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Veröffentlicht am 02.02.2022

gelebte Geschichte

Die Brücke der Ewigkeit
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In diesem historischen Roman lernen wir den Lebensweg von Jan Ortlin kennen, von seinen erschütternden Erlebnissen als Junge in Prag bis hin zu seiner Lebensaufgabe, die ihn wieder zurück nach Prag führt. ...

In diesem historischen Roman lernen wir den Lebensweg von Jan Ortlin kennen, von seinen erschütternden Erlebnissen als Junge in Prag bis hin zu seiner Lebensaufgabe, die ihn wieder zurück nach Prag führt. Es ist immer wieder spannend in eine andere Epoche einzutauchen. Durch die Erzählung erleben wir hautnah und authentisch diese Zeit mit. Hier treffen wir auf reale historische Begebenheiten, wie auch auf die Ausschmückung durch schriftstellerische Freiheiten bei den einzelnen Lebensgeschichten. Die Protagonisten werden sehr lebendig dargestellt. Man kann sich die Personen gut vorstellen und auch die unterschiedlichen Charaktere kommen gut zum Vorschein. Ich habe meine Sympathien schnell verteilt, denn trotz einer so großen Bandbreite an Persönlichkeiten hatte ich schnell meine Lieblinge herausgefunden. Wir erleben einen guten Querschnitt der damaligen Bevölkerung und ihren unterschiedlichsten Lebensbedingungen. Aber nicht nur die Personen vermitteln ein gutes Bild der damaligen Zeit, auch die detailreichen Beschreibungen von z.B. Kleidung, Wohnverhältnissen, Traditionen oder Landschaftsbeschreibungen und besonders auch die Erklärungen zu Berufen oder der Baukunst, lassen klare Rückschlüsse auf die damaligen Verhältnisse zu. Und das alles lässt diese interessante Zeit lebendig vor den Augen des Lesers auferstehen. Ich fand diese Informationen z. B. über die Reisetätigkeit der Baumeister sehr interessant und man erfährt interessante historische Dinge einfach schön in eine spannende Geschichte verpackt. Lernen einfach so nebenbei. Und dann natürlich die Geschichte von Jan und den anderen Protagonisten. Es war ein sehr spannendes Kennenlernen der Personen. Die Figuren sind fest in ihrer Zeit verankert und der Leser wird sicher manche Entscheidungen als seltsam empfunden haben. Aber so war eben die Denkweise in dieser Zeit. Die Wissenschaft war zwar fortgeschritten, aber der Aberglaube war noch weit verbreitet. Besonders gut hat mir die Sterndeuterei gefallen und wie sehr doch die Entscheidungen von besonderen "Vorkommnissen" abhängig gemacht wurden. Ich habe auch sehr viel über die Stadt Prag gelernt und natürlich den Brückenbau. Aber das ganze ist in eine sehr persönliche Geschichte der einzelnen Personen verpackt. Wir erleben Tragödien, Liebe, Trauer, Wut, Zerstörung und Aufbau... alles was das Leben für die Menschen bereithält. Ich habe mich jedenfalls sehr gut beim Lesen unterhalten gefühlt und es hat Spaß gemacht, die Leute und ihre Geschichte,in dieser mir so fremden Welt, zu erleben.

Wer historische Geschichten liebt und nicht nur Lebensgeschichten erfahren möchte, sondern auch noch Fakten kennenlernen möchte, ist bei diesem sehr unterhaltsamen Buch gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Ermittlungen in eigener Sache

Feuer im Alten Land
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Im zweiten Band um die Polizeireporterin Gesa Jansen wird es sehr persönlich. Denn ein Feuerteufel geht um und ihr eigenes Elternhaus wird ein Opfer der Flammen. Aber nicht nur das bringt große Sorgen ...

Im zweiten Band um die Polizeireporterin Gesa Jansen wird es sehr persönlich. Denn ein Feuerteufel geht um und ihr eigenes Elternhaus wird ein Opfer der Flammen. Aber nicht nur das bringt große Sorgen in die Familie, sondern ihr Bruder Gunnar gerät unter Verdacht. Das kann die junge Frau ja nicht einfach so hinnehmen und so startet Gesa ihre eigenen Ermittlungen. Diesmal gestaltet sich das aber etwas schwierig, denn sie muss heimlich agieren, nicht nur wegen der Polizei oder ihrer Chefin, sondern auch weil die Stimmung im Ort nicht besonders gut ist. An ihrer Seite ist allerdings wieder ihr Kollege Björn, der sie immer unterstütz, auch wenn er sich selber dadurch schaden könnte.

Für mich war es das erste Buch um Gesa. Und ich bin sofort tief in die Geschehnisse eingetaucht und wollte unbedingt wissen, was hier wirklich los ist. Denn Gesa ist mir sofort sympathisch und ich finde ihre Reaktionen auf diese persönlichen Anschuldigungen sehr realistisch. Sie lässt ihren Bruder nicht hängen, obwohl er nicht gerade offen mit ihr spricht. Die Familie hält zusammen und alleine die Wohnsituation nach dem Unglück zeigt das gut. Die Geschichte zeigt ein gutes Bild einer Dorfgemeinschaft, wo jeder jeden kennt und alle noch miteinander verbunden sind. Was ja nicht nur Positiv sein muss, sondern auch zu Problemen führen kann. Auch hier erlebt man die Dynamik der Ereignisse auf die verschiedenen Personen - manche verurteilen sofort jemanden und nutzen das aus und andere bieten eher ihre Hilfe an. Diesen Querschnitt durch die Verhaltensweisen der Menschen fand ich sehr real geschildert und macht das Ganze auch sehr lebendig. Man kann den Ereignissen gut folgen und wird immer wieder mit überraschenden Offenbarungen konfrontiert. Es hat mir Spaß gemacht Gesa bei ihren Überlegungen zu folgen. Sie zeigt eine sehr empathische Seite und das macht sie auch so sympathisch. Ihre eigene Vergangenheit ist auch nicht einfach und auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, bekommt man genug Informationen um ihre Situation zu verstehen. Aber nicht nur Gesa ist eine interessante Person. Ihr Kollege Björn, ihre Chefin und auch der verfeindete Journalist Ingo sind interessante Personen. Sie alle sind sehr authentisch dargestellt und man kann sie sich gut vorstellen. Mir haben auch die geschilderten Situationen mit den anderen Dorfbewohnern gut gefallen. Sie zeigen wirklich die Eigenheiten eines Dorflebens auf - Intrigen, Feindschaften, Freundschaften, Vereinsleben, Traditionen usw.

Mir hat der Regionalkrimi jedenfalls sehr gut gefallen und ich hoffe, in Zukunft noch mehr von der Polizeireporterin und ihren Kollegen zu erfahren. Denn es war sehr unterhaltsam, spannend und gerade die persönlichen Lebensläufe machen Lust auf eine Fortsetzung mit den Protagonisten. Ich kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

"nicht aufgeben" - das ist die Devise

Marta
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Dieses Buch hat mich doch sehr beeindruckt. Es wird die Lebensgeschichte von Marta erzählt, die ihre Kindheit in Polen verbringt, als Jugendliche nach Deutschland auswandert und später dann in der Schweiz ...

Dieses Buch hat mich doch sehr beeindruckt. Es wird die Lebensgeschichte von Marta erzählt, die ihre Kindheit in Polen verbringt, als Jugendliche nach Deutschland auswandert und später dann in der Schweiz übersiedelt. Es ist ein sehr emotionales Buch, denn die Erlebnisse von Marta sind nicht sehr einfach. Die politische Situation in Polen ist schwierig bis gefährlich und auch ihr familiäres Umfeldt ist problematisch. Sie hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer alleinerziehenden Mutter und auch mit ihrem Zwillingsbruder hat so sie manchmal ihre Probleme. Aber es gibt ja noch ihre Großeltern und andere Bezugspersonen, zu denen sie eine sehr innige Beziehung hat und ihr auch ein Leben lang zur Seite stehen. Die damaligen politischen und auch die persönlichen Lebensbedingungen werden sehr lebendig erzählt. Durch diese sehr intensive und sehr authentische Erzählung kann man sich alles sehr gut vorstellen. Es war für mich ein sehr emotionales Erlebnis und ich habe oft innegehalten, um mir die damalige Zeit wieder ins Gedächtnis zu rufen. Denn ich bin nur ein paar Jahre älter als Marta. Und es ist mir sofort aufgefallen, dass ich einen ganz anderen Blick auf diese Zeit habe. Gut - die politische Situation war mir klar, wenn auch nicht mit allen Folgen für die Menschen, aber ich war persönlich nicht unmittelbar betroffen und auch in einem Alter, wo andere Dinge für mich eine größere Priorität hatten. Aber die Ereignisse um ihre Flucht nach Deutschland - die ständigen Neuanfänge - das Verhältnis zu ihrer Mutter und ihren erfolgreichen Versuch einen Lebensinhalt für sich zu finden, ist sehr interessant und es zeigt sich auch welche pragmatische Sicht Marta auf alles hat. Sie macht immer das Beste daraus, kämpft sich durch, lernt immer sehr gezielt und hat ja schon früh ihre Berufswahl getroffen. Ärztin wollte sie schon als kleines Kind werden und das hat sie auch erreicht. Ich fand ihre Wahl sehr interessant und man erlebt ja auch ihre eigene Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft und dem Verhältnis zu ihrer Mutter und deren Lebensgeschichte. Denn ihre Mutter Johanna hat so ihre eigenen Geheimnisse und auch diese Geschichte recherchiert Marta. Das Ergebnis ist überraschend und muss dann auch von allen Beteiligten erstmal verarbeitet werden. Es ist kein einfaches Buch. Man liest es nicht so runter und fertig. Ich hatte zu Beginn so meine Schwierigkeiten, denn jedes Kapitel spielt in einer bestimmten Zeit und die wechselten am Anfang von Gegenwart zur Vergangenheit hin und her. Es war nicht so einfach die zeitliche Reihenfolge im Auge zu behalten. Aber nach einiger Zeit ging es und später erfolgten die Kapitel auch in zeitlicher Reihenfolge. Und es gab sehr viele Personen kennenzulernen, die mit ihren sehr unterschiedlichen Charaktere sehr interessant waren. Marta ist wirklich eine sehr starke Frau, die es sich nicht leicht macht mit ihren Entscheidungen. Aber sie steht immer zu ihrer Mutter und ihrem Bruder, auch wenn die beiden sie nicht gerade liebevoll behandeln. Sie hilft ihnen immer und auch mit ihren Freunden und der restl. Familie bleibt sie tief verbunden. Die Schilderungen aus dem Arbeitsalltag fand ich manchmal schon ziemlich heftig, aber die Arbeit in der Psychatrie ist sicher nicht einfach und als Außenstehender kann man die Arbeitsmethoden auch nicht unbedingt verstehen. Aber Marta ist erfolgreich in ihrem Beruf und ist bei ihren Patienten beliebt. Das Buch erzählt eine Lebensgeschichte und man wird mit allen möglichen Ereignissen und Handlungen konfrontiert - so kann das wahre Leben eben sein. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, Marta war mir sehr sympathisch und ich fand die Beschreibungen der politischen Situation und den daraus resultierenden Handlungen sehr spannend. Es war ein neuer Blickwinkel auf diese Zeit und ich muss sagen, ich habe die Lesezeit sehr genossen. Es war spannend und interessant Marta auf ihrem Lebensweg mit allen Höhen und Tiefen zu folgen. Ich kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen. Es ist eine sehr interessante Lektüre für schöne Lesestunden.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

gelebte Geschichte mit Paracelsus

Paracelsus - Die Fragen der Toten
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Dieser historische Roman lässt den berühmten Arzt Paracelsus zu Leben erwecken. Ich fand es total interessant in seine Welt einzutauchen. Man kennt Paracelsus zumindest dem Namen nach, aber viel mehr wahrscheinlich ...

Dieser historische Roman lässt den berühmten Arzt Paracelsus zu Leben erwecken. Ich fand es total interessant in seine Welt einzutauchen. Man kennt Paracelsus zumindest dem Namen nach, aber viel mehr wahrscheinlich auch nicht. In diesem Buch wird er zum Leben erweckt und wir lernen ihn in seiner damaligen Umgebung kennen. Und zwar ungeschönt mit seinen guten wie mit seinen schlechten Seiten. Er ist sicher ein schwieriger Charakter und eben eine Mann seiner Zeit. Es ist interessant seinen, für unsere heutige Denkweise, Gedankengängen und Ideen zu folgen. Wir erleben einige Überraschungen und manches mutet uns sicher seltsam an. Aber damals waren es eben andere Zeiten und die Erkenntnisse über Wissenschaft und Natur nicht auf unserem heutigen Stand. Die Menschen suchten Erklärungen und das auf allen Ebenen. Der Leser wird jedenfalls mit ungewöhnlichen und seltsamen Dingen und Einstellungen in Berührung kommen. Aber das macht auch den Reiz der Geschichte aus. Die damaligen Sitten und Gebräuche oder auch das Gedankengut wird sehr authentisch dargestellt. Es wird nichts geschönt oder ausgelassen. Manchmal muss man beim Lesen schon mal Nerven lassen, denn zimperlich waren die damaligen Bewohner sicher nicht. Ich konnte mich aber sehr gut durch die ausführlichen Erklärungen in diese Zeit einfinden. Durch die vielen verschiedenen Personen und den unterschiedlichsten Charaktere konnte man sich ein gutes Bild der Ereignisse vor Augen führen. Die Beweggründe wurden dadurch auch verständlicher. Es zeigt sich aber nicht nur ein geschichtliches Bild dieser Zeit, sondern man erlebt ja durch die Protagonisten persönliche Lebensläufe mit allen Schicksalsschlägen oder freudigen Erlebnisse hautnah mit. Und auch wenn man den ersten Band um Paracelsus und seine Freunde nicht gelesen hat, kann man dem Geschehen gut folgen. Durch Dialoge und Erinnerungen der Protagonisten bekommt man auch noch genügent Informationen über die vorherigen Ereignisse. Ich konnte das Buch sehr leicht und flüssig lesen, was gerade für historische Bücher nicht immer zutrifft. Aber hier ist ein guter Lesefluß gegeben. Und ich hatte keine Probleme in die damalige Lebenssituation einzutauchen. Es hat mir großen Spaß gemacht mehr über Paracelsus, seine Motivation und seinen Lebensweg zu erfahren. Und es war auch noch sehr spannend. Ich habe mit den Protagonisten gezittert und gebangt. Es war keine einfache Zeit und ein einzelnes Menschenleben hatte nicht für jeden einen großen Stellenwert.

Für mich war es jedenfalls eine sehr schöne Lesezeit und ich habe für mich viel aus den historischen Erzählungen - fiktiv oder nicht - herausgefunden.

Wer an gelebter Geschichte interessiert ist und eine spannende und eindrucksvolle Zeit mit Paracelsus erleben möchte, ist hier genau richtig. Ich kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

wunderschöne Begleitung

Die Energie der Rauhnächte
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Ich habe dieses Jahr endlich mal die Zeit der Rauhnächte bewußt erlebt. Und das habe ich mit diesem wunderschön gestalteten Büchlein erlebt.

Erstmal sieht dieses Buch sehr schön aus. Das Cover finde ich ...

Ich habe dieses Jahr endlich mal die Zeit der Rauhnächte bewußt erlebt. Und das habe ich mit diesem wunderschön gestalteten Büchlein erlebt.

Erstmal sieht dieses Buch sehr schön aus. Das Cover finde ich schon sehr schön gestaltet und diese schönen Bilder ziehen sich durch das ganze Buch. Sie umrahmen die Seiten, die der Leser selber sozusagen als Tagebuch oder Notizen ausfüllen kann und überall taucht dieses tolle Blau mit den Sternen auf. Alleine diese Ansicht macht schon Freude auf das weitere Geschehen. Man wird sehr gut über die Rauhnächte und ihre Bedeutung aufgeklärt. Dann folgt eine genaue Anleitung für die einzelnen Nächte und man hat viel Platz für eigenen Aufzeichnungen. Mir haben dies Angaben und die möglichen Tätigkeiten bzw. Gedankengänge gut gefallen. Man kann natürlich darüberhinaus auch seine eigenen Ideen einbringen. Es werden viele gute Tipps gegeben und mir haben diese Anregungen gut geholfen. Gerade wenn man diese Zeit zum ersten Mal so bewußt verbringt. Es hat Spaß gemacht und man konnte auch als Anfänger sehr gut damit arbeiten. Ich habe jedenfalls viel gelernt und für mich eine sehr interessante und auch lehrreiche Zeit mit den Ritualen verbracht. Durch dieses Buch habe ich etwas Struktur gehabt und konnte mich so auf die seelischen Aspekte konzentrieren. Es hat super geklappt und ich bin sehr froh die Energie der Rauhnächte mit dem Buch von Christine Rechl erlebt zu haben. Ich kann das Buch mit guten Gewissen empfehlen und werde auch die nächsten Rauhnächte zusammen mit dem Buch erleben.

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