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Veröffentlicht am 20.09.2021

Schöner dritter Teil, allerdings ohne wesentliche Steigerung

Deeply
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Schreibstil:
Den Schreibstil von Ava Reed finde ich super angenehm. Das Buch ließ sich flüssig und locker leicht lesen und die Autorin schafft es definitiv, ihren allesamt sympathischen Figuren Leben einzuhauchen. ...

Schreibstil:
Den Schreibstil von Ava Reed finde ich super angenehm. Das Buch ließ sich flüssig und locker leicht lesen und die Autorin schafft es definitiv, ihren allesamt sympathischen Figuren Leben einzuhauchen. Was ich vielleicht ein ganz klein wenig bemängeln würde, wenn ich nach etwas suchen würde, wäre, dass mir die Gefühle etwas zu knapp beschrieben werden. Es ist eher alles locker leicht erzählt, wodurch nicht nur möglicherweise anstrengende Ernsthaftigkeit nicht auftaucht, sondern auch die Ernsthaftigkeit bei den Gefühlen etwas verloren geht. Ich habe an keiner Stelle daran gezweifelt, dass die Gefühle der Protagonisten ernst sind, allerdings berührt es einen einfach nicht so. Da fehlen ein paar Worte. Für andere ist dieser eher indirekte Stil vielleicht aber auch genau richtig.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte war relativ a-typisch. Genau wie in Band eins kommt Zoey neu nach Seattle an die Uni und muss sich erst einmal einleben, mit dem Unterschied, dass sie alle kennt: Cooper, Andy, Mason, June und dann auch Dylan. Was ich ganz cool fand, war, dass Dylan und Zoey sich sofort sympathisch sind. Daran besteht kein Zweifel. Im Laufe der Geschichte war dieser Punkt spannungstechnisch für mich immer mal wieder unterschiedlich gut. Dazu gleich mehr.

Zuerst einmal zu Zoey: ihre Vergangenheit kannte ich schon aus den Büchern zuvor. Was mir an ihr gleich gefallen hat, war, dass sie sich super offen dem neuen Leben entgegenstellt und schon anfangs relativ weit in ihrer Entwicklung ist. Dadurch kam nicht all zu melancholische Stimmung auf und Zoey trat vielmehr als treibende Kraft der Beziehung auf. Zudem mochte ich es, dass sie sich von ihrem Bruder nicht einschüchtern lässt und so herrlich unkompliziert mit Dylan verfährt. In der Beziehung ist sie definitiv die offenere, die sich schnell für Kommunikation und Wahrheit entscheidet und die dadurch so manchen Konflikt umgeht. Sie bringt die Leichtigkeit in die Geschichte und das, obwohl ihr Hintergrund alles andere als leicht und fröhlich ist.

Ihr Hintergrund ist es auch, der Anfang des Buches eine Triggerwarnung auslöst. Ihr könnt euch also denken, dass sie einiges durchmachen musste. Ich fand dies aber sehr gut in die Geschichte eingefügt. Es ist präsent und hat Auswirkungen auf ihr Leben und ihr Verhalten, ist aber auch in dem Entwicklungsstadium, das ihr erlaubt, sich wieder voll ihrem Leben zuzuwenden und damit so weit es geht abzuschließen. Dadurch kommt diesbezüglich nicht zu viel Dramatik auf.

Anders ist es mit Dylan. Generell gibt es in dieser Geschichte wenige richtig dramatische Momente. Dylans und Zoeys Beziehung kann man von vorneherein als harmonisch beschreiben. Es gibt keine größeren Auf und Abs, keine Unsicherheiten, keine dummen Aktionen. Stattdessen liegt der Fokus der beiden wohl darauf, wieder Liebe zuzulassen. Dylan ist da die größte Baustelle. Sein Problem ist eines, das in seinem Fall noch mehr mit Scham und Selbstakzeptanz zu tun hat als Zoeys. Während Zoeys Hintergrund schnell ausgesprochen ist, hält Dylan sich zurück und verlangsamt somit den Fortschritt ihrer Beziehung. Wahrscheinlich ganz gut, denn ansonsten beschäftigt die Geschichte sich nicht mit viel mehr.

Noch kurz zu Dylan direkt: er ist einer von der Art „Stille Wasser sind tief“. Ich mochte seine ruhige Art total. Meist schafft er es, Zoey fast ohne Worte zu beruhigen oder sich auszudrücken. Dazu war es einfach süß, wie er gegenüber Zoey völlig hilflos ist und einfach auf den Zug aufsteigt, den Zoey fährt:)

An der Geschichte der beiden mochte ich gerne, dass es durch das wenige Drama recht flott voran ging und man somit keine Probleme hatte, das Buch schnell durchzulesen. Mir war es aber vielleicht schon zu wenig. Es war süß, toll für Zwischendurch und ich mochte alle Protagonisten total gerne. Es gab viele schöne Szenen, aber auch einige, die für mich die Geschichte nicht so recht weiterbrachten. Zwar ist es irgendwie schön, dass es auch so unkompliziert passieren kann, aber unterhaltungstechnisch ist es so einfach nicht herausstechend. Es hätte ja nicht unbedingt künstliches Drama sein müssen, etwas tiefere Gefühle oder ein paar mehr Szenen, die die Vergangenheit der beiden inkludieren, hätten es schon getan meiner Meinung nach.

Fazit:
Eine super süße Geschichte, die toll für Zwischendurch war und mit wirklich sympathischen Protagonisten daherkommt. Eigentlich ist alles perfekt gemacht: locker leicht, flüssig, schnell zu lesen und Hintergrund. Allerdings fehlte mir das Besondere. Das, was die Geschichte wirklich spannend machte, was mich wirklich berührte. Ähnlich ging es mir schon mit den anderen Bänden der Reihe und so kann ich sagen, dass es ein schöner Abschluss ist, er sich aber nicht wesentlich gesteigert hat.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Kein Feuerwerk, aber dennoch sehr schön

What if we Trust
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Schreibstil:
Die Hauptprotagonistin dieses Buches studiert kreatives Schreiben. Schön fand ich, dass man dies auch im Schreibstil der Autorin wiederfand. Es gibt viele Sätze und Passagen, die „Show, don’t ...

Schreibstil:
Die Hauptprotagonistin dieses Buches studiert kreatives Schreiben. Schön fand ich, dass man dies auch im Schreibstil der Autorin wiederfand. Es gibt viele Sätze und Passagen, die „Show, don’t tell“ befolgen und einfach super schön zusammengefügt sind. So fand ich den Schreibstil der Autorin super angenehm, flüssig lesbar und locker leicht und dennoch mit einigen Besonderheiten in den Details.
Schön fand ich auch, wie die Gefühle der Protagonisten beschrieben wurden und wie sensibel und feinfühlig mit Scotts Geschichte umgegangen wurde.

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches ist ein wenig, wie der Anfang eines Märchens. Eben ein wenig, als würde man sich in einen Rockstar verlieben und diesen dann auch noch zufällig treffen und regelmäßig wiedersehen. Wie wahrscheinlich das ist, kann sich jeder selbst berechnen. Fakt ist, dass die Ausgangssituation hier schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist. Allerdings möchte man manchmal auch einfach an Märchen glauben, Rockstars finden schließlich auch irgendwo ihre Partnerinnen und Partner und die Geschichte bietet natürlich Gründe dafür, warum Scott da ist, wo Hope ihn trifft. Wer sich also, wie ich, einfach auf diesen Traum einlässt, der wird kein Problem damit haben.

In Hope findet sich, glaube ich, jede Leseratte ein wenig wieder. Sie ist eher die ruhige Art Mensch und träumt durch ihre Geschichten von der großen Liebe. Dadurch ist sie eher etwas ungläubig, was Scott angeht und teilweise auch sehr schüchtern. Statt zu dem zu stehen, was sie ist, hält sie sich lange zurück. Allerdings wird dies verständlich dargestellt. Man kann super nachvollziehen, wie es sein muss, wenn man plötzlich seiner Fantasie gegenübersteht und teilweise einfach nicht glauben kann, dass passiert, was passiert.

Scott ist ebenso recht stereotypisch gestaltet. Er ist die Art von „Rockstar“, die schon früh die negativen Seiten dieses Lebens kennenlernen mussten und zwar auf die schrecklichste Art und Weise. Dieser Hintergrund ist es, der eine Triggerwarnung auslöst und einen großen Teil der Geschichte ausmacht.
Am Anfang der Geschichte ist er aber erst einmal ein riesen Blödmann. Allerdings auf die Art, bei der man als Leser gleich weiß, dass es als Schutzmechanismus dient. Hope ist da irgendwie nicht so klarsichtig, wodurch die Geschichte etwas an Anlauf nimmt, den es eigentlich nicht wirklich gebraucht hätte.

Dann aber fangen die beiden an, sich näherzukommen bzw. miteinander zu reden. Das fand ich unheimlich gut gemacht, denn ab dann passiert einiges nicht mehr so ganz vorhersehbar. Der erste Kuss beispielsweise hat mich sehr überrascht und auch, auf welcher Ebene die beiden recht schnell landen. Ziemlich schnell reden die beiden über ernste Themen und Scott vertraut sich Hope an. Dadurch gewinnt die Geschichte definitiv an viel Tiefe, uns den ganzen Handlungsverlauf hinweg begleitet. Hope wirkt diesbezüglich geradezu wie ein Profi, was psychische Krankheiten angeht. Das war mir manchmal etwas zu perfekt, denn die beiden gehen quasi jedem Konflikt aus dem Weg, indem Hope Scott immer versteht, immer beruhigen kann und immer für ihn da ist. Die Beziehung der beiden entwickelt sich so schnell auf ein Level, das unheimlich viel Mitgefühl und Sympathie beim Leser aufkommen lässt und auch super zu lesen ist. Allerdings blieben so die wirklich tiefen Gefühle vielleicht etwas auf der Strecke. Sie wurden quasi übersprungen und man musste sie sich aus der Nähe durch die vielen Worte bezüglich Scotts Zustandes erschließen.

Was Hopes Hintergrund angeht, so ist der es, der wie eine schwarze Gewitterwolke ständig über der Handlung schwebte. Ich persönlich mag es ja nicht so, wenn da ein Geheimnis ist, das ständig allgegenwärtig ist und von dem man weiß, zu welchen Problemen es letztlich führen wird. Genauso ist das bei Hopes Geheimnis. Es wird viel zu spät aufgelöst. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, was passieren würde und so zog die restliche Handlung nur so an mir vorbei. Da waren einfach einige Szenen, die den Alltag beschreiben und vieles quasi ausdiskutieren, die Liebesgeschichte aber nicht so wirklich vertiefen.

Zwischen den Kapitel gibt es immer wieder Einschübe, die aus Hopes Fan-Fiction stammen. Auch diese ist schön geschrieben und Sloan und Scotts Geschichte liest sich super. Mich irritierte nur total, wie ähnlich sich die Geschichten waren. Irgendwie war es, als läse man zweimal die gleiche Geschichte oder als ob Hope ein wirklich creepy Gefühl für die Zukunft bzw. für Scotts Leben hat. Ich bin immer noch zwiegespalten, wie ich es fand, dass diese Ähnlichkeit so groß war. Einerseits hat es einer super Auflösung am Ende des Buches ergeben (obwohl auch da wieder ein stereotypisches Vorgehen gewählt wurde), andererseits war es irgendwie komisch. Ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht interessanter gewesen wäre, wenn Hope sich getäuscht hätte und Scott ganz anders neu kennengelernt hätte. So kannte sie ihn quasi schon besser als er sich selbst, was zu ihrem perfekten Auftreten passt.

Fazit:
Ich fand, dass das Buch sich recht gut lesen ließ und ich mochte Hopes und Scotts Geschichte. Für mich gab es aber auch ein paar Längen und was kam, war einigermaßen vorhersehbar. Die ganz großen Gefühle kamen nicht auf, stattdessen zieht die Handlung viel Tiefe aus Scotts Hintergrund. Alles in allem eine schöne Geschichte, die aber, genau wie die anderen Bücher der Reihe, kein Feuerwerk liefert.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Liebe auf den ersten Blick

The Happy Ever After Playlist
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Der Schreibstil:
Abby Jiminez schreibt super gefühlvoll und warm. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen, war aber auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit behaftet. Dadurch wirkten die Gefühle super echt ...

Der Schreibstil:
Abby Jiminez schreibt super gefühlvoll und warm. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen, war aber auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit behaftet. Dadurch wirkten die Gefühle super echt und kamen vollständig beim Leser an.

Meine Meinung:
Der Anfang der Geschichte war super frisch und hat mir sehr schnell mitgezogen. Die beiden Protagonisten werden zunächst nur sparsam vorgestellt, dafür passiert umso mehr Lustiges und Unglaubliches in einer bizarren Situation. Ideal für einen locker, flockigen Einstieg also.
Was man auch sofort spürt, ist die Sympathie zwischen den beiden. Obwohl erst einmal alles nur digital (zunächst mehr Nachrichten, dann Telefon) passiert, bauen die beiden gleich eine super Ebene zwischen sich auf. Dadurch, dass sie sich nicht gleich persönlich kennen, kommt die Ebene der körperlichen Anziehung nicht gleich zum Tragen. Das fand ich ganz schön, weil ich oftmals das Gefühl habe, dass die Protagonisten sich zu sehr auf sowas konzentrieren. Für mich war es auf jeden Fall ein guter Anfang für eine solide Basis. Und diese hat sich auf die ganze Geschichte lang so gehalten.
Als es dann doch persönlich wird, geht alles ziemlich schnell. Hier kann man wohl wirklich von Liebe auf den ersten Blick sprechen (mit Gespräch vorneweg eben). Es kam aber keineswegs überstürzt rüber, sondern man hatte einfach das Gefühl, dass sich da zwei gefunden haben, die keine Zeit mit Unnötigem verschwenden sollten.

Sloan ist in dem Duo der Part, der die Welt etwas ernster nimmt, weil sie schon einiges nicht so schönes erlebt hat. Dadurch hält sie sich verständlicherweise erst etwas zurück. Jason ist da anders. Sein Leben spielt sich von Moment zu Moment ab, von Stadt zu Stadt. Es sind also recht gegensätzliche Charaktere, die da aufeinander treffen.
Dieses Verhältnis fand ich allerdings super interessant, weil sie beiden von dem anderen gelernt haben und die Leben beider durch die neu erschlossenen Ansichten angefüllt wurden.

Sloan ist traurig, hat sich ein wenig in ihrem Leben verloren und quasi auf einen Typen wie Jason gewartet. Ich fand es gut gemacht, wie sie nach und nach den Prozess der Trauer durchlebt und dabei immer mehr Hoffnung auf neues Glück erhält. Nach und nach erweicht sich ihr Herz immer mehr für Jason und dann kommt irgendwann der Moment, in dem man als Leser spürt, dass sie ihn in ihr Leben aufgenommen hat. Die Vergangenheit bleibt dabei nicht vergessen und auch Jason integriert diese in ihr neues, gemeinsames Leben. Das fand ich einfach nur schön und auch sehr realitätsnah. Wer vergisst schon einfach so einen glücklichen Abschnitt seines Lebens, nur weil man jemand anderen kennenlernt? Zudem hat es mir gefallen, dass Sloans Liebe nach diesem Schritt bedingungslos ist. So geriet die Geschichte nie an den Punkt, an dem sie zu sehr in der Vergangenheit lebt, um die Zukunft zuzulassen. Das hebt die allgemeines Stimmung des Buches ungemein.

Jason ist dagegen jemand, der nicht so viel über alles nachdenkt und komplett nach seinem Herzen handelt. Er schafft es, Sloan mit sich zu ziehen, denkt dabei aber manchmal etwas zu positiv, denn Jason lebt das Leben eines Rockstars. Mit allem drum und dran, den schlechten und den guten Seiten. Seine Liebe zur Musik ist ein großes Thema in diesem Buch, denn natürlich merkt auch Sloan, wie sehr Jason das braucht. Gleichzeitig gibt es aber auch viele negative Seiten, die manchmal mit ziemlicher Härte auf die beiden einschlagen. Das sind dann die Momente, in denen Sloan Jason ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückholen muss. Ich fand allerdings, dass die beiden in diesen Momenten super stark blieben. Die Liebe zwischen ihnen ist einfach allgegenwärtig und beeinflusst so manche Situation in eine ganz andere Richtung, als man es gewohnt ist.

Von der Handlung her fand ich es erst einmal super, dass man gleich weiß, was es mit Sloans Vergangenheit auf sich hat. Ich kann es nicht sehr leiden, wenn ewig ein Geheimnis aus sowas gemacht wird und dann kommt es zu Problemen, die schon längst hätten aus der Welt geschaffen werden können.
Bezüglich des Dramas dieses Buches gibt es dafür andere Momente, die hauptsächlich mit Jasons Rockstarleben zu tun haben. Die beiden geraten dabei immer wieder in Situationen, die ihnen die Realität ziemlich verdeutlichen und ihre Liebe auf die Probe stellen. Das fand ich eigentlich gut, denn diese Probleme gibt es eben und sie haben die beiden stärker gemacht. Die Auflösung zum Schluss war zudem noch super überraschend und schön.
Was ich zwischendurch nicht ganz verstanden habe, war, warum Jason auf einer Ebene nicht gleich ehrlich zu ihr war. Bei allem, was die beiden so durchmachen, ist es einfach nicht ganz nachvollziehbar. Handlungsverlaufstechnisch ist es aber gut gemacht, denn schlussendlich führt dies natürlich zu einer Wendung, die man zwar kommen sah, die die beiden aber auch nochmal weitergebracht hat.

Was ich gerne noch zum Handlungsverlauf sagen will, ist, dass die beiden allgemein ein sehr harmonisches Paar sind. Das bedeutet konkret, dass es weniger Versöhnungssex ^^, weniger künstliche Dramatik und weniger Auf und Ab gibt. Zwischendurch denkt man dann manchmal: womit soll es denn jetzt eigentlich noch weitergehen? Diesen Gedanken hat man öfters im Mittelteil der Geschichte, de sich ein klein wenig zieht. Ich finde aber, dass es sich lohnt, diesen durchzustehen, einfach mal happy damit zu sein, dass es auch so harmonische Paare gibt und dann das noch aufregende Ende zu genießen.

Fazit:
Liebe auf den ersten Blick, harmonisch, Rockstar – das wären die Ausdrücke, die mir zu diesem Buch als erstes in den Kopf schießen. Man muss sich hier auf eine Geschichte einstellen, die manchmal etwas seicht ist, weil die beiden auf künstliche Dramatik verzichten. Es gibt dafür aber super viele super schöne Momente, der Schreibstil ist toll, die Protagonisten sowieso und es hat definitiv Rockstarflair – nur muss das nicht immer Ausdruck einer positiven Stimmung sein. Es ist einfach realitätsnah und gleichzeitig verträumt, weil die beiden es durchziehen. Übersteht den Mittelteil und genießt das Ende:)

Fast mehr, aber letztendlich 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Ausführung nicht so gut wie die Idee

Backstage in Seattle
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Der Schreibstil:
Für mich war der Schreibstil so ziemlich das größte Manko dieses Buches. Die Autorin hat es einfach nicht geschafft, die eigentlich potentiell spannende Liebesgeschichte so rüberzubringen, ...

Der Schreibstil:
Für mich war der Schreibstil so ziemlich das größte Manko dieses Buches. Die Autorin hat es einfach nicht geschafft, die eigentlich potentiell spannende Liebesgeschichte so rüberzubringen, wie man sie schon anderswo gelesen hat. Es kam kein richtiger Lesefluss auf, weil das viele Hin und Her einfach Längen mit sich brachte, die Charakterbeschreibungen blieben oberflächlich und man fühlte sich die ganze Zeit wie ein entfernter Beobachter, der hilflos zusehen musste, wie super viel Potential verschenkt wurde. Das fand ich super schade. Vor allem, weil alles andere so detailliert beschrieben wurde.

Meine Meinung:
Der Anfang der Geschichte war gleich etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Anfangsszene ist schon etwas sehr weit hergeholt und hat mich gleich wieder darüber nachdenken lassen, wie eine Beziehung zwischen diesen beiden Figuren jemals gleichberechtigt enden soll.
Eliza ist da einfach das perfekte „Opfer“. Sie ist recht aufgeweckt und schlau, gleichzeitig aber auch (oft damit einhergehend) zurückhaltend und schüchtern. Alles, was passiert, geht irgendwo von Finn aus, der sie dazu motiviert, über ihre Grenzen hinauszugehen und sie somit geradezu aufweckt. Allerdings passiert dies nicht unbedingt immer zu ihrem besten. So zog sich für mich diese Ahnung aus der Anfangsszene durch die ganze Geschichte.
Finn ist eben ein typischer Rockstar: sexy, aber auch humorvoll, selbstbewusst, mit einem tieferliegenden Knacks UND noch dazu sehr besitzergreifend. Zwar gab es einige schöne Szenen, in denen der Austausch zwischen denen zum Schmunzeln meinerseits geführt hat und es entsteht so definitiv auch Dynamik, aber es war immer hart an der Grenze, was den Respekt ihr gegenüber betrifft. Mittlerweile bin ich da aber auch sehr sensibel. Ich kann es einfach nicht leiden, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird, nur weil er der Mann und sie die Frau ist. Auch, wenn Eliza sich dahingehend entwickelt und irgendwann anfängt, teilweise für sich einzustehen, so sind die Situationen, in denen es grenzüberschreitend wird, einfach zu zahlreich für mich gewesen. Das rechtfertigt dann auch nicht Finns Hintergrund, der hier schon als Tiefe angedeutet und wahrscheinlich im nächsten Band weiter ausgeführt wird.

Für die Geschichte und den Spannungsfaktor ist es natürlich toll. Dieses Hin und Her (obwohl es mir manchmal schon zu viel war), die Unsicherheiten, seine Allüren. Fast so, wie man es von Rockstargeschichten kennt, wenn da nicht auch Schwächen in der Charakterbeschreibung gewesen wären… Die Figuren wirkten auf mich einfach nicht richtig ausgearbeitet. Sowohl Eliza als auch Finn benahmen sich selten ihrem Alter entsprechend. Stattdessen habe ich über ihre plötzlichen Sinneswandel und komischen Einfälle nur den Kopf schütteln können. Vieles kam für mich aus dem Nichts und hat nicht richtig Sinn gemacht. Das unterstützte nur meinen Eindruck davon, dass die Charaktere auch nicht wirklich ausgearbeitet waren. Die Beschreibungen blieben oberflächlich und dadurch, dass man nicht nachvollziehen konnte, was in ihnen vorgeht, handelten sie für mich oft zu abrupt und teilweise sogar gefühlslos. Irgendwann muss man doch auch mal darüber nachdenken, was das für den anderen bedeutet, was man da gerade macht. Oder nicht?

Bei den Nebenfiguren ist es der Autorin besser gelungen, uns ihre Charaktere greifbar zu machen. Ich mochte Alison und Finn’s Brüder total gerne, weil sie einfach sympathisch und echt rüberkamen. Sie waren ein wenig die Stütze, die es brauchte, um Eliza und Finn nicht komplett in ihrem Gefühlswirrwarr untergehen zu lassen.

Die Geschichte an sich fand ich schon spannend. Immerhin ist es Rockstar-Romance, Finn eigentlich super interessant und es gab definitiv genug Drama. Für meinen Geschmack allerdings schon zu viel. Ich fand die Dicke des Buches beim ersten Blick schon ungewöhnlich für einen Liebesroman. Aber nun gut, wenn die Seiten gut beschrieben sind, dann freut man sich ja eigentlich über mehr Seiten. Hier ist es allerdings so, dass viele Szenen hätten abgekürzt oder auch gestrichen werden können. Dadurch hätte die Geschichte mehr Struktur bekommen und man wäre als Leser mehr auf die wirklich relevanten Stellen des Buches gelenkt worden. Das hätte sicherlich auch die Emotionen ganz anders rübergebracht.

Das Ende ist nun passend zur Geschichte nicht minder dramatisch: es endet mit einem Cliffhanger. Ob das nun für diese Geschichte mit der Länge hat sein müssen, weiß ich nicht. Es fehlt definitiv noch einiges, das sehr wahrscheinlich für Band 2 vorgesehen ist. Ich werde ihn wahrscheinlich nicht lesen.

Fazit:
Für mich wirkte die Geschichte an vielen Stellen noch nicht richtig ausgefeilt. Es gab einige Längen, die Charaktere waren zwischendurch etwas anstrengend und es war mir etwas zu viel Drama. Natürlich gibt es aber auch Momente, in denen die Rockstar-Romance-Vibes so richtig aufkommen. Irgendwo ist es also auch wieder spannend und fesseln und Eliza und Finn ergeben einfach ein explosives Paar.

3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Diesmal fühlte ich mich wirklich verwoben in den Weben

Stolen 2: Verwoben in Verrat
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Zur Info: Dies ist der zweite Band einer Trilogie. Bitte erst Band 1 lesen, sonst ergibt es wenig Sinn.

Klappentext:
Wenn der Junge, der deine Seele gestohlen hat, die Macht bekommt, auch dein Herz zu ...

Zur Info: Dies ist der zweite Band einer Trilogie. Bitte erst Band 1 lesen, sonst ergibt es wenig Sinn.

Klappentext:
Wenn der Junge, der deine Seele gestohlen hat, die Macht bekommt, auch dein Herz zu stehlen, dann kann das nur Ärger bedeuten. So wie bei Abby Woods. Seit Bastian Tremblay ihre Liebe für ihn verraten hat, indem er ihr einen Teil ihrer Seele stahl, erkennt sie sich selbst kaum wieder. Sie entdeckt eine neu erwachende Kraft in sich und kämpft mit ihren widerstreitenden Gefühlen. Und Bastians draufgängerischer Bruder Tristan ist ihr dabei keine Hilfe, denn seine tröstliche Nähe fühlt sich nicht so verkehrt an, wie sie es sollte. Als dann noch ein Ring ins Spiel kommt, der Liebe wecken und Hass schüren kann, muss Abby erkennen: Einem Tremblay traut man nicht.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin war genauso wie in Band 1 flüssig und locker lesbar. Vielleicht hat mir ein ganz klein wenig der Leserzug gefehlt. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch fesselnder gewesen wäre. Aber ansonsten kann ich mich echt nicht beschweren. Gerade im Hinblick darauf, dass die Geschichte teilweise von einer Problematik handelt, die nicht leicht beschreibbar und nicht gut fassbar ist, hat die Autorin das super hingekriegt.

Meine Meinung:
Der Einstieg in diesen zweiten Band ist mir sehr gut gelungen, weil es nahtlos weitergeht. Und das ziemlich heftig. Am Ende des ersten Bandes ist ja eine Art Cliffhanger entstanden, der deutliche Auswirkungen auf Abby hat. In Band 1 war sie das taffe, etwas hilflose Mädchen, das in eine vollkommen neue Welt gestolpert ist. In diesem Band geht es in erster Linie um ihre Gefühle. Ich habe hier glaube ich erstmals so richtig verstanden, was es mit den Weben auf sich hat und wie sie sich bzw. ihr Verlust auf die Personen auswirken. Das liegt vor allem daran, dass Abby selbst es ist, die sich nun damit auseinandersetzen muss. Ihr wurden Gefühle gestohlen und man ist als Leser ein klein wenig irritiert, weil man nicht weiß, welchen ihrer Gefühle und Gedanken man trauen darf. Abby kommentiert diese zwar und ist sich auch bewusst, dass etwas nicht stimmt, aber dennoch wird sie für uns Leser leicht unzuverlässig. Das klingt jetzt ziemlich negativ, ist es aber auf gar keinen Fall. Ich fand es vielmehr interessant und abwechslungsreich und super passend für die Thematik, weil man so viel tiefer hineinfindet. Zudem fügt es sich auch in die Dynamik um das Liebesdreieck in dieser Geschichte ein. Da fand ich es echt gut gemacht, wie sich die fehlenden Gefühle von anderen zu Nutzen gemacht werden und auch, dass bei Abby genug Zweifel aufkommen. In Bezug auf ihre Gefühle ist sie definitiv nicht naiv.

So, eine Dreiecksgeschichte ist ja immer so eine Sache für mich. Grundsätzlich bin ich eigentlich kein Fan davon, weil ich der Meinung bin, dass man sich irgendwann einfach entscheiden muss (und das möglichst nicht nach drei Jahren, in denen man beide bei Laune hält). Hier ist es tatsächlich alles noch im Rahmen gehalten. Abby ist sich ihrer Gefühle, mal abgesehen von äußeren Umständen, relativ sicher, sie wird aber oft durch Punkte im Handlungsverlauf von ihren Gedanken abgebracht. Das hat einfach Dynamik und Spannung in die Handlung gebracht. Im Hinterkopf wusste man immer, wer es eigentlich am Ende werden wird.
Was ich vielleicht nicht ganz so cool fand, war, dass Abby sich hinsichtlich anderer Dinge nicht ganz so klar verhält. Sie macht letzten Endes dann auch noch einen Fehler, den sie schon einmal gemacht hat. Das zeugt für mich nicht unbedingt für eine Entwicklung, auch wenn ich das vorher positiv beurteilt hätte. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass Abby das Vertrauen, das man eigentlich die ganze Geschichte über gegenüber den Tremblay-Brüdern spürt, nicht zwischendurch vergisst.

Männlicher Hauptprotagonist dieses Bandes ist wohl Tristan. Abby ist eigentlich durchweg mit ihm unterwegs und man erfährt viel Neues über ihn. Zudem ist er in viele handlungsbeeinflussende Ereignisse verwickelt. Das fand ich gut gemacht, weil er in Band 1 doch leicht typisiert wurde a la hübscher Aufreißer usw. In diesem Band beweist er uns jedoch, dass da noch mehr in ihm steckt. Richtige Emotionen und auch die ein oder andere Eigenschaft, die überrascht und die Handlung nochmal ordentlich durcheinanderbringt. Am Ende ist die Dreiecksgeschichte so zum ersten Mal von allen drei Seiten mit starken Gefühlen angefüllt.

Bastian macht sich in diesem Band etwas rar. Im Großen und Ganzen hat er aber weiterhin so gehandelt, wie ich ihn in Band eins kennengelernt habe. Interessant fand ich in Bezug auf ihn, dass man mehr über seine Vergangenheit mit seiner Ex-Freundin herausfindet und auch er sich mehr mit den unterschiedlichen Weben und deren Auswirkungen auseinandersetzt. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei ihm letzten Endes nicht mehr so genau wusste, wo seine Prioritäten liegen.

Den Handlungsverlauf fand ich generell sehr spannend. Die drei sind wirklich die ganze Zeit unterwegs und beschäftigt, stoßen auf Nebenprotagonisten, die in Band 1 schon angekündigt wurden und müssen immer sehr schnell handeln, weil ihnen der „Bösewicht“ immer dicht auf den Fersen ist. Zudem gibt es auch ein paar Sachen, die neu sind und die alles nochmal gehörig umwerfen. Zusammen mit der Thematik um die Weben, gab es eigentlich durchweg etwas zu Rätseln.
Das Ende hingegen hat mich etwas enttäuscht. Wie schon angedeutet, weil Abby sich wiederholt und man als Leser nicht so recht versteht, warum sie es tut. Das wurde mir da in der Erklärung zu einfach gehalten. Man möchte aber natürlich dennoch wissen, wie es weitergeht, denn man wird wieder ziemlich stehen gelassen.

Fazit:
Sehr solider zweiter Band, der super interessant die Weben nochmal viel tiefer bearbeitet. Zudem wird die Dreiecksliebesgeschichte ausgebaut und der Schreibstil zieht wieder schön an. Das Ende hat mich etwas enttäuscht, auch wenn es definitiv zu Band 3 hinzieht.

4 von 5 Sterne von mir.

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