Rocky, der Gangster-Schreck, kehrt zurück
Rocky, der Bankraub und ich oder wie mich ein stinkender Turnschuh reich machte (fast!)Inhalt & Handlung:
Nachdem Schäferhund Rocky bereits in Band eins aus Altersgründen aus dem Polizeidienst eliminiert worden ist, möchte sich dieser - voll motiviert - ständig beweisen. Er sieht dazu seine ...
Inhalt & Handlung:
Nachdem Schäferhund Rocky bereits in Band eins aus Altersgründen aus dem Polizeidienst eliminiert worden ist, möchte sich dieser - voll motiviert - ständig beweisen. Er sieht dazu seine große Chance gekommen, als er in Begleitung seines Hundesitters, dem Jungen Felix, im Park eine im Gebüsch versteckte Pistole erschnüffelt. Schnell wird klar, dass die Pistole einem berüchtigten Serien-Bankräuber gehören muss, der in der letzten Zeit in der Stadt sein Unwesen treibt. Aber was tun, wenn plötzlich die Pistole verschwindet und einen die Polizei nicht ernst nimmt? Hier ist guter Rat teuer…
Schreibstil:
Die Geschichte wird in kurzen Abschnitten mal aus der Sicht des Jungen Felix, dann wieder aus der Sicht des Hundes erzählt. Wie man sich denken kann, ist die Einschätzung ein und derselben Situation oft ziemlich konträr, was zum Teil zu Missverständnissen zwischen Hund und Jungen führt. Das sorgt wiederum beim Leser immer wieder für Schmunzeln! Zudem ist die Geschichte flüssig zu lesen und bedient sich einer sehr kindgerechten Sprache, die jedoch gänzlich auf nervenden „pseudo-hipen“ Jugendjargon verzichtet, was ich beim Lesen als sehr angenehm empfand!
Charaktere:
Hauptprotagonisten sind einerseits der Polizeihund Rocky, andererseits Felix, der tageweise auf Rocky aufpassen darf, wenn dessen Herrchen, der Polizist Herr Bergmann, beruflich verhindert ist. Rocky war viele Jahre als Spürhund im Polizeidienst im Einsatz, wurde allerdings nach der letzten nicht bestandenen Spürhundprüfung von polizeilicher Seite in den Ruhestand versetzt, was der Hund jedoch nicht verstehen kann.
Felix hingegen ist ein ganz normaler Junge, der es hasst, wenn er irgendwo im Mittelpunkt steht, zudem ist er in der Schule nicht gerade gut, besonders Mathematik bereitet ihm große Schwierigkeiten. Dementsprechend groß sind dadurch auch die Probleme, die er mit seinem Mathe-Lehrer, Herrn Teufel, hat.
Cover:
Das Cover ähnelt dem des ersten Bandes, sodass man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich bei diesen Büchern um eine zusammenhängende Serie handelt. Das Cover ist auch diesmal mit kindlichen Motiven auf sehr amüsante Weise illustriert. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass hier die gesamte Geschichte grafisch aufgearbeitet wird – was man allerdings erst nach dem Lesen des Buches realisiert, denn erst dann vermag man auch die kleinen Details richtig zu deuten.
Autor:
Nach mehrjähriger Arbeit auf dem „Schulschiff Deutschland“ studierte Fritz Fassbinder Nachrichtentechnik, danach widmete er sich mehreren Projekten und Entwicklungstätigkeiten für eine Spacelab-Mission der ESA. Heute arbeitet er für das Innenministerium im Polizeiumfeld und ließ sich davon auch zu seinem ersten Kinderbuch mit Krimihandlung inspirieren.
Meinung:
Aufgrund des tollen ersten Bandes wurde die Erscheinung des zweiten von uns bereits mit Spannung erwartet, und gleich vorweg: wir wurden auch diesmal nicht enttäuscht! Auch hier handelt es sich um ein wirklich spannendes, toll geschriebenes Kinderbuch, das man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte! Sehr gelungen finde ich auch den ständigen Perspektivenwechsel zwischen Hund und Jungen: Während Felix seine Sicht im Präteritum erzählt, erlebt der Hund alles in der Gegenwart, dadurch spiegelt sich dessen „Leben im Jetzt“ sehr schön wieder: Vergangenes und Zukünftiges sind ihm einerlei, für ihn zählt immer nur, sein Herrchen mit seinem Verhalten im Hier und Jetzt zufriedenzustellen und dafür eventuell auch das eine oder andere Leckerli abzusahnen.
Die Geschichte selbst beinhaltet alles, was ein gutes Kinderbuch ausmacht: Einerseits greift sie Themen auf, die Heranwachsenden aus dem eigenen Alltag nur allzu vertraut sind wie Mobbing, Schulprobleme, Probleme mit den Eltern, und der damit verbundenen oftmaligen Unsicherheit im Leben eines Teenagers. Andererseits hält sie aber auch Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, und Hilfsbereitschaft hoch, auch die Liebe zum Tier und das gemeinsame Zusammenwirken zwischen Tier und Mensch haben hier große Bedeutung. Das Wichtigste jedoch ist, dass hier eine wirklich spannende und amüsante Detektivgeschichte erzählt wird!
Am Ende der Geschichte findet sich ein kurzes Nachwort, welches interessante Informationen über Hunde und Spürhunde im Speziellen beinhaltet. Dadurch werden Fragen, die man sich beim Lesen eventuell stellt (und deren Beantwortung innerhalb der Geschichte vielleicht fehl am Platz gewesen wäre und zudem oberlehrerhaft gewirkt hätte), letztlich doch noch profund beantwortet.
Fazit:
Ein wirklich entzückendes Kinderbuch, das zugleich witzig und spannend geschrieben ist, und durch das man auch ganz nebenbei sehr viel Wissenswertes über Hunde erfährt.