Eine grosse Enttäuschung
Die Verlobten des WintersREZENSION FÜR DAS HARDCOVER-BUCH
Inhalt:
Die unsichere und unscheinbare Ophelia, die neben ihrer ungeschickten Art vor allem als äusserst begabte Leserin bekannt ist, also Gegenstände und ihre Geschichten ...
REZENSION FÜR DAS HARDCOVER-BUCH
Inhalt:
Die unsichere und unscheinbare Ophelia, die neben ihrer ungeschickten Art vor allem als äusserst begabte Leserin bekannt ist, also Gegenstände und ihre Geschichten und Gefühle lesen und zudem noch durch Spiegel reisen kann, soll mit einem Adligen namens Thorn verheiratet werden. Diese Verbindung soll einen Zweck erfüllen, den Ophelia erst nach und nach aufdeckt und ausserdem werden ihr nicht nur von Thorn und Thorns Familie, sondern auch vom eisigen Wetter am Pol, an dem ihr Verlobter wohnt, ordentlich zugesetzt. Nun muss sich die junge Frau behaupten und lernen, wem sie vertrauen und glauben kann.
Meine Meinung:
Eigentlich habe ich mit der Lektüre dieses Buches im Juli begonnen und wollte es im Rahmen des dicke-Bücher-Camps von Marina lesen. Marina selber hat die Reihe bereits gelesen und empfohlen, ausserdem habe ich bei diversen anderen Blogger:innen ebenfalls viele begeisterte Rezensionen und erst in den letzten Monaten auch ein paar kritische Stimmen gelesen, weshalb ich mir selber ein Bild machen und die Reihe für mich entdecken wollte. Ihr seht schon, es ist Ende September und ich habe mich nun drei Monate lang mit dem Buch befasst und mich streckenweise auch damit gequält und muss ganz ehrlich gestehen, dass ich den Hype um die Reihe so überhaupt rein gar nicht nachvollziehen kann. Nicht nur wird die Protagonistin Ophelia als unterwürfige, tollpatschige Person dargestellt und permanent bestraft, geschlagen und herabgewürdigt (und nicht zu vergessen zwangsverheiratet), was zwar im mittelalterlich anmutenden Setting durchaus passen würde, aber für eine Fantasywelt einfach nicht mehr zeitgemäss ist, sondern es kommt auch gar keine Spannung auf. Ganz, ganz, ganz am Schluss wird endlich ein wenig Tempo in die Geschichte gebracht, aber das ist bei mehr als 500 Seiten definitiv eine zu lange Durststrecke obwohl einzelne Szenen durchaus unterhaltsam erzählt und die zahlreichen Figuren äusserst anschaulich beschrieben sind. Ausserdem schlummert in der Grundidee einiges an Potenzial, das aber im verlauf der zäh dahinplätschernden Erzählung leider komplett verpufft und zwar spätestens bei der lahmen Beschreibung der Welt, in welcher die Figuren leben und agieren. Vor allem auf diese Welt war ich sehr gespannt, schliesslich schien sie etwas nie dagewesenes zu sein. Dem ist zwar so und die physikalischen Gesetze und auch die Gepflogenheiten innerhalb dieser Welt sind durchaus intelligent zusammengestellt, aber die Beschreibungen bleiben leider bis zum Schluss oberflächlich und aller Kreativität zum Trotz ein wenig nichtssagend. Ein grosser Wow-Effekt bleibt aus und stattdessen kommt Enttäuschung auf. Schade, schade, schade...
Fazit:
Wer mir sagen kann, was an diesem Buch und der Reihe zu finden ist, soll das gerne tun. Nach dem erneuten Lesen einiger Rezensionen habe ich das Gefühl, ein anderes Buch gelesen zu haben, als andere Rezensentinnen. Also macht euch gerne ein eigenes Bild und lest euch vor dem Buchkauf doch einfach eine Leseprobe durch.