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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2024

Abwechslungsreiche Spiele auf Leben und Tod

The Games Gods Play – Schattenverführt
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Die Kombination aus modernen griechischen Göttern, spannenden und kreativen "Spielen" und einer Liebesgeschichte zwischen zwei sehr sarkastischen Personen hat schnell dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum ...

Die Kombination aus modernen griechischen Göttern, spannenden und kreativen "Spielen" und einer Liebesgeschichte zwischen zwei sehr sarkastischen Personen hat schnell dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.
Die Kapitellänge ist optimal, der Schreibstil sehr angenehm zu lesen.
Ich mochte es besonders, dass sich zwischen den Spielen meistens etwas Zeit genommen wird, um die Beziehungen zwischen den verschiedenen Haupt- und Nebencharakteren weiterzuentwickeln - aber auch nicht so viel, dass es langweilig wird und man sich dringend das nächste Spiel herbeisehnt.
Diese Spiele selbst haben mir gut gefallen, sie waren doch alle recht unterschiedlich und voller spannender Ideen, ich konnte gut mitfiebern und mitüberlegen, wie man die Aufgaben lösen könnte.
Gewünscht hätte ich mir jedoch gerade auf den ersten 200-300 Seiten eine Übersicht der teilnehmenden Götter und ihrer Champions, ich musste doch mehrmals zurückblättern, um zu schauen, wer nochmal Person X war. Im Laufe der Spiele lernt man dann jedoch alle besser kennen und ich mochte es, eine große Menge an Charakteren zu haben und mir meine ganz persönlichen Favoriten hier auszusuchen.
Auch die Hauptpersonen Lyra und Hades habe ich recht schnell ins Herz geschlossen, ich mochte ihre Dialoge und Lyras Art, Hades zu ärgern und zu seinem weichen Kern vorzudringen.
Insgesamt ein echt spannendes und unterhaltsames Buch, auch wenn ich ein wenig Vorwissen über griechische Götter empfehlen würde, um den Überblick zu behalten und vieles ein bisschen besser zu verstehen.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Zwischen Gesetzen und Menschenleben

Digital. Kriminell. Menschlich.
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Einen Einblick in fremde Berufe bekommen zu können ist immer interessant, besonders wenn es sich um eine so "geheime" Tätigkeit wie die der Staatsanwaltschaft handelt. Die Besonderheit hier ist zudem noch ...

Einen Einblick in fremde Berufe bekommen zu können ist immer interessant, besonders wenn es sich um eine so "geheime" Tätigkeit wie die der Staatsanwaltschaft handelt. Die Besonderheit hier ist zudem noch der Schwerpunkt der Cyberkriminalität, was für viele Menschen vermutlich noch schwieriger zu greifen und zu verstehen ist, obwohl die Technik dahinter längst fester Bestandteil unseres Alltages geworden ist.
Das Buch vermittelt hier zu den drei Kernbegriffen des Titels spannende Eindrücke und ein Grundwissen, das auch für Laien größtenteils gut verständlich sein sollte. Da ich jedoch schon über viel Vorwissen verfügte, kann ich nicht ausschließen, dass manche Stellen evtl. doch etwas verwirren könnten, besonders manche juristischen/technischen Erklärungen.

Wie kann man sich den Berufsalltag einer Staatsanwältin vorstellen? Wie verläuft die juristische Ausbildung, die zu dieser Tätigkeit führt? Immer wieder wird hierauf eingegangen und der Weg der Autorin erklärt, der schließlich in die digitale Welt führte und neue Herausforderungen mit sich brachte: Wie verläuft die Strafverfolgung im digitalen Raum? Wie bekommt man all die neuen Arten der Kriminalität in die alten Seiten des StgB/ der StPO? Und ganz wichtig: Wie vergisst man dabei nicht, dass auch die Täter noch Menschen sind?
Super spannende Fragen, auf die hier eingegangen wird, jedoch hätte ich mir manchmal ein wenig mehr Ordnung gewünscht, teilweise wirkte es ein wenig kreuz und quer mit einigen Wiederholungen. Auch ist es bei diesem speziellen Thema und durch die Eigenheiten des Berufes vermutlich nicht so leicht, aber noch mehr praktische Beispiele bzw. Fälle hätten bestimmt geholfen, eine noch breitere Leserschaft anzusprechen und die Sachlage auch einfach für juristische Laien zu erklären.

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Veröffentlicht am 18.10.2024

Magie in der heutigen Zeit

WITCH - Das Herz der Freundschaft
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Die Original-Serie war damals ein großer Teil meiner Kindheit, daher war ich sehr auf diese Neuerzählung gespannt.
Zunächst zu den Zeichnungen: Der Zeichenstil ist im ersten Moment etwas ungewohnt, aber ...

Die Original-Serie war damals ein großer Teil meiner Kindheit, daher war ich sehr auf diese Neuerzählung gespannt.
Zunächst zu den Zeichnungen: Der Zeichenstil ist im ersten Moment etwas ungewohnt, aber hat mich dann doch schnell begeistern können. Sehr gelungene Kolorierung, detailreiche Hintergründe und eine moderne Gestaltung.
Man merkt, dass die Geschichte an die heutige Zeit angepasst wurde, was ich aber durchaus als positiv empfand, so fällt es heutigen Jugendlichen leichter, sich mit den Hexen zu identifizieren. Smartphones werden zur Kommunikation und als Hilfsmittel benutzt, Videocalls ans andere Ende der Welt, die große Schwester startet einen Live-Stream. Hierbei hätte ich es jedoch noch besser gefunden, wenn wenigstens kurz auf eventuelle Probleme hingewiesen würde, so fand Cornelia es zwar nervig, dass sie gegen ihren Willen in den Stream integriert wurde, aber dass die Schwester ungerührt ihre Schule dem Internet preisgibt, fand ich bedenklich.
Positiv hingegen erschienen mir die kleinen Änderungen im Charakterdesign, es wirkt alles ein wenig mehr divers, ohne es jedoch anzusprechen oder aufdringlich zu wirken. So werden den Lesern auf gutem Wege wichtige Werte vermittelt und mehr Möglichkeiten zur Identifizierung geliefert.

Zur Geschichte: Es gibt einige kleine und größere Änderung im Vergleich zum Original, aber das war ja auch irgendwie zu erwarten. Manches erschien mir davon durchaus passend, anderes hat mich die Stirn runzeln lassen. Grundlegende Charaktereigenschaften hätte ich jetzt eher nicht geändert, so blieb mir Taranee hier recht fremd und Elyons Handeln konnte ich teilweise so gar nicht nachvollziehen.
Auch das Pacing war doch etwas seltsam: Manche Szenen sind im Kontext eher unwichtig, aber ziehen sich über viele Seiten, während Kernpunkte der Handlung schnell abgearbeitet werden und man sich fragt, was gerade überhaupt passiert ist.
Ich hoffe auf einen Folgeband, dann kann man dies hier durchaus als nette Einleitung bewerten. Für einen Einzelband wirkt die Geschichte doch ein wenig zu offen für mich und ich kann mir vorstellen, dass man ohne Vorkenntnisse etwas verwirrt ist.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Abwechslungsreiche Gruselsammlung

Wintergeister
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Wintergeister ist eine schöne Sammlung kurzer Geschichten, die alle zur Winterzeit spielen und mal mehr, mal weniger übernatürliche Ereignisse thematisieren.
Keine davon spielt in der modernen Zeit, viel ...

Wintergeister ist eine schöne Sammlung kurzer Geschichten, die alle zur Winterzeit spielen und mal mehr, mal weniger übernatürliche Ereignisse thematisieren.
Keine davon spielt in der modernen Zeit, viel mehr bietet das Buch eine gute Mischung zwischen ca. 1760 und 1960. Das Ergebnis hiervon ist ein klassisches Gefühl des Grusels, zwischen Kerzenschein, knarzenden Dielen und Schneestürmen.
Den Autoren gelingt es gut, richtige Geister mit den Dämonen der menschlichen Seele zu verknüpfen, sodass oft nicht der Spuk im Vordergrund steht, sondern die Fehler der Protagonisten. Dies fand ich eine wirklich passende Kombination, denn auch wenn man nicht an Geister etc. glaubt, so wirken doch die Menschen authentisch und ihre Situationen durchaus beängstigend.
Ein großes Thema hierbei war das eigene Gewissen: Wie büßen wir für unsere Fehler? Sind es übernatürliche Wesen, die uns strafen, oder doch unser eigenes schlechtes Gewissen?
Manche Geschichten haben mir hierbei besser gefallen als andere, mein Favorit war "Ada Lark", nicht so ganz überzeugen konnte mich "Das alte Theaterstück". Einige Verläufe waren auch ein wenig vorhersehbar, aber im Ganzen haben mich die Geschichten doch gut unterhalten und auch für ein paar Gruselmomente gesorgt.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Vier Leben, vier Tode und die Hoffnung am Ende

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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Ich wusste nicht, dass ich dieses Buch gebraucht habe, bis ich es gelesen habe. Eine wunderbare Geschichte über den Kampf zurück ins Leben nach Verlust und die ungewöhnlichen Freunde, die wir manchmal ...

Ich wusste nicht, dass ich dieses Buch gebraucht habe, bis ich es gelesen habe. Eine wunderbare Geschichte über den Kampf zurück ins Leben nach Verlust und die ungewöhnlichen Freunde, die wir manchmal auf diesem Weg finden.
Asher hat seine Mutter in einem Autounfall verloren und lernt zufällig in einer Trauergruppe die gleichaltrigen Leidensgenossen Sloane und Will sowie den alten Henry kennen. Zusammen brechen sie zu einem Roadtrip auf, der sowohl sie als auch den Leser tief berühren wird.

Die Figuren wirken hierbei zutiefst authentisch, sie verhalten sich wie der Titel schon vermuten lässt so ziemlich gar nicht normal und dadurch sind sie doch total sympathisch. Man kann ohne Probleme mit ihnen mitfühlen und während ihrer Reise wachsen sie einem leicht ans Herz. Der Schreibstil unterstützt dies noch, er ist sehr leicht zu lesen und enthält sowohl lustige Stellen und Wortwitze als auch Passagen, die zum Nachdenken anregen und ein klein bisschen Weisheit vermitteln. Manchmal dachte ich, die Wiederholungen bestimmter Sätze und Gedanken wäre doch etwas zu viel, aber dann ist mir klar geworden, dass wir uns im Kopf von Asher befinden und es nur so richtig wäre, eben weil ihn bestimmte Sachen auch nicht loslassen.

Ich denke, manche Szenen der Handlung werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Ohne große Dramatik und nur mit kleinen Alltagssituationen werden hier super Gefühle vermittelt. Daher schließe ich mit einem Zitat des Buches: "Auf dem Weg verliebte ich mich in ein Auto voller Fremder - und die Hälfte von ihnen war tot" - oder wie hier, alle von ihnen waren fiktiv und doch so real.

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