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Veröffentlicht am 24.09.2023

Der Kampf gegen die Strigoi

Die Schwarze Königin
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"Alle spüren es. Dein wahres Blut ist laut. Sie vernehmen es von Prag bis in deine alte Seelenheimat. Alte Mächte sind erwacht."

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Der Wechsel zwischen den Kapiteln ...

"Alle spüren es. Dein wahres Blut ist laut. Sie vernehmen es von Prag bis in deine alte Seelenheimat. Alte Mächte sind erwacht."

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Der Wechsel zwischen den Kapiteln um Barbara und Vlad in der Vergangenheit und Len in der Gegenwart hat für mich in jedem Fall die Spannung erhöht. Der Autor webt zahlreiche Figuren und unterschiedliche Wesen der Anderswelt in die Geschichte ein. Hinzu kommen historische Hintergründe und ungarische Begriffe. Das Glossar zu Beginn des Buches war da wirklich hilfreich.

Man merkt beim Lesen, dass Heitz seinen Schwerpunkt auf das Worldbuilding und die Beschreibung seiner Charaktere legt. Barbara hat eine starke Persönlichkeit und setzt ihre Ziele auch gegen Widerstände durch. Sie hält sich nicht an das Rollenbild der Frau in ihrer Zeit und zieht damit natürlich allerlei Neid und Gerüchte auf sich. Eine wirklich interessante historische Figur. Len ist nicht der typische Held eines Romans, der sofort zum Kampf bereit ist und dabei glänzend besteht.
Vielmehr wirkte er anfangs sehr überfordert und ist blind in jede Falle getappt. Seine Naivität verringert sich im Laufe der Geschichte und hat ihn für mich sehr menschlich und sympathisch gemacht.
Mit Klara bin ich nicht ganz warm geworden. Für mich war sie eher eine Nebenrolle und als Schwarm von Len eingeführt. Umso mehr hat mich ihre Rolle zum Ende der Geschichte überrascht. Und ja, sie hat mir doch ein bisschen das Finale verhagelt.

Eine Empfehlung an alle Fans von Fantasy, die Wert auf umfangreiches Worldbuilding und starke Charaktere legen. Vielen Dank an den Knaur Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Ein neuer Fall für den Mordclub

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Dies ist bereits der zweite Fall für den Mordclub. Ich habe den ersten Teil der Reihe nicht gelesen, hatte aber auch zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir dadurch wichtige Informationen fehlen.
Den Hauptcharme ...

Dies ist bereits der zweite Fall für den Mordclub. Ich habe den ersten Teil der Reihe nicht gelesen, hatte aber auch zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir dadurch wichtige Informationen fehlen.
Den Hauptcharme des Buches machen mit Sicherheit die Hobbyermittlerinnen Judith Potts und ihre
Freundinnen aus. Die Charaktere sind gut beschrieben, zum Teil überzeichnet und bringen viel britischen Humor mit. Obwohl die Damen eigentlich ziemlich unterschiedlich sind, spielt ihre tiefe Freundschaft neben den Mordermittlungen eine wichtige Rolle. Schrullige Dialoge, Nacktschwimmen und Kreuzworträtsel gibt es inklusive.
Die Lösung des Falles war für mich allerdings keine Überraschung. Hier hätte ich mir doch ein bisschen mehr Spannung und ein anderes nicht so vorhersehbares Motiv gewünscht.

Eine Empfehlung an Fans von englischen Cozy Krimis. Vielen Dank an den Verlag Kiepenheuer & Witsch, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Digitaler Widerstand in der DDR

Hashtag #DDR
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Die Mauer ist nie gefallen, Deutschland im Jahr 2023 weiterhin geteilt. Auch die DDR versucht mit der fortschreitenden Digitalisierung mitzuhalten. Schon allein die Vorstellung, was dieser Staat mithilfe ...

Die Mauer ist nie gefallen, Deutschland im Jahr 2023 weiterhin geteilt. Auch die DDR versucht mit der fortschreitenden Digitalisierung mitzuhalten. Schon allein die Vorstellung, was dieser Staat mithilfe des Internets über seine Bürger erfahren könnte, ist beängstigend.

Die Geschichte ist inspiriert von einem bekannten Youtuber, der mit seiner Darstellung einer Partei für großes Aufsehen gesorgt hat. So ist es auch hier. Der westdeutsche Youtuber Lonzo erhält Unterlagen aus der DDR und veröffentlicht diese auf seinem Kanal als "Die Zerstörung der DDR". Aber auch die DDR versucht ihre Bürger mehr oder minder erfolgreich über das Internet zu beeinflussen. Weniger angetan vom Politbüro ist der Online-Aktivist Perry, der wegen seiner
kritischen Videos im Gefängnis Hohenschönhausen inhaftiert ist.

Die Idee gefällt mir richtig gut, ich wollte das Buch unbedingt lesen. Leider hat sich das erwartete bedrückende Gefühl für mich beim Lesen nicht eingestellt. Die Geschichte plätschert vielmehr so vor sich hin. Einzige Ausnahme davon waren die Verhörszenen in Hohenschönhausen. Auch die Charaktere hätten aus meiner Sicht mehr individuelle Persönlichkeit vertragen können. Gerade der Konflikt in Perrys Familie wirkte mir zu flach und schnell erzählt. Auch die Kritik von Sponsoring bei Influencern war mir zu umfangreich.

Insgesamt eher seichte Unterhaltung, die man lesen kann, aber nicht muss. Vielen Dank an den Solibro Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Junge Frauen zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und eigenen Träumen

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Chicago im Jahr 1910: Die Davenports zählen zu den wenigen schwarzen Familien, die aus Armut und Sklaverei stammend zu Ansehen in der Gesellschaft aufgestiegen sind. Für ihre Töchter Olivia und Helen wünschen ...

Chicago im Jahr 1910: Die Davenports zählen zu den wenigen schwarzen Familien, die aus Armut und Sklaverei stammend zu Ansehen in der Gesellschaft aufgestiegen sind. Für ihre Töchter Olivia und Helen wünschen sie sich das gleiche Glück und natürlich einen Ehemann. Doch die beiden Schwestern habe eigene Pläne, genau wie Olivias beste Freundin Ruby und das Dienstmädchen Amy-Rose.

Das Cover erinnert stark an eine beliebte Netflix-Serie und auch hier geht es vordergründig um die gleichen Probleme. Wie findet eine Dame von Stand einen geeigneten, natürlich vermögenden, Ehemann ohne Skandale in der Gesellschaft auszulösen? Abseits davon werden hier aber auch die Träume der Frauen aufgezeigt, die von den Erwartungen der Eltern sowie der Gesellschaft
abweichen. Was passiert, wenn eine privilegierte junge Frau über ihren Tellerrand hinausblicken und sich der Bürgerrechtsbewegung anschließen möchte? Kann eine Frau handwerklich talentierter als Männer sein und eine Ausbildung in einer Werkstatt beginnen wollen? Kann ein unverheiratetes schwarzes Dienstmädchen allein ein Geschäft eröffnen?

Der leichte Schreibstil der Autorin erleichtert das Lesen der Handlung, die aus wechselnden Perspektiven beschrieben wird. Die kurzen Kapitel helfen dabei ebenfalls. Die Liebesgeschichten sind nicht sonderlich schwer zu erraten, die Männer verhalten sich recht klischeehaft. Dabei
ging es hier aus meiner Sicht aber auch nicht. Die Entwicklung der Frauen stand für mich im Vordergrund und diese wurde gut beschrieben.

Die Geschichte der jungen entschlossenen Frauen zu lesen hat mir wirklich gut gefallen. Ich bin schon jetzt auf den zweiten Teil gespannt. Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Anna und Fritz ermitteln wieder

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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Auch im zweiten Teil haben die bürgerliche Anna und der charmante Adlige Fritz wieder einen spannenden Kriminalfall zu lösen. Aber nicht nur die Arbeit in der Gerichtsmedizin hält Anna auf Trab, auch privat ...

Auch im zweiten Teil haben die bürgerliche Anna und der charmante Adlige Fritz wieder einen spannenden Kriminalfall zu lösen. Aber nicht nur die Arbeit in der Gerichtsmedizin hält Anna auf Trab, auch privat hat sie mit ihrer Schwester Franziska allerlei um die Ohren. Natürlich kommt die erfrischende Beziehung zwischen Anna und Fritz auch nicht zu kurz.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der mich in die Zeit zurückversetzte. Der Erste Weltkrieg lastet schwer auf München. Familien, Freunde und Arbeitskollegen werden auseinander gerissen, die Stimmung ist selbst im sonst so lebhaften Künstlerviertel bedrückt. Aicher schafft es den Wandel von der herrschenden Kriegseuphorie zur Niedergeschlagenheit zu beschreiben.
Eine Empfehlung für alle Krimifans, die gern Fälle vor historischer Kulisse lösen.

Vielen Dank an den Ullstein Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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