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Veröffentlicht am 20.02.2022

grandioser Auftakt der Schönbrunn-Saga

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Wien, 1914-1918: Im Sommer 1914 erfüllt sich der größte Traum von Emma Moser: sie darf als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn zu arbeiten beginnen, wo ihr Vater als Tierarzt tätig ist.
Doch mit Kriegsbeginn ...

Wien, 1914-1918: Im Sommer 1914 erfüllt sich der größte Traum von Emma Moser: sie darf als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn zu arbeiten beginnen, wo ihr Vater als Tierarzt tätig ist.
Doch mit Kriegsbeginn werden ihr Vater und der Ehemann ihrer Schwester Greta eingezogen und auch das männliche Pflegepersonal im Zoo fehlt, wodurch sich Emma und die anderen Frauen noch mehr Verantwortung übernehmen.
Tierarzt Julius Winter, der körperlich und seelisch verletzt aus dem Krieg zurückkommt, unterstützt Emma bei der Pflege bei der Orang-Utan-Dame Fanny und hilft ihr, diese vor den Machenschaften des stellvertretenden Zoodirektors Hubert von Kochauf zu beschützen.
Als die hungernde Bevölkerung die Schließung des Tiergartens fordert und der Eisbär sogar heimtückisch erschossen wird, wird es für Emma und die Zoobelegschaft immer schwieriger, die Tiere durchzubringen. Werden sie es schaffen, den Tiergarten und dessen Bewohner zu retten?


Meine Meinung:
Der Auftakt dieser Reihe ist mit einer Mischung aus Spannung, historischen Fakten und viel Emotionen gekonnt gelungen. Der Schreibstil ist flüssig, interessant, spannend und mitreißend, daher fliegt man nur so durch die Seiten und nimmt an Emmas Leben teil, freut sich mit ihr, trauert mit ihr und natürlich kommen auch Liebesgefühle nicht zu kurz.
Die Figuren sind detailliert ausgearbeitet und polarisieren.
Was mir besonders gefallen hat ist natürlich, dass die Geschichte im historischen Wien spielt und v.a. die Beschreibung des Zoos, den ich gut kenne, wie er dazumals war. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass der Kaiserpavillon, von dem sternförmig Weg durch den Zoo führen und der jetzt ein Café ist, früher Tiere beherbergt hatte.
Ganz besonders ist mir natürlich die Orang-Utan Dame Fanny ans Herz gewachsen, denn Menschenaffen sind solch intelligente Lebewesen; und früher war man einfach so borniert und hat das nicht bemerkt bzw. wollte es auch nicht wahrhaben. Und hier hat man richtig mitgefühlt und mitgefiebert, als Emma einen artgerechteren Lebensraum für Fanny erkämpfen will und vor allem mitgelitten, als das Tier vergiftet wurde.
Auch die Leiden der Wiener Bevölkerung aufgrund des Kriegs, die große Hungersnot aufgrund der Lebensmittelknappheit und die Kälte, die man erleiden musste, weil es kein Brennmaterial gab und man auch keines aus den kaiserlichen Wäldern holen durfte, hat einen sehr ergriffen.
Das Ende der Geschichte macht Hoffnung - darauf, dass Emma eine glückliche Zukunft und ein große Liebe haben kann, dass der Krieg bald vorbei ist und dass Frauen in Wien endlich studieren dürfen.


Fazit:
Ein gelungener Auftakt und eine großartige Mischung aus Emotion, Liebe, Spannung und Historie, verwoben in einer Geschichte rund um die vielfältigen Geschöpfe der Erde, die es zu schützen gilt - besonders, wenn sie in Gefangenschaft leben.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde...

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die ehemalige Programmleiterin des Winterscheid-Verlags, Heike Wersch, wird von ihrer Freundin, der Literaturagentin Maria Hauschild vermisst. Die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Sander finden ...

Die ehemalige Programmleiterin des Winterscheid-Verlags, Heike Wersch, wird von ihrer Freundin, der Literaturagentin Maria Hauschild vermisst. Die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Sander finden im Haus nur den dehydrierten dementen Vater. Und auch aufgrund von Blutspuren, die versucht wurden zu entfernen, schließen sie ein freiwilliges Verschwinden aus.
Wurde sie von ihrem ehemaligen Autor Severin Veltin, den sie nach ihrer Kündigung des Plagiats bezichtigte, umgebracht?
Nachdem ihre Leiche gefunden wird, stirbt ein weiterer Mitarbeiter des Verlags und nach und nach deckt sich die Vergangenheit und das Geheimnis von ehemaligen Freunden auf, die der Grund für den Tod der beiden war. Muss noch jemand sterben, der das Geheimnis kennt?


Meine Meinung:
"In ewiger Freundschaft" ist der 10. Fall von Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Für mich war es der erste, was aber überhaupt kein Problem war, denn es wird alles aus der privaten Vergangenheit der beiden Ermittler genauestens im Laufe der Geschichte erzählt. Auch verschiedene alte Fälle werden kurz erwähnt, das spricht aber eher nur Kenner der Reihe an, denn ich konnte damit natürlich nichts anfangen ;)
Die vielen handelnden Personen haben mich anfangs etwas überfordert, aber es gibt zu Beginn ein ausführliches Personenverzeichnis und die vielen Personen sind notwendig - und mit der Zeit kann man alle gut zuordnen aufgrund von sehr unterschiedlichen Namen und detailliert ausgearbeiteten Charakteren.
Auch die Geschichte der Freunde in der Vergangenheit ist spannend zu lesen, denn es decken sich nach und nach immer kleine Details und Lügen auf, die sich bis in die Gegenwart auswirken; unbedeutende Dinge entwickeln sich zu ausschlaggebenden Punkten und ein schreckliches Geheimnis ist der Auslöser für die Taten.

Besonders spannend fand ich als Leseratte natürlich, dass die Geschichte am Buchmarkt spielt, dass man detaillierte Einblicke ins Verlagswesen bekommt und mit welchen Schwierigkeiten die Buchbranche zu kämpfen hat.
Auch die eingeschobenen kurzen Tagebucheinträge bauen Spannung auf und man ist immer am Miträtseln, wer der Täter ist und vor allem: was ist das Motiv?


Fazit:
Der 10. Fall für Bodenstein und Sander war für mich der erste und hat mich, nachdem ich mich mit den vielen Personen zurechtgefunden habe, total begeistert. Eine fesselnde Schreibweise, die spannende Geschichte der Freunde in der Vergangenheit und der daraus resultierende komplexe Fall in der Gegenwart haben mich überzeugt!

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Veröffentlicht am 22.01.2022

das Weihnachtsabenteuer der Familie Flickenteppich

Familie Flickenteppich 4. Wir freuen uns auf Weihnachten
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In der Hausnummer 11 sind die Vorbereitungen für Weihnachten in vollem Gange. Es wird gebacken, dekoriert und gesungen.
Ein heimlicher Weihnachtswichtel bringt Überraschungen für die Kinder, und Ben freut ...

In der Hausnummer 11 sind die Vorbereitungen für Weihnachten in vollem Gange. Es wird gebacken, dekoriert und gesungen.
Ein heimlicher Weihnachtswichtel bringt Überraschungen für die Kinder, und Ben freut sich schon auf eine coole Spielekonsole, weil sein neuer Freund Lasse auch eine hat. Doch reicht das Geld dafür?


Meine Meinung:
Das vierte Abenteuer der Flickenteppichs ist wieder total liebevoll, warmherzig und lebendig geschrieben.
Aufgrund der 24 Kapitel kann es auch gut als Adventskalenderbuch gelesen werden.
Durch die vielen kleinen Rückblenden erfährt man alles wichtige aus der Vergangenheit der bunt zusammengewürfelten Hausbewohner und somit macht es auch nichts aus, wenn man die drei vorigen Bände nicht kennt.

Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Emma erzählt, somit kann man sich noch besser in das Mädchen hineinversetzten und alle Ereignisse noch intensiver mitfühlen.
Und es passiert wieder so viel: Oma Becker braucht Hilfe, Stella und Doris erwarten ein Baby, Emma und Aylin freuen sich auf die Adventskalender, es gibt geheime Kleinigkeiten für die Kinder, der Meerschweinchenstall muss winterfest gemacht werden, alle Großeltern haben sich für Weihnachten angesagt. Und dann ist da noch die Sache mit dem verschwundenen Klassengeld. Und Ben, der sich total verändert hat und nur mehr auf diese Spielekonsole giert.
Alle sind wieder so liebevoll umeinander bemüht, hilfsbereit und aufrichtig ehrlich (außer Ben). Vor allem war es so schön, wie alle Stella und Doris mit dem Babybettchen helfen... in der Nummer 11 halten wirklich alle soo toll zusammen! Auch als Oma Beckers Adventkranz gebrannt hat, puh das hätte böse ausgehen können. Man sieht: zusammen schaffen wir alles!

Viele bunte, wunderschöne Illustrationen untermalen das Gelesene. Wir lieben diese Zeichnungen und können gar nicht genug davon bekommen!


Fazit:
Wieder ein warmherziges und lebendiges Abenteuer bei den Flickenteppichs, diesmal in der wunderschönen Weihnachtszeit, in dem die Werte Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Unterstützung großgeschrieben werden.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

gelungener und fesselnder zweiter Teil der Amissa-Trilogie

Amissa. Die Vermissten
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Der zweite Teil der Amissa-Trilogie geht gleich total spannend los, als man das Leben von David Stoll verfolgt, der beim Pizzaausliefern verschwindet.
Danach ist man bei Jan Kantzius, der mit seiner Frau ...

Der zweite Teil der Amissa-Trilogie geht gleich total spannend los, als man das Leben von David Stoll verfolgt, der beim Pizzaausliefern verschwindet.
Danach ist man bei Jan Kantzius, der mit seiner Frau Ricarda für die Organisation Amissa arbeitet, die verschwundene Menschen sucht, über die es jedoch Gerüchte über dubiose Machenschaften gibt.
Da er mit Infos über Amissa gelockt wurde, trifft er sich mit einer jungen Frau an der Ostsee, doch diese wird hinterrücks erschossen, nachdem sie ihm das Stichwort "Missing Order" genannt hat. Jan kann gerade noch fliehen, doch endlich wieder daheim, findet er seinen Hund ermordet vor und seine Frau ist verschwunden.
Auf der Suche nach Ricarda erfährt er einiges über "Missing Order", was man gar nicht glauben kann: Menschen auf Bestellung gegen genug Geld. Jeder, den du willst, wird diskret geliefert.
Ein Wettlauf gegen die Zeit und auf Leben und Tod beginnt, und endet in einem fulminanten Showdown.

Anfangs war es für mich gedanklich ein bisschen schwierig, zwischen diesen beiden Handlungssträngen zu switchen, denn der Teil von David passiert im Oktober, und der Faden von Jan spielt erst im Jänner danach.
So erfährt man Stück für Stück, was passiert ist, und im nächsten Atemzug, wie Jan diese Dinge aufdeckt, was anfangs für mich schwierig schwierig zu koordinieren war.
Doch die Geschichte um "Missing Order" ist unfassbar, man ist geschockt, und vom hohen Spannungsbogen von Anfang bis Ende gefesselt.
Die beiden Handlungsstränge nähern sich immer mehr an, und es gibt eine überraschende Wendung sowie einen fulminanten Showdown.
Und jetzt bin ich schon sooo auf den Abschlussband der Trilogie gespannt und kann es kaum noch erwarten.


Fazit:
Zweiter Teil der Amissa-Trilogie, die unfassbar fesselnd, schockierend und mitreißend ist. Ich freue mich schon sehr auf den Abschlussband!

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Veröffentlicht am 20.12.2021

das Schicksal zweier Schwestern im Hungerwinter 1946/47 in Hamburg unter britischer Besatzung

Der schwarze Winter
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Hamburg, Winter 1946/47. Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf müssen von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie als billige Arbeitskräfte untergebracht waren.
Auf ihrer Flucht treffen sie auf ...

Hamburg, Winter 1946/47. Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf müssen von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie als billige Arbeitskräfte untergebracht waren.
Auf ihrer Flucht treffen sie auf Egon Tönnes, der sie trotz Zuzugstopp, den die Briten verhängt haben, nach Hamburg einschleust.
Dort bauen sie sich unter widrigsten Umständen ein neues Leben auf. Doch das ist schwieriger als erwartet, denn sie haben gegen viele Hindernisse zu kämpfen, eine Unterkunft zu finden, Eiseskälte, Lebensmittelknappheit trotz Lebensmittelmarken und der daraus resultierende ständige Hunger.
Als sich Silke mithilfe des Schwarzhändlers Hans Meister sowie des Engländers Alan Wright die Möglichkeit bietet, eine Bar für die Engländer zu betreiben, trifft sie auf rücksichtslose Gegner, die Intrigen spinnen und Verleumdungen anzetteln, um die Frauen aus dem Geschäft zu treiben. Können sie unter diesen widrigen Umständen überleben?


Meine Meinung:
Die Geschichte ist von Anfang an mitreißend und fesselnd geschrieben; gleich im Vorwort liest man eine Szene, die sich später zuträgt, in der Rosemarie ein Mädchen aus dem Heim aus den Händen von Zuhältern befreien will. Somit ist man gleich im Bann der Erzählung.
De fiktive Lebensgeschichte zweier Schwestern, die in historische Tatsachen gebettet ist, ist lebendig und lässt einen mitfiebern und mitfühlen. Die Emotionen kochen immer hoch.
Die damaligen Zustände sind so authentisch und mitreißend beschrieben, sodass man sich mittendrin im Hamburg fühlt.
Die Hungersnot, Lebensmittelknappheit und die Eiseskälte lassen die Bewohner Hamburgs um ihr Leben kämpfen.
Lebensmittel gibt es fast nur noch über den Schwarzmarkt zu beziehen und sind sehr teuer. Und dann gibt es Händler, die die Not der Menschen ausnutzen und vor allem auch keine Frauen im Geschäft haben wollen.
Somit wird ein Stück Nachkriegsgeschichte ausdrucksstark erzählt, man fühlt die Hoffnungslosigkeit der Menschen, spürt aber auch immer wieder einen Funken Hoffnung. Nur die Beklemmung durch die Kälte hätte für mich ein bisschen mehr rüberkommen können, die Kälte wurde zwar öfter erwähnt, dieses Gefühl kam aber nicht so bei mir an.
Als Leser ist man so froh, dass Silke und Rosemarie gute Freunde und Unterstützer in Form von Hans und Alan gefunden haben, auch wenn es für die auch nicht immer leicht ist. Wer der Bösewicht ist, war für mich rasch klar, dennoch war es spannend zu lesen und den Weg und Kampf von Silke und Rosemarie zu verfolgen.
Das ganze Mitzittern lohnt sich, denn am Ende gibt es ein schönes Happy-End :D


Fazit:
Eine mitreißende, fiktive Geschichte im Rahmen von geschichtlichen Fakten. Eine Mischung aus Krimi und Romanze. Einfühlsam und emotional geschrieben, authentische Figuren, sehr bewegend und ergreifend.

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