Facettenreiche Fortsetzung!
Westwell - Bright & Dark„Westwell – Bright & Dark“ von Lena Kiefer ist eine mehr als gelungene Fortsetzung zum ersten Teil. Die Geschichte setzt sich nach dem fiesen Cliffhanger im ersten Band fast nahtlos fort und die Autorin ...
„Westwell – Bright & Dark“ von Lena Kiefer ist eine mehr als gelungene Fortsetzung zum ersten Teil. Die Geschichte setzt sich nach dem fiesen Cliffhanger im ersten Band fast nahtlos fort und die Autorin entführt uns erneut in die Schattenwelten der New Yorker High Society.
Der Einstieg in das Buch mit dem Prolog aus Valeries Sicht am Tag der Verlobungsparty hat mich vollkommen unerwartet getroffen und sofort gecatcht! Der Spannungsbogen lag direkt zu Beginn ganz weit oben. Und ich habe es geliebt, dass der Suspense-Aspekt und die geheimen Ermittlungen im Todesfall von Valerie und Adam immer mehr Form angenommen haben.
So stellt Band 2 Helena und Jess erneut vor Herausforderungen. Sei es die (räumliche) Trennung, die verdeckte Ermittlung oder das Auftauchen neuer Charaktere, die alles Geglaubte durcheinander bringen…All das hat nicht nur ihnen zu schaffen gemacht, sondern auch mir. Besonders die vielen zufälligen Aufeinandertreffen zu Beginn der Geschichte haben mir den letzten Nerv geraubt. Mein Herz ist des Öfteren für die beiden gebrochen und erneut zusammengesetzt worden…
Doch daran sind meiner Ansicht nach beide Charaktere sehr gewachsen. Insbesondere Helena wird im Verlauf des Buches immer mutiger und steht mehr für das ein, was sie wirklich will. Gleiches gilt für Jessiah. Ihn erleben wir in so vielen unterschiedlichen Facetten – wütend, verletzt, aufgebracht, besorgt, hingabevoll, kreativ, bedrohlich… Seine Verbindung und Fürsorge für seinen kleinen Bruder Elijah habe ich geliebt!
Ich hatte sehr gehofft, eine ähnlich positive Entwicklung bei den Eltern der beiden zu erkennen, dass sie ihren Kindern mehr Vertrauen schenken. Besonders die Westons haben mich in diesem Punkt sehr enttäuscht. Trish hingegen ist zwar die Eiskönigin in Person geblieben, aber es gab einen kleinen Moment am Ende vom Buch, in dem ich Hoffnung für sie geschöpft habe.
Auch, wenn ich das Buch mochte, das Ende wieder mit einem dicken Cliffhanger geendet ist und ich mit Helena und Jess mitgefiebert habe, war es leider kein Highlight für mich. Es gab trotz allem einige Längen und zu viele angeschnittene Themen, die nicht vollständig auserzählt wurden. Auch fand ich die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten nicht mehr so fesselnd wie zuvor, was einfach daran liegt, dass die Enemies-to-Lovers-Vibes bereits im ersten Teil verflogen sind. Es war mir einfach irgendwie zu „soft“?! Dennoch kann ich das Buch sehr weiterempfehlen und ich bin äußerst auf die Aufklärung im letzten Band der Westwell-Reihe gespannt!