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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2025

Grausige Sommerlektüre

Der dunkle Sommer
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"Der dunkle Sommer" ist ein Titel, der nicht zuviel verspricht. In diesem Thriller geht es um eine ganze Reihe schlimmer Verbrechen, die alle miteinander in Verbindung stehen.
Dabei hat man mit dem italienischen ...

"Der dunkle Sommer" ist ein Titel, der nicht zuviel verspricht. In diesem Thriller geht es um eine ganze Reihe schlimmer Verbrechen, die alle miteinander in Verbindung stehen.
Dabei hat man mit dem italienischen Geisterdorf ein Setting, dass sowohl perfekt in den Sommer und Urlaubsstimmungen passt, aber das eben auch schon für eine düstere und gruselige Grundstimmung sorgt.
Durch die verschiedenen Erzählperspektiven erfährt man dann nach und nach die ganze Geschichte, die immer noch schlimmer wird, wenn man dachte, jetzt kann es eigentlich schon gar nicht mehr schlimmer kommen. Mir persönlich waren es teilweise schon fast zuviele Erzählstimmen, denn immer, wenn es gerade superspannend war und man dachte, man will jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht, gab es einen Erzählerwechsel.
Andererseits ist der Thriller dadurch sehr abwechslungsreich und erweitert den eigenen Blickwinkel auf das Geschehen. Also durchaus Meckern auf hohem Niveau!

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Veröffentlicht am 13.08.2025

Gemischte Gefühle

Perlen
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"Perlen" ist so ein Buch, bei dem ich mir nicht ganz schlüssig bin, was ich davon halten soll. Es ist einerseits sehr schön geschrieben und liest sich nicht schlecht, aber inhaltlich holt es mich so gar ...

"Perlen" ist so ein Buch, bei dem ich mir nicht ganz schlüssig bin, was ich davon halten soll. Es ist einerseits sehr schön geschrieben und liest sich nicht schlecht, aber inhaltlich holt es mich so gar nicht ab.
Die Geschichte wird nicht rund als Geschichte erzählt, sondern man muss sich das Gesamtbild mühsam aus den einzelnen erzählten Erinnerungssequenzen zusammensetzen. Insofern passt der Titel gut zum Buch, die einzelnen Kapitel sind wie Perlen, die zu einer Geschichte gefädelt werden.
Das führt allerdings dazu, dass ich mich immer aufraffen muss, in dem Buch weiterzulesen, weil es nichts gibt, auf das man hinfiebert. Man hat eigentlich keinen Grund weiterzulesen, weil ja jeder Erinnerung für sich abgeschlossen ist. Ist man einmal am Lesen, dann macht es schon Spaß, dranzubleiben, eben weil die lyrische Sprache einen in seinen Bann zieht und man einfach nur wegen der schönen Formulierungen dranbleiben möchte.
Fazit: Eine gute Lektüre für alle, die sehr literarisch lesen, für das Lesen als solches. Wer aber eine spannende Geschichte erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 05.08.2025

Naturgewaltiger Spannungsroman

Die Rettung
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Charlotte McConaghy hat einen Spannungsroman geschrieben, der den immer noch anhaltenden Nature Writing Trend mit wunderschönen Naturbeschreibungen aus der Subantarktis bedient. Wer solche Bücher wie "Der ...

Charlotte McConaghy hat einen Spannungsroman geschrieben, der den immer noch anhaltenden Nature Writing Trend mit wunderschönen Naturbeschreibungen aus der Subantarktis bedient. Wer solche Bücher wie "Der Gesang der Flusskrebse" mochte, wird hier ebenfalls voll auf seine Kosten kommen.

Die Geschichte ist ziemlich düster und unheimlich, wobei die verschiedenen Erzählperspektiven die Lesenden noch misstrauischer machen, da keiner der Protagonisten zuverlässig zu sein scheint. Trotzdem gibt es aber immer wieder hoffnungsvolle Momente, wenn es um Familienzusammenhalt und Freundschaft geht.

Nach der Lektüre würde ich sagen, dass das mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von der Autorin war, auch wenn es eine leicht übernatürliche Note gab, die nicht ganz so nach meinem Geschmack war.

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Veröffentlicht am 23.07.2025

Gelungener Start

Der Tote in der Crown Row
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Ich hoffe, dass "Der Tote in der Crown Row" der Auftakt einer neuen Krimireihe ist, denn es war ein ausgesprochen gelungener Start und der Ausdruck "ein Fall für" macht mir Hoffnung, dass es weitergeht.
Ich ...

Ich hoffe, dass "Der Tote in der Crown Row" der Auftakt einer neuen Krimireihe ist, denn es war ein ausgesprochen gelungener Start und der Ausdruck "ein Fall für" macht mir Hoffnung, dass es weitergeht.
Ich mochte es sehr, wie hier zwei sehr unterschiedliche Fälle gleichzeitig behandelt werden - einmal ein Mord mit bizzaren Details und dann noch die Geschichte um die Urheberschaft eines mysteriösen Manuskripts. Was auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun hat, wird aber schlussendlich zu einer genialen Geschichte verknüpft.
Außerdem gefiel mir, wie die Autorin Insiderwissen über den abgeschotteten Stadtteil Temple in ihre Erzählung einbaut. Obwohl man >>nur<< einen Krimi liest, bekommt man so nebenbei auch noch Wissen vermittelt. Ich liebe sowas. Vor allem, weil es auch noch ein ausführliches Nachwort gibt, in dem herausgestellt wird, was echt und was ausgedacht ist.
Und schließlich ist der ermittelnde Anwalt Sir Gabriel Ward eine echte Type! Er ist wunderbar menschlich, hat einige ausgeprägte, aber liebenswerte Macken und bringt eine Note britischen Humors in die Geschichte, die die ernsten Themen immer wieder humorvoll aufgelockert hat, ohne zu klamaukig zu werden.
Wer gerne historisch angehauchte Krimis liest und/oder eine Schwäche für den britischen Humor hat, sollte hier zugreifen!

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Veröffentlicht am 15.07.2025

Schon fast Dark Romance?

Rosaline
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An sich liebe ich Retellings bekannter Geschichten - in diesem Fall der von Romeo und Julia. Allerding wird hier aus der Sicht von Julias Cousine Rosaline erzählt, die in dem Stück von Shakespeare gerade ...

An sich liebe ich Retellings bekannter Geschichten - in diesem Fall der von Romeo und Julia. Allerding wird hier aus der Sicht von Julias Cousine Rosaline erzählt, die in dem Stück von Shakespeare gerade einmal kurz erwähnt wird. Dadurch bekommt man einen ganz anderen Blickwinkel, der die Wirkung des Orginialstücks regelrecht zerstört. Denn hier sind die Liebesgeschichten zwischen Rosaline und Romeo und später auch Julia und Romeo sehr sehr toxisch. Alleine der Altersunterschied zwischen der noch minderjährigen Julia und dem Mittzwanziger Romeo passt für mich nicht zu der Stimmung des Theaterstücks, bei dem man immer dachte, dass man einer jungen Liebe zwischen zwei Teenagern zuschaut. Als historischen Roman finde ich das Buch schon einen gelungenen Einblick in die damalige Zeit, wo solche Beziehungen ja auch aktiv vermittelt wurden (Mädchen wurden sehr jung verheiratet, damit sie gar keine Chance hatten, Unehre über die Familie zu bringen, indem sie verliebten und "Schlimmeres"). Als Liebesgeschichte würde ich es vom heutigen Standpunkt aus nicht empfehlen! Auch fand ich die Erzählung durch die ganzen Hintergründe ein klein wenig langatmig und wüsste ehrlich nicht, wen ich nun als endgültige Zielgruppe für dieses Buch sehe. Leser:innen historischer Romane werden wahrscheinlich von der Liebesgeschichte, die viel Raum einnimmt, abgeschreckt. Leser:innen von Liebesromanen sollten sich überlegen, ob sie sich die klassischste Liebesgeschichte ever kaupttmachen lassen wollen - ich würde mich beim zweiten Mal vermutlich dagegen entscheiden.

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