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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2025

Egaaal

Egal, sagt Aal
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Egal, sagt Aal von Julia Regett ist ein wunderbares Kinderbuch, das mit viel Humor und Tiefgang eine wichtige Botschaft vermittelt. Der kleine Aal beeindruckt durch seine unbekümmerte Art – nichts ...

Egal, sagt Aal von Julia Regett ist ein wunderbares Kinderbuch, das mit viel Humor und Tiefgang eine wichtige Botschaft vermittelt. Der kleine Aal beeindruckt durch seine unbekümmerte Art – nichts kann ihn aus der Ruhe bringen. Er schwimmt, wie er möchte, und lässt sich von den Sticheleien der anderen Tiere nicht beirren. Doch als er erkennt, dass sein Verhalten den Flusskrebs Fred verletzt, beginnt er, seine Einstellung zu hinterfragen. Die Geschichte zeigt auf spielerische Weise, dass es wichtig ist, seinen eigenen Weg zu gehen, dabei aber auch die Gefühle anderer nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Illustrationen sind ein echtes Highlight. Sie sind lebendig, detailreich und verleihen der Geschichte eine besondere Atmosphäre. Kinder werden viel Freude daran haben, die vielen kleinen versteckten Elemente zu entdecken. Besonders gut gefällt mir die Balance zwischen Witz und einer wertvollen Botschaft, die kindgerecht vermittelt wird. Der Sprachstil ist lebendig und leicht verständlich, wodurch das Buch sowohl zum Vorlesen als auch für junge Selbstleser geeignet ist.

Ein weiterer Pluspunkt ist die nachhaltige Produktion des Buches, was in der Verlagswelt leider noch nicht selbstverständlich ist. Es fühlt sich nicht nur inhaltlich wertvoll an, sondern überzeugt auch durch seine hochwertige Verarbeitung.

Fazit: Egal, sagt Aal ist eine liebevolle und kluge Geschichte, die Kinder spielerisch für die Themen Selbstbewusstsein und Empathie sensibilisiert. Eine klare Leseempfehlung – nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die gemeinsam mit ihren Kleinen eine humorvolle und tiefsinnige Geschichte entdecken möchten.


Veröffentlicht am 18.03.2025

Ein Buch voller Sanftheit

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
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Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, blieb ein besonderes Gefühl zurück – eine sanfte Begleitung, ein ruhiges Leben, alles fühlt sich harmonisch an.

Mit der Entwicklung der Technologie und ...

Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, blieb ein besonderes Gefühl zurück – eine sanfte Begleitung, ein ruhiges Leben, alles fühlt sich harmonisch an.

Mit der Entwicklung der Technologie und der Verbreitung des Internets scheint der Briefverkehr allmählich aus unserem Leben zu verschwinden. Wir haben uns daran gewöhnt, über WhatsApp zu chatten oder E-Mails zu schreiben, doch die kalten Worte auf dem Bildschirm können die Gefühle des Schreibers in jenem Moment nicht wirklich vermitteln. Ich kann mit Tränen in den Augen eine Reihe von „hahaha“ tippen oder lachend schreiben „wie nervig“, und doch bleibt dies dem Empfänger auf der anderen Seite des Bildschirms verborgen. Briefe hingegen sind anders. Sie dienen als Träger von Emotionen – wenn man glücklich ist, wirken die Worte lebendig, wenn man niedergeschlagen ist, werden sie starr und schwer. Aber was, wenn der Brief gar nicht von der Person selbst geschrieben wurde?

Die Hauptfigur der Geschichte ist eine Ghostwriterin. Sie betreibt ein Schreibwarengeschäft, doch durch ihre Tätigkeit als Briefschreiberin erlebt sie immer wieder das Leben anderer Menschen. Sie sagt, dass sie sich beim Schreiben eines Briefes vollständig in die jeweilige Situation hineinversetzen muss – nur so könne sie Briefe verfassen, die den Empfänger wirklich berühren. Jeder Brief ist eine neue Erfahrung, jede Geschichte einzigartig. Sie widmet sich mit Hingabe der Aufgabe, Briefe zu schreiben, die zufriedenstellen – selbst wenn es nur im Namen einer anderen Person geschieht.

Manchmal fragt sie sich, ob das nicht eine Art Täuschung ist. Doch schließlich wird sie überzeugt: Wir helfen den Menschen nur, ihre Gefühle auszudrücken – Gefühle, die sie aus bestimmten Gründen selbst nicht auf Papier bringen können. Sie lehnt es ab, für verantwortungslose Auftraggeber zu schreiben, doch wenn es darum geht, einen Brief aus dem Himmel zu verfassen, nimmt sie sich viel Zeit, um ihn mit Sorgfalt und Hingabe zu gestalten. Für sie ist das nicht nur ein Beruf, sondern eine Reise durch die Geschichten anderer, die sie wachsen und reifen lässt – und letztendlich ihr eigenes Leben bereichert.

Vielleicht liegt es an der wunderbaren Übersetzung, vielleicht an der Authentizität der Originalgeschichte – aber während des Lesens verspürte ich eine sanfte, beruhigende Atmosphäre. Es fühlte sich an wie ein stiller Herbstnachmittag, an dem man mit einer heißen Tasse Kaffee in den Händen in der warmen Sonne sitzt – ein Moment des Friedens, der Stille und der Zufriedenheit mit der Welt.

Die Protagonistin wirkt ruhig und gelassen. Ihr Leben ist stilvoll, durchdacht und von einem feinen Sinn für Ästhetik geprägt. Sie hat die Welt gesehen, ihre rebellischen Phasen durchlebt, und schließlich ein einfaches, aber erfülltes Leben gewählt – eines, in dem sie die Geschichten anderer miterlebt und dabei ihre eigene Entwicklung findet.

„Weißer Tee, sanfte Freude, keine besonderen Vorkommnisse. Ich warte auf den Wind und auf dich.“
Genau dieses Gefühl vermittelt mir die Hauptfigur. Ich liebe dieses Leben sehr.

Veröffentlicht am 11.03.2025

Für Kinder, die schrägen, albernen Humor lieben

Super-Dad und die explodierende Kacke
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Super-Dad und die explodierende Kacke ist genau so verrückt, wie der Titel vermuten lässt – und das ist auch gut so! In diesem finnischen Comic-Krimi jagt eine absurde Szene die nächste, während ...

Super-Dad und die explodierende Kacke ist genau so verrückt, wie der Titel vermuten lässt – und das ist auch gut so! In diesem finnischen Comic-Krimi jagt eine absurde Szene die nächste, während sich Super-Dad, seines Zeichens "bester Ermittler der Welt", mal wieder völlig überschätzt. Zum Glück hat er seine kluge Tochter Oona, die das Chaos – inklusive explodierender Toiletten, fieser Diebe und miesepetriger Omas – wieder in den Griff bekommt.

Der Humor bewegt sich vor allem auf der Fäkal-Ebene: Kacke, Pups & Co. geben den Ton an. Wer sich daran stört, sollte lieber die Finger davon lassen. Doch für Kinder, die schrägen, albernen Humor lieben, ist dieses Buch ein absolutes Fest. Die bunten Illustrationen und kurzen Kapitel machen es leicht verdaulich (im wahrsten Sinne des Wortes), und auch die kleinen Seitenhiebe auf Gesellschaft und Schule bringen eine unerwartete Tiefe in die Geschichte.

Fazit: Ein herrlich abgedrehtes Buch, das junge Leser*innen zum Lachen bringt. Wer skandinavischen Humor und chaotische Krimi-Abenteuer mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Für Erwachsene mit empfindlichem Humor vielleicht eine Herausforderung, aber genau das macht den Charme aus!


Veröffentlicht am 11.03.2025

Nicht wie erwartet

Greta & Valdin
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Rebecca K. Reillys "Greta & Valdin" ist eine Hommage an das Chaos und die Absurdität des modernen Lebens. Die Geschwister Greta und Valdin navigieren durch das urbane Auckland, stolpern von einer ...

Rebecca K. Reillys "Greta & Valdin" ist eine Hommage an das Chaos und die Absurdität des modernen Lebens. Die Geschwister Greta und Valdin navigieren durch das urbane Auckland, stolpern von einer Liebesenttäuschung zur nächsten und versuchen, sich selbst und ihre Identität in einem multikulturellen Familienkonstrukt zu begreifen. Reilly erschafft dabei eine Welt, die gleichermaßen schräg und berührend ist.

Besonders beeindruckt hat mich der scharfsinnige Humor, der sich durch die gesamte Erzählung zieht. Die Dialoge sind pointiert, oft unerwartet und bringen eine Frische in die Geschichte, die viele Romane dieses Genres vermissen lassen. Auch die kulturelle Vielfalt der Figuren wird lebendig und nuanciert dargestellt, ohne sich in Klischees zu verlieren.

Dennoch fällt es manchmal schwer, sich in der Vielzahl der Charaktere und Handlungsstränge zurechtzufinden. Einige Szenen wirken länger als notwendig, was den Lesefluss etwas bremst. Wer jedoch Geschichten liebt, die vor allem mit Vibes und authentischen Figuren überzeugen, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Fazit: "Greta & Valdin" ist ein cleverer, witziger und facettenreicher Roman, der die Themen Liebe, Familie und Selbstfindung mit Leichtigkeit und Tiefgang verbindet. Für Fans von unkonventionellen Charakteren und intelligentem Humor eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 04.03.2025

Eine Reise zum Glück – und zu sich selbst

Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein
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Nicole Jäger nimmt uns in „Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein“ mit auf eine Reise, die weit über die Straßen Europas hinausgeht. Es ist die Geschichte einer Frau, die sich nach einer ...



Nicole Jäger nimmt uns in „Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein“ mit auf eine Reise, die weit über die Straßen Europas hinausgeht. Es ist die Geschichte einer Frau, die sich nach einer Lebenskrise spontan ins Auto setzt und losfährt – ohne Plan, aber mit dem vagen Ziel, wieder zu sich selbst zu finden.

Was das Buch für mich so besonders macht, ist seine Ehrlichkeit. Jäger erzählt ungefiltert von Selbstzweifeln, Ängsten und gesellschaftlichen Zwängen, die sie als übergewichtige Frau erlebt. Sie spricht über Momente des Zweifels und der Unsicherheit, aber auch über kleine, unerwartete Begegnungen, die ihr neue Perspektiven eröffnen. Und genau das macht ihre Geschichte so nahbar – sie zeigt, dass persönliches Glück nicht in Perfektion liegt, sondern im Mut, sich selbst anzunehmen.

Ihr Schreibstil ist eine Mischung aus schonungslosem Humor und tiefgründiger Reflexion. Manchmal fliegen die Worte nur so dahin, dann wieder hält man inne und denkt über das eigene Leben nach. Besonders berührend fand ich die Abschnitte, in denen sie über ihre Kindheit und den Umgang mit Scham und gesellschaftlichen Erwartungen spricht.

Nicht jeder wird sich mit Jägers derbem Ton anfreunden können, und es gibt einige Passagen, die sich etwas ziehen. Aber das ist auch Teil der Reise – das Glück kommt nicht immer auf gerader Strecke, sondern mit Umwegen.

Fazit: „Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein“ ist mehr als ein Reisebericht. Es ist ein ehrliches, kluges und mutiges Buch darüber, wie wichtig es ist, sich selbst zu erlauben, glücklich zu sein – mit allen Höhen und Tiefen. Wer sich auf diese Reise einlässt, wird nicht nur Nicole Jäger besser kennenlernen, sondern vielleicht auch ein Stück mehr von sich selbst.