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Veröffentlicht am 30.11.2021

Wie weit bist du breit, für deinen Erfolg zu gehen?

Late Night
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Louisa ist nicht nur jung und sehr attraktiv, sondern auch hoch intelligent. Als Programmiererin hat sie eine revolutionäre App entwickelt, die Autisten das Leben erleichtern soll. In der Fernsehshow ...

Louisa ist nicht nur jung und sehr attraktiv, sondern auch hoch intelligent. Als Programmiererin hat sie eine revolutionäre App entwickelt, die Autisten das Leben erleichtern soll. In der Fernsehshow „Unter Haien“ sucht sie nun einen Investor für ihr Start-up- Unternehmen. Als Ruben Stephanski, der erfolgreiche Selfmade-Millionär ihr einen Deal anbietet, scheinen sich all ihre Wünsche zu erfüllen. Allerdings hat Louisa nicht mit dem Gefühlschaos gerechnet, dass Ruben in ihr auslöst.

Bei „Late Night“ handelt es sich um den ersten Teil der „Unter Haien“ Dilogie. Sehr positiv hervorzuheben ist, dass es sich um einen abgeschlossenen Roman handelt. Der zweite Teil der Dilogie wird sich dann hauptsächlich um andere Personen handeln, die man aber hier schon teilweise kennenlernen durfte.

Der Roman lässt sich gut und flüssig lesen und hat mir Einblicke in viele interessante Bereiche ermöglicht. Durch Louisas Schwester werden die Alltagsprobleme von Autisten sehr anschaulich aber auch durchaus humorvoll dargestellt. Für mich ist es sehr spannend, einen kleinen Einblick in diese mir doch sehr fremde Welt zu erhalten.
Völlig konträr dazu erlebte ich dann die erfolgsgetrimmte Geschäftswelt in der Ruben sich bewegt. Hier geht es nur um Geld, Erfolg und Macht. Dort ist kein Platz für Menschlichkeit oder Gefühle.

Louisa ist eine faszinierende Person: idealistisch, hochintelligent, ehrlich und absolut liebenswert. Oft muss sie mit Vorurteilen kämpfen und sich doppelt und dreifach beweisen, da sie nicht nur schlau sondern auch noch sehr attraktiv ist. Die Entwicklung Louisas im Laufe der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wird immer selbstbewusster, stärker und kämpferischer, verrät dabei aber nie ihre Ideale und bleibt sich selbst treu.
Ruben ist der völlige Gegensatz zu Louisa. Bei ihm dreht sich alles um den Erfolg. Er hat keine Zeit für normale Dinge, sondern lebt sein Leben auf der Überholspur. Lange bin ich nicht wirklich warm geworden mit Ruben. Oft wirkt er unnahbar und berechnend. Zwischendurch gab es immer mal wieder sympathische Züge, die aber schnell wieder im Hamsterrad des Erfolges unter gingen. Erst als ich erkannte, dass Ruben für seinen Erfolg einen schrecklichen Preis zahlen muss, wurde er mir immer sympathischer.

Nora Welling beschreibt nicht nur die Hauptfiguren sehr rund und lebensnah, sondern lässt auch ihre Nebenfiguren sehr lebendig werden. Insbesondere Louisas autistische Schwester habe ich ins Herz geschlossen. Aber auch Esther, die Louisa zu einer guten Freundin wird oder Timon, Rubens Freund um den sich der zweite Teil der Dilogie dreht, sind sehr interessante Personen.

Fazit:
„Late Night“ hat mir wirklich gut gefallen. Der Roman lässt sich toll lesen und beschränkt sich nicht nur auf die Liebesgeschichte, sondern packt auch Probleme an. Außerdem finde ich es toll, dass es sich nicht um die klassische Geschichte handelt (bemitleidenswerte Frau muss von starkem Supermann gerettet werden), sondern Louisa eine wirklich starke, tolle Frau ist und Ruben eben auch seine dunklen Seiten und Schwächen hat. Zusammen sind sie ein tolles Team.
Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht ist das etwas schnelle Ende, welches mir zu konstruiert und märchenhaft erscheint. Hier hätten für meinen Geschmack noch ein paar Kapitel mehr den Weg zum Ende erzählen können. Im Epilog wurde es mir dann auch etwas zu rosarot, was grundsätzlich nicht schlecht ist, aber in diesem Fall nicht so ganz für mich passte.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Lady Arrington ermittelt in der Modewelt

Lady Arrington und ein Mord auf dem Laufsteg
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Lady Mary Arrington ist zurück auf der Queen Anne und diesmal hat sie eine ganz spezielle Kreuzfahrt vor sich. Auf dem Weg von England nach New York findet auf der Queen Anne die „Fashion Cruise“ statt. ...

Lady Mary Arrington ist zurück auf der Queen Anne und diesmal hat sie eine ganz spezielle Kreuzfahrt vor sich. Auf dem Weg von England nach New York findet auf der Queen Anne die „Fashion Cruise“ statt. Alles was in der Modewelt Rang und Namen hat ist mit an Bord. Vier berühmte Designer treten mit ihren Kreationen gegeneinander an und jeder will als Sieger der Fashion Cruise von Bord gehen. Als einer der Designer bei seiner eigenen Show ums Leben kommt, ist Marys Spürsinn geweckt. Zusammen mit dem Zimmermädchen Sandra, dem Maschinisten Antonio und Kapitän MacNeill versucht sie, die wahren Hintergründe des Unglücks zu ermitteln.

Bereits zum vierten Mal schickt Charlotte Gardener ihre sympathische Lady Arrington auf eine Kreuzfahrt mit der Queen Anne und natürlich lässt das nächste Verbrechen nicht lange auf sich warten. Auch wenn es sich bei „Lady Arrington und ein Mord auf dem Laufsteg“ bereits um den vierten Band der Reihe handelt, lässt er sich auch dann problemlos lesen, wenn man die Vorgänger nicht kennt.
Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen und schnell befindet man sich als Leser mitten im Geschehen. Die Spannung in der Geschichte wird vom ersten Mord bis zum Schluss aufrecht erhalten, da die Ermittlungen immer wieder einen kleinen Schritt weitergehen, es sich aber auch immer wieder neue Aspekte ergeben. Besonders gut gefällt mir, dass es sich hierbei um einen Cosy Crime handelt, also einen gemütlichen, spannenden aber nicht zu aufregenden Krimi in einer tollen Atmosphäre. Außerdem erhält man als Leser ein paar interessante Einblicke in die Welt der Mode. Designer, Models und andere Akteure werden für mich sehr realistisch beschrieben. Auch wenn mir persönlich diese Welt sehr fremd und oft auch etwas seltsam erschien, kann ich mir vorstellen, dass es sich im Grunde dort wirklich so oder ähnlich abspielt.

Einige Charaktere trifft man in jedem Band der Reihe wieder: das Zimmermädchen Sandra, ihren Freund Antonio, den Kapitän MacNeill und den unsympathischen Schiffsarzt Dr. Germer. Bis auf Dr. Germer, der einfach ein egoistisches Scheusal ist, sind mir alle sehr ans Herz gewachsen. Jeder hat seine Eigenarten und wird dadurch sehr lebendig und auf seine Weise wichtig für die Geschichte. Aber auch die neuen Charaktere, die nur in diesem Band auftauchen, sind sehr gut dargestellt. Es handelt sich um eine bunte Mischung von Personen, die sehr lebhaft und detailliert beschrieben werden. So konnte ich ihre Handlungen und Beweggründe immer gut nachvollziehen und fühlte mich immer mitten drin in Mary Arringtons Mordermittlungen.

Fazit:
Auch der vierte Band der Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen. Mary Arrington hat wieder mal mit Bravour einen spannenden Fall gelöst und mich bis zur letzten Seite gut unterhalten. Ich hoffe, dass es noch viele weitere Bände dieser Reihe geben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.10.2021

Eine mutige junge Frau zwischen Liebe und Freundschaft

Atelier Rosen
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Die zwanzigjährige Marie lebt mit ihrer Mutter und Großmutter in Kassel im Jahr 1830. Zusammen mit ihrer Mutter betreibt sie ein Putzmacheratelier, in dem sie ihre kreative Ader ausleben und den adligen ...

Die zwanzigjährige Marie lebt mit ihrer Mutter und Großmutter in Kassel im Jahr 1830. Zusammen mit ihrer Mutter betreibt sie ein Putzmacheratelier, in dem sie ihre kreative Ader ausleben und den adligen Damen wunderbare Hutkreationen zaubern kann. Als Marie sich mit der adligen Sybilla von Schönhoff anfreundet, scheint ihr Leben perfekt. Als sich jedoch Sybillas Verlobter Hals über Kopf in Marie verliebt, nimmt Ihr Leben einen abenteuerlichen Verlauf an dessen Ende Marie ein großes Familiengeheimnis lüften kann.

Marie Lamballe hat mit dem „Atelier Rosen“ einen wunderbaren historischen Roman geschrieben, der in Kassel und Frankfurt im Jahre 1830 spielt. Die Autorin schreibt sehr lebendig und anschaulich, so dass sich der Roman gut lesen lässt und ich schon nach wenigen Seiten im Jahre 1830 angekommen war. Besonders gut hat mir die Beschreibung der Lebensweise und der Probleme durch die Standesunterschiede gefallen. Die Charaktere sind sehr lebendig und facettenreich dargestellt, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte.

Marie ist eine großartige Person. Sie ist mutig, neugierig, hat Träume, bleibt aber auch Realistin und packt an, statt zu lamentieren. So schafft sie es auch, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht auf die Hilfe anderer zu verlassen. Marie ist absolut loyal, weshalb es ihr auch so zu schaffen macht, dass sie sich ausgerechnet in Sybillas Verlobten verliebt. Ihre Zerrissenheit zwischen Liebe und Freundschaft wird gut dargestellt und ich habe mit ihr gefühlt, als sie einige schwere Entscheidungen treffen musste.

Auch Sybilla von Schönhoff, die am Anfang des Romans sehr farblos auf mich wirkte, hat im Laufe der Geschichte doch einige Sympathiepunkte bei mir gewonnen. Sie unterstützt und hilft Marie, obwohl diese Freundschaft von ihren Eltern nicht gern gesehen wird. Manchmal war ich mir etwas unsicher, ob Sybilla wirklich so loyal gegenüber Marie ist, wie andersrum.

Natürlich gibt es noch viele weitere Charaktere in der Geschichte, die für mich alle toll und individuell beschrieben werden. Maries Großmutter, die sie unterstützt und versteht; Maries strenge Mutter, die mir oft unsympathisch und egoistisch vorkam; Maries Ziehbruder Moritz, ein Tagträumer und Taugenichts und natürlich Johann Georg von Haynau, dessen Liebe zu Marie unter keinem guten Stern steht.

Das Ende des Romans hat mich sehr überrascht und nicht wirklich zufrieden gestellt. So habe ich mich über die Handlungen einiger Personen sehr gewundert und konnte diese auch nicht ganz nachvollziehen. Vor allem gab es für Marie ein offenes Ende, eine ungewisse Zukunft. Ich hoffe, dass hier im nächsten Teil der Saga, der im Herbst 2022 erscheinen soll, noch ganz viel passiert und ich mich dann mit Marie über ein Happy End freuen darf.

Fazit:
Es hat Spaß gemacht, mit Marie in das Jahr 1830 einzutauchen und ich habe viel über die damaligen Lebensweisen gelernt. Marie ist eine sympathische Heldin, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt und ich freue mich darauf, sie im Herbst 2022 wiederzulesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 03.08.2021

Eine schöne Geschichte, die mich leider nicht ganz überzeugt hat

Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs
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Die junge Londonerin Lexi kommt nach Cornwall, um in den berühmten Heligan Gärten zu arbeiten. Als sie die Aufgabe bekommt, die Jubiläumsfeier zu organisieren, beginnt sie in der Vergangenheit der Gärten ...

Die junge Londonerin Lexi kommt nach Cornwall, um in den berühmten Heligan Gärten zu arbeiten. Als sie die Aufgabe bekommt, die Jubiläumsfeier zu organisieren, beginnt sie in der Vergangenheit der Gärten und ihrer Besitzer zu forschen und entdeckt eine spannende Geschichte.
Die Waisen Damaris und Allie wachsen bei Ihrem Cousin Henry Tremayne auf. Nach einem schlimmen Unwetter 1781 findet Damaris einen Schiffsbrüchigen am Strand. Sie ist sofort fasziniert von diesem geheimnisvollen Mann, der sie allerdings so gar nicht beachtet und mit seinem Schicksal hadert.
Henry, ein großer Gartenliebhaber, träumt davon, seine Parkanlagen einzigartig zu gestalten. Auf der Suche nach Inspirationen unternimmt er zusammen mit Damaris eine Reise durch die schönsten Gartenanlagen Englands. Währenddessen freundet sich Allie mit Julian, dem Schiffsbrüchigen an.

Die Gärten von Heligan ist der erste Band einer Trilogie die sich um die berühmten Heligan Gärten in Cornwall dreht.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, der Gegenwart und den 1780er Jahren. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von drei jungen Frauen (Lexi, Damaris und Allie) erzählt.

Die Gegenwartsgeschichte von Lexi kam für mich in diesem Roman viel zu kurz. Man erfährt zwar etwas über Lexis Vergangenheit und die Probleme, die diese ihr bereitet, aber das Ganze wird mittels kurzer Rückblenden nur angerissen. Ansonsten begleitet man Lexi bei ihren Recherchen zu den Heligan Gärten und erfährt hierbei viel über die Geschichte in der Vergangenheit, auf der hier, meiner Meinung nach, ganz klar der Schwerpunkt liegt. Die Gegenwartsgeschichte war mir einfach zu wenig, was aber auch daran liegen kann, dass sie ja über drei Bände gestreckt werden muss, während die Vergangenheitsgeschichte im Grunde mit diesem Band abgeschlossen ist.

Lexi ist mir zwar sympathisch, aber so richtig bin ich mit ihr leider nicht warm geworden. Was allerdings auch gut zu der beschriebenen Person passt, die sich versteckt, im Hintergrund hält und niemanden so richtig an sich heranlässt. Ich denke, so wir mir als Leser geht es vielleicht auch Lexis Kollegen, die nicht richtig schlau aus ihr werden.

Die Geschichte von Damaris hat mir da schon wesentlich besser gefallen. Ich bin in die 1780er Jahre eingetaucht und die damalige Zeit wird von der Autorin gut beschrieben, so dass ich mir Damaris Leben gut vorstellen konnte. Die Geschichte war zwar sehr vorhersehbar, aber dennoch interessant geschrieben. Trotzdem habe ich auch hier nicht den richtigen Zugang zu den Personen gefunden. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen konnte ich zwar nachvollziehen, wirklich berührt oder gefesselt haben sie mich aber leider nicht. Auch habe ich aufgrund des Klappentextes einfach mehr Dramatik und Spannung in diesem Teil der Geschichte erwartet. Am Ende ist für mich die Handlung einfach so dahin geplätschert und hat mit einem vorhersehbaren Finale geendet.

Besonders hervorheben möchte ich aber noch das wunderschön gestaltete Cover des Buches, welches den Leser mit Fotografien der Gärten von Heligan direkt nach Cornwall katapultiert. Außerdem findet man in der rückwärtigen Klappe eine interessante Zeittafel über die Entstehung der Gärten.


FAZIT:
Ein schöner Roman für zwischendurch, der mich aber leider nicht richtig mitgerissen hat.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ein runder Abschluss der Saga, der leider nicht an seine Vorgänger heranreicht

Der Traum von Freiheit
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Nach „Der Duft der weiten Welt“ und „Der Glanz der neuen Zeit“ ist „Der Traum von Freiheit“ der dritte Band der Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders. In diesem Band begleiten wir Mina und ihre Freunde von ...

Nach „Der Duft der weiten Welt“ und „Der Glanz der neuen Zeit“ ist „Der Traum von Freiheit“ der dritte Band der Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders. In diesem Band begleiten wir Mina und ihre Freunde von 1925 bis zum Kriegsende.

Mina ist es gelungen, das Kontor gut durch die letzten Jahre zu bringen und auch privat scheint sie ihr Glück mit Edo nun gefunden zu haben. Mit der zunehmenden Macht der Nationalsozialisten wird das Leben für Mina und ihre Familie allerdings nicht einfacher. Es gilt viele Schicksalsschläge zu überwinden und schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, wobei Mina wiederum viel Mut, Rückgrat und Stärke beweist. Auch während der Kriegsjahre und der Bombardierungen von Hamburg bleibt Mina sich selbst treu und hilft denen, die sich nicht selbst helfen können.

„Der Traum von Freiheit“ beginnt im Jahre 1925 und führt den Leser in 17 Kapiteln bis zum Kriegsende. Insbesondere im ersten Kapitel gibt es viele Rückblenden, die auch Lesern, die die ersten zwei Bücher nicht gelesen haben, den Einstieg in die Geschichte erleichtern. Trotzdem finde ich es sinnvoll, auch die ersten zwei Bücher zu lesen, um die Personen und Handlungen besser verstehen zu können.

Das Buch ließ sich wieder sehr angenehm und flüssig lesen und ich war gleich wieder mittendrin in Minas Welt. Ich habe alle liebgewonnenen Charaktere wiedergetroffen, neue kennengelernt und wurde auch sehr von der Entwicklung einzelner Personen überrascht.

Das Cover des Buches hat mir gut gefallen und passt von der Gestaltung her auch gut zu den Vorgängern. Was mich allerdings sehr irritiert hat ist der Klappentext. Aufgrund dieses Textes habe ich eine andere Geschichte erwartet, bzw. eine Handlung die viel mehr zur Nazizeit spielt, in der Mina wesentlich mehr in der Flüchtlingshilfe aktiv ist und hierdurch auch große Probleme bekommt.

Nachdem die Geschichte im ersten Drittel des Buches relativ gemütlich vor sich hinplätschert, habe ich mich schon gefragt, wann das Tempo angezogen wird, um noch die Zeit des Nationalsozialismus und die Kriegsjahre abzuhandeln. Im zweiten Drittel ging es dann auch sehr zügig vorwärts. Allerdings gab es hier massive Zeitsprünge, durch die ich den Bezug zu der Geschichte etwas verloren habe. Es fehlten mir wichtige Entwicklungen, um die Handlungen und Entscheidungen der Personen nachvollziehen zu können. Oft wurde ich einfach nur durch einen Satz informiert, dass Themen die vorher wichtig waren, jetzt wie von Zauberhand gelöst sind. Kinder waren auf einmal geboren oder erwachsen, Personen die sich vorher weigerten auszuwandern sind nun in einem neuen Leben angekommen usw.

Auch lief es mir in der Nazizeit, viel zu glatt für Mina. So wurde geholfen Personen außer Landes zu bringen oder Juden zu verstecken, aber es wurde nie wirklich gefährlich für Mina und ihre Freunde. Außerdem wurden diese Themen so knapp abgehandelt, dass es für mich nicht so richtig spannend und dramatisch wurde. Natürlich freue ich mich, dass alle so gut durch diese schreckliche Zeit gekommen sind, aber für mich hat es die Geschichte etwas unglaubwürdig gemacht.

Sehr gut beschrieben wurde aus meiner Sicht aber, wie sich langsam der Nationalsozialismus durchgesetzt hat und wie viele Menschen die schrecklichen Taten der Nazis nicht wirklich sehen wollten oder sich das Ganze noch schön geredet haben. Auch Mina zögert zu handeln oder den Mund aufzumachen, da es sie ja nicht betrifft, bzw. sie keine Probleme mit dem Kaffeehandel bekommen will, der ja die Familie ernährt.

Fazit:
„Der Traum von Freiheit“ ist ein rundes Finale der Speicherstadt-Saga, welches aber nicht an die zwei Vorgänger heranreicht.

Für meinen Geschmack wurde versucht zu viel Geschichte auf zu wenige Seiten zu pressen. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, auf einzelne Personen oder Erzählstränge zu verzichten und dafür einige wenige ausführlicher und nachvollziehbarer zu erzählen. Durch die vielen Zeitsprünge habe ich leider etwas die Beziehung zu der Geschichte und den Personen verloren und konnte mich dann nicht mehr wirklich in die Handlung einfühlen. Sehr schade!

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