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Veröffentlicht am 24.06.2024

Der Kreis des Lebens

Das erste Licht des Sommers
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Die Geschichte einer Familie, über knapp 70 Jahre hinweg, mitten drin Norma, die wir von ihrer Geburt an begleiten. Ich habe den Vorgängerband nicht gelesen, konnte jedoch trotzdem gut einen Bezug zur ...

Die Geschichte einer Familie, über knapp 70 Jahre hinweg, mitten drin Norma, die wir von ihrer Geburt an begleiten. Ich habe den Vorgängerband nicht gelesen, konnte jedoch trotzdem gut einen Bezug zur Familie herstellen.
Hierfür war es sehr hilfreich, dass die Handlung nicht komplett auf Norma fixiert ist, sondern immer wieder die Perspektive wechselt und man so viel über die Personen in ihrem Leben erfährt. Dadurch wirkt die Geschichte wunderbar lebendig und authentisch, viele Nebencharaktere wachsen einem ebenso ans Herz wie Norma selbst. Diese erzählt zwischendurch die Handlung in der Gegenwart aus der Ich-Perspektive, was dann noch mehr Emotionen erlaubt und auch mal für das ein oder andere Tränchen beim Leser sorgen kann.
Ich fand das Buch sehr angenehm zu lesen, der Erzählstil ist auf eine unkomplizierte Art poetisch und eignet sich auch für längere Lesesessions ohne zu ermüden. Die Symbolik und die Anspielungen auf magische Ereignisse sind gut gelungen und fügen sich in die Handlung ein, ohne aufdringlich dabei zu sein.
Die Charaktere haben alle ihre Stärken und Schwächen, was sie authentisch erscheinen lässt, ebenso kann man sich selbst in der einen oder anderen Situation wiedererkennen. Kritik üben muss ich hier jedoch an der Verwendung von Seitensprüngen als Konfliktelement: Dies geschah meiner Meinung nach viel zu oft und auch wenn im Buch das Motiv "das Leben ist ein Kreis, die Geschichte unserer Vorfahren wiederholt sich" vermittelt wird, hätte ich mir hier etwas Abwechslung gewünscht.
Insgesamt fand ich es aber sehr unterhaltsam und berührend, in das Leben dieser Familie einzutauchen.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Götter oder Menschen?

To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter
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Das Setting der Geschichte fand ich wirklich interessant: Zwei Welten, eine traditionelle Welt voller Magie, dagegen eine weit fortgeschritte Welt der Wissenschaft und Technik, verbunden durch ein Portal ...

Das Setting der Geschichte fand ich wirklich interessant: Zwei Welten, eine traditionelle Welt voller Magie, dagegen eine weit fortgeschritte Welt der Wissenschaft und Technik, verbunden durch ein Portal im Himmel. Die politischen und menschlichen Konflikte und Spannungen zwischen den Einheimischen und Eroberern. Die Parallelen zu dem damaligen besetzten China und dessen Geschichte, die in die Seiten eingewebt wird.
Wir erleben die Handlung aus der Sicht von Ruying und obwohl ich generell diese Ich-Perspektive durchaus begrüße, führte sie hier teilweise zu unnötigen Längen. Gerade in der ersten Hälfte drehen sich ihre Gedanken hauptsächlich nur ums Überleben, ihre Familie und den Hass auf die Besetzer. Dies ist zwar wichtig für ihren Charakter und ihre Motivationen, jedoch hätte man dies auch kürzer gestalten können. Zu kurz kommt hier meiner Meinung nach dafür die Handlung, es passiert nicht wirklich etwas und sobald man denkt, jetzt geht es los, wird das Geschehene nur grob zusammengefasst.
Dies bessert sich in der zweiten Hälfte jedoch und es kommt mehr Spannung auf. Die Romanze hat Potential, hätte allerdings öfters erwähnt werden können, um dem Leser die langsame Entwicklung auch nahezubringen - beispielsweise gab es ein Kapitel aus der Sicht des Mannes, jedoch nur eins im ganzen Buch, warum nicht mehr? Die Handlung aus beiden Perspektiven zu verfolgen, nicht nur im Bezug auf die Liebe, sondern auch auf die persönlichen Motivationen und Konflikte, fände ich hier sehr interessant.
Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten. Man merkt, dass es das Debütwerk der Autorin ist und dass sich der Erzählstil im Verlauf der Geschichte auch bessert, daher bin ich gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Nostalgie des Erwachsenenwerden

Die Sache mit Rachel
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Ich habe mich lange nicht mehr von einem Buch so persönlich angegriffen und gleichzeitig köstlich unterhalten gefühlt. Immer wieder gibt es Momente, in denen man sich fragt, ob einem die Hauptcharaktere ...

Ich habe mich lange nicht mehr von einem Buch so persönlich angegriffen und gleichzeitig köstlich unterhalten gefühlt. Immer wieder gibt es Momente, in denen man sich fragt, ob einem die Hauptcharaktere überhaupt sympathisch sind, in denen man sie für ihre Handlungen verurteilt - nur um dann daran erinnert zu werden, dass man selber mal Anfang 20 war. Auch wenn das eigene Leben nicht ganz so aufregend wie das Jahr 2010 von Rachel und James war, so findet man sich doch laufend in den kleinen und großen Emotionen wieder: Die Langeweile im Nebenjob, der Gedanke, dass man nicht genug bezahlt wird, die Freude über einen aufregenden neuen Kollegen. Der Wunsch und Vorsatz, "erwachsener" zu handeln, und sei es nur die Wäsche richtig zu waschen oder mal früher aufzustehen. Und schließlich die kleinen Schwärmereien, bei denen man genau 2 Tage untröstlich ist und dann eher froh, dass sie jetzt "erledigt" sind - und dazwischen vielleicht die ganz große Liebe mit echten Gefühlen.
An all dies hat das Buch mit viel Humor erinnert und es mit kleinen Details zu einer authentischen Geschichte verknüpft, sodass man sich am Ende wünscht, man hätte auch einen besten Freund namens James in seinem Leben.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Spurensuche

Seinetwegen
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Was auf den ersten Blick wie eine Art Tagebuch oder Autobiographie der Autorin wirkt, entpuppt sich im Verlauf des Buches dann doch eher als Lebensgeschichte von so vielen Menschen: Auf der Suche nach ...

Was auf den ersten Blick wie eine Art Tagebuch oder Autobiographie der Autorin wirkt, entpuppt sich im Verlauf des Buches dann doch eher als Lebensgeschichte von so vielen Menschen: Auf der Suche nach dem Verursacher des Autounfalles, der ihren Vater das Leben kostete, gewährt uns Zora del Buono nicht nur Einblicke in ihr eigenes Leben und das des gesuchten Mannes, sondern bruchstückhaft auch in das ihrer Eltern, Familie, Freunde sowie längst verstorbenen Personen der Zeitgeschichte.
Dies geschieht oft sprunghaft und teilweise ohne direkt erkennbaren Zusammenhang, was es dann doch aber wiederum sehr authentisch wirken lässt, als befände man sich im Kopf der Autorin. Wie oft recherchiert man selber etwas, liest dabei etwas Interessantes und lässt sich davon erstmal komplett ablenken, wie oft stellt das Gehirn abstruse Verbindungen her und drängt einem diese Bilder auf. Anstatt dies zu ignorieren lässt uns die Autorin daran teilhaben und verleiht der Geschichte dadurch etwas sehr Menschliches.
Dieses für den Verlauf der Handlung "unnütze Wissen" ist dabei teilweise sehr interessant, jedoch kann ich mir auch vorstellen, dass es nicht Jedermanns Geschmack ist.
Wenn man eine direkte Spurensuche wie in einem Krimi erwartet, ist dieses Buch vermutlich nicht zu empfehlen, dafür umso mehr, wenn man für eine Weile in das Leben und den Kopf eines anderen Menschen eintauchen mag.

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