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Norbert_H

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2020

Ein ganz bezauberndes Buch

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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Der Buchtitel lässt etwas anderes vermuten, als es dann tatsächlich ist. Es ist die Geschichte von Emmet, einem Bauernburschen, der Buchbinder wird. Aber nicht im herkömmlichen Sinn. Eine ganz bezaubernde ...

Der Buchtitel lässt etwas anderes vermuten, als es dann tatsächlich ist. Es ist die Geschichte von Emmet, einem Bauernburschen, der Buchbinder wird. Aber nicht im herkömmlichen Sinn. Eine ganz bezaubernde Geschichte, die mich mitfiebern, mitleiden und mitlachen lies. Was wäre die Welt ohne Erinnerungen? Und wären Erinnerungen noch so schlecht, sind es doch die Erinnerungen an Gestern, die Heute unser Handeln von Morgen bestimmen. Ein Leben ohne Erinnerungen? Wie grausam. Ein großartiges, poetisches Werk, dass mich in seinen Bann gezogen hat.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Der „Shigulimann“

Stern 111
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Eine weitere Empfehlung, der ich gefolgt bin. Und es sei gleich gesagt; darauf musste ich mich echt einlassen. Ich fand nicht gleich und ganz leicht in die Geschichte. Carl wird von seinen Eltern gleich ...

Eine weitere Empfehlung, der ich gefolgt bin. Und es sei gleich gesagt; darauf musste ich mich echt einlassen. Ich fand nicht gleich und ganz leicht in die Geschichte. Carl wird von seinen Eltern gleich nach der Wende “zurückgelassen“ und Carl hat aber einen ganz anderen Lebensentwurf, wenn er ihn überhaupt hat.
Die Geschichte war mir bis zum Schluss nicht ganz klar. Wo geht die Reise denn hin? Aber es ist ein wortgewaltiges und sprachgewandtes Werk, was mir (zugegeben) nicht von Anfang an leicht gefallen ist, es zu lesen. Die Geschichte beschreibt letztendlich Carls Weg nach der Wende nach Berlin und auf einem zweiten Strang das Leben seiner Eltern - ebenfalls nach der Wende, als sie sich Richtung Westen aufmachen. Die vielen Charaktere verwirrten mich Anfangs, aber wie gesagt, man sollte sich wirklich darauf einlassen, es wirklich ein gutes Werk. Ich gebe 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Leider sehr schwach

Die Traumdiebe
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Canada in der Zukunft. Die Traumdiebe, ein Buch dessen Klappentext mich sehr interessierte, da ich ganz gerne Dystopien lese, aber hier wurde ich sehr schnell enttäuscht. Das Cover ist wirklich gelungen ...

Canada in der Zukunft. Die Traumdiebe, ein Buch dessen Klappentext mich sehr interessierte, da ich ganz gerne Dystopien lese, aber hier wurde ich sehr schnell enttäuscht. Das Cover ist wirklich gelungen und macht, optisch zumindest, schonmal Lust aufs lesen. Auch der Hardcovereinband hat eine Intarsie eingearbeitet, was mir wirklich gefällt. Der Schreibstil von Cherie Dimaline ist flüssig, wenngleich es nicht mein favorisierter Schreibstil ist. Er ist mir zu unaufgeregt, nimmt mich zu wenig mit und konnte mich nicht wirklich begeistern. Dennoch startet das Buch rasant, als einer der Protagonisten sich opfert, um seinem Bruder (Frenchie) die Flucht zu ermöglichen und ihn dadurch zu retten. Aber das war es dann auch schon mit der Spannung. Der Roman beschreibt nun die Flucht des jungen Frenchie, der seine Familie verliert und in der Wildnis Canadas aber doch schnell Anschluss an Gleichgesinnte findet, die alle auf der Flucht vor den sogenannten Anwerbern sind. Aus meiner Sicht geht dies viel zu schnell und hier hätte man wesentlich mehr für den Spannungsbogen machen können und müssen. Mir fehlt die Tiefe im Roman. Mir fehlt der Grund warum alle flüchten, was es mit den Träumenden auf sich hat, was passiert mit den Träumern, die die Anwerber gefangen nehmen? Ja wir erfahren, dass sie in Schulen gesteckt werden. Aber dann? Wer steckt hinter den Anwerbern und was machen die mit den Gefangenen und warum? Was sind das für Träume und wozu dienen diese? Also alles in allem schien mir das ein richtig guter Roman zu sein, aber er lässt mich unwissend und fragend zurück und die einzelnen Charaktere sind mir zu flach dargestellt, auch wenn wir von dem einen oder anderen Protagonisten dessen Geschichte erfahren. Aber auch diese Geschichten sind mir zu wenig interessant, zu wenig spannend geschrieben, als dass sie mich fesseln würde . Mir fehlt das Gefühl in Canadas Wildnis dabei zu sein. Ich fühlte mich zu keiner Zeit ein Teil der Geschichte zu sein. Leider schafft es die Autorin nicht, mich zu fesseln, mich mitzunehmen auf die Reise durch Canadas Wildnis. Schade, das hier für einen Roman soviel Potenzial auf der Strecke bleibt. Lieber hätte ich 600 spannende Seiten gelesen, als diese 308, für mich langweiligen Seiten. Deshalb gibt es von mir nur 2 Sterne

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Veröffentlicht am 12.05.2020

So eine märchenhafte Geschichte zum Versinken schön und ein unglaublich schöner Schreibstil!

Der Schatten des Windes
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Ein ganz bezauberndes, wenngleich für mich recht düsteres Buch, dass mich dennoch in seinen Bann zog und ich Seite für Seite verschlang. Fasziniert hat mich vor allem, mit welch einer gewaltigen Sprache ...

Ein ganz bezauberndes, wenngleich für mich recht düsteres Buch, dass mich dennoch in seinen Bann zog und ich Seite für Seite verschlang. Fasziniert hat mich vor allem, mit welch einer gewaltigen Sprache das Buch geschrieben ist. Dieser starke Ausdruck in der Beschreibung des Hauptprotagonisten ist einfach überwältigend. Ein Buch, dass ich so leicht nicht aus der Hand legen konnte. Für mich definitiv eins der besten Bücher, das ich gelesen habe.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Eine schreckliche, gefühlvolle und ganz wunderbare Geschichte

Ein wenig Leben
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Willem, Malcom, JB und Jude werden schon in jungen Jahren enge Freunde, mit Höhen und Tiefen. Bekannt waren sie als < Boys in the hood Bist du glücklich? < hatte er Jude einmal gefragt ( sie mussten betrunken ...

Willem, Malcom, JB und Jude werden schon in jungen Jahren enge Freunde, mit Höhen und Tiefen. Bekannt waren sie als < Boys in the hood<.

Willem ist das einzigste, überlebende Kind seiner Eltern. Er fühlt sich für Jude auf gewisse Weise verantwortlich und hinterfragt nicht das Tun und Handeln von Jude.

Malcom, kommt aus gut situiertem Hause ohne jegliche Geldsorgen. Er ist Architekt und möchte endlich aus dem Schatten seines Vaters treten.

JB, ist ein innerlich zerrissener Mensch. Er wird von seiner Kunst aufgerieben und auch aufgetrieben.

Jude, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, betört mit seiner charismatischen Art und verschleiert so etwas seine Gehbehinderung.

Vier Leben zu einem großen Ganzen innigst verbunden. Jude, die gequälte Seele, keiner seiner Freunde weiß von seiner Vergangenheit. Er hält die furchtbaren Erlebnisse ganz tief unten in seinem gebeutelten Herz verborgen. Nur manchmal reagiert sein geschundener Körper und dann hat Jude sehr große Mühe seine Emotionen in Zaum zu halten.



> Bist du glücklich? < hatte er Jude einmal gefragt ( sie mussten betrunken gewesen sein).

> Ich glaube, Glücklichsein ist nichts für mich<, hatte Jude nach einem kurzen Zögern geantwortet, so als hätte Willem ihm etwas zu essen angeboten, auf das er keinen Appetit hatte.

> Aber für dich schon, Willem.< ( Seite 311)



JB fügt, durch eine sehr unverschämte Aktion, dem starken Vierblättrigen – Freundschafts – Kleeblatt, empfindliche Risse zu.

Mein Fazit: Es fällt mir schwer diesem Buch wohl wirklich gerecht zu werden. Diese Männergemeinschaft ist eine Ode an die Freundschaft. Eine Freundschaft mit gegenseitiger Zuneigung und Fürsorge. Sie wird gebeutelt und schwer geprüft. Diese miteinander verwobenen Leben, sind faszinierend beschrieben und vermögen so ein leichtes Abtauchen in diesen Roman. Ein Roman der mit gewaltigen Gefühlen randvoll gefüllt ist. Hanya Yanagihara hat in ihrem Buch > Ein wenig Leben< einen ganz besonderen Epos geschaffen. Alle Charaktere sind detailreich coloriert und in sieben Kapiteln zu finden. Die Stimmungen und Schwingungen vortrefflich herausgearbeitet. Da finden wir innigste Glückseligkeit aber auch den heftigsten, ja sogar brutalsten Schmerz. Und dennoch, oder gerade weil dieses Buch so konzipiert ist, ist es ein Buch zum verschlingen und abtauchen. Ein wahrlich schrecklicher und sehr schöner Roman. Große Leseempfehlung!

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