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Veröffentlicht am 03.09.2023

Wunderbarer Weihnachtskrimi

Rattenweihnacht
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"Rattenweihnacht" war der erste Krimi, den ich von Ingrid Zellner gelesen habe und er hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es mir jetzt im Sommer etwas schwerer gefallen ist, in die vorweihnachtlich-winterliche ...

"Rattenweihnacht" war der erste Krimi, den ich von Ingrid Zellner gelesen habe und er hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es mir jetzt im Sommer etwas schwerer gefallen ist, in die vorweihnachtlich-winterliche Atmosphäre einzutauchen, die Ingrid Zellner so liebevoll beschreibt.
Klappentext:
Kurz vor Weihnachten taucht in dem Dorf Buchelfingen eine Frau auf, die ihr Gedächtnis verloren hat und nicht mehr weiß, wer sie ist. Man gibt ihr den Namen Maria, und die etwas verschrobenen Brüder Gunnar und Leander Biber nehmen sie bei sich auf. Dabei haben sie derzeit eigentlich ganz andere Probleme: Ihre Mutter ist seit einer Woche spurlos verschwunden, und sie erhalten Drohbriefe, die ihnen ein Verbrechen unterstellen und Vergeltung dafür ankündigen. Bald werden im Dorf erste Vermutungen laut, dass diese rätselhafte Maria etwas damit zu tun haben könnte. Eine Frau ist sich sogar sicher, sie aus ihrer Jugendzeit zu kennen. Doch was tatsächlich hinter Marias Aufenthalt in Buchelfingen steckt, ahnt niemand.
Gleich der Anfang der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und mich gleich aus meinem Alltag abgeholt. Überhaupt sind die meisten Figuren sehr liebevoll gezeichnet und Ingrid Zellner gelingt es wunderbar, Atmosphäre zu schaffen. Nur die Bösen sind halt wirklich böse - da hätte ich mir etwas weniger Klischees gewünscht.
Die Dialoge sind genau wie das ganze Buch flüssig geschrieben. Es gibt immer wieder neue Wendungen und das Buch lädt - auch durch die geschickt platzierten Cliffhanger - zum Miträtseln ein.
Auch wenn ich nach etwa zwei Dritteln des Buches die Lösung schon geahnt habe, war das buch bis zum Ende spannend, obwohl Ingrid Zellner auf den "Gänsehautfaktor" verzichtet hat. Auch für Menschen mit Ratten-Phobie ist das Buch kein Problem.
Ein etwas anderer Krimi - der ermittelnde Kommissar spielt keine große Rolle. Wenig blutend und trotzdem spannend.
Fazit: Ein wunderbarer Weihnachtskrimi, der mich auch im Sommer gut unterhalten hat. Schon heute mein Tipp für ein tolles Weihnachtsgeschenk, aber auch im Sommer lesenswert.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Heiterer Gesellschaftsroman

Waldstettener G'schichten
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Nach den vielen Krimis der letzten Zeit habe ich jetzt einen heiteren Gesellschaftsroman gelesen. "Tante Adelheids Schloss", den ersten Band der Waldstettener G'schichten von Brigitte Teufl-Heimhilcher.
Klappentext:
Auch ...

Nach den vielen Krimis der letzten Zeit habe ich jetzt einen heiteren Gesellschaftsroman gelesen. "Tante Adelheids Schloss", den ersten Band der Waldstettener G'schichten von Brigitte Teufl-Heimhilcher.
Klappentext:
Auch die arbeitssuchende Kunstgeschichtlerin Gloria hätte sich niemals träumen lassen, eines Tages als Zugraste in Waldstetten zu landen. Bis zu jenem Tag, an dem sie erfährt, Erbin eines Schlosses am Ende der Welt zu sein, war sie nämlich davon überzeugt, ein ausgesprochener Stadtmensch zu sein.
Um das Schloss zu verkaufen, reist sie nach Waldstetten. Doch sie verliebt sich in die alten Gemäuer. Gemeinsam mit Freund Daniel beschließt sie zu bleiben.
Gloria kämpft bald gegen bröckelndes Mauerwerk und misstrauische Dorfbewohner. Auch der Bürgermeister ist wenig entgegenkommend. Dann erfährt sie auch noch Erstaunliches über ihre Ahnen, die das Schloss über Jahrzehnte bewohnten.
Wird es Gloria gelingen, die Akzeptanz der Waldstettner zu gewinnen und das Geheimnis ihrer Ahnen zu lüften?
Das Buch ist vielschichtig: ein heiterer Liebesroman, eine Hommage an Waldstetten, ein Familienroman und auch ein wenig Gesellschaftskritik gibt es.
Wobei mich dieser Teil am wenigsten überzeugen konnte. Das Bedingungslose Grundeinkommen wird aus meiner Sicht - und ich gebe gerne zu, ich bin eine Befürworterin und ich habe dazu tatsächlich auch mal eine wissenschaftliche Arbeit verfasst - zu eindimensional dargestellt und die Ergebnisse der realen Modellversuche werden nicht berücksichtigt.
Das Buch ist flüssig geschrieben. In Waldstetten trifft Heimat auf Moderne, ein alter auf ein neuer Lebensstil.
Gloria als Protagonistin konnte mich nicht so ganz überzeugen. Sie war mir ein wenig zu sehr verwöhnte Prinzessin, doch die vielen liebevoll gestalteten Nebenfiguren haben mich damit schnell versöhnt.
Das dunkle Familiengeheimnis sorgt für ein wenig Spannung und irgendwie wollte ich doch immer wissen, wie es weitergeht mit Gloria und Daniel und natürlich auch mit allen anderen Figuren.
Fazit: Ein heiterer Gesellschaftsroman mit heimatlichem Flair und viel Charme. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Tolle Ermittler, spannend und flüssig

Hassseele
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Nun habe ich auch den dritten Band der Charles-Pantel-Krimireihe "Hassseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Er hat mir wieder gut gefallen.
Klappentext:
Wer den Hass heimlich hält, Schaden zu tun, des Bosheit ...

Nun habe ich auch den dritten Band der Charles-Pantel-Krimireihe "Hassseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Er hat mir wieder gut gefallen.
Klappentext:
Wer den Hass heimlich hält, Schaden zu tun, des Bosheit wird doch vor der Gemeinde offenbar werden. (SPRÜCHE 26:26) Bei einem Spaziergang entlang der malerischen Küste Cornwalls entdecken Chief Inspector Charles Pantel und Ivy Clarks den Leichnam einer Frau. Vieles deutet darauf hin, dass es sich bei der Toten um das erste Opfer eines Serienmörders handeln könnte. Vier Tage später wird diese Vermutung zur traurigen Gewissheit. Eine zweite Frau, die dem ersten Opfer verblüff end ähnelt, wird tot aufgefunden. Für Pantel und sein Team beginnt eine aufreibende Suche nach dem Schuldigen. Doch jeder Ermittlungsansatz scheint in einer Sackgasse zu enden. Als weitere Morde, die ebenfalls die Handschrift des Täters tragen, Cornwall erschüttern, wird den Ermittlern bewusst, dass sie gegen ein Gespinst aus Hass und Gier ankämpfen müssen.
Charles Pantel und Ivy Clarks sind inzwischen ein Paar (ein wenig muss ich dann doch spoilern) und nicht alles läuft so reibungslos wie sie sich das gewünscht haben. Das finde ich gut, denn beide entwickeln sich auch in diesem 3.Band weiter, reiben sich aneinander.
Ansonsten steht wie immer bei Kirsten Weinhold die Ermittlungsarbeit im Mittelpunkt der Geschichte. Das ist oft recht zäh, aber nie langweilig. Der Spannungsbogen bleibt immer erhalten. Es gibt überraschende Wendungen und die immer wieder eingestreuten privaten Geschichten halten die Geschichte lebendig.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben und entwickelt ihren ganz eigenen Fluss.
Das Motiv finde ich in diesem Band nicht ganz so überzeugend und wenn ich die Todesopfer in den drei Bänden zusammenzähle, kann ich den unsympathischen Chef DSI Thomson schon verstehen: Es muss nicht immer gleich ein Serienmörder sein.
Fazit: Eine gelungene Reihe mit einem sympathischen Team, spannend und flüssig geschrieben. Da gibt es hoffentlich noch eine Fortsetzung, denn die Idee hat Potential.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Gelungene Fortsetzung

Sühneseele
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Nach "Racheseele" habe ich gleich den 2. Band der Charles-Pantel-Reihe "Sühneseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Ich liebe es, Reihen hintereinander zu lesen, besonders wenn es wie hier eine gute Mischung ...

Nach "Racheseele" habe ich gleich den 2. Band der Charles-Pantel-Reihe "Sühneseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Ich liebe es, Reihen hintereinander zu lesen, besonders wenn es wie hier eine gute Mischung aus spannendem Kriminalfall und sympathischem Ermittler-Leben ist.
Klappentext:
Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen (Mt 26,52) Auf dem Golfplatz von Truro wird die Leiche von Luke Harrogate, einem bekannten Amateurgolfer und windigen Finanzmakler gefunden. Ein schrecklicher Unfalle? Aber wer ist die schwarz gekleidete, vermummte Frau, die in der Nähe des Unfallortes beobachtet wurde? Als kurze Zeit später ein Reiter von seinem Pferd getötet wird und erneut die mysteriöse Frau auftaucht, ist für Detective Chief Inspector Charles Pantel und seinem Team klar, dass sie es mit einer raffinierten Mörderin zu tun haben. Eine Psychopatin, die wahllos Hobbysportler angreift, oder sind die Tötungen ein Akt der persönlichen Rache? Trotz zahlreicher Spuren und vielfältiger Indizien laufen die umfassenden Nachforschungen immer wieder ins Leere. Erst ein Zufall führt das Ermittlerteam auf die richtige Spur - leider zu spät.
"Sühneseele" schließt nahtlos an "Racheseele" an, wobei beide Krimis auch eigenständig gelesen werden können. Alle Bände sind in sich abgeschlossen.
Im Mittelpunkt des zweiten Bandes steht, nachdem im ersten Band die Figuren sehr gut eingeführt wurden, die Ermittlungsarbeit. Diese ist oft langwierig und damit realistisch. Spannend bleibt es trotzdem, denn Kirsten Weinhold führt ihr Ermittlungsteam und damit auch mich als Leserin immer wieder in die Irre, ohne zu verwirren oder die Story aufzubauschen. Viele haben ein Motiv, die so gar nicht sympathischen Opfer zu töten. Doch war der Tod wirklich das Ziel, oder war doch alles ganz anders?
Es geht wieder um Schuld und Gerechtigkeit, es geht um Sühne. Doch wer hat Schuld und warum?
Die Story ist flüssig geschrieben, die Figuren handeln nachvollziehbar und sie verändern sich im Laufe der Handlung. Ich habe viele alte Bekannte wieder getroffen und neue Figuren kennen gelernt. Auch diese beschreibt Kirsten Weinhold mit Liebe zum Detail und authentisch. Und dann ist da noch Cosmo. Er bringt alle Herzen zum Schmelzen - nicht nur das von Ivy.
Ich lese jetzt den 3.Band "Hassseele", denn ich muss unbedingt wissen, wie es mit Charles, Ivy, Henry und Cosmo weitergeht.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung: Spannend mit authentischen Ermittlern, einer berührenden Hintergrundgeschichte und einem überraschenden Schluss. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Toller englischer Krimi

Racheseele
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Kann eine deutsche Autorin einen richtig tollen englischen Krimi schreiben? Damit meine ich, dieses ganz spezielle Flair englischer Krimis vermitteln, nicht in Englisch schreiben.
Mit "Racheseele" hat ...

Kann eine deutsche Autorin einen richtig tollen englischen Krimi schreiben? Damit meine ich, dieses ganz spezielle Flair englischer Krimis vermitteln, nicht in Englisch schreiben.
Mit "Racheseele" hat Kirsten Weinhold gezeigt, wie es geht. Ihr Cornwall-Krimi setzt die Tradition guter englischer Krimis fort.
Klappentext:
Ein Brief, in dem der anonyme Verfasser sechs Morde ankündigt, landet auf dem Schreibtisch von Chief Inspektor Charles Pantel, dem neuen Leiter der Abteilung für Kapitalverbrechen in Truro. Kurz darauf erschüttert eine Serie brutaler Morde den idyllischen Süden Cornwalls. Für Pantel und sein Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Die umfangreichen Ermittlungen führen die Polizisten auf die Spur zweier Hauptverdächtiger. Doch beide Männer scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Erst das Auffinden der Leiche eines der mutmaßlichen Täter, lässt auf den entscheidenden Durchbruch hoffen. Als Pantel nachts zu dem Tatort des letzten angekündigten Mordes gerufen wird, trifft er auf den wahren Täter und gerät in tödliche Gefahr.
Stil und Personen haben mich gleich in die Geschichte hineingezogen und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Anfangs habe ich noch gedacht: Müssen es denn wieder so viele Tote sein? Am Ende wusste ich es: Es müssen so viele Tote sein, damit Kirsten Weinhold ihre Geschichte auch wirklich erzählen kann.
Es geht um Schuld, um Gerechtigkeit und Strafe und damit um die großen Themen eines Krimis.
Dazu hat Kirsten Weinhold einige wirklich sympathische Ermittlerfiguren entwickelt, die nicht ohne Ecken und Kanten sind.
Der Spannungsbogen hält die ganze Geschichte über, auch wenn ich irgendwann geahnt habe, wie alles zusammenhängt. Aber ich bin ja auch eine erfahrene Krimileserin.
Der "große" Showdown am Ende passte, war nicht so abgehoben, wie in manchen anderen Büchern. Frauen schreiben doch die besseren Krimis.
Ich gehe jetzt in den Garten und lese den zweiten Band "Sühneseele", denn ich will unbedingt wissen, wie es mit Charles Pantel, Ivy Clarks und Henry Bloombottem weitergeht.
Fazit: Ein toller Krimi, der mich völlig überzeugen konnte. Eine absolute Leseempfehlung nicht nur für die Freund:innen guter englischer Krimis.

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