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Veröffentlicht am 19.11.2022

Liebeserklärung an die queere Community

I Kissed Shara Wheeler
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„I have done some of the best work of my life because of you. And I know you have done some of the best work of your life because of me. I don’t know a better way to explain what love means to two people ...

„I have done some of the best work of my life because of you. And I know you have done some of the best work of your life because of me. I don’t know a better way to explain what love means to two people like us.“

Die Königin der Highschool Shara Wheeler ist verschwunden und lässt vor allem drei Menschen verwirrt zurück. Sie hat nämlich nicht nur ihren Freund, sondern auch ihre Rivalin und den Kiffer von nebenan geküsst. Als Krönung hinterlässt sie für die drei so unterschiedlichen Teenager Hinweise, um Shara zu finden. Eine unterhaltsame Schnitzeljagd beginnt. Die Autorin schafft es lebendige Figuren zu erschaffen, in die ich mich ohne Probleme hineinversetzen konnte. Hier wurden nicht nur typische YA Charaktere erschaffen, die den immer gleichen Smalltalk machen. Es geht um Politik, Religion und Identitätsfindung. Sich selbst in dem Alter zu finden ist unfassbar schwer, das Buch beschreibt diese Phase seh gut. Denn sie ist nicht immer nett, höflich und bunt, sondern auch mal schmerzhaft, wütend und dunkel.
Eine Liebeserklärung an die queere Community, die ich jedem empfehlen würde.

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Dystopie mit besonderem Schreibstil

Das Gesetz der Natur
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"Zwischen Leben und Tod war das Licht, in der Luft ebenso wie auf diesem Boden. Feuer, um zu sehen, um zu töten, um zu überleben, um nicht in der Dunkelheit zu erliegen. Die Natur lügt nicht."

Gaia lebt ...

"Zwischen Leben und Tod war das Licht, in der Luft ebenso wie auf diesem Boden. Feuer, um zu sehen, um zu töten, um zu überleben, um nicht in der Dunkelheit zu erliegen. Die Natur lügt nicht."

Gaia lebt mit einem Jäger und einem Lehrer in der Wildnis, denn sie ist eine Mutantin und damit geächtet. Als sie entdeckt werden, rettet ihr die Fähigkeit zu lesen das Leben. Doch Lesen ist bis für wenige Auserwählte verboten. In der neuen Welt zählen allein die Gesetze der Natur.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr außergewöhnlich, woran ich mich erst gewöhnen musste. Es finden sich immer wieder kurze eingerückte Passagen, die zum Teil fast wie ein allwissender Erzähler wirken, da hier auch Ereignisse vorweggenommen werden. Nach kurzer Zeit konnte ich allerdings flüssig lesen. Die kurzen Kapitel helfen dabei.

Ich hatte so meine Schwierigkeiten mich in Gaia hineinzuversetzen, richtig sympathisch war sie mir bis zum Ende nicht. Sicherlich ist sie durch die Erziehung in der Wildnis geprägt, trotzdem konnte ich einige Handlungen einfach nicht nachvollziehen. Auch von den anderen Charakteren ist mir keiner ans Herz gewachsen. Spannend war für mich eher, was der Auslöser für die Schaffung der Gesetzte der Natur war. Hier kam mir das Worldbuildung aber viel zu kurz. Etliche Fragen sind
offen geblieben. Ich habe gelesen, dass es der Auftakt einer Trilogie ist. Von daher ist vielleicht bewusst vieles noch nicht erzählt.
Insgesamt würde ich das Buch eher Fans von Dystopien empfehlen, Fantasyelemente finden sich hier wenig.

Vielen Dank an den Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Bildgewaltiges Barcelona

Das Spiel des Engels
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"Die Seiten ergossen sich ohne Gewissen und Maß, ohne weitere Absicht, als Sinne und Gedanken zu verhexen und zu vergiften. Längst dachte ich nicht mehr an den Patron, seine Belohnung oder seine Forderungen. ...

"Die Seiten ergossen sich ohne Gewissen und Maß, ohne weitere Absicht, als Sinne und Gedanken zu verhexen und zu vergiften. Längst dachte ich nicht mehr an den Patron, seine Belohnung oder seine Forderungen. Ich schrieb, um die Welt in Brand zu stecken und mit ihr zu verbrennen."

Der Schriftsteller David Martín sieht die großen Erwartungen an sein Leben an sich vorbeiziehen: Er schreibt nicht die ernsthaften Geschichten, die er sich wünscht, seine große Liebe verlässt ihn und schließlich wird er krank. Als ihm ein mysteriöser Verleger ein Angebot macht, versteht David nicht, auf wen er sich da eingelassen hat.

Der Autor beweist auch hier wieder sein erzählerisches Talent, er malt förmlich Bilder Barcelonas für den Leser. Hinzu kommen viele kleine, mysteriöse Momente und sagen wir mal interessante Szenen, u.a. auf einem Friedhof. Da fragt man sich schon: Was ist real und was entspringt der Fantasie der Hauptfigur? Das Schicksal von David regt zum Nachdenken an, was wirklich wichtig ist im Leben. Das Ende war dann doch recht verwirrend, ich hoffe das klärt sich noch im nächsten Band. Insgesamt ein guter Roman, der jedoch nicht so viel Tiefe wie "Der Schatten des Windes" hat und damit zwangsläufig hinter diesem zurückbleibt.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Düstere Unterhaltung

Das Haus der finsteren Träume
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"Bald würden die Straßen mit dunkler Magie überflutet, und die Welt jenseits der Welt würde ihr wahres Gesicht zeigen."

Harry Turner, Fan von H.P. Lovecraft, möchte auf seinem Grundstück in den USA der ...

"Bald würden die Straßen mit dunkler Magie überflutet, und die Welt jenseits der Welt würde ihr wahres Gesicht zeigen."

Harry Turner, Fan von H.P. Lovecraft, möchte auf seinem Grundstück in den USA der 1960er ein Geisterhaus bauen. Die ganze Familie arbeitet am Projekt mit, verschließt aber die Augen vor der Wahrheit: Die Monster sind echt.

Der Klappentext ist etwas verwirrend: Dieser Roman ist eine Mischung aus Horror, Fantasy und Familiendrama. Die Handlung begleitet die Familie über Jahrzehnte, wodurch die Charaktere eine enorme Entwicklung durchmachen und umso glaubwürdiger werden. Eine Familie, die sich im Traum des Vaters verrennt und fast daran zerbricht. Das Ende entwickelt sich zunehmend in Richtung Fantasy. Es ist kein Roman mit klassischen Horrorelementen, was das Buch trotzdem
nicht weniger interessant macht. Der Horror kommt hier eher in den Personen zum Vorschein. Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen. Gute Unterhaltung für alle, die keine mysteriöse Geschichte um ein Geisterhaus erwarten.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Das vermeintlich schillernde Leben der Schönen und Reichen

Zärtlich ist die Nacht
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"Ein Mann kann ohne moralische Prinzipien nicht leben. Ich zum Beispiel bin gegen das Verbrennen von Hexen. Immer wenn eine Hexe verbrannt wird, wird mir ganz heiß unterm Kragen."

Der angesehene Psychiater ...

"Ein Mann kann ohne moralische Prinzipien nicht leben. Ich zum Beispiel bin gegen das Verbrennen von Hexen. Immer wenn eine Hexe verbrannt wird, wird mir ganz heiß unterm Kragen."

Der angesehene Psychiater Dick Diver und seine Frau Nicole führen einen glamourösen Lebensstil an der französischen Riviera. Als eine berühmte Schauspielerin zu dem ausgewählten Kreis stößt, beginnen stürmische Zeiten.
Ein schwierig zu lesendes Buch, das deutliche Parallelen zur Biografie von Fitzgerald und der Ehe mit seiner Frau aufweist. Die Geschichte entwickelt sich über den Versuch das Leben eines geliebten schwer kranken Menschen zu retten, den Tücken einer Midlife-Crisis verbunden mit einer Alkoholsucht hin zum Projizieren der eigenen Fehler im Leben auf eine andere Person. Psychische Erkrankungen werden hier realitätsnah beschrieben und belasten eine Ehe mit Sicherheit schwer. Es entsteht jedoch zum Teil der Eindruck, dass seine Frau die Schuldige an Allem ist. Vor dem Hintergrund, dass Fitzgerald die Werke seiner Frau als seine eigenen ausgegeben hat, sollte man diese Beschreibungen durchaus kritisch lesen. Die vermeintlich schillernde Stimmung der High Society entpuppt sich als scheinheilige Welt der Oberflächlichkeiten auf Dinner-Partys mit flachen Gesprächen.

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