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Veröffentlicht am 19.02.2023

Bienenkönigin

Bienenkönigin
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Nach dem Studienabschluss weiß Mel nicht so richtig, was sie beruflich machen soll. Erstmal zieht sie in eine Villa, in der sich eine alternative WG bildet, deren Bewohner sich allesamt irgendwie ökologisch ...

Nach dem Studienabschluss weiß Mel nicht so richtig, was sie beruflich machen soll. Erstmal zieht sie in eine Villa, in der sich eine alternative WG bildet, deren Bewohner sich allesamt irgendwie ökologisch engagieren. Im Garten der Villa hat sich in einem Baum ein Bienenvolk niedergelassen, von dem Mel sich magisch angezogen fühlt und das sie täglich besucht, denn Mel hat ein ungewöhnliches Talent: Sie singt mit den Bienen.

Als sie eines Tages durch Zufall beobachtet wie das Bienenvolk einen Eindringling unschädlich macht und feststellt, dass dieser Eindringling eine mechanische schwarze Biene, eine Drohne, ist, ist sie zutiefst entsetzt.

Sie findet heraus, dass in der Umgebung ein zunehmendes Bienensterben zu vermerken ist. Erneut trifft sie auf die schwarzen Drohnen, die offenbar mit Gas gezielt Bienenvölker vernichten, und findet sich in einer ökologischen und ökonomischen Verschwörung wieder.

Das Thema dieses Jugend-Thrillers ist ein wichtiges, mit dem Bienensterben müssten wir uns eher gestern als morgen beschäftigen, jedoch hat mich das Buch trotz der eigentlich spannenden Thematik eher gelangweilt.

Mir war die Protagonistin zu weinerlich, zu zerbrechlich, zu esoterisch. Das Buch hätte mir sicher besser gefallen, wenn man sich beim Erzählen der eigentlichen Geschichte auf die Bienen beschränkt hätte, aber ständig, wenn Mel ihre Gefühle und Stimmungen schilderte, kamen Metaphern mit Bienenbezug, bspw. dass ihr Denken langsam war wie zäher Honig oder ihr Hirn summte wie ein Bienenstock. Man kann sowas auch übertreiben.

Auch habe ich die Beziehung zwischen ihr und dem Mann, mit dem sie eine romantische Beziehung beginnt, nicht wirklich verstanden. Die beiden harmonierten meiner Meinung nach gar nicht miteinander.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Acht unterschiedliche Geschichten mit mal mehr, mal weniger sozialem Kontext

Die Clique
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Acht junge College-Absolventinnen, acht teilweise recht ähnliche Namen, die es mir durch die gesamte Geschichte hindurch schwer gemacht haben, die weiblichen Charaktere überhaupt einzuordnen. Der Anfang ...

Acht junge College-Absolventinnen, acht teilweise recht ähnliche Namen, die es mir durch die gesamte Geschichte hindurch schwer gemacht haben, die weiblichen Charaktere überhaupt einzuordnen. Der Anfang begann ziemlich langwierig mit der Hochzeit einer der jungen Frauen aus der Clique, Kay. Da gibt es außer Kay noch Polly, Lakey, Dottie, Libby - und schon an dieser Stelle musste ich noch einmal ins Buch schauen, um die Liste zu vervollständigen - Helena, Pokey und Priss. Einige dieser Frauen sind jedoch eher Nebencharaktere, da nicht über alle acht gleichviel berichtet wird. Es fiel mir bisweilen schwer, überhaupt zu entscheiden, wer zur besagten "Clique" gehört und wer wirklich Randfigur ist, da es außer diesen acht jungen Frauen selbstverständlich noch weitere weibliche Personen im Buch gibt, die ebenfalls dazu gehören könnten. Auch hätte ich von einem Charakter gerne mehr erfahren, während ich den Handlungsstrang des anderen eher langweilig fand. Das, denke ich, gehört wohl aber zur Thematik des Buches, schließlich werden nicht alle Frauen dasselbe abenteuerliche Leben nach dem College führen.
Innerhalb des Romans geht es um eine Menge brisante gesellschaftliche Themen im Amerika der '60er Jahre: vorehelicher Sex, Empfängnisverhütung, psychische Krankheiten, Homosexualität, und Suizid. Was uns heute kaum mehr ein müdes Lächeln abgewinnt, hat zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches für reichlich Gesprächsstoff gesorgt.
Verwirrend empfand ich beim Lesen bei Beginn eines Kapitels auszumachen, wie viel Zeit zwischen dem einen und dem anderen Handlungsstrang vergangen ist: Einmal wird über Kay berichtet, ein anderes Mal befindet man sich bei Priss einige Jahre später, dann wiederum liest man über die bevorstehende Heirat von Dottie, die in zwei Kapiteln vorher noch ein Verhältnis zu einem Mann begonnen hat. Solche Zeitsprünge zuzuordnen ist schwierig, da sie wenn überhaupt, nur in einem Nebensatz erwähnt werden. Ich denke, so richtig durchblicken werde ich das Buch erst nach einem erneuten Lesen von "Die Clique".

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Oh man, Passmann

Pick me Girls
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pick-me girl (plural pick-me girls) (slang, derogatory); A woman who asserts that she is unlike (and sometimes better than) most other women, in order to gain attention, approval, or validation from men. ...

pick-me girl (plural pick-me girls) (slang, derogatory); A woman who asserts that she is unlike (and sometimes better than) most other women, in order to gain attention, approval, or validation from men. (Quelle: Wikipedia.org)

Passmann ist immer noch ein pick me girl. Ihr ganzes Buch ist eine Anekdote vom vermeintlichen Anderssein. Und ist sie nicht gerade, weil sie dieses Buch geschrieben hat, weiterhin ein pick me girl? Das einzige pick me girl, das ihre pickigkeit in einem Buch thematisiert und den für sie einzig möglichen Titel draufschreibt?
Ich würde es gern wertfrei sagen, aber das ist ungemein schwer, denn Passmann baut ein ganzes Buch lang mit der eigenen Historie eine Abneigung gegen diese pick me girls auf, so dass ich selbst ein wenig Abneigung gegen diese Person da im Buch entwickle. Dabei attestiert Passmann ihrem Pickmedasein so eine Allgemeingültigkeit. Ich kriege auch ein bisschen das Gefühl, dass dies so eine Art Absolution sein soll. Sorry Feminismus, sorry an die Frauen, die ich stets ausgeklammert habe, here's the reason why. Und ihre große Überraschung, die für andere so überraschend nicht ist: Ihre Probleme, Ängste, Hindernisse sind genau dieselben wie bei anderen Frauen auch. Wow, was für eine Erkenntnis (nicht).

Als Biografie lässt sich das Buch ganz gut weglesen, man kann es allerdings nicht unter dem Anspruch lesen, wirklich einen gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten. Mehr Worte will ich eigentlich auch nicht investieren, weil ich das Buch als solche Zeit- und Energieverschwendung empfunden habe. Ich habs kurz vor Ende abgebrochen.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Die Höhen und Tiefen einer New Yorker Freundschaft

Best Friends - So wie wir sind
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Bev und Amy sind zwei Freundinnen, die nie so richtig in ihrem Leben als Erwachsene angekommen sind. Amy ist als Bloggerin bei einem Onlinemagazin tätig, wo ihr Fauxpas des früheren Jobs hin nicht gefolgt ...

Bev und Amy sind zwei Freundinnen, die nie so richtig in ihrem Leben als Erwachsene angekommen sind. Amy ist als Bloggerin bei einem Onlinemagazin tätig, wo ihr Fauxpas des früheren Jobs hin nicht gefolgt ist und reizt ihr mäßiges Gehalt zusätzlich mit ihren Kreditkartenlimits aus. Bev hangelt sich in einer Zeitarbeitsfirma von einem schlecht bezahlten Aushilfsjob zum nächsten, um ihre Studienschulden abzubezahlen. Keine von beiden ist im Leben dort, wo sie sein will. Dieses Gefühl verstärkt sich, als Bev durch einen One Night Stand schwanger wird. Während nun die eine Freundin versucht, ihrem Leben eine Wendung zu geben, wird die andere von ihrem Egoismus eingeholt und das Band ihrer Freundschaft zum Zerreißen gespannt.

„Best Friends. So wie wir sind“ war für mich unbefriedigende Lesezeit. Der Titel lässt auf eine tiefe Freundschaft schließen, die nichts erschüttern kann. Für mich ergab sich aus der Geschichte jedoch der Eindruck, als ob diese beiden nur dann beste Freundinnen sind, wenn sie gerade nichts anderes davon abhält, wie ein neuer Mann im Leben oder dergleichen. Häufig war das Buch nicht uninteressant und ich mochte das leichte New-York-Stadtfeeling. Ich hatte durch den Klappentext jedoch eine andere Erwartung an das Buch und fand das letzte Drittel des Buches daher unbefriedigend. In der amerikanischen Originalausgabe trägt das Buch schlicht den Titel „Friendship“, was für mich eher die Höhen und Tiefen dieser Freundschaftsgeschichte umfasst hätte als der harmonieerweckende Titel „Best Friends“.

Veröffentlicht am 04.08.2023

Aber der Klappentext klang so gut...

Man ist ja Nachbar
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Eigentlich sprechen mich Bücher über schrullige bis närrische ältere Männer an, wie sie beispielsweise in Alina Bronskys „Barbara stirbt nicht“, Anna Herzigs „Herr Rudi“ oder Kerstin Campbells „Rutchen ...

Eigentlich sprechen mich Bücher über schrullige bis närrische ältere Männer an, wie sie beispielsweise in Alina Bronskys „Barbara stirbt nicht“, Anna Herzigs „Herr Rudi“ oder Kerstin Campbells „Rutchen schläft“ vorkommen. Irgendwo zwischen Seite 60 und 70 habe ich „Man ist ja Nachbar“ jedoch abgebrochen.


Ralf Prange ist oft Daheim und nimmt die Pakete der anderen Hausbewohner:innen an, von denen er auch seinen Leser:innen viel zu erzählen weiß, und über jeden gibt es natürlich auch reichlich, über das er sich ärgert. Eigentlich gehen ihm alle oft auf die Nerven, angefangen von seiner Schwester Silke bis zu seinem Nachbarn Horst, und selbst an der Paketbotin Dörte, die jetzt allerdings nicht mehr sein Haus beliefert, gibt’s Dinge auszusetzen. Ralf Prange sagt auch sehr oft, dass er auf dieses und jenes jetzt gerade gar kein Bock habe.

Bis zu der Stelle, an der ich mich entschieden habe mit der Geschichte nicht warmgeworden zu sein, wechselte sich die Handlung immer wieder mit Rückblenden/Vergleichen à la Das-ist-genauso-wie-damals-als ab, in denen Prange dann untermalt, warum die aktuelle Situation so unsäglich ist. Die eigentliche Gegenwart des Buches, in der es ja offenbar noch ein Techtelmechtel zu entwickeln gab, zog sich elendig lang wie Kaugummi daher.
Es gibt ganz sicher Menschen, die sich an diesem Buch erfreuen, wir zwei beide haben jedenfalls nicht zusammengepasst.