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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2024

spannend entwickelte Geschichte

Das Baumhaus
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Wer träumt nicht davon, ein Ferienhaus in Schweden mitten im Wald und direkt am See, Stille und Natur pur. Nora und Henrik wollen auf jeden Fall das alte Ferienhaus von Henriks verstorbenen Opa für sich ...

Wer träumt nicht davon, ein Ferienhaus in Schweden mitten im Wald und direkt am See, Stille und Natur pur. Nora und Henrik wollen auf jeden Fall das alte Ferienhaus von Henriks verstorbenen Opa für sich nutzen. Vielleicht sogar von dort aus zu arbeiten. Ihr fünfjähriger Sohn ist jedenfalls begeistert, was nicht zuletzt auch an der fantasievollen Art seines Vaters liegt. Henrik hat in meinen Augen seine kindliche Fantasie und Sichtweise nie wirklich abgelegt, umso besser kann er sich in seinen fünfjährigen Sohn versetzen und ihn spannend unterhalten. Genau wie sein Opa es damals mit ihm gemacht hat. Ganz das Gegenteil ist Nora, seine Frau. Die ist ein absoluter Vernunftmensch, kann nur schwer in Fantasiewelten eintauchen und sieht überall Gefahren.
Mit den Kapiteln wechseln die Personen, aber auch die Zeitzonen. Anfangs hatte ich da meine Schwierigkeiten mir der zeitlichen Einordnung. Erst allmählig habe ich ein Gespür dafür bekommen, wie die Personen zusammenhängen und welche Entwicklungen der Gegenwart vorangegangen sind. Bei allem entwickelte sich bei mir kribbelnde Spannung. Denn in diesem Buch wirken Grausamkeiten der Vergangenheit auf das Hier und Heute. Diese Grausamkeiten sind so abartig, dass sie mich in grübelnder Hilflosigkeit einfach sprachlos machten. Dieses Buch hat 5 Lese-Sterne absolut verdient, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

manchmal muss man auch über seinen Schatten springen

Das Licht in den Birken
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Thea Lorenz hat vor 25 Jahren nach großer Enttäuschung Deutschland den Rücken gekehrt. In Portugal hat sie eine zweite Heimat gefunden. Doch nun kehrt sie wieder nach Deutschland zurück, hat sich eine ...

Thea Lorenz hat vor 25 Jahren nach großer Enttäuschung Deutschland den Rücken gekehrt. In Portugal hat sie eine zweite Heimat gefunden. Doch nun kehrt sie wieder nach Deutschland zurück, hat sich eine Wohnung auf einem Hof in der Lüneburger Heide gemietet, bei der sie auch ihre beiden handaufgezogenen Ziegen mit unterbringen kann. Nur leider hat ihr keiner im Vorfeld gesagt, dass der Besitzer ein eher menschenscheuer, knurriger Endfünfziger ist, der menschliche Nähe meidet. Tier sind ihm lieber. So kümmert Benno sich auf dem Hof um alte, nicht mehr leistungsstarke Tiere, eine Art Gnadenhof. Von Esel, Kuh, über Alpaka und Pferd ist alles dabei. Thea, die es gewohnt ist tatkräftig ihren Mann zu stehen, gerät mit dem abweisenden, immer im gleichen Trott lebenden Benno recht schnell aneinander.
Die Autorin hat hier die drei Hauptfiguren, die alle ihr eigenes Päckchen zu tragen haben, sehr liebevoll mit ihren Eigenarten und Macken beschrieben. Irgendwie kam es mir recht bald vor, als würde ich die drei kennen und natürlich auch mögen, so tief war ich recht schnell in die Geschichte eingetaucht.
Wenn das Zusammenleben der drei anfangs noch etwas holprig ist, so werden sie mit der Zeit zu einem eingeschworenen Team. Denn alle wollen mithelfen Bennos Lebenswerk, seinen Tierlebenshof, erhalten. Das ist gar nicht so einfach, da sich wegen Bennos Ignoranz in Geldfragen über die Jahre ein riesiger Schuldenberg angesammelt hat. Ob sie es schaffen, sollte jeder selbst herausfinden. Es lohnt sich. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Was für eine starke Frau

Unsere kurze Ewigkeit
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Gleich zu Anfang des Buchs erlebt der Leser die Beerdigung von Margarethe Krupp, an der geschätzte 150000 Trauergäste teilgenommen haben. Natürlich fragt man sich, warum kommen so viele Leute, um ihr die ...

Gleich zu Anfang des Buchs erlebt der Leser die Beerdigung von Margarethe Krupp, an der geschätzte 150000 Trauergäste teilgenommen haben. Natürlich fragt man sich, warum kommen so viele Leute, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Der Inhalt des Buchs, der uns Margarethes Leben sehr eindrucksvoll schildert, liefert die Antwort. Der Weg dahin hat mir sehr unterhaltsame Lesestunden gebracht.
Margarethe von Ende, gehört dem verarmten Adel an und so verdient sie ihren Lebensunterhalt als Gouvernante. Doch ihre Mutter, zu der sie ein Leben lang ein sehr zwiespältiges Verhältnis hatte, sieht es als nicht standesgemäß, dass sie die Kinder reicher Bürgerlicher in England betreuen will. Seit Jahren verbindet Margarete und Fritz Krupp, deren Mütter befreundet sind, eine Seelenverwandtschaft. Margarethe ist darum glücklich, als Fritz ihr seine Liebe gesteht. Gilt sie doch mit ihren 24 Jahren bereits als alte Jungfer. Doch leider braucht Fritz Jahre, um sich gegenüber seinem dominanten Vater durchzusetzen. Immer wieder, so meint er, wäre nicht der richtige Zeitpunkt, überhaupt empfand ich ihn als sehr weichliche, Streitgesprächen aus dem Weg gehende Persönlichkeit. So kam es ihn immer gut zu Pass, sich in schwierigen Situationen auf seine angegriffene Gesundheit zu berufen. Mich hat dieser Mann aufgeregt, so entschlusslos und konfliktscheu, so von eigenen Interessen gesteuert. Sicher hat sein Vater, der die Charakterstärke von Margarethe erkannt hat, darum schlussendlich auf seine Zustimmung zur Hochzeit gegeben. Hat er in ihr doch die Frau gesehen, die die Schwächen seines Sohnes ausgleichen kann.
Für mich stellte sich Margarethe als starke Frau dar, die bei allem Reichtum auch nicht die Menschen und deren zum Teil großes Elend übersehen hat, denen ihr eigener Reichtum zu verdanken ist und für die sie bereitwillig Spenden und Stiftungen initiiert hat. Auch wenn ihre Ehe nie von sexueller Lust geprägt ist, hat sie ihren Mann geliebt.
Von mir gibt’s 4,5 Lese-Sterne für den Roman über diese starke, mir bisher völlig unbekannte Frau, die so viel bewegt hat.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

bin total begeistert

Die Sehenden und die Toten
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Polizeistation Dannenberg, hierhin hat sich Carla, ehemals erfolgreiche Mordermittlerin in Hamburg, geflüchtet. Doch nun kommt der Tod auch ins eher beschauliche Wendland. Die Leiche des erst 18jährigen ...

Polizeistation Dannenberg, hierhin hat sich Carla, ehemals erfolgreiche Mordermittlerin in Hamburg, geflüchtet. Doch nun kommt der Tod auch ins eher beschauliche Wendland. Die Leiche des erst 18jährigen Justus Libermann, brennt sich in Carlas Gedächtnis ein. Der Anblick seiner Augen ist einfach zu grausam. Aber Carla kämpft nicht nur gegen diese Bilder, es sind noch andere Erlebnisse, die sie und ihre Tochter nachts manchmal aus dem Schlaf holen und ihr Verhalten beeinflussen. Während man am Anfang noch im Unklaren gelassen wird, worin das Trauma von Carla und deren Tochter genau besteht, lernt man die beiden Stück für Stück näher kennen und auch mögen. Die Autorin schaffte es mit ihrem Schreibstil recht schnell Emotionen bei mir zu wecken, gute wie böse. So brachte der Chef der neu gebildeten Soko, Kai Wächter, nicht nur Carla, sondern auch mich auf die Palme.
Der Fall stellt sich ohnehin als sehr schwierig heraus, da das Opfer sich schwer klassifizieren lässt. Einige Befragte sehen in Justus den erfolgreichen Sohn, den begnadeten Pianisten. Andere bezeichnen ihn als Eigenbrötler, der Grenzerfahrungen sucht und manipulativ gegenüber seinen Mitmenschen agiert. Wie soll unter diesen Bedingungen hier ein mögliches Tatmotiv abgeleitet und ein Täter ermittelt werden. Ja, es ist ein spannend geschriebener Krimi, den ich regelrecht verschlungen habe. Umso mehr hoffe ich auf weitere Fälle um Carla Seidel und ihr Team. 5 absolut verdiente Lesesterne gibt’s von mir, eine Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

liebevolle Charaktere und wunderbare Naturbeschreibungen

Die Blumentöchter (Die Blumentöchter 1)
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Zum Glück wird dem Buch der Stammbaum von Rose Carter vorangestellt. Denn die vielen Personen, alles Rose Kinder und Enkelkinder, empfand ich beim Lesen am Anfang als Herausforderung. Doch es wird übersichtlicher. ...

Zum Glück wird dem Buch der Stammbaum von Rose Carter vorangestellt. Denn die vielen Personen, alles Rose Kinder und Enkelkinder, empfand ich beim Lesen am Anfang als Herausforderung. Doch es wird übersichtlicher. Im ersten Band der Blumentöchter geht es um Dalia, Roses Enkelin. Die ist von Oma Rose und ihrem Mann Albert aufgezogen worden, da ihre Mutter Camellia bei ihrer Geburt gestorben ist. Vom Vater weiß Dalia nur, dass er aus Mexiko stammt. Mehr nicht. Doch dann wird nach Rose Beerdigung in deren Nachlass ein Brief ihres Vaters gefunden aus dem hervorgeht, dass ihm mitgeteilt wurde, dass auch Dalia bei der Geburt gestorben ist. Warum hat ihre Großmutter ihn angelogen?
Als Dalia den Brief liest, steht für sie fest, dass sie ihren Vater suchen will, in Mexiko und nur mit dem Wissen um seinen Vornamen. In meinen Augen war das von Dalia sehr, sehr blauäugig. Jedoch gelingt es der Autorin dem Leser trotz der Ausweglosigkeit ihrer Suche, diese anschaulich, nachvollziehbar und glaubhaft zu entwickeln. Dalia lernt in Mexiko die große Leidenschaft ihrer Mutter, die Kultur der Maja kennen und kann diese auch schnell nachvollziehen, erliegt ihr ebenfalls. Ich fand die Beschreibungen zu den Maja-Tempeln sehr gut geschildert. Es hat mich an meinen Urlaub in Tulum erinnert. Sehr gut gelungen ist es der Autorin die Gastfreundlichkeit der mexikanischen Bevölkerung, die egal wie arm sich ihr Leben gestaltet, die Familie über alles stellen und Gastfreundschaft einen hohen Stellenwert besitzt, zu beschreiben. Mit Dalia lernt der Leser eine mutige, junge Frau kennen, die beharrlich, mit Unterstützung neu gefundener Freunde, der Route ihrer Mutter vor 29 Jahren folgt. Dabei lernt Dalia nicht nur viel über die Kultur des Landes, sie findet dabei auch ihre Wurzeln. Was ist nicht verstanden habe ist, warum sie ihrer Großmutter nicht gram war. Schließlich hatte die ihr den Vater 28 Jahre verschwiegen und auch den Vater gelogen.
Insgesamt ist es ein sehr unterhaltsamer Familienroman, in dem man liebevolle Menschen, eine wunderbare Familie kennenlernt und auch Einblicke in fremde Kulturen erhält. Ich freue mich bereits jetzt auf die folgenden Teile. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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