oft sie aneinander vorbeigeredet haben. Diese Dynamik hat dem Buch aber auch eine gewisse Spannung verliehen, da es zeigt, wie schwer es sein kann, sich eigenen Gefühlen zu stellen. Nebenfiguren wie Leens Geschwister und sein Freund Ezra sowie Nika’s Umfeld ergänzen die Geschichte gut und verleihen der Handlung zusätzliche Facetten.

Für mich war das Buch interessant, weil es nicht nur eine Liebesgeschichte erzählt, sondern auch familiäre Konflikte und Geheimnisse aufdeckt. Diese Mischung aus Drama, Romantik und Spannung hat mich immer wieder mitgerissen, auch wenn das Ende viele Fragen offenlässt. Die Cliffhanger am Schluss waren für mich einerseits frustrierend, andererseits machen sie natürlich neugierig auf die Fortsetzung. Ich hoffe, dass der zweite Band hier einige der offenen Fragen klärt und die Geschichte zu einem befriedigenden Abschluss bringt.

"The Lies We Hide" ist ein emotionales Buch, das gekonnt zwischen Beziehungsdrama und Familienspannungen balanciert. Die Figuren sind authentisch, die Handlung ist spannend und bewegend. Wer Geschichten mag, in denen sich Figuren langsam ihren Gefühlen und ihren eigenen Dämonen stellen müssen, wird hier auf seine Kosten kommen. Ein paar Längen und das offene Ende trüben den Gesamteindruck etwas, aber dennoch bleibt es ein lesenswertes Buch. Ich empfehle es vor allem Lesern, die tiefgründige Beziehungsdramen und Spannung mögen – und die sich auf einen zweiten Band freuen!

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Toller Ansatz, schwache Ausführung

Anna O.
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Die Idee hinter Anna O. hat mich sofort neugierig gemacht. Ein Fall, bei dem eine Frau im Schlaf möglicherweise ein Verbrechen begangen hat und daraufhin vier Jahre lang nicht aufwacht – das klang nach ...

Die Idee hinter Anna O. hat mich sofort neugierig gemacht. Ein Fall, bei dem eine Frau im Schlaf möglicherweise ein Verbrechen begangen hat und daraufhin vier Jahre lang nicht aufwacht – das klang nach einem packenden Thriller, der tief in die menschliche Psyche eintaucht. Leider hat die Umsetzung meine Erwartungen nicht erfüllt.

Der Plot ist originell und verspricht eine spannende Auseinandersetzung mit Themen wie Schuld und Unschuld, wenn Taten im Schlaf begangen werden. Besonders der Anfang des Buches konnte mich fesseln, da er eine düstere Atmosphäre schafft und viele Fragen aufwirft: Was ist in jener Nacht wirklich geschehen? Ist Anna schuldig oder unschuldig? Auch die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird bieten Abwechslung und Tiefe. Die Strukturierung durch Tagebuchauszüge und Berichte aus Patientenakten hat zusätzlich eine gewisse True-Crime-Stimmung erzeugt, die mir gefallen hat.

Leider verliert sich die Geschichte schnell in einer Vielzahl von Handlungssträngen und Wendungen, die nicht immer überzeugend wirken. Besonders im Mittelteil und gegen Ende wurde die Erzählung zunehmend verwirrend. Es schien, als wolle der Autor unbedingt noch mehr Spannung und Komplexität hinzufügen, was jedoch dazu führte, dass die Geschichte überladen und stellenweise unübersichtlich wurde. Einige Wendungen wirkten auf mich zu konstruiert und es fiel mir schwer, den roten Faden zu behalten.

Auch die Charaktere, obwohl sie in Ansätzen gut gezeichnet waren, blieben für meinen Geschmack zu flach und ihre Motivationen zu schwammig. Der mysteriöse Patient X, der eine große Rolle in der Handlung spielt, wurde meiner Meinung nach nicht ausreichend entwickelt, und das Aufwachen von Anna aus ihrem "Dornröschenschlaf" war leider recht unspektakulär.

Anna O. hatte das Potenzial, ein wirklich spannender Thriller zu sein, aber die Umsetzung hat mich letztlich enttäuscht. Die Geschichte ist komplex, aber leider nicht immer schlüssig erzählt, was das Lesevergnügen erheblich trübt. Wer Interesse an einer tiefgründigen psychologischen Geschichte hat und sich nicht daran stört, dass einige Fragen unbeantwortet bleiben, könnte trotzdem Gefallen an diesem Buch finden. Für mich persönlich hat es leider nicht gereicht, um vollkommen überzeugt zu sein.

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