Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Wie von Emily Henry gewöhnt, ist es ein sehr lockeres und authentisches Unterfangen. Es braut sich langsam etwas zusammen, und das auf so unterhaltsame Weise. Es wird definitiv dem Titel des Buches gerecht. Die Protagonisten Daphne und Miles haben tolle Charaktere, die sich durch Einzigartigkeit und Tiefe auszeichnen. Es macht totalen Spaß ihren Schlagabtausch mitzuverfolgen und die wachsenden Gefühle wahrzunehmen. Sie sind nicht nur die lustig, fröhlichen Charaktere, die irgendwie in diese Sache hineingestolpert sind, sondern haben auch die Möglichkeit eine sehr verletzliche und tiefsinnige Seite von sich zu zeigen. Ihr Zusammenspiel habe ich sehr genossen. Auch wenn es zum Ende hin und auch in der Mitte des Buches etwas langatmig wurde, habe ich die Geschichte geliebt.

Ich habe sehnsüchtig auf diese Fortsetzung gewartet und konnte sie nach Startschwierigkeiten nur so verschlingen. Mir fiel der Einstieg in die Geschichte leider etwas schwer. Es setzt zwar direkt am Ende des ersten Bandes an, aber irgendwie konnte ich nicht sofort wieder reinfinden. Aber das hat sich zum Glück nach ein paar Kapitel wieder gelegt. Ich liebe die Verbindung von Gabriel und Reva. Sie grenzen sich so sehr von den anderen Charakteren der Hexengesellschaft ab und sind dabei einfach authentisch liebenswürdig.
Der Handlungsverlauf hat Höhen und Tiefen. Es gibt ein paar wenige Stellen, die etwas langatmig sind und andererseits gibt es aber umso mehr rasante, spannende Abschnitte. Es gibt einiges in der Hexenwelt zu entdecken und aufzuklären. Der Autorin ist das Worldbuilding gut gelungen. Ich hätte so so gerne noch weitere Geschichten von den Hexen aus New London gelesen; nicht zuletzt, um Gabriel und Reva wiederzusehen!

Ich bin überrascht, wie sehr mir das Buch letztlich gefallen hat!! Ich kann die Protagonistin Ever so gut nachempfinden. Allein schon ihre Geschichte hat mich so mitgenommen und berührt, was ich überhaupt nicht erwartet hatte. Und dann erst die Liebesgeschichte von ihr und Joe...Herzschmerz fast schon garantiert. Der Schreibstil der Autorin hat mir in diesem Buch sehr gut gefallen. Es gibt ein paar richtig poetische Zeilen, die ich umwerfend finde.
Doch leider ist der Handlungsverlauf nicht so gelungen. Es gibt ein paar Längen und das ewige hin und her zum Schluss hat mich nur noch aufgeregt. Ansonsten habe ich die Liebesgeschichte total gerne verfolgt. Eine Sache ist mir aber besonders negativ aufgestoßen.
!!!ACHTUNG SPOILER!!! Ich finde es verdammt schrecklich, wie nach dem Tod von Dom über ihn geredet wird. Vor seinem Tod war er der Ritter auf dem weißen Ross und danach nur noch uneingeschränkt der böse Schuft. Auch wenn Ever und Joe noch manchmal gut über ihn geredet haben, hat die Autorin ihn nur noch schlecht dastehen lassen. Seine ganzen üblen Taten kamen plötzlich heraus und jede Sympathie wurde verwirkt.

Hm, irgendwie fand ich, dass es zum Ende hin immer schlechter wurde..natürlich nicht alles. Grundsätzlich mochte ich  das Buch sehr gerne. Der Sarkasmus und Humor macht es sehr lebendig und locker. Es fehlt etwas umfassenderes Worldbuilding, aber das soll auch nicht im Fokus stehen. Lowe und Misery sind höchst interessante Charaktere. Sie sind sehr dynamisch und sympathisch. Ihre  Liebesgeschichte hat etwas Einzigartiges, aber der gewisse Funken fehlt.

Tolle Neuinszenierung einer zeitlosen Liebesgeschichte! Die Illustrationen und der Zeichenstil sind traumhaft schön. Der Illustratorin ist es gut gelungen, die Emotionen einzufangen und die Figuren zum Leben zu erwecken. Der Schreibstil ist auch sehr angenehm und aufs Wesentliche beschränkt. Teilweise fand ich die Szenenwechsel etwas harsch und abrupt. Dennoch ist es, nicht nur für Fans von Jane Austen, eine Bereicherung in der eigenen Bibliothek!