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Veröffentlicht am 14.09.2024

spannender, wendungsreicher Fall

Tief im Schatten
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Eine männliche Leiche wird im verschneiten Wald um Åre gefunden. Gefesselt und der Schädel eingeschlagen, lassen keine anderen Schlüsse als Mord zu. Unter der Leitung von Daniel Lindskog beginnen die Ermittlungen. ...

Eine männliche Leiche wird im verschneiten Wald um Åre gefunden. Gefesselt und der Schädel eingeschlagen, lassen keine anderen Schlüsse als Mord zu. Unter der Leitung von Daniel Lindskog beginnen die Ermittlungen. Hanna Ahlander und Daniel, seit ihrem letzten gemeinsam geklärten Fall ein eingespieltes Team, müssen wieder ihren Spürsinn unter Beweis stellen. Den Toten kennen die Einheimischen alle, er war ein Weltklasse-Skifahrer und betreibt nach seinem Unfall, das sein sportliches Aus bedeutete, gemeinsam mit Linus Sundin eine Heizungsfirma. Der Firma geht es nicht besonders gut, was überwiegend an Linus seiner Einstellung zu Geld, Alkohol und Arbeitsmoral geschuldet ist. Wen wunderts, wenn er sofort in den Focus der Ermittler gerät.
Gleichzeitig lernt der Leser aber auch Rebecka Ekva in einer Rückblende ins Jahr 2012 kennen. Sie ist gerade 18 und dank ihrer Eltern in der Glaubensgemeinschaft Licht des Lebens erzogen und aufgewachsen. Diese sehr konservative christliche Gemeinde, kam mir eher wie eine Sekte vor in der das Pastor strenge Dominanz zeigt und Frauen der herkömmlichen Rolle von Kindern und Herd zu entsprechen haben. Ich muss sagen, dass mir diese Rückblenden, die der jetzigen Zeit immer näherkamen und somit Rebeckas Entwicklungsweg miterleben lassen, sehr gefallen haben. Auch wenn meine Emotionen dabei recht hochgeschossen sind.
Auch in diesem Teil sind von Viveca Sten die beiden Hauptfiguren, Hanna und Daniel, sehr liebevoll herausgearbeitet. Daniel, der seinen Job liebt und dem der Balanceakt zwischen Familie und Job nicht wirklich gelingt. Ein wenig hat er mir leidgetan wegen des so geringen Verständnisses von Seiten seiner Frau.
Ich habe mich mit diesem Teil wieder wunderbar kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Der Traum und Preis von Freiheit

Die Schwarzgeherin
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Ein abgeschiedenes Bergdorf, eine Dorfgemeinschaft in den Tiroler Alpen in der alles unter sich geregelt wird zum Ende des 19. Jahrhunderts ist die Grundlage für diesen sehr bewegenden Roman. Ein Roman ...

Ein abgeschiedenes Bergdorf, eine Dorfgemeinschaft in den Tiroler Alpen in der alles unter sich geregelt wird zum Ende des 19. Jahrhunderts ist die Grundlage für diesen sehr bewegenden Roman. Ein Roman über eine Frau, die entgegen den Konventionen von Selbstbestimmtheit und Freiheit träumt. Nein, eigentlich träumt sie nicht nur davon, sie setzt es auch um. Sie will nicht wie ihre so früh verstorbene Mutter, die für ihre Liebe all ihre Träume begaben hat, leben.
Es ist beeindruckend, wie anschaulich die Autorin diese einsam und karg lebenden Bergbewohner beschreibt. Bescheiden leben, obwohl manche durchaus das Geld dazu hätten sich ein angenehmeres Leben zu finanzieren.
Etwas Schwierigkeiten hatte ich, mich mit der stilistischen Wahl der Autorin anzufreunden. Meist wird in der dritten Person geschrieben, was den Eindruck vermittelt als Zuschauer dabei zu sein. Aber vielleicht war genau das das Ziel der Autorin.
Die Hauptfigur, Theres, und ihre Entscheidungen konnte ich recht schnell verstehen. Sie will eines, selbstbestimmt leben. Dafür nimmt sie auch die Abgeschiedenheit, Einsamkeit und das ausgegrenzt sein in Kauf. Ein Opfer, dass sie leider nicht nur sich, sondern gleichzeitig auch ihrer unehelich geboren Tochter Maria aufbürdet. Ihr Handeln ist nachvollziehbar, aber ihr Schicksal trotzdem traurig. Auf jeden Fall habe ich mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

eine Familie im Um- und Aufbruch

Traum vom besseren Leben
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Es ist die Geschichte der Familie Ruggli und der Kampf um den Erhalt des „Hirschen“. So heißt die kleine Wirtschaft in Horn am Bodensee, in der man auch Zimmer mieten kann. Nach dem ersten Weltkrieg gekauft, ...

Es ist die Geschichte der Familie Ruggli und der Kampf um den Erhalt des „Hirschen“. So heißt die kleine Wirtschaft in Horn am Bodensee, in der man auch Zimmer mieten kann. Nach dem ersten Weltkrieg gekauft, zwischendurch abgebrannt, wieder aufgebaut und nun nach dem 2. Weltkrieg soll das Geschäft wieder erblühen. Doch dann stirbt, viel zu früh, Anna, die Wirtin. Ihr Mann August holt seine große, verwitwete Tochter Maria wieder ins Elternhaus zurück.
Der Leser kann erleben, wie Maria, die bereits als Kind früh im Geschäft, in der Landwirtschaft und bei der Hausarbeit mit anpacken musste, sich dieser Aufgabe versucht zu stellen. Versucht deshalb, weil Maria recht schnell merkt wie die vielen Aufgaben sie fordern, manchmal auch überfordern. Wie hat ihre Mutter all das geschafft? Da nutzen Maria ihre schwärmerischen Gefühle die sie gegenüber Horst, dem Maler, empfindet wenig diesen Aufgaben gerecht zu werden. So trifft sie eine Entscheidung gegen das Herz und mit dem Verstand.
Es hat Spaß gemacht, die Sorgen und Nöte beim Lesen mit Maria zu teilen und mitzuerleben, wie sie ihr Leben in die Hand nimmt. Gefallen hat mir als Figur auch ihr Vater. Dieser Endfünfziger, der immer neue Ideen für die Geschäftserweiterung und Umsatzsteigerung entwickelt, der sich den Intrigen seines Erzfeindes, Fried Bertschinger, entgegenstellt und auch für einen schelmischen Scherz immer zu haben ist.
Für mich waren das unterhaltsame, kurzweilige Lesestunden. Darum gibt’s von mir auch 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

gelungener Blick hinter die Kulissen der Gemeinschaft

Der Honigmann
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Schnell wird der Leser vertraut gemacht mit der ländlichen Idylle in Fischbach, einem kleinen Ort im Umland von Berlin. Da sind Fine und Tim, Robert und Katja und Louisa und Robert. Ihr regelmäßiges Ritual ...

Schnell wird der Leser vertraut gemacht mit der ländlichen Idylle in Fischbach, einem kleinen Ort im Umland von Berlin. Da sind Fine und Tim, Robert und Katja und Louisa und Robert. Ihr regelmäßiges Ritual des gemeinsamen Grillens und dem ewig gleichen Mitbringsel, derselben angepriesenen Flasche Wein. Doch die Dorfidylle bricht auf einmal zusammen als alarmierende Gerüchte über den Honigmann bekannt werden. Den Mann, der im Ort in seinem kleinen Laden unnütze Dekoartikel verkauft, vor allem aber mit rumänischem Honig und Teesorten verkauft. Er hat für Jung und Alt immer ein offenes Ohr und bei ihm kehrt egal ob jung oder alt jeder gerne ein.
Ich finde, dem Autor ist es sehr gut gelungen zu beschreiben, wie die ländliche, friedliche Stimmung im Ort umschlägt, vom friedlichen Miteinander zu Hass und Gewalt. Dabei spielt Fine ungewollt eine Hauptrolle. Sie ist es, die eine WhatsApp-Gruppe ins Leben ruft in der sie ihre Informationen über die Vergangenheit des Honigmannes mit anderen besorgten Müttern teilen möchte. Eine Initiative, die sie recht bald nicht mehr unter Kontrolle bekommt, die das Dorf spaltet und Fines Leben völlig auf den Kopf stellt. Ich fand das alles sehr glaubhaft dargestellt. Ja, so etwas könnte sich wirklich zugetragen haben. Ein wirklich sehr unterhaltsamer Lesestoff. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

bin enttäuscht

Das Dickicht
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Die beiden Ermittler, Juha Korhonen und sein Kollege Lucas, fand ich gewöhnungsbedürftig. Juha, der Ältere, mit dem punkigen Stiefvater und der holprigen Beziehung zu seiner Freundin Maria, scheint ein ...

Die beiden Ermittler, Juha Korhonen und sein Kollege Lucas, fand ich gewöhnungsbedürftig. Juha, der Ältere, mit dem punkigen Stiefvater und der holprigen Beziehung zu seiner Freundin Maria, scheint ein gutes Herz zu haben, zeigt es seinem jungen Kollegen, den er immer nur Lux nennt, viel zu selten. Der wiederum scheint auch so einige Probleme zu haben. Provoziert auf abendlichen Streifzügen Schlägereien mit Jugendlichen und das als Polizist. Sympathien habe ich für keinen der beiden gehabt und bis beide diesen Vermisstenfall gelöst haben, braucht der Leser sehr viel Geduld. Die vielen Nebenbaustellen der beiden Ermittler, die die beiden Autoren akribisch im Krimi erläutern, waren mir zu umfangreich. Die eigentliche Handlung und die Auflösung des alten Boysen-Falls kommen dadurch nach meinem Empfinden zu kurz. Jegliche Spannung wurde erstickt. Da hatte ich mir mehr erhofft. Somit gebe ich auch nur 2 Lese-Sterne.

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