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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2021

Wasser weg – Tierpolizei am Start!

Die Tierpolizei 3. Mach nicht so 'ne Welle!
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Wir waren ja schon vor dem 3. Band bekennende Fans der Tierpolizei und sind es noch immer. Die 4 bringen viel Spaß ins Vorlesen und es bleibt doch immer auch spannend auf seine sehr niedliche Art und Weise.
Der ...

Wir waren ja schon vor dem 3. Band bekennende Fans der Tierpolizei und sind es noch immer. Die 4 bringen viel Spaß ins Vorlesen und es bleibt doch immer auch spannend auf seine sehr niedliche Art und Weise.
Der dritte Band ‚Die Tierpolizei 3 – Mach nicht so’ne Welle‘ bringt uns ans Wasser, ach nein, halt, an das vertrocknete Flussufer! Die altbekannten der Bande, dass wären Flopson, Jack, Fridolin und Meilli treffen auf verzweifelte Tiere, deren Lebensraum bedroht ist, weil das Wasser ausbleibt wie die Otterkinder und die Rohrdommeln. Natürlich gibt es auch wieder fiese Gener, dass ist dieses Mal auch eine Bande mit einem Meerschweinchen, einem Hund und einem etwas die witzigerweise alle Nudelnamen tragen.
Bei Flopson ist natürlich der Ehrgeiz geweckt und sie will unbedingt helfen und das Wasser zurückholen. Auch wenn es den anderen schier unmöglich erscheint, sie sind natürlich dabei und natürlich lösen sie den Fall gemeinsam als team!
Schön war wieder einmal, dass jeder seine Aufgabe hat oder etwas beisteuern kann, egal wie jemand ist. Hier sind Ecken und Kanten vorhanden und das ist gut so! Eine Gemeinschaft lebt von seiner Diversität und das wird hier gelebt ohne es zu benennen.
Die Reihe ist genauso gut zum Vorlesen geeignet ab der Vorschule wie auch für Grundschüler:innen zum Selbstlesen, allerdings sollte dann schon flüssig gelesen werden können!
Anna Böhm schreibt witzig und sprachlich auf hohem Niveau, eine gute Vokabularmischung macht das ganzr aus und sie hat den Umweltschutz hier thematisch in den Mittelpunkt gerückt!
Fazit: Tolle Bande, guter Fall, wir sind das nächste Mal wieder dabei!

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Die Queen ermittelt wieder!

Die unhöfliche Tote
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Ich war schon sehr begeistert vom ersten Fall, den die Queen auf ihre Art aus dem Hintergrund gelöst hat und nun hat SJ Bennett sie glücklicherweise wieder beauftragt einen Fall zu lösen und zwar „Die ...

Ich war schon sehr begeistert vom ersten Fall, den die Queen auf ihre Art aus dem Hintergrund gelöst hat und nun hat SJ Bennett sie glücklicherweise wieder beauftragt einen Fall zu lösen und zwar „Die unhöfliche Tote“. Schon der Titel ein Kuriosum!
Diesmal muss Queen Elizabeth II. sich darum bemühen wer eine ihrer Haushälterinnen ermordet hat. Die wurde leider am Pool vom Buckingham Palace gefunden. Zunächst hätte ich nicht gedacht, dass es solch modernen Schnickschnack wie einen Pool im Buckingham Palace gibt, aber nun gut.
Rozie ist auch wieder mit von der Partie und natürlich schon stärker involviert, war sie doch im ersten Fall noch neu im königlichen Milieu. Mir hat dieser zweite Fall fast besser gefallen als der Erste. Hier scheint mir noch ein wenig mehr Herzblut in die Ausarbeitung des Falles gesteckt worden sein.
Es ist eine Cosy-Crime Geschichte, die England-Fans und Krimiliebhaber zu gleichermaßen begeistern.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Huanying!

China. Der illustrierte Guide
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Mal wieder ein Buch, in das man verzückt versinken kann ist ‚China – Der illustrierte Guide‘. Es erwartet den Betrachter eine Einladung ins Reich der Mitte, dass mit kurzen informativen Texten und äußerst ...

Mal wieder ein Buch, in das man verzückt versinken kann ist ‚China – Der illustrierte Guide‘. Es erwartet den Betrachter eine Einladung ins Reich der Mitte, dass mit kurzen informativen Texten und äußerst tollen Illustrationen viel Wissen vermittelt.
Ich kenne China durch mehrere Reisen, die nun mehr als 10 Jahre zurückliegen. Ich konnte einiges wiedererkennen und mich an Begegnungen erinnern, aber habe trotzdem noch neues gelernt (z.B. das komplizierteste Zeichen besteht aus 57 Strichen!) und Aha-Momente gehabt (z.B. bei der Anlage von chinesischen Gärten nach Ji Cheng).
Die italienische Autorin Giulia Ziggiotti, ist eine vielseitig bewanderte Person was das Land angeht, denn sie ist die Gründerin der AGIC – Gesellschaft junger Italiener in China (2013) und ist außerdem hochaktiv im chinesisch-italienischen Austausch, besonders im Bereich Bildung. Daher erscheint dieses Buch als naheliegende Ergänzung aus ihrer Feder für uns westliche Welt. Im Original heißt das Buch auf Italienisch übrigens ‚Chinamania‘.
Wunderbar ergibt sich aus dem Buch ein interessantes Gesamtbild Chinas. Es ist gegliedert in 8 Abschnitte: ‚Peking‘, ‚Werte und Kultur‘, ‚Reisen durch China‘, ‚Sich kennenlernen, Begrüßen und verstehen‘, ‚Essen und Trinken’, ‚Sport und Freizeit‘, ‚Mode und Trends‘ sowie ‚Feiertage und Feste‘. Darin werde in Summe 100 Themen erläutert. Ich finde es eine tolle Mischung, weil es Traditionen mit der Modernen verbindet, das Verständnis erhöht und einfach viel Lust darauf macht China zu entdecken und mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten.
Das Buch ist ein buntes Potpourri und ist für alle und jeden geeignet, weil man weder Vielleser sein muss noch Vorwissen mitbringen muss. Ich finde es ist ein schönes Geschenk auch für Jugendliche und junge Erwachsene die sich dem Reich der Mitte näher wollen und hier einen schönen ersten positiven Eindruck erlangen können!

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Lebenslange Wut

Animal
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„Wir haben keine Ahnung wie viel schlimmer es wird. Das ist das größte Geschenk im Leben.“ (S. 109)

Puuuhh, dieses Buch ist wahrlich keine leichte Kost, eher der Schweinebraten unter den Romanen, der ...

„Wir haben keine Ahnung wie viel schlimmer es wird. Das ist das größte Geschenk im Leben.“ (S. 109)

Puuuhh, dieses Buch ist wahrlich keine leichte Kost, eher der Schweinebraten unter den Romanen, der einem lange und unangenehm im Magen liegt, aber gegessen hat man ihn dann doch gerne und wollte ihn nicht missen. Das beschreibt in etwas mein persönliches Verhältnis zu diesem Buch.

„Ironischerweise ist man dann am ehesten bereit zu sterben, wenn das Leben gerade am schönsten ist.“ (S. 164)

Es gibt einzelne Happen, die einem auf der Zunge zergehen, aber recht viele von denen ich Sodbrennen bekomme.

„So viel Kraft steckt in unserer Besessenheit. Wenn wir sie doch nur nutzen könnten. Wenn wir sie nur umleiten würden.“ (S. 203)

Klar, der Roman will anprangern, aufdecken und uns aus unserer Komfortzone locken mit dem Griff im Nacken damit wir da hinschauen wo es weh tut. Will uns zeigen wie die Welt wirklich tickt für einige von uns, die keine rosigen Zeiten der Kindheit erlebt haben.

„Mein Kopf war eine Schlangengrube. Ich konnte nicht allein da drin überleben.“ (S. 158)

Ein Roman bei dem die Bezeichnung ‚düster‘ nicht daher geplappert ist, es ist ein dunkler innerer Ort der Protagonistin Joan, den wir mit ihr betreten. Schonungslos ehrlich.

„Frauen haben die Oberhand. Für diese Erkenntnis habe ich ein halbes Leben gebraucht.“ (S. 193)

Aber das Ende scheint der versöhnliche Beginn zu sein, wie der Moment nach einem stürmigen, langanhaltenden Gewitter wenn die ersten Sonnenstrahlen sich Bahnen brechen.

„Grausamkeit steht einer Frau besser als das perfekte Kleid.“ (S. 80)

Lisa Taddeo schreibt gut, aus meiner Sicht literarisch großartig. Das Buch beschäftigt sich neben dem zwar simplen, aber einnehmenden Plot mit einer viel allumfassenderen Frage wie Frauen in der Gesellschaft gesehen werden und legt somit die nichtvorhandene Gleichberechtigung auf eine subtile Art frei. Auch ist die Protagonistin fortwährend damit beschäftig sich Gedanken um ihre Schönheit, ihre oberflächliche Wirkung ihres Aussehens zu machen anstatt ihrer inneren Wunden der Kindheit zu heilen. Auch wenn das eine mit dem anderen stark zusammenhängt.

„Vieles an ihr war widersprüchlich, aber das traf auf die meisten schönen Frauen zu.“ (S. 219)

Die deutsche Ausgabe des Piper Verlages mit dem dissonanten Farbschnitt passt perfekt zum Inhalt! Es sticht einem ins Auge, wie der Text wehtut.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Schwedische Familienaufstellung

Gesammelte Werke
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Man könnte meinen, dass die Autor:innen während der Pandemie zu viel Zeit zum Schreiben hatten, wenn solche dicken Wälzer das Endergebnis sind wie „Gesammelte Werke“ (874 Seiten) von Lydia Sandgren, erschienen ...

Man könnte meinen, dass die Autor:innen während der Pandemie zu viel Zeit zum Schreiben hatten, wenn solche dicken Wälzer das Endergebnis sind wie „Gesammelte Werke“ (874 Seiten) von Lydia Sandgren, erschienen im Mare Verlag. Aber ich kann dem entschieden entgegensetzen, dass an dem Debüt der nun praktizierenden Psychologin 10 Jahre lang gefeilt wurde! Hier steckt jede Menge Herzblut drin. Noch dazu, ist dieses Buch ein Erstlingswerk und Lydia Sandgren erlaubt sich den ersten Schabernack mit dem Titel, denn es sind nicht „Gesammelte Werke“ sondern der Titel des Romans lautet so.
Es geht um einen Göteborger Verleger namens Martin Berg und dessen Familie. Er und seine Frau Cecilia haben 2 Kinder miteinander, Rakel und Elis. Cecilia ist das glatte Gegenteil ihres Mannes, eine Wissenschaftlerin mit Struktur und Hang zum Rationalen. Nach Elis Geburt wurde Cecilia depressiv und verschwand eines Tages. Mit Mitte 20 findet Rakel ein eingesendeten Manuskript, in dem ihre Mutter verschriftlich wieder auftaucht und beginnt die Spur zu diesem Autor aufzunehmen.
Das ist der Hauptstrang des Romans. Der Roman hat diese Gegenwartsebene, die im Jahr 2012 angesiedelt ist, dann ein weiterer in der Vergangenheit zu Martins Gymnasialzeiten. Eingestreut ist ein dritter Part mit Interviews. Neben der Familienkonstellation gibt es noch eine Schlüsselfigur im Roman und zwar Gustav, ein befreundeter Künstler des Paares.
Die Schwedin hat diesen Roman mit erstaunlicher Detailtiefe geschrieben, aber bei weitem nicht alles wird beschrieben! Trotz der Länge gibt es Interpretationsspielraum. Ich habe mich gefragt, wie die Autorin das geschafft hat in 10 Jahren hier nicht den Faden zu verlieren und so rund zu schreiben. Zum Ende hin ging der Autorin eventuell schon die Puste aus, da wird es dann nicht mehr so stringent und hätte vielleicht noch mal etwas Nacharbeit Bedarf mit dem Lektorat.
Fazit: Ein schönes Geschenk für Literaturliebhaber, denn auch die Literatur selbst ist hier allgegenwärtig ein Thema und zudem ein schöner Roman.

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