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Veröffentlicht am 07.07.2019

Spannender Coldcase Krimi

Schneewittchensarg
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Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss werden zu einer Ausstellungseröffnung im schwedischen Glasmuseum gerufen und als sie den Grund dafür sehen, wird es kurios. In einem der Ausstellungsstücke, ...

Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss werden zu einer Ausstellungseröffnung im schwedischen Glasmuseum gerufen und als sie den Grund dafür sehen, wird es kurios. In einem der Ausstellungsstücke, der Schneewittchensarg, befindet sich ein Skelett in einem Brautkleid und auf dem Kleid, ein roter Fleck. Gustavsson, dem eine der großen Glasmacherfabriken gehört und dem die Ausstellung gewidmet ist, erkennt das Kleid. Dieses Kleid trug einst seine Braut Berit, die bei der Hochzeit bei der Brautentführung verschwand und nie wieder auftauchte. Diese Aufführung jedoch ist beinahe fünfzig Jahre her. Ist die Leiche im Schneewittchensarg wirklich die verschwundene Braut?
Meine Meinung
Bei dem Krimi Schneewittchensarg handelt es sich um den bereits siebten Band um die beiden Ermittlerinnen Stina Forss und Ingrid Nyström. Ich muss hier zugeben, dass ich bis dato die Reihe nicht kannte, hatte aber, was den reinen Fall im Buche betrifft, keinerlei Verständnisprobleme. Zwar erhält man als Leser auch hier wieder diverse Einblicke in die Privatleben der Kommissarinnen, die mir nicht immer ganz klar waren, doch gibt es kleinere Hinweise darauf, was zuvor passiert ist.
Der Schreibstil der Autoren liest sich leicht und flüssig und durch, teilweise, detaillierte Beschreibungen bekommt man schnell ein klares Kopfkino. Zugegeben, durch die vielen Details wird es hin und wieder etwas ausschweifend, nimmt dem Fall aber nicht die Spannung.
Gerade das Thema der Cold Cases finde ich sehr interessant. Die Suche nach der Wahrheit entpuppt sich als gar nicht so einfach und auch hier ist wieder deutlich, dass viel mehr hinter den einzelnen Personen steckt. Den Fall fand ich auf jeden Falls logisch aufgebaut und die Ermittlungen wirkten glaubhaft. Neben diesen Hauptfall geht es auch im privaten Bereich der Ermittlerinnen deutlich zur Sache und vor allem Kommissarin Forss hat ihr Päckchen zu tragen, wobei auch Nyström noch an Vergangenem zu knabbern hat. Das machte die beiden Kommissarinnen deutlich lebendiger und authentischer und passte hier sehr gut mit in die Geschichte.
Die Atmosphäre des schwedischen Dorfes wird glaubhaft geschildert. Der Leser bekommt hier ein klares Bild von dem, wie es einst war und wie wenig sich in dieser trügerischen Idylle geändert hat. Durch dieses Szenario bekam die Geschichte ein wenig mehr Schwermut und wirkte etwas düster.
Die Charaktere sind ebenfalls glaubhaft geschildert, wobei ich hier schon ein wenig merkte, dass mir da die Grundlagen fehlten. Ich hatte noch so meine Schwierigkeiten, die vielen unterschiedlichen Personen auseinander zu halten und einzuordnen. Das ergab sich dann nach und nach im Laufe des Buches, doch hin und wieder musste ich doch wieder innehalten, weil ich mir erst einmal wieder klar werden musste, wer da gerade handelte.
Mein Fazit
Ein gut aufgebauter, solider Krimi dessen Ermittlungen in die Vergangenheit führen. Sprachlich gut und leicht zu lesen, inhaltlich musste ich ein wenig aufpassen, da hier sehr viele Personen zur Handlung kommen. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und ich bin neugierig auf die vorherigen Fälle der beiden Kommissarinnen. Gelungener, atmosphärischer Krimi mit viel Lokalkolorit, der ein wenig Aufmerksamkeit beim Lesen benötigt, da es hier diverse Handlungs-, Perspektiven- und Zeitsprünge gibt.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Braucht Vorkenntnisse

10 Stunden tot
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Eigentlich war Helsingborg immer ein sehr idyllischer Ort, doch diese Zeiten scheinen vorbei, denn eine Serie grausiger Morde erschüttert die Stadt. Dabei ist Ermittler Fabian Risk eigentlich gerade mitten ...

Eigentlich war Helsingborg immer ein sehr idyllischer Ort, doch diese Zeiten scheinen vorbei, denn eine Serie grausiger Morde erschüttert die Stadt. Dabei ist Ermittler Fabian Risk eigentlich gerade mitten in einer absolut verdienten Auszeit, in der er sich um seine Familie, insbesondere seine Kinder, kümmern wollte. Doch Fabian ist mit Leib und Seele Polizist und so widmet er sich nicht nur in seiner Freizeit dem rätselhaften Freitod seines Kollegen, sondern beginnt auch in der Mordserie zu ermitteln.

Meine Meinung

Mit 10 Stunden tot erschien der bereits vierte Thriller aus Stefan Ahnhems Feder und auch hier steht Ermittler Fabian Risk wieder im Mittelpunkt. Gleich vorweg möchte ich allerdings betonen, dass dieser Thriller ohne Kenntnisse der Vorgänger sehr schwer zu lesen sein wird, denn gerade der Fall, den Risk in seiner Freizeit verfolgt, benötigt zum Verständnis einige Vorkenntnisse. Hat man allerdings diese, erhält man mit 10 Stunden tot einen sehr spannenden Pageturner, der an die Seiten fesselt.

Stefan Ahnhem hat einen sehr direkt und klaren Schreibstil, der es leicht macht, sich das Geschehen bildlich vorzustellen. Das allerdings ist nicht immer etwas für schwache Nerven, denn so manch eine Vorstellung war äußerst grausam.

Was den Thriller etwas anspruchsvoller gestaltet, sind viele verschiedene Erzählstränge, die ein wenig Aufmerksamkeit des Lesers fordern und die teilweise auch vergangene Ereignisse aufgreifen. Ahnhem lässt hier nicht nur verschiedene Ermittler, wie z. B. Fabian Risk in den Mittelpunkt rücken, sondern gibt auch den Opfern und Tätern eine Stimme. Zugegeben, die Gedankengänge des Täters zu folgen, war nicht leicht, aber genau so sollte dieses wohl auch dargestellt werden, um ein wenig das kranke Hirn herauszukristallisieren.

Die Fälle waren thematisch aktuell gestaltet und die spannenden Ermittlungen hielten von Anfang an das Tempo hoch. Die Atmosphäre ist recht düster, teils bedrohlich und da hier nach wie vor nicht alle lose Fäden ein passendes Ende erhalten, bin ich bereits jetzt gespannt auf die Fortsetzung der Reihe. Die Handlung bleibt unvorhersehbar und immer wieder verblüfft der Autor mit seinen Wendungen.

Die Charaktere sind zu einem Teil aus den vorherigen Bänden bekannt. Ja, zugegeben, Fabian Risk ist auf seine Art ein wenig stereotypisch, wobei er tatsächlich vom ersten Buch bis jetzt eine sehr glaubhafte Entwicklung zeigt. Was seine Arbeit bei der Mordkommission angeht, ist Risk nach wie vor mit vollem Einsatz dabei, doch im privaten Bereich türmen sich die Probleme und Sorgen. Auch bei den anderen Ermittlern gibt es Einblicke in die privaten Entwicklungen und alles in allem zeichnet der Autor seine Figuren deutlich und glaubhaft. Auch hier bin ich sehr auf weitere Entwicklungen gespannt.

Mein Fazit

Für Fans der Reihe ist auch 10 Stunden tot ein absolut spannender und lesenswerter Pageturner. Wer aufmerksam bleibt und auch weiß, worauf der Autor hier aufbaut, wird nicht enttäuscht sein. Von Beginn an fand ich die Handlung sehr spannend und fesselnd. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man hat, gerade bei den bereits bekannten Personen, hier eine gelungene und glaubwürdige Entwicklung. Spannender und aktueller vierter Band einer Reihe, den ich gerne empfehle.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Spannende Fortsetzung

Die Lieferung
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Bei einem nächtlichen Jagdausflug trifft die Jägerin Regina Hesse auf eine bleiche Frau, die sie auf den ersten Blick für ein Gespenst gehalten hat. Kommissar Kerner wird hinzugerufen und gemeinsam mit ...

Bei einem nächtlichen Jagdausflug trifft die Jägerin Regina Hesse auf eine bleiche Frau, die sie auf den ersten Blick für ein Gespenst gehalten hat. Kommissar Kerner wird hinzugerufen und gemeinsam mit Regina Hesse gelingt es ihm, die Frau zu fassen und in ein Krankenhaus zu bringen. Sie ist stark unterernährt und ihre weiße Haut deutet darauf hin, dass sie jahrelang kein Tageslicht gesehen hat. Gemeinsam mit Kollegin Rebecca beginnt er zu ermitteln. Zur gleichen Zeit wird die junge, hübsche Viola von einem Stalker verfolgt, doch nur ihre Freundin Sabine glaubt ihr. Als Sabine sich jedoch ganz plötzlich nicht mehr meldet, bekommt auch Viola es mit der Angst zu tun und geht nur noch wenn es sein muss vor die Tür und lässt sich sogar ihr Essen liefern.
Meine Meinung
Ich bin ein großer Fan des Autors Andreas Winkelmann und schon der erste Blick auf den Thriller, der vom Cover auch hervorragend zum ersten Band der Reihe passt, machte mich neugierig.
Schon der Einstieg beginnt sehr rasant und auch ein wenig unheimlich. Winkelmann beschreibt mit wenigen, aber dafür umso intensiveren Details, durch die das Grauen rund um die bleiche Frau sehr greifbar wird. Auch sonst liest sich dieser Thriller wie gewohnt flüssig und mitreißend.
Gemeinsam mit den beiden Ermittlern Jens Kerner und Rebecca Oswald macht man sich auf die Suche nach Antworten und allein die Vorstellung, was der junge Frau zugestoßen sein könnte, erweckte in mir ein Grauen. Für mich ist es unvorstellbar grausam, wenn ich daran denke, eingesperrt zu sein und damit trifft Winkelmann hier eine meiner persönlichen Ängste, was den Thriller für mich umso spannender machte. Zwar waren mir die ein oder andere Szene schon ein wenig vorhersehbar und doch fand ich es wieder sehr spannend. Ich hatte hier auf jeden Fall Gelegenheit, mit auf die Suche nach dem Täter zu gehen und war mir manches Mal nicht sicher, ob die Spuren, die Winkelmann auslegte, mich nun in die Irre lenken sollten oder nicht. Kurze Kapitel und schnelle Szenenwechsel halten die Spannung und somit auch das Lesetempo aufrecht und ich habe das Buch schnell verschlungen.
Die Perspektive wechselt in der Zeit und zwischen den Kommissaren, den Opfern und auch dem Täter. Was wieder einen gelungenen Überblick verschafft und gerade auf die Psyche des Täters wieder äußerst spannend inszeniert wurde, vor allem, weil man gerade dessen Perspektive in der Vergangenheit mitverfolgt. Die Entwicklung des Täters war glaubhaft und damit lässt Winkelmann einmal mehr in die psyschichen Abgründe der Menschen blicken.
Jens Kerner und Rebecca Oswald sind zwei sehr sympathische Ermittler, die sehr gut ausgearbeitet wurden. Sie sind nach wie vor eher unkonventionell und schreiten auch gerne schonmal allein zur Tat. Die persönliche Entwicklung zwischen den Protagonisten setzt sich aus dem ersten Band fort. Jedoch lassen sich die Bücher durchaus auch unabhängig voneinander lesen, da sich Winkelmann nicht auf die einzelnen Personen und deren Privatleben versteift.
Auch die Nebenfiguren waren gut durchdacht und wirkten glaubwürdig, blieben aber gut überschaubar. Opfer, Täter, Zeugen und Ermittler sorgen für ein spannendes Auf und Ab und des Rätsels Lösung konnte mich dann auch überraschen.
Mein Fazit
Ein durchweg spannender und absolut solider Thriller, der ein wenig in die Richtung Psychothriller tendiert. Winkelmann spielt hier wieder mit Ängsten, die man selbst auch auf einer gewissen Ebene kennt und baut darauf seinen Thriller auf. Spannende Wendungen und eine Auflösung, die ich nicht erraten konnte, sorgten für unterhaltsame Leserstunden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Lebendiges Kopfkino

Elm Haven
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Elm Haven im Sommer 1960 – endlich sind Sommerferien und die fünf Freunde, die sich die Fahrradpatrouille von Elm Haven nennen, stehen vor dem Abenteuer ihres Lebens. Ausgerechnet am letzten Schultag vor ...

Elm Haven im Sommer 1960 – endlich sind Sommerferien und die fünf Freunde, die sich die Fahrradpatrouille von Elm Haven nennen, stehen vor dem Abenteuer ihres Lebens. Ausgerechnet am letzten Schultag vor den Ferien verschwindet im alten Schulgebäude von Elm Haven ein Junge. Während die Lehrer überzeugt sind, dass er auf dem Heimweg verschwunden ist, glaubt seine Familie genau das nicht und auch die Freunde glauben, etwas anderes in der Schule gehört zu haben. Gemeinsam beginnen sie nachzuforschen, was mit Tubby geschehen ist. Doch in dem alten Schulgebäude und auch in Elm Haven geschehen immer mehr merkwürdige Ereignisse.
Meine Meinung
Ich weiß nicht genau warum, aber schon beim ersten Blick auf das Cover und den Klappentext musste ich gleich an Stephen King denken, der auch schon auf der Front des Buches erwähnt wird.
Beim Lesen ging mir dann immer wieder durch den Kopf: kein Wunder, dass King dieses Buch so mag, denn wenn ich ehrlich bin, musste ich hier selbst immer wieder an den Großmeister des Horrors denken. Dan Simmons schreibt absolut atmosphärisch und intensiv und beim Lesen hatte ich die Bilder direkt und klar vor dem inneren Auge – definitiv feines Kopfkino. Doch trotz der Atmosphäre, die mir nicht nur einmal eine Gänsehaut machte und der intensiven Bilder, ist es auch sehr langatmig. Auf 1000 Seiten benötigt das Buch einiges an Durchhaltevermögen. Nein, es war nicht langweilig, aber ich brauchte hin und wieder eine Pause.
Die Geschichte selber ließ mich irgendwie ein wenig an “ES” denken, aber auch an “Stand by me”. Elm Haven ist ein kleiner, verschlafener Ort, ähnlich wie Derry und auch hier geht etwas merkwürdiges vor. Die fünf Freunde, um die es hier geht, sind auch ein wenig Aussenseiter und gehen hier dem gruseligen Geheimnis auf der Spur. Das, wie gesagt, war sehr ausschweifend erzählt und es dauerte gute 100 Seiten, bis überhaupt etwas mehr passierte, doch bis dahin gab es durchaus auch schon die ein oder andere unheimliche Begegnung. Alles in allem hat mir die Atmosphäre sehr gut gefallen und ich habe so manches Mal im Dunklen gelauscht, ob ich nicht etwas Unheimliches gehört habe. Also die richtige Stimmung schafft Dan Simmons auf jeden Fall und die Sommerhitze konnte ich beinahe spüren.
In diesem Band werden gleich zwei Bücher des Autors neu veröffentlicht, die Originaltitel lauteten: “Sommer der Nacht” und “Im Auge des Winters”. Auch wenn die Geschichte zeitlich in völlig verschiedenen Jahrzehnten spielen, gehören sie doch zusammen. Trotzdem hat mir der erste Teil, vor allem atmosphärisch, wesentlich besser gefallen. Aber auch der zweite Band, der mich immer mal wieder verwirrte, hat etwas für sich und man bekommt noch die ein oder andere neue Erkenntnis.
Die Charaktere der Romane sind äußerst interessant und wie schon erwähnt, musste ich beim Lesen an den Verliererclub Derrys denken. Doch Elm Havens Charaktere sind ein wenig anders gestrickt, was sie aber nicht weniger glaubhaft macht. Ich habe mit den Jungs mitgezittert, gelitten und mich gefürchtet. Aus wechselnden Perspektiven zwischen den Charakteren erleben wir die zunähst gruseligen Momente, die später auch wirklich horrormäßig werden. Die Jungs sind völlig unterschiedlich, absolut vielschichtig und der Autor konnte sie mir auf jeden Fall nahe bringen.
Mein Fazit
Mit Elm Haven kann sich Dan Simmons locker mit den vergleichbaren Romanen des Großmeisters Stephen King messen. Die Atmosphäre dieser beiden Geschichten ist absolut dicht und ich hatte nicht nur einmal eine Gänsehaut. Zwar schweift Dan Simmons oftmals mit seinen Beschreibungen weit aus, verschaffte mir dadurch aber auch ein lebendiges Kopfkino, bei dem ich die Hitze und den Staub auf der Haut schon förmlich spüren konnte. Auch die Freunde, die dem Unheimlichen auf die Schliche kommen wollten, ließen mich mitzittern und mitfiebern. Wer King mag, wird auch Simmons mögen!

Veröffentlicht am 23.06.2019

Ich hab’ den schwarzen Wolf gesehen

Sieh ihn nie an
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Von Köln nach Berlin versetzt bekommt Lucy Westerberg gleich zum Start an ihrem neuen Arbeitsplatz einen schweren Auftrag. Denn ausgerechnet der Serienmörder Eric Bennett, genannt der Wolf, ist aus der ...

Von Köln nach Berlin versetzt bekommt Lucy Westerberg gleich zum Start an ihrem neuen Arbeitsplatz einen schweren Auftrag. Denn ausgerechnet der Serienmörder Eric Bennett, genannt der Wolf, ist aus der psychiatrischen Anstalt entflohen. Damals entführte und tötete er junge Mädchen und sein letztes Opfer blieb bis heute verschollen. In Berlin bricht Panik aus und auch die Medien treten der Polizei immer mehr auf die Füße. Für Lucy Westerberg und ihre Kollegen beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, als die ersten Leichen auftauchen.
Meine Meinung
Das düstere Cover, bei dem man erst auf dem zweiten Blick das Motiv erkennt, passt sehr gut zum Inhalt und macht genauso neugierig auf den Thriller, wie auch der Klappentext.
Von Beginn an sehr spannend, gelingt auch der Einstieg mühelos. Der Schreibstil ist schnörkellos und flüssig zu lösen und doch sind die Szenen so beschrieben, dass man als Leser eine Vorstellung der Szenerie bekommt. Diese ist nicht immer für schwache Nerven geeignet, auch wenn es von den reinen Beschreibungen nicht allzu eklig wird. Aber hier reichen durchaus die Andeutungen, um ein klares Bild in Gedanken zu formen.
Spannung ist vom ersten Moment an gegeben und so bleibt es auch durchweg. Kurze, knackige Kapitel treiben den Leser durch die Seiten und verführen geradezu immer noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen. Wer auf pure Spannung in einem Ermittlerthriller steht, ist mit “Sieh ihn nie an” definitiv richtig.
Erzählt wird in erster Linie aus der Sicht der Ermittlerin Lucy Westerberg, aber auch kurze Einblicke in die Welt des Täters und der Opfer werden hier dem Leser mitgegeben. Das führt dazu, dass man ein wenig miträtseln kann, was hier wirklich hinter den Ereignissen steckt. Doch Arne Molfenter schafft es, hier immer wieder ein paar Wendungen mit einzubauen, so dass man sich doch auf dem Holzweg befindet.
Die Charaktere wirken in diesem Thriller noch ein wenig oberflächlich. Ich weiß zwar mittlerweile, wer die Ermittler sind und auch so ein kleines bisschen über ihre Eigenschaften, aber so richtig viel Tiefe gibt es da noch nicht. Was auch nicht unbedingt in einen Thriller gehört, aber gerade ab dem Moment, in dem die Ermittlerin Westerberg mit involviert wird, hätte es etwas mehr Emotionen geben müssen. Für mich waren ihre Reaktionen nicht ganz glaubwürdig. Auch die Bereiche des Täters und der Opfer hätten ruhig noch etwas mehr ausgebaut werden dürfen. Gerade die Einblicke in die Psyche eines Täters finde ich immer sehr spannend, kommen hier aber nicht ganz zum Zuge.
Mein Fazit
Ein spannender und temporeicher Thriller mit ein paar sehr intensiven, schockierenden Morden. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man den Thriller in einem Rutsch verschlingt. Ich selber habe das Buch an einem Abend durchgelesen. Sprachlich ist es direkt und vorstellbar und diverse Wendungen lassen miträtseln. Da ich glaube, dass es sich hier um den Einstieg in eine neue Reihe handelt, denke ich, dass man auch die Charaktere nach und nach intensiver kennenlernen wird, die mir hier aber noch zu oberflächlich blieben. Wer temporeicher Spannungsliteratur mag, ist hier bestimmt gut aufgehoben.