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Veröffentlicht am 18.08.2023

Magische Reise in eine verborgene Buchwelt

Buchland
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Über Buchland habe ich schon viel auf anderen Blogs und von anderen Lesern gehört. Doch erst das tolle Cover hat mich vollends überzeugt, dass ich mir den Roman unbedingt näher anschauen muss. Und ich ...

Über Buchland habe ich schon viel auf anderen Blogs und von anderen Lesern gehört. Doch erst das tolle Cover hat mich vollends überzeugt, dass ich mir den Roman unbedingt näher anschauen muss. Und ich habe es nicht bereut.
Die Charaktere haben alle etwas Eigenwilliges, Kurioses an sich, das vermutlich nicht jeden begeistern wird, das sie aber in meinen Augen besonders macht. Da haben wir Herrn Plana, dessen Anschauungen ein wenig antiquiert erscheinen, besonders im Hinblick auf die neuen Medien und deren Veröffentlichungsmöglichkeiten für angehende Schriftsteller. Er ist ein Mann, der schon mal kleine fiese Tricks einsetzt, um das Richtige zu erreichen, und dennoch, trotz seiner Undurchschaubarkeit, zu einer Identifikationsfigur wird. Vor allem seine kurzen Gespräche mit seinen Büchern haben mir am besten gefallen.
Beatrice, so launisch und kontrollierend sie auch sein kann, ist dennoch eine Frau, die bereit ist, für diejenigen zu kämpfen, die ihr etwas bedeuten. Sie entwickelt sich von der schüchternen Angestellten mit wenig Selbstbewusstsein zu einer starken Persönlichkeit.
Einzig und allein der Tod hätte meiner Meinung nach mehr Raum einnehmen können, gerade weil das, was man über ihn erfährt, unglaublich viele interessante Ansätze bietet.


Mit seinem ganz eigenen Schreibstil entführt einen Markus Walther in sein mysteriöses Buchland: Sehr anschaulich und bildhaft entfaltet sich die gesamte Szenerie, sodass man sich schnell sowohl das Antiquariat als auch die geheime Welt darunter wunderbar vorstellen kann. Kleine und große Seitenhiebe auf die Literatur, berühmte Schriftsteller und das Verlagswesen lockern das Gesamtgeschehen auf und beweisen einen Humor, der zu kritisieren weiß, ohne zu aufdringlich zu werden.
Bei all dem vermischt der Autor gekonnt mehrere Genres miteinander, baut Elemente klassischer Fantasy ebenso ein wie diejenigen aus Steampunk oder antiken Mythen. Manches davon mag anfangs gewöhnungsbedürftig sein, gerade in Verbindung mit anderen, scheinbar gegensätzlichen Aspekten. Allerdings denke ich, eben das macht zum großen Teil die Spannung und Faszination des Buchlands aus. Über dieses hätte ich wirklich gerne weitaus mehr erfahren als das, was in der Handlung präsentiert wurde. Leider lässt das Ende nicht unbedingt auf eine Fortsetzung hoffen.


Fazit

Buchland ist ein wahrer Geheimtipp für alle, die Geschichten über Bücher lieben. Viele einfallsreiche Ideen aus verschiedenen Genres, kuriose, aber doch liebenswerte Figuren, eine fantasievolle Kulisse und ein sehr bildhafter, mit so einigen literarischen Anspielungen gespickter Schreibstil sorgen für ein tolles Lesevergnügen.
Allerdings kommen nicht alle vielversprechenden Charaktere so zu Wort, wie man es sich wünschen würde. Über Herrn Planas mysteriöse Welt erfährt man meiner Meinung nach ebenfalls nicht genug, was eine Fortsetzung womöglich ändern könnte.
Für alle, die schon immer der Meinung waren, dass Bücher ihr eigenes Leben besitzen, die gerne in fantastische Dimensionen abtauchen, die sich direkt neben unserer befinden, und sich vielleicht auch von leiser Kritik am Literasturgeschehen zum Nachdenken anregen lassen wollen, die sollten sich diesen Roman unbedingt näher anschauen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2023

Etwas andere Jane-Austen-Adaption

Ausgerechnet Mr. Darcy
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Eines vorneweg: Ich stehe dazu, ich liebe Jane Austen! Das war einer der Hauptgründe, weshalb ich mich für diesen Titel interessiert habe. Und gerade die Stimmung von Stolz und Vorurteil hat die Autorin ...

Eines vorneweg: Ich stehe dazu, ich liebe Jane Austen! Das war einer der Hauptgründe, weshalb ich mich für diesen Titel interessiert habe. Und gerade die Stimmung von Stolz und Vorurteil hat die Autorin perfekt eingefangen.
Zum größten Teil lag das natürlich an den Figuren. Elizabeth Scott und Donovan Darcy könnten die modernen Versionen ihrer literarischen Vorbilder sein: Gefangen in ihren jeweiligen Vorstellungen von der Liebe, ihren Gefahren und vor allem den gesellschaftlichen Hindernissen zwischen ihnen beiden müssen sie erst mühsam einen Weg zueinander finden, obwohl sie sich von Anfang an zueinander hingezogen fühlen. Diese elektrisierende Spannung ist auf fast jeder Seite regelrecht greifbar und macht die zwei als Menschen viel lebendiger und realer. Zudem hat sich Teri Wilson viel Mühe gegeben, ihrer Heldin eine glaubhafte und wirklichkeitsnahe Hintergrundgeschichte zu verpassen und ihr somit die nötige Echtheit zu verleihen. Auch Donovan ist, dank der vielen Einblicke in sein Seelenleben, nachvollziehbar gestaltet und wirkt wie der perfekte Gegenpart zu Elizabeth.
Die übrigen Charaktere sind mal mehr, mal weniger sympathisch, je nach ihrer zugedachten Rolle. Am liebenswertesten fand ich die Barrows, Jenna und Henry. Dennoch fehlte ihnen allen wesentlich mehr Tiefe. So erscheinen die meisten von ihnen lediglich wie etwas einfallsreichere Statisten, was in einigen Fällen sehr schade ist.


Der Schreibstil passt toll zu der Geschichte: Locker-leicht, nicht zu anspruchsvoll, aber mit viel Gefühl unterstützt er wunderbar die sich langsam aufbauende Liebe zwischen den beiden Streithähnen. Mit viel Wortwitz und immer neuen Wendungen bleibt die Handlung in Gang und weiß zu unterhalten und mitzureißen. Dazwischen lassen sich viele kleine Andeutungen auf die Vorlage und diverse Verfilmungen finden, die beweisen, dass die Schriftstellerin ein großer Fan von Jane Austen und deren Werken ist.
Allerdings sollte man keine allzu großen Vergleiche zum Original ziehen. Ausgerechnet Mr. Darcy konzentriert sich hauptsächlich auf die „unstandesgemäße“ Liebe und wesentlich weniger auf die Verstrickungen außen herum, die kaum bis gar nicht berücksichtigt wurden. Gesellschaftskritik ist durchaus vorhanden, geht jedoch in den häufigen Wortgefechten und inneren Monologen der Protagonisten meistens unter.
Die Szenerie rund um Hundevorführungen und die Züchtung besonders ansprechender Rassen ist mal was Neues und Innovatives, keine Frage. Aber diese Welt, in der Tiere auf solche Weise auf Perfektion getrimmt werden, ist einfach nicht sonderlich mein Fall.



Fazit

Der neue Top-Titel von MIRA Taschenbuch ist ein erfrischender und kurzweiliger Liebesroman, der auf Jane Austens Klassiker Stolz und Vorurteil basiert. Mit einem wunderbar schwierigen und lebendigen Hauptpairing, dessen Kampf mit- und gegeneinander man gerne beiwohnt, einem dazu passenden lockeren Schreibstil, der die Emotionen perfekt rüberbringt, und vielen netten Anspielungen auf die Vorlage weiß das Buch zu begeistern.
Leider fehlt sowohl der Geschichte als auch den Nebenfiguren häufig die nötige Tiefe, die dem Roman das gewisse zusätzliche Extra verliehen hätte. Und die Kulisse ist zwar mal was ganz anderes, konnte mich allerdings nicht für sich einnehmen.
Wer gerne Mr. Darcy und Elizabeth in einer modernen, nicht zu gesellschaftskritischen Version erleben will, kompliziertere Liebesgeschichten mag und vielleicht auch etwas für Hundeausstellungen übrig hat, der sollte sich Ausgerechnet Mr. Darcy einmal näher ansehen.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Interessante Reise in die Dunkelheit

Die Nacht
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Ja, ich habe mich erneut an ein Sachbuch getraut, eben weil mich das Problem interessiert hat und ich mich vorher mit der Lichtverschmutzung nie wirklich beschäftigt habe. Dass der Autor dabei so viele ...

Ja, ich habe mich erneut an ein Sachbuch getraut, eben weil mich das Problem interessiert hat und ich mich vorher mit der Lichtverschmutzung nie wirklich beschäftigt habe. Dass der Autor dabei so viele verschiedene Aspekte aufgreift, hat mich positiv überrascht.
Natürlich stehen dabei die Astronomie und die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf diese Wissenschaft im Vordergrund. Bogard spricht dabei so einige Vor- und vor allem Nachteile an, die einigen wahrscheinlich bisher gar nicht bewusst waren. Interessant ist besonders die Tatsache, dass die meisten von uns nicht mehr realisieren, wie hell unsere Nacht im Vergleich zum neunzehnten und den Anfängen des zwanzigsten Jahrhunderts geworden ist und wie wenige Sterne wir inzwischen in den Städten am Himmel erkennen können. Auch die Diskussion darüber, ob die Sicherheit durch Straßenlaternen und Security Lights wirklich gewährleistet oder nicht sogar verringert wird, gibt einem sofort zu denken.
Dies ist allerdings nur ein Bruchteil dessen, was auf den dreihundertachtundsechzig Seiten angesprochen wird. Umweltverschmutzung, gesundheitliche, architektonische und religiöse Gesichtspunkte werden ebenfalls ausführlich erläutert.


Gehalten ist das Werk in einem leicht verständlichen, aber nicht zu einfachen Schreibstil, der immer wieder von Originalzitaten aus der Fach- und Unterhaltungsliteratur früherer Epochen durchbrochen wird. Alles in allem präsentiert sich Die Nacht eher wie ein Erlebnisbericht, da der Verfasser hauptsächlich aus seiner Perspektive schreibt und dem Ganzen auf diese Weise eine eigene persönliche Note verleiht. Dass man so die Orte, die Bogard besucht, beinahe bildlich vor sich sieht, trägt meiner Meinung nach mehr zur Atmosphäre bei als die Schwarzweißaufnahmen, die ab und zu auf den einzelnen Seiten zu finden sind.
Leider passiert es häufig, dass der Autor sich einmal zu oft wiederholt. Nur zur Bestärkung eines Sachverhalts oder um seine Ansichten zu verdeutlichen geschieht dies etwas zu oft. Hinzu kommt, dass von einem Abschnitt auf den nächsten manchmal abrupt das Thema oder der Schauplatz gewechselt wird. In solchen Fällen wird man dann für einen Moment lang völlig aus dem Lesefluss gerissen, was bei den interessanten Schilderungen meist unnötig störend ist.


Fazit

Bei diesem Buch hatte ich so einiges erwartet, nur nicht die Vielfalt der angesprochenen Themen, die sich mit der Dunkelheit verbinden lassen. Der Autor beschäftigt sich mit Astronomie, Religion, Umwelt- und Lichtverschmutzung, gesundheitlichen und literarischen Aspekten sowie technischen und architektonischen Möglichkeiten, Licht richtig einzusetzen. Wissenschaftliche und philosophische Abschnitte wechseln sich gekonnt mit Schilderungen persönlicher Erlebnisse ab, sodass man die Nacht mit ganz anderen Augen sieht.
Nur manchmal verliert sich Paul Bogard in Wiederholungen und springt dann unerwartet zum nächsten Thema weiter, dass man kurzzeitig aus dem Lesefluss gerissen wird.
Doch wer die Schönheit und Faszination der Nacht in all ihren Formen kennenlernen will, der sollte dieses Buch zur Hand nehmen oder sich hinaus in die Finsternis wagen.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Berührende Liebesgeschichte

Weil ich Layken liebe
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Weil ich Layken liebe wurde mir von so vielen anderen Lesern immer wieder wärmstens empfohlen, sodass ich es mir schließlich ganz spontan gekauft habe. Und ich muss sagen, es hat sich echt gelohnt!
Ich ...

Weil ich Layken liebe wurde mir von so vielen anderen Lesern immer wieder wärmstens empfohlen, sodass ich es mir schließlich ganz spontan gekauft habe. Und ich muss sagen, es hat sich echt gelohnt!
Ich muss gestehen, anfangs hatte ich ein paar Probleme mit Layken, da sie mir viel zu distanziert und unnahbar erschien. Das heißt nicht, dass ihr Verhalten nicht nachvollziehen konnte, schließlich trauert sie immer noch um ihren Vater und nicht einmal der Umzug kann daran etwas ändern. Doch erst mit der Zeit wurde sie mir langsam sympathisch, weil sie dem Leser mehr und mehr Einblicke in ihre Gefühlswelt eröffnet, manchmal sogar so tief, dass man richtig schlucken muss. Jeder von uns hat sicher schon einmal den ersten heftigen Liebeskummer miterlebt und Colleen Hoover gelingt es, ihn so intensiv und nachvollziehbar darstellen, dass man ihn selbst regelrecht spüren kann. Ganz besonders gut daran hat mir die Tatsache gefallen, wie die beiden sich eher langsam aneinander angenähert haben. Manchmal verhält sich die Hauptheldin dabei etwas zu stur und kindisch für meinen Geschmack, aber Wills erwachsener und vernünftiger Charakter reißt das schnell wieder raus. Sein innerer Zwiespalt wird, obwohl man nichts direkt aus seiner Sicht erfährt, glaubhaft rübergebracht.
Auch die Nebenfiguren wissen zu überzeugen, da sie liebevoll und lebendig dargestellt werden. Ganz besonders Kel und Eddie haben es mir sofort angetan.



Der Schreibstil hat mich von Anfang an mitgerissen, trotz oder vielleicht sogar wegen dem Umstand, dass der Roman in typischer lockerer Jugendsprache gehalten ist. Es passt einfach wunderbar zum Geschehen und vor allem zu Layken und ihrem Gefühlschaos, das man aus ihrer Perspektive hautnah miterlebt. Die Szenen hatten alle etwas Greifbares, Reales an sich und waren in meinen Augen nie gekünstelt oder konstruiert. Sie alle tragen so viele unterschiedliche Emotionen in sich, dass man davon regelrecht gefangen genommen wird. Man muss sich jedoch darauf einlassen, ansonsten könnte so manches kitschig oder einfach zu jugendlich wirkt. Ich selbst hatte damit kaum Probleme.
Am meisten habe ich allerdings die Poetry Slams genossen, die Abwechslung und dazu noch gute Texte bieten. Die Autorin hat sich da wirklich etwas einfallen lassen und die Gedichte sind ihr perfekt gelungen. Allein dafür lohnt es sich, einen Blick auf den Roman zu werfen.



Fazit

Weil ich Layken liebe ist ein gefühlvoller und berührender Jugendroman. Dank einer emotionsgeladenen Handlung, lebendigen und nachvollziehbaren Charakteren, in denen sichtlich viel Mühe steckt, und eines mitreißenden und lockeren Schreibstils weiß das Buch zum allergrößten Teil zu überzeugen.
Nur die Hauptfigur erschien hin und wieder etwas kindisch für ihre achtzehn Jahre, ein Manko, das mich nur am Rande gestört hat.
Wer Poetry Slams und deren Texte liebt, sich für gefühlvolle und nicht so einfach gestrickte Liebesgeschichten interessiert und liebevolle und realistische Protagonisten mag, für den ist Colleen Hoovers Debüt sehr gut geeignet.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Unterhaltsame Rosamunde Pilcher Parodie

Ein Häusle in Cornwall
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Ich habe ja schon länger eine Schwäche für Geschichten, die in England spielen. Als ich dann bei einer Verlagsvorschau Ein Häusle in Cornwall entdeckte, wollte ich es unbedingt irgendwann einmal lesen. ...

Ich habe ja schon länger eine Schwäche für Geschichten, die in England spielen. Als ich dann bei einer Verlagsvorschau Ein Häusle in Cornwall entdeckte, wollte ich es unbedingt irgendwann einmal lesen. Und dabei habe ich mich wirklich richtig gut amüsiert.
Zum größten Teil lag das mit an den Figuren, die einem in der Handlung begegnen. Sowohl Emma als auch Nicholas erscheinen auf den ersten Blick wie wandelnde Klischees ihrer Landsleute. Doch man sollte sich von diesem Anschein nicht abschrecken lassen, denn die Protagonisten bieten soviel mehr als das. Auf liebenswerte Art und Weise haben beide damit zu kämpfen, dass sie eigentlich glücklich sein wollen, aber nicht aus ihrer Haut können. Sie schleichen umeinander herum, die eine ist gefangen in ihrem Pflichtbewusstsein und ihrer Angst davor für schwach gehalten zu werden, sobald sie Gefühle zeigt. Und der andere ist so eingenommen von seiner distanzierten Höflichkeit, dass er es kaum wagt, den ersten Schritt zu machen. Ich muss zugeben, dass es oft Momente gegeben hat, in denen ich den zweien gerne in den Hinter getreten hätte. Doch gerade das ist mir lieber, als wenn die Liebenden sich sofort sagen, was sie empfinden, obwohl sie rein vernünftig gesehen gar nicht zusammenpassen. Zumal die übrigen Charaktere das Bild gekonnt abrunden und für genügend Abwechslung und Vielfalt sorgen, dass man sie trotz ihrer negativen Seiten einfach gern haben muss.



Der Schreibstil passt hervorragend zum Inhalt des Romans: Sehr flüssig zu lesen, nicht zu einfach gehalten und trotzdem sehr emotional und humorvoll aufgeladen präsentiert er sich dem Leser und weiß mitzureißen und gleichzeitig toll zu unterhalten. Die Autorin schafft es, mit viel trockenem Witz und allerlei komischen Anspielungen auf zahlreiche Rosamunde Pilcher Verfilmungen die richtige lockere Stimmung zu verbreiten, sodass man sich man sich immer wieder köstlich amüsiert. Für mich war das ganz klar ein Zeichen dafür, dass man die vielen Stereotypen nicht so ernst nehmen sollte. Zumal die Beschreibungen der britischen Küstengegend und der Eigenarten ihrer Bewohner ebenfalls mit einem Augenzwinkern versehen und trotz dieser Überspitztheit sehr gut getroffen sind, das man sich Land und Leute toll bildlich vorstellen kann.
Dennoch hatte ich zumindest zu Anfang Probleme, mich an diesen Aufprall zwei so unterschiedlicher Welten zu gewöhnen. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie es Elisabeth Kabatek wohl hinbiegen würde, dass ihre beiden Helden zueinander finden. In der Hinsicht hat es sich ihre Schöpferin etwas zu einfach gemacht. Ganz überzeugen konnte mich die Auflösung nicht, weswegen das Buch einen Stern Abzug von mir erhält.


Fazit

Ein Häusle in Cornwall ist ein sehr unterhaltsamer Liebesroman über die Gegensätzlichkeiten des Lebens. Mit den liebenswerten und erst auf den dritten Blick weitaus tiefgründigen erscheinenden Charakteren, den humorvollen Anspielungen auf Land und Leute in Cornwall und einem dazu passenden, lockeren und witzigen Schreibstil kann die Handlung mehrfach punkten und den Leser von sich überzeugen.
Nur die Zusammenführung der beiden Liebenden passierte meiner Meinung nach etwas zu plötzlich nach dem langen Hin und Her zuvor.
Wer gerne Geschichten liest, die in England spielen und die Eigenarten der Bevölkerung charmant auf die Schippe nehmen, und witzige Love Storys zwischen zwei völlig unterschiedlichen Personen mag, der sollte auf dieses Buch auch mal einen Blick werfen.

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