Aufwühlend und beklemmend
Mehr als nur ein TraumAus dem Klappentext:
Felicitas hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt. Ein unerwartetes Erbe führt die junge Frau Anfang der 1960er-Jahre in den Süden der Vereinigten Staaten, mitten ...
Aus dem Klappentext:
Felicitas hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt. Ein unerwartetes Erbe führt die junge Frau Anfang der 1960er-Jahre in den Süden der Vereinigten Staaten, mitten hinein in die brodelnden Rassenunruhen. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und macht sich damit rasch Feinde, die bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen?
Yes we can
Wer hätte 1963 gedacht, dass die USA mal einen schwarzen Präsidenten haben wird?
Der Süden der USA spielt zu diesem Zeitpunkt verrückt.
Hass und Gewalt haben Einzug gehalten. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Die Luft brennt und mitten in diesem Krieg zwischen Schwarz und Weiß stolpert Felicitas, das jüdischd Mädchen, dem Hass und Gewalt nicht fremd ist.
Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und möchte behaupten, es ist eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe und dies waren bei durchschnittlich 2 pro Woche nicht wenig.
Die Autorin hat eine Atmosphäre geschaffen, wo man als Leser das Gefühl hatte, mittendrin im Geschehen zu sein und die heiße Luft von Mississippi zu atmen.
Man spürte das unterschwellig Brodeln, die aufgeheizte Stimmung und das Leid der schwarzen Bevölkerung.
Es wurde von Anfang an eine Spannung aufgebaut, die sich immer mehr gesteigert hat.
Ein Buch voller Emotionen.
Gerade in der heutigen Zeit, wo wieder der Hass gegen Fremden-und Anderssein regiert, ist dieses Buch auch ein Mahnmal und wichtiger denn je.
Sicher handelt es sich dabei um eine fiktive Geschichte, aber gepaart mit realen, geschichtlichen Details, wie z.B. dem Rassenhass, Zitate von Martin Luther King, den Drogenproblemen und Drogenschmuggel im Vietnamkrieg, dem Tod Kennedys, wirkt es, als ob sie sich genau so abgespiegelt haben könnte.
Ausschlaggebend war sicher auch die Ausarbeitung der Charaktere.
Dies ist der Autorin hervorragend gelungen.
Jeder für sich hatte eine eigene Persönlichkeit, sie sind authentisch und man hat sie sofort gemocht, oder abgelehnt.
Meine Lieblingsperson war Birdie. Die alte Dame hat mehr als einmal gezeigt,
dass man mit Verständnis, Liebe und Vergebung die Welt ein klein wenig besser machen kann.
Ich vergebe 5 Sterne und bedanke mich bei der Autorin für dieses außergewöhnliche Lesevergnügen und für eine Lehrstunde in Nächstenliebe.