Stroh zu Gold??
Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...[WERBUNG]
Von NetGalley und dem Verlag wurde mir ein digitales Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür!
Dies hat selbstverständlich keinerlei Einfluss auf meine Rezension.
Inhalt
Farah ...
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Von NetGalley und dem Verlag wurde mir ein digitales Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür!
Dies hat selbstverständlich keinerlei Einfluss auf meine Rezension.
Inhalt
Farah lebt ein anstrengendes Leben auf der Mühle ihres Vaters. Durch dessen Alkoholprobleme ist das Geld ständig knapp. Hinzu kommt die dauerhafte Bedrohung durch das Dunkle Volk - Feenwesen, die sich an den Seelen der Menschen gütlich tun. Eine Reihe unglücklicher Umstände zwingt Farah dazu, der Königin ihres Landes vorzulügen, dass sie Stroh zu Gold spinnen kann. Eine unmögliche Aufgabe, bei der ihr nur einer helfen kann. Ein Wesen des Dunklen Volkes.
Meinung
Dieser Roman wird als düstere Nacherzählung von Rumpelstilzchen angepriesen. Und nichts weiter ist das Buch auch. Das hat die Handlung leider gerade in der ersten Hälfte des Buches sehr vorhersehbar gemacht, sowie dazu geführt, dass Entscheidungen von Farah für mich oft nur wenig nachvollziehbar waren. Sie besitzt Goldmünzen und die einzige Erklärung, die ihr dazu einfällt ist, dass sie Stroh zu Gold spinnen kann? Hm... Mir war das etwas zu gezwungen. Es ist meiner Meinung nach auch schwierig das Märchen vom Rumpelstilzchen in eine glaubhafte Geschichte zu verpacken, die in der heutigen Zeit noch funktioniert. Christian Handel ist das nur teilweise gelungen.
Nichtsdestotrotz ist gerade der Anfang des Buches durch seine besondere Stimmung fesselnd bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Nacherzählung des Rumpelstilzchen-Märchens beginnt. Im letzten Drittel weicht die Geschichte dann noch einmal deutlich von der Märchen-Vorlage ab, leider hat sie mich bis dahin bereits verloren gehabt, sodass selbst der recht spannende Schluss das Buch für mich nicht mehr wirklich interessant machen konnte.
Das liegt auch an der Hauptfigur, die man in der Ich-Perspektive durch die Handlung begleitet. War mir Farah am Anfang noch sympathisch gewesen, so mochte ich sie im Laufe des Romans immer weniger. Sie ist egoistisch, denkt nicht nach und bemitleidet sich dauerhaft selbst. Die anderen Figuren waren mir zu blass, man erfährt nicht wirklich viel von ihnen. Das lag vielleicht auch an der Ich-Perspektive, die ja nur Farahs Blick auf die Dinge zulässt.
Ansonsten konnte Christian Handel mit einigen Ideen überraschen und eine düstere Welt voller Gefahren aufbauen, die glaubhaft vor meinen Augen Gestalt angenommen hat. Wenn die Handlung genauso viel Abstand zum Originalmärchen genommen hätte, wäre der Roman deutlich interessanter geworden.
Fazit
Ich hätte mir die Handlung deutlich weniger streng am Originalmärchen gewünscht, denn so ist der Handlungsstrang alles andere als überraschend. Vielmehr wurde die Haupterzählung lediglich mit ein paar (blassen) Figuren und zusätzlichen Handlungselementen hier und dort aufgefüllt, was zwar für Spannung gesorgt hat, mir jedoch nicht genug war.
Wer das Rumpelstilzchen-Märchen mag, wird aber auf jeden Fall Spaß an dem Buch haben.