Spannender Coldcase Krimi
SchneewittchensargKommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss werden zu einer Ausstellungseröffnung im schwedischen Glasmuseum gerufen und als sie den Grund dafür sehen, wird es kurios. In einem der Ausstellungsstücke, ...
Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss werden zu einer Ausstellungseröffnung im schwedischen Glasmuseum gerufen und als sie den Grund dafür sehen, wird es kurios. In einem der Ausstellungsstücke, der Schneewittchensarg, befindet sich ein Skelett in einem Brautkleid und auf dem Kleid, ein roter Fleck. Gustavsson, dem eine der großen Glasmacherfabriken gehört und dem die Ausstellung gewidmet ist, erkennt das Kleid. Dieses Kleid trug einst seine Braut Berit, die bei der Hochzeit bei der Brautentführung verschwand und nie wieder auftauchte. Diese Aufführung jedoch ist beinahe fünfzig Jahre her. Ist die Leiche im Schneewittchensarg wirklich die verschwundene Braut?
Meine Meinung
Bei dem Krimi Schneewittchensarg handelt es sich um den bereits siebten Band um die beiden Ermittlerinnen Stina Forss und Ingrid Nyström. Ich muss hier zugeben, dass ich bis dato die Reihe nicht kannte, hatte aber, was den reinen Fall im Buche betrifft, keinerlei Verständnisprobleme. Zwar erhält man als Leser auch hier wieder diverse Einblicke in die Privatleben der Kommissarinnen, die mir nicht immer ganz klar waren, doch gibt es kleinere Hinweise darauf, was zuvor passiert ist.
Der Schreibstil der Autoren liest sich leicht und flüssig und durch, teilweise, detaillierte Beschreibungen bekommt man schnell ein klares Kopfkino. Zugegeben, durch die vielen Details wird es hin und wieder etwas ausschweifend, nimmt dem Fall aber nicht die Spannung.
Gerade das Thema der Cold Cases finde ich sehr interessant. Die Suche nach der Wahrheit entpuppt sich als gar nicht so einfach und auch hier ist wieder deutlich, dass viel mehr hinter den einzelnen Personen steckt. Den Fall fand ich auf jeden Falls logisch aufgebaut und die Ermittlungen wirkten glaubhaft. Neben diesen Hauptfall geht es auch im privaten Bereich der Ermittlerinnen deutlich zur Sache und vor allem Kommissarin Forss hat ihr Päckchen zu tragen, wobei auch Nyström noch an Vergangenem zu knabbern hat. Das machte die beiden Kommissarinnen deutlich lebendiger und authentischer und passte hier sehr gut mit in die Geschichte.
Die Atmosphäre des schwedischen Dorfes wird glaubhaft geschildert. Der Leser bekommt hier ein klares Bild von dem, wie es einst war und wie wenig sich in dieser trügerischen Idylle geändert hat. Durch dieses Szenario bekam die Geschichte ein wenig mehr Schwermut und wirkte etwas düster.
Die Charaktere sind ebenfalls glaubhaft geschildert, wobei ich hier schon ein wenig merkte, dass mir da die Grundlagen fehlten. Ich hatte noch so meine Schwierigkeiten, die vielen unterschiedlichen Personen auseinander zu halten und einzuordnen. Das ergab sich dann nach und nach im Laufe des Buches, doch hin und wieder musste ich doch wieder innehalten, weil ich mir erst einmal wieder klar werden musste, wer da gerade handelte.
Mein Fazit
Ein gut aufgebauter, solider Krimi dessen Ermittlungen in die Vergangenheit führen. Sprachlich gut und leicht zu lesen, inhaltlich musste ich ein wenig aufpassen, da hier sehr viele Personen zur Handlung kommen. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und ich bin neugierig auf die vorherigen Fälle der beiden Kommissarinnen. Gelungener, atmosphärischer Krimi mit viel Lokalkolorit, der ein wenig Aufmerksamkeit beim Lesen benötigt, da es hier diverse Handlungs-, Perspektiven- und Zeitsprünge gibt.