Profilbild von PMelittaM

PMelittaM

Lesejury Star
offline

PMelittaM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit PMelittaM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2024

Auch Band 4 hat wieder ein interessantes und spannendes Thema

Mauern und Lügen
0

August 1961: Ein Anruf warnt Philipp Gerber vor einem Attentat auf General Hiram C. Anderson, der in Kürze in Frankfurt landen wird und Philipp interessante Informationen angekündigt hat.

Die Journalistin ...

August 1961: Ein Anruf warnt Philipp Gerber vor einem Attentat auf General Hiram C. Anderson, der in Kürze in Frankfurt landen wird und Philipp interessante Informationen angekündigt hat.

Die Journalistin Eva Herden ist derweil in Berlin, um bezüglich der immer stärkeren Flüchtlingsströme aus Ostdeutschland zu recherchieren. Sie erhält das Angebot, eine Baubrigade im Osten der Stadt zu begleiten und trifft dort auf einen ihr allzu bekannten Generalmajor des KGB, der nicht nur eine brisante Information für sie hat, sondern auch eine Bitte an sie.

Der vierte Band der Reihe führt in das Jahr 1961, das für Deutschland eine wohl unvergessliche Veränderung mitbrachte, den Bau der Mauer. Natürlich fließt dies auch in den Roman ein, immerhin beschäftigt sich die Reihe mit brisanten Ereignissen der deutschen Geschichte.

Auch dieses Mal landen Philipp Gerber sowie seine Freundin Eva Herden in einer Reihe gefährlicher Situationen, es gibt mehrere Tote, und einige mehr oder weniger überraschende Erkenntnisse. Gut gefällt mir, dass in jedem Band auch historische Persönlichkeiten auftauchen, neben dem einen oder anderen Politiker auch andere bekannte, die jeweils auch zum Thema passen, wie hier zum Beispiel Billy Wilder, der einen Film in Berlin dreht.

Philipp Gerber mochte ich von Anfang an, Probleme habe ich immer noch mit Eva Herden, die auf mich immer sehr unterkühlt wirkt, ihre Emotionen kann ich nicht recht nachvollziehen. So habe ich zwar auch mit ihr gebangt, aber doch weniger als mit Philipp.

Am Ende steht für mich wie nach jedem Band die Frage, was wohl das Thema des nächsten Bandes sein wird, ich hoffe sehr, die Reihe wird fortgeführt, Themen dürfte es ausreichend geben.

Als Bonus gibt es eine Karte des Berlins der 60er Jahre, ein interessantes Nachwort des Autors, in dem er auf die realen Ereignisse eingeht sowie Literaturtipps gibt und eine Zeittafel.

Band 4 der Reihe hat wieder ein interessantes Thema, ist spannend erzählt und hat mich gut unterhalten. Ich hoffe auf eine Fortsetzung der Reihe, die ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 21.08.2024

Konnte mich nicht so recht überzeugen

Düstergrab
0

Am Tag nach der Beerdigung eines alten Schulfreundes Fridas meldet sich der Totengräber bei ihr, das Grab scheint geschändet, wurde etwa der Leichnam entwendet? Wie sich herausstellt, ist das Gegenteil ...

Am Tag nach der Beerdigung eines alten Schulfreundes Fridas meldet sich der Totengräber bei ihr, das Grab scheint geschändet, wurde etwa der Leichnam entwendet? Wie sich herausstellt, ist das Gegenteil der Fall, auf dem Toten liegt eine weitere Leiche, ein junges Mädchen. Es kommt noch schlimmer, denn die Tote ist offenbar zusammen mit ihrer Zwillingsschwester vor ein paar Jahren spurlos verschwunden. Da Bjarne Haverkorn mittlerweile Cold Cases bearbeitet, wird er für die Ermittlungen seinem alten Team zugewiesen. Diese kommen nur schwer in Gang, und dann gibt es auch noch ein Attentat auf ein Teammitglied.

Der sechste Band der Reihe fordert Frida einiges ab, sie bekommt sogar Zweifel, ob sie wirklich den richtigen Beruf gewählt hat. Vor allem der verletzte Kollege bringt sie sehr ins Grübeln. Dazu ist ihr Freund für längere Zeit in Bayern und sie fragt sich, wie die Beziehung weitergehen wird. Bereitet die Autorin womöglich das Ende der Reihe vor?

Leider hat mir dieser Band weniger gut gefallen als frühere, so fand ich den Fall um das tote Mädchen ausreichend, der zusätzliche Anschlag auf den Polizisten zu viel. Daraus hätte man vielleicht einen eigenen Fall machen können.

Auch sonst wirkt manches für mich etwas aufgesetzt, zum Beispiel auch das Verhalten des verletzten Kollegen Fridas, es gibt einige Klischees und zu wenig Spannung. Die Auflösung konnte mich auch nicht richtig überzeugen. Wahrscheinlich fände ich es gar nicht so schlimm, wenn die Reihe bald zu einem Ende käme.

Natürlich ist es schön, die bekannten Charaktere wiederzutreffen. Überzeugt hat mich auch wieder Bjarne, der einfach sehr sympathisch ist. Ich mag, dass er neu verliebt ist, das steht ihm gut, und seine Freundin ist sehr sympathisch. Interessant fand ich auch die Storyline rund um das Eichenblatt, das auf der Toten gefunden worden ist, hier gab es informative Hintergrundinformationen.

Für mich ist dieser Roman leider einer der schlechteren der Reihe, einiges wirkt aufgesetzt, es fehlt an Spannung und auch die Auflösung konnte mich nicht recht überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 18.08.2024

Atmosphärischer historischer Kriminalroman

Maybrick und die Toten vom East End
0

London 1910: An Joseph Maybricks erstem Tag als Leiter der H-Division in Whitechapel wird ein toter, auf grausame Weise getöteter, Junge gefunden. Maybrick zieht den Arzt Dave Roberts hinzu. Gemeinsam ...

London 1910: An Joseph Maybricks erstem Tag als Leiter der H-Division in Whitechapel wird ein toter, auf grausame Weise getöteter, Junge gefunden. Maybrick zieht den Arzt Dave Roberts hinzu. Gemeinsam nehmen sie die Ermittlungen auf.

Hester Jaager und Heath Ellis kennen sich seit ihrer Kindheit, nun führen sie eine Schmuggler- und Hehlerbande an. Leicht ist das nicht immer, andere Gangs machen ihnen das Leben schwer.

Ich mag schon lange historische Krimis, die in Großbritannien spielen, und die H-Division trifft man öfter in Romanen, Serien und Filmen. Die Autorin hat gut die Atmosphäre in den Londoner Slums getroffen. Maybrick selbst stammt auch von dort, kennt sich also aus. Die Erzählung ist dadurch recht düster, es wird aber darauf verzichtet, allzu blutige und brutale Details zu beschreiben, auch Roberts' Obduktionen werden nicht weiter ausgeführt, lediglich die Ergebnisse berichtet. Genug physische und psychische Gewalt gibt es dennoch, oft wird sie aber eben nicht ausführlich beschrieben.

Mich hat der Roman schnell gepackt. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, so dass man einigen Charakteren sehr nahe kommt, Neben den oben schon erwähnten sind das Maybricks Ehefrau Sue, Jorma, ein Junge, der einer der Konkurrenzgangs von Hester und Heath angehört, Gwendolyn, ein Mädchen, das mit Hesters Nichte befreundet ist, und, allerdings nur einmalig, einer der Corporal, die Maybrick unterstehen. Nach und nach lernt man die Charaktere so immer besser kennen, kommt ihnen nahe und fühlt mit ihnen. Das Ende ist nachvollziehbar, aber auch verstörend auf seine Weise.

Ich hoffe sehr, dass der Band der Beginn einer Reihe ist, ich würde sehr gerne wissen, wie es mit allen weitergeht, manches ist am Ende offen. Das könnte durchaus so bleiben, und man kann sich selbst vorstellen, wie es weiterginge, aber es wäre auch schön, mehr zu erfahren.

Vanessa Glas' Debüt hat mir sehr gut gefallen, der Roman ist atmosphärisch, spannend und man kommt den Charakteren sehr nahe, kann gut mitfühlen. Ich hoffe auf weitere Bände mit Maybrick und Roberts.

Veröffentlicht am 16.08.2024

Unterhaltsam und spannend

Five Broken Blades
0

Ein Prinz, ein Schläger, eine Diebin, ein Spion, eine Mörderin und ein Fürstensohn machen sich auf, einen unsterblichen König zu töten.

Nicht oft packt mich ein Roman so schnell wie dieser, schnell mochte ...

Ein Prinz, ein Schläger, eine Diebin, ein Spion, eine Mörderin und ein Fürstensohn machen sich auf, einen unsterblichen König zu töten.

Nicht oft packt mich ein Roman so schnell wie dieser, schnell mochte ich die Protagonist:innen, den Erzählstil und die spannende Handlung, und habe bis zum Ende mitgefiebert. Erzählt wird in relativ kurzen Kapiteln aus den wechselnden Perspektiven der sechs Protagonist:innen, oft geht das regelrecht ineinander über. Alle Perspektiven sind in Ich-Form geschrieben, wodurch einem das Geschehen schnell nahe kommt. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, jede:r hat seinen eigenen Grund, jede: r hat seine eigenen Geheimnisse, und untereinander gibt es immer wieder ein gewisses Misstrauen, das auch manchmal auf mich als Leserin überging.

Zunächst sind die Protagonist:innen in Zweiergruppen unterwegs, erst etwa zur Mitte des Romans treffen alle sechs aufeinander. Die Fünf im Titel ist übrigens dennoch richtig, denn einer ist mehr oder weniger nur als Beobachter dabei, spielt aber trotzdem eine nicht unwesentliche Rolle.

Die Geschichte ist sehr spannend, immer wieder muss man bangen, ist misstrauisch, fühlt mit allen Sechs mit und lernt diese nach und nach immer besser kennen, entwickelt mehr und mehr Verständnis für sie. Es gibt auch immer wieder einmal humorvolle Szenen und auch die Romantik wird nicht vergessen. Ich hatte sehr unterhaltsame Lesestunden.

Die Welt erscheint mir noch ausbaufähig, die Autorin hat sie offenbar an koreanischen Mythen und Legenden angelehnt. Zu Beginn des Romans gibt es eine Karte der Welt.

Das Ende ist überraschend, so hatte ich es nicht erwartet, und es ist vor allem nur ein vorläufiges Ende, im Original ist auch bereits ein zweiter Band erschienen, der hoffentlich auch auf Deutsch erscheinen wird.

Der Roman ist spannend und unterhaltsam, bringt interessante Protagonist:innen mit, die man im Laufe der Zeit liebgewinnt, sowie ein paar Überraschungen. Am Ende stellt man fest, dass die Geschichte noch weitergehen wird, ich freue mich darauf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2024

Leider nicht der beste Band der Reihe

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
0

In Le Lavandou wird wieder gemordet, dieses Mal geht ein Serienkiller um, der sich an einem alten Fall zu orientieren scheint, junge Frauen entführt, foltert und am Ende tötet. Rechtsmediziner Leon Ritter ...

In Le Lavandou wird wieder gemordet, dieses Mal geht ein Serienkiller um, der sich an einem alten Fall zu orientieren scheint, junge Frauen entführt, foltert und am Ende tötet. Rechtsmediziner Leon Ritter und Capitain Isabelle Morell müssen einmal mehr unter Zeitdruck einen brutalen Mörder finden, denn es sind Sommerferien, da kann eine Ferienregion keinen Serienmörder gebrauchen, und zudem hat sich der französische Präsident angekündigt.

Der zehnte Band der Reihe kommt wieder mit viel Atmosphäre daher, und macht, wie die anderen Bände Lust, diese schöne Gegend einmal selbst zu besuchen. In der Beziehung hat mich der Roman wieder abgeholt. Wie immer trifft man auch auf andere Bewohner:innen Le Lavandous, die man zum Teil schon aus dem Vorgängerromanen kennt, was mir gut gefällt.

Leon Ritter ist Deutscher, hat sich aber entschieden, hier zu leben und zu arbeiten, und dies nie bereut. Er liebt Land, Leute, Kultur, die Weine und die Kulinarik und freut sich über viele Sonnenstunden. Sein Beruf scheint seine Berufung, er findet immer das eine oder andere, was letztlich zum Täter führen könnte, aber der Polizei bzw. dem Polizeichef nicht immer in den Kram passt. Isabelle Morell ist nicht nur seine Partnerin bei der Verbrechensbekämpfung sondern auch im Privatleben. Deren Tochter Lilou ist mittlerweile erwachsen und Studentin, ja, man erfährt einiges auch über das Privatleben des Protagonisten.

Ich habe noch nicht alle Romane der Reihe gelesen, aber doch ein paar, die mir in der Regel gut gefallen haben. Leider ist für mich dieser Band der bisher schlechteste. So hatte ich hier öfter das Gefühl von Unlogik bzw. Unstimmigkeit. Für mich gab es auch zu viele Nebenschauplätze, wie etwa das mögliche Familienmitglied Leons, sowie die Storyline um den Präsidenten. Die Auflösung des Falls sowie vor allem die Motivation des Täters sind für mich etwas aus der Luft gegriffen. Und dann war da wieder dieses Ingefahrkommen eines wichtigen Charakters, das für mich selten spannend ist, vor allem in einer Reihe, sondern eher ein Klischee, das ich nicht mag. Zu guter Letzt haben in meinen Augen die Ermittler zu selten die richtigen Fragen gestellt, vor allem rund um den alten Fall und den damaligen Täter. Mitgeraten habe ich trotzdem, und spannend zu lesen war es, zumindest in Teilen, trotzdem.

Leider hat mir der zehnte Band der Reihe bisher am wenigsten gefallen. Insgesamt mag ich die Reihe aber, da sie mich in eine schöne Gegend entführt und mir diese sehr nahe bringt. Außerdem ist der Protagonist sympathisch, ich mag seinen einfühlsamen Umgang mit den Opfern. Sicher werde ich auch beim nächsten Band wieder zugreifen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover