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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2024

spannend und hochaktuell: KI in der Medizin

Der 1. Patient
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In seinem 4. Fall vertritt Rechtsanwalt Rocco Eberhardt eine Chirurgin, der ein Ärztefehler vorgeworfen wird: bei einem Routineeingriff, den sie mithilfe des von einer KI erstellten OP-Plans durchgeführt ...


In seinem 4. Fall vertritt Rechtsanwalt Rocco Eberhardt eine Chirurgin, der ein Ärztefehler vorgeworfen wird: bei einem Routineeingriff, den sie mithilfe des von einer KI erstellten OP-Plans durchgeführt hat, stirbt ihr Patient am Ende durch einen anaphylaktischen Schock. Dessen Allergie wurde jedoch vor der OP bekannt gegeben.
War es ein Fehler der Ärztin? Oder hat die KI versagt?
Das versucht Rocco mithilfe seines besten Freundes, des Detektivs Tobi Baumann und unter Einbeziehung des Fachwissens von Gerichtsmediziner Dr. Justus Jarmer, herauszufinden.

Die Aktualität dieses Justizkrimis ist höher denn je, denn KI betrifft uns immer mehr und kann in so vielen Bereichen - besonders auch in der Medizin - äußerst hilfreich sein. Ich kann aber auch die Skepsis verstehen.
Deshalb war man von diesem fiktiven Gerichtsverfahren so extrem gefesselt; und auch die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel halten die Spannung konstant hoch.

Leider muss ich für die für mich nicht so wirklich nachvollziehbare Begründung bzw. Intention einen halben Stern abziehen.
Ansonsten war ich wieder mitten in der Welt der Gerichte, habe mit Spannung den Aufbau der Verteidigung und die Recherche der Fakten verfolgt sowie den Ablauf bei Gericht.
Dadurch, dass die Autoren viel Fachwissen auf ihren Gebieten haben, und zu den anderen Themenbereichen detailliert recherchiert haben, ist die Geschichte so authentisch und lebensecht.


Fazit:
Ein brisanter, da hochaktueller 4. Fall für Anwalt Rocco Eberhardt und den Pathologen Justus Jarmer zum Themenbereich KI (in der Medizin).

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Veröffentlicht am 28.05.2024

chaotisch, schräg, witzig: ein niedliches lila Monster

Ungeheuer lieb (Band 1)
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Ludwig ist 10 Jahre alt und steht auf Wissenschaft. Deshalb wird er auch immer vom fiesen Egon gemobbt. Als er mal wieder in einer Mülltonne landet, findet er dort ein seltsamen Lebewesen. Ein lila Hund? ...


Ludwig ist 10 Jahre alt und steht auf Wissenschaft. Deshalb wird er auch immer vom fiesen Egon gemobbt. Als er mal wieder in einer Mülltonne landet, findet er dort ein seltsamen Lebewesen. Ein lila Hund? Als Wissenschaftler beginnt er es zu erforschen, auch wenn er es eigentlich nicht so besonders mag, weil es anstrengend ist und sein Leben auf den Kopf stellt.
Nachdem Ludwig diese neue Gattung Tier entdeckt hat, und neue Funde ja immer nach dem Entdecker benannt werden, gibt er ihm den Namen "das Ludwig'sche Ungeheuer".

Ludwigs Schwester Carla ist hingegen vom ersten Blick an schockverliebt in Prinzessin Knuddelwuff, wie sie das Ungeheuer nennt.
Es ist schön zu verfolgen, wie Ludwig das Tierchen immer besser kennenlernt, er auch offener wird und es dadurch immer mehr in sein Herz schließt.

Es gibt auch eine kleine Krimi-Handlung in der Geschichte (die ein bisschen vorhersehbar ist), somit kommt auch gut Spannung auf. Denn woher kommt das Ludwig'sche Ungeheuer eigentlich? Als Ludwig sich auf die Suche nach dessen Herkunft macht, gerät er dabei in Gefahr.

Für Kinder bedeutende Themen werden hier verarbeitet: Familie, Freundschaft, Haustiere, Schule, Mut, aber auch Mobbing.
Durch den Cliffhanger am Ende erwartet man mit Spannung die Fortsetzung.

Die Geschichte ist in kurzen, leicht verständlichen Sätzen verfasst und es werden immer wieder einzelne Wörter hervorgehoben, indem sie in einer größeren Comic-Schriftart verfasst und bunt gedruckt sind.
Die Illustrationen, die auf jeder Seite zu finden sind, sind ebenfalls färbig und lassen einen noch mehr mit Ludwig und dem Ungeheuer (welches übrigens wirklich zauberhaft niedlich dargestellt ist) mitfiebern.
Am Ende des Buches gibt es noch eine Anleitung, um ein Schleim-Monster zu basteln.


Fazit:
Eine schräg-chaotische, turbulente und humorvolle Geschichte über den 10jährigen Ludwig, der ein seltsames lila Wesen findet und die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entwickelt.

Veröffentlicht am 06.05.2024

Angststörungsbewältigung auf Sylt

Sylt im Getriebe
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Marina ist Mitte 50, mit Rolf verheiratet, seit jeher Hausfrau, und beide Kinder sind schon länger aus dem Haus. Seit einiger Zeit hat sie mit Angststörungen zu kämpfen, sodass sie sich nicht mal mehr ...


Marina ist Mitte 50, mit Rolf verheiratet, seit jeher Hausfrau, und beide Kinder sind schon länger aus dem Haus. Seit einiger Zeit hat sie mit Angststörungen zu kämpfen, sodass sie sich nicht mal mehr richtig aus dem Haus zu gehen traut.
Bis sie einen Hilferuf ihrer Cousine Sabine erhält: Deren Tochter kommt mit dem Baby in Barcelona nicht zurecht und sie will sie unterstützen, und Sabine braucht nun jemanden, der in dieser Zeit ihren E-Bike-Verleih auf Sylt betreut.
Also macht sich Marina nach einigen Anlaufschwierigkeiten auf den Weg von Hamburg auf die wunderschöne Ferieninsel, um den E-Bike Verleih während Sabines Abwesenheit zu betreuen.

Der neueste Sylt-Glücksroman ist wieder wundervoll geschrieben und man kann sich soo gut in Marina hineinversetzen. Auch die Örtlichkeiten sind wieder anschaulich beschrieben, sodass man alles genau vor Augen hat. Eine Übersichtskarte der Insel wäre noch schön gewesen, sodass man Marinas Wege gut nachvollziehen hätte können.
Eigentlich ist sie ja typisch klischeehaft: seit jeher Hausfrau und Mutter, weil ihr Mann das so wollte (er verdient ja eh die Brötchen); die Kinder sind aus dem Haus, also hat sie kaum was zu tun; ihr Mann arbeitet aber immer länger und ist kaum noch daheim, sie kocht also für die Mülltonne; aber trotzdem will er nicht, dass sie in seinem Betrieb mitarbeitet, damit sie etwas zu tun hat. Ein Schelm, wer da Böses denkt...
Und dann hat sie auch noch zu den Wechseljahresbeschwerden massive Angststörungen, sodass sie sich teilweise nicht einmal aus dem Haus traut.

Zu ihrem Glück kommt dann der Hilferuf ihrer Cousine, denn einfach mal wegzukommen aus dem tristen Alltag und dem faden Eheleben ist natürlich genau das, was sie braucht!!
Auch wenn es nicht einfach ist, denn auf Sylt kennt sie niemanden, sie hat keine Ahnung von E-Bike Verleih und Geschäftsführung; doch sie macht instinktiv alles nach Gefühl. Und die nette Nachbarin macht sie mit anderen Frauen im gleichen Alter bekannt, sodass sie auch gleich (hilfreichen) Anschluss hat.
Und selbstverständlich ist es ein Liebesroman: ich erwähne somit also nur kurz Schäfer Inger ;)
Die 'Überraschung' am Ende war zu erwarten, natürlich gibt es ein Happy-End, und man hat sich beim Lesen wirklich wohl gefühlt, weil eben alles so schön ausgeht - leider eher unrealistisch zum echten Leben, aber Bücher sind dazu da, um sich wegzuträumen.


Fazit:
Wieder ein wundervoller Glücksroman mit einer sympathischen Protagonistin, der eine ernsthafte Problematik mit Wohlgefühl und Humor behandelt; mit einer schönen Prise Romantik und dem wunderschönen Setting Sylt, das Urlaubsgefühle aufkommen lässt.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

mörderisches Hormon-Chaos

Morden in der Menopause
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Liv, 48, Küchenplanerin, Ehefrau und Mutter von 3 Teenagern, hat seit einiger Zeit ein dünnes Fell. Früher war sie doch immer soo gechillt bei allem?! Und schlafen kann sie auch überhaupt nicht mehr.
Bis ...


Liv, 48, Küchenplanerin, Ehefrau und Mutter von 3 Teenagern, hat seit einiger Zeit ein dünnes Fell. Früher war sie doch immer soo gechillt bei allem?! Und schlafen kann sie auch überhaupt nicht mehr.
Bis sie vor lauter Wut auf den pöbelnden Drogendealer ihres Sohnes diesem mit dem Hammer eins überzieht - und der danach nicht mehr aufsteht. Doch was tun mit der Leiche??
Im Laufe der Zeit merkt Liv, dass ihr ungewöhnliches Verhalten und ihr dünnes Nervenkostüm, die Vergesslichkeit (und auch das Ausbleiben der Periode ;) den Wechseljahren zuzuschreiben ist. Doch bevor sie das alles im Griff hat, gibt's noch 3 weitere Tote.
Und die Hormone sind eindeutig der Grund für das ganze Schlamassel, Liv selbst kann gar nichts dafür.

Der Schreibstil ist lebendig und mitreißend, und Livs Gedanken bzw. Überlegungen sind soo komisch. Auch wie sie versucht, die Leiche(n) loszuwerden.
An jedem Kapitelanfang ist eine kurze Info zur Menopause, gespickt mit Livs Meinung dazu - total witzig. Allerdings ist auch viel Wahres darin, denn die Natur hat es nunmal so eingerichtet, dass die Hormone der Frauen den Nestbautrieb, den Mutterinstinkt und dieses "sich um alles kümmern" fördern. Fallen diese Hormone weg, ist es nicht mehr so einfach für die Frau selbst und auch alle anderen Familienmitglieder.
Nicht nur, aber eben besonders Frauen in etwa diesem Alter, die ebenfalls Teenager-Kinder haben, können alles sooo gut nachvollziehen, was es noch lustiger für mich gemacht hat.
Natürlich sind einige Dinge sehr überzogen (und unrealistisch), trotzdem oder vielleicht genau deswegen macht das Lesen dieser Lektüre einfach nur großen Spaß.


Fazit:
Ein urkomischer, aber sehr überspitzter Wechseljahre-Krimi mit einer sympathischen Protagonistin, der man gerne dabei zusieht, wie sie sich aus den verrücktesten Situationen zu befreien versucht.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Leo Löwe nimmt spielerisch die Angst vor Arztbesuchen

Mein liebstes Kuscheltier & ich. Paul geht zur Kinderärztin
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Paul ist 4 und soll zur Ärztin gehen. Dabei ist er doch gar nicht krank?! Als seine Mama ihm erklärt, dass er nur untersucht wird, ob alles in Ordnung ist, und geimpft wird, wird ihm mulmig. Was geschieht ...


Paul ist 4 und soll zur Ärztin gehen. Dabei ist er doch gar nicht krank?! Als seine Mama ihm erklärt, dass er nur untersucht wird, ob alles in Ordnung ist, und geimpft wird, wird ihm mulmig. Was geschieht dabei? Und er soll eine Spritze bekommen? Davor hat er ein bisschen Bammel.

Spielerisch geht die Geschichte auf einen wichtigen Aspekt der Kindheit ein: den Arztbesuch. Es wird kindgerecht dargestellt, was dabei alles geschieht und aufgezeigt, dass man keine Furcht haben muss! Und dass gerade die Spritzen, vor denen ja viele Kinder Angst haben, wichtig sind, weil sie lebensrettend sind. Und so ein kleiner Pieks ist ja auch zum Glück schnell vorbei.
Dass das Kuscheltier, hier Leo Löwe, ein wichtiger Bezug für Paul ist und ihm Kraft und Mut gibt, ist schön dargestellt. Viele Kinder brauchen und haben solch ein Kuscheltier (oder eine Schmusedecke etc), das den Kindern hilft, schwierige Situationen zu meistern.

Was mir nicht ganz so gut gefallen hat war die unrealistische Darstellung von Pauls Gesundheit. Paul kann sich an seine Kinderärztin überhaupt nicht erinnern, weil er zum letzten Mal als Baby dort war, weil er seitdem nicht mehr krank war.
Ich kenne allerdings kein einziges Kleinkind, das nicht mindestens einmal pro Jahr krank und beim Arzt ist.

Die ganzseitigen, färbigen Illustrationen von Marie Zippel sind ein Traum! So detailgetreue, realistische Darstellungen (die sich durch alle Bilder ziehen) und auf jeder Zeichnung gibt es jede Menge zu entdecken!

Ich werde mir auch die anderen Bände der Reihe "Mein liebstes Kuscheltier & ich" anschauen!
Denn das dazugehörige Kuscheltier (hier ist es Leo Löwe) der Firma Steiff ist wundervoll und qualitativ hochwertig, wie ich es von der Marke schon seit meiner Kindheit kenne.


Fazit:
Ein wunderschön illustriertes Kinderbuch, zu einem für Kinder wichtigen Thema, das die Angst nimmt und Mut macht. Dazu gibt es das passende Kuscheltier von Steiff.

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